Bildungsinvestitionen in Migrantenfamilien
Abstract
Ausgehend von der Tatsache, dass Kinder und Jugendliche aus Zuwandererfamilien im deutschen Bildungssystem schlechtere Bildungsqualifikationen als gleichaltrige Deutsche erzielen, werden ethnische Unterschiede der Bildungsbeteiligung untersucht. Dabei stehen die Bildungsinvestitionen im Mittelpunkt. Es wird geprüft, welchen Einfluss unterschiedliche Verteilungen bildungsrelevanter Ressourcen auf die typischerweise eingeschlagenen Bildungswege in zugewanderten und deutschen Familien haben. Für diese Analysen werden Daten verschiedener Mikrozensen herangezogen. Die Untersuchung zeigt, dass die in der Familie gesammelte Bildungserfahrung und die berufliche Positionierung der Eltern wesentlich für den Schulerfolg der Kinder sind. Als bedeutsamstes Ergebnis werden die veränderten Nationalitäteneffekte angesehen. Kontrolliert man die Bildungserfahrung und die berufliche Stellung der Bezugsperson, so verschwinden die zunächst festgestellten negativen Herkunftseffekte vollständig. "Die durchgeführten Analysen belegen somit, dass die Ausstattung der Familien mit bildungsrelevanten Ressourcen entscheidend für eine erfolgreiche strukturelle Integration von Migrantenkindern ist." (IAB2)
Cite article
Kristen, C. & Granato, N. (2005): Bildungsinvestitionen in Migrantenfamilien. In: Bundesministerium für Bildung und Forschung (Hrsg.) (2005): Migrationshintergrund von Kindern und Jugendlichen : Wege zur Weiterentwicklung der amtlichen Statistik (Bildungsreform, 14), p. 25-42.