Welchen Beitrag leistet der ausgeübte Beruf für das Arbeitseinkommen von Personen?
Abstract
"Der Beitrag untersucht die Abhängigkeit der Einkommen vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer von ihrem ausgeübten Beruf. Die Lohnunterschiede in zehn Berufsgruppen werden in ihre statistisch relevanten Komponenten zerlegt und es wird empirisch überprüft, ob mit der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Berufsgruppe tatsächlich ein eigenständiger Einkommenseffekt einhergeht oder ob Berufsgruppen lediglich andere Personeneigenschaften und die ihrer Beschäftigungsbetriebe (Hoch-/Niedriglohnbetriebe) bündeln. Die empirische Prüfung erfolgt mit Lohnregressionsgleichungen. Datengrundlage sind die Linked-Employer-Employee-Daten des IAB, LIAB. Das erlaubt eine simultane Berücksichtigung der beobachtbaren und unbeobachtbaren Eigenschaften von Betrieben und Personen. Die Analysen kommen zu dem Ergebnis, dass es eine gewisse berufsfachliche Strukturierung der Entlohnung von Arbeitskräften gibt. Die Regressionsgleichungen zeigen aber auch, dass diese Struktur nicht sonderlich stark ausgeprägt ist, denn sieben Achtel der Lohnunterschiede zwischen Berufsgruppen basieren auf der Lohnwirksamkeit anderer beobachtbarer und unbeobachtbarer Eigenschaften von Betrieben und Personen. Es sind dann zu etwa gleichen Teilen die beobachtbaren Charakteristika von Personen und Betrieben - wie beispielsweise ihr Bildungsniveau, ihre Betriebszugehörigkeitsdauer, die Beschäftigung in einem Hoch- oder Niedriglohnbetrieb - und ihre unbeobachteten Eigenschaften, die für die Lohndifferentiale zwischen den Berufsgruppen verantwortlich sind. Ein Achtel der Einkommensunterschiede von Arbeitnehmern - das sind maximal 14 Prozent - basiert tatsächlich auf der Zugehörigkeit zu einer der zehn Berufsgruppen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Cite article
Alda, H. (2005): Welchen Beitrag leistet der ausgeübte Beruf für das Arbeitseinkommen von Personen? In: M. Jacob & P. Kupka (Hrsg.) (2005): Perspektiven des Berufskonzepts : die Bedeutung des Berufs für Ausbildung und Arbeitsmarkt (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 297), p. 91-107.