Ausmaß und Dynamik regionaler Arbeitslosigkeit
Abstract
Zwischen Ost- und Westdeutschland besteht noch immer ein großer Unterschied in der Höhe der Arbeitslosigkeit. Die jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote ist im Osten mit 20,2 Prozent im Jahr 2003 mehr als doppelt so hoch wie im Westen (9,3 Prozent). Eine Bestandsaufnahme für das Jahr 2003 liefert einen Überblick über die Zugangs- und Verbleibsrisiken und damit über die Dynamik der Arbeitslosigkeit aufgeteilt nach den regionalen Agenturbezirken der Bundesrepublik Deutschland. Bei paralleler Betrachtung der Arbeitslosenquote, der Zugangsquote und der Arbeitslosigkeitsdauer zeigt sich, dass nicht nur die Höhe der Arbeitslosigkeit regional variiert, sondern auch deren Dynamik. Während eine Kombination von niedrigem Verbleibsrisiko und hohem Zugangsrisiko auf saisonale Arbeitslosigkeit hinweist, weist ein hohes Verbleibsrisiko auf strukturelle Arbeitslosigkeit in der Region hin. Ein hohes Verbleibsrisiko in Verbindung mit einem hohen Zugangsrisiko führt zu sehr hohen Arbeitslosenquoten. Dies ist vor allem in Ostdeutschland der Fall. Lang andauernde Arbeitslosigkeit stellt vor allem deshalb ein gravierendes Problem dar, weil sie die Tendenz zur Selbstverstärkung besitzt. (IAB)
Cite article
Amend, E. & Hirschenauer, F. (2006): Ausmaß und Dynamik regionaler Arbeitslosigkeit. In: H. Faßmann, B. Klagge & P. Meusburger (Hrsg.) (2006): Nationalatlas Bundesrepublik Deutschland : Band 7: Arbeit und Lebensstandard, p. 46-47.