Regionale Muster und Determinanten des Gründungserfolgs
Abstract
Der Beitrag analysiert sowohl die Anzahl der neu gegründeten Betriebe und untersucht ihre weitere Entwicklung. Es wird versucht, die These zu bestätigen, dass in Regionen, in denen vergleichsweise viele Gründungen stattfinden, auch ein allgemeines Umfeld für ihre weitere Existenz vorherrscht. Die Analysen zeigen, dass die These nur im Produzierenden Gewerbe bestätigt werden kann. Für das Dienstleistungsgewerbe ergeben die referierten Analysen einen langfristig negativen Zusammenhang zwischen regionalen Gründungsraten. Dies deutet darauf hin, dass eine allein an der Stimulierung von Gründungen ansetzenden Politik eventuell wenig sinnvoll ist. Vielmehr sollten die Wachstums- und Überlebensbedingungen der Gründungen nicht vernachlässigt werden. Ebenso wie für die Gründungsraten zeigen sich auch für die Überlebensquoten deutliche räumliche Unterschiede. In diesem Zusammenhang werden die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Kombinationen von niedrigen bzw. hohen Gründungsraten und Überlebensquoten für die Regionalentwicklung diskutiert. Daran anschließende Regressionsanalysen zeigen die Bedeutung von einzelnen Determinanten der räumlichen Unterschiede von Gründungsraten und Überlebensquoten. Die erfolgreichsten und dynamischen Regionen sind Oberbayern, eine breite Zone von Regionen entlang des Rheins vom Bodensee bis nach Düsseldorf sowie größere Teile Norddeutschlands. Teile des Ruhrgebiets und verschiedene andere strukturschwache Räume entlang der Grenze zu den ostdeutschen Ländern, aber auch großstädtisch geprägte Räume erweisen sich als Regionen mit einem besonders ungünstigen Klima für Gründungen und ihr Überleben. (IAB)
Cite article
Brixy, U. & Grotz, R. (2004): Regionale Muster und Determinanten des Gründungserfolgs. In: M. Fritsch & R. Grotz (Hrsg.) (2004): Empirische Analysen zum Gründungsgeschehen in Deutschland, p. 161-186.