Materielle Lebenslagen, Bildungs- und soziale Ungleichheiten im Jugend- und jungen Erwachsenenalter
Abstract
"In diesem Kapitel wird die Frage diskutiert, weshalb die materielle Lage beeinflusst, dass junge Menschen Schritte der Verselbstständigung in unterschiedlicher Weise und unterschiedlichem Tempo gehen, so dass sich sozial ungleiche Übergänge in das Erwachsenenalter entwickeln. Insbesondere junge Menschen, die in Armut aufwachsen, erfahren relative Nachteile in der Lebensphase. Armut bedeutet, dass sie in ihrem Haushalt nicht über das Mindestmaß an finanziellen Mitteln und einen Lebensstandard verfügen, der in der Gesellschaft als Voraussetzung für soziale Teilhabe und soziale Integration erachtet wird. Das Kapitel ist wie folgt gegliedert: Als erstes werden theoretische Grundlagen vorgestellt, in welcher Weise die materielle Lage der Herkunftsfamilie den Übergang in das Erwachsenenalter prägt. Die materielle Lage wird dabei als eine Dimension des sozialen Status der Herkunftsfamilie definiert. Neben Fragen von Bildungsungleichheiten wird auch auf Statusübergänge der Familien- und Haushaltsgründung eingegangen. Erst wenn die jungen Menschen, insbesondere mit einer ersten Erwerbstätigkeit, über ein eigenes Einkommen verfügen, verlieren die materiellen Ressourcen der Eltern - nach und nach - an Bedeutung. Doch gerade das Lösen aus dem elterlichen Haushalt geht für junge Erwachsene zumindest temporär mit einem höheren Armutsrisiko einher. In einem zweiten Schritt betrachtet das Kapitel daher Ausmaß und Bedeutung von Armut im Jugend- und im Erwachsenenalter. Es werden etablierte Armutskonzepte vorgestellt und hinsichtlich ihrer Aussagekraft über die Lebenslagen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen diskutiert." (Autorenreferat, IAB-Doku, © Kohlhammer)
Cite article
Schels, B. (2022): Materielle Lebenslagen, Bildungs- und soziale Ungleichheiten im Jugend- und jungen Erwachsenenalter. In: A. Berngruber & N. Gaupp (Hrsg.) (2022): Erwachsenwerden heute. Lebenslagen und Lebensführung junger Menschen, Stuttgart, Kohlhammer p. 56-66.