Zur Entwicklung des Personalbedarfs im Gesundheitswesen
Abstract
Wie die Beschäftigungsentwicklung von 1993 bis 2002 zeigt, ist das Gesundheitswesen ein besonders dynamischer Sektor und damit ein wichtiger Beschäftigungsmotor der Wirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland. Aufgrund der demografischen Entwicklung und der damit zusammenhängenden ständig steigenden Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen ist auch in der Zukunft mit einem weiter steigenden Personalbedarf im Gesundheitswesen zu rechnen. Dies bestätigen auch die empirischen Ergebnisse zu den Beschäftigungserwartungen von Betrieben, die auf der Basis des IAB-Betriebspanels 2002 bei Betrieben des Gesundheits- und Sozialwesens durchgeführt wurden. Ein weiterer Beschäftigungsschub ist darüber hinaus aufgrund des entschiedenen Urteils des Europäischen Gerichtshofs vom September 2003 zu erwarten. Darin wurde der Bereitschaftsdienst in Krankenhäusern in vollem Umfang zur Arbeitszeit erklärt, was einen dringenden Handlungsbedarf für die Politik schafft und auch die Änderung des Arbeitsgesetzes zur Folge haben wird. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft rechnet alleine durch dieses Urteil mit einem weiteren zusätzlichen Bedarf von ca. 41.000 neuen Stellen in Krankenhäusern. (IAB)
Cite article
Bellmann, L. & Schwengler, B. (2003): Zur Entwicklung des Personalbedarfs im Gesundheitswesen. In: Arbeit und Beruf, Vol. 54, No. 11, p. 328-330.