Niedriglohnarbeitsmarkt
Der Ausbau des Niedriglohnsektors sollte Ende der 1990er Jahre die hohe Arbeitslosigkeit reduzieren. Als Niedriglohn gilt ein Arbeitsentgelt, das trotz Vollzeitbeschäftigung keine angemessene Existenzsicherung gewährleistet – die OECD definiert den ihn als einen Bruttolohn, der unterhalb von zwei Dritteln des nationalen Medianbruttolohns aller Vollzeitbeschäftigten liegt. Betroffen von Niedriglöhnen sind überdurchschnittlich häufig Personen ohne beruflichen Abschluss, jüngere Erwerbstätige und Frauen.
Bietet der Niedriglohnsektor eine Chance zum Einstieg in den Arbeitsmarkt oder ist er eine Sackgasse? Das IAB-Themendossier erschließt Informationen zum Forschungsstand.
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Literaturhinweis
Wirkungen von Ein-Euro-Jobs: Für ein paar Euro mehr (2008)
Zitatform
Wolff, Joachim & Katrin Hohmeyer (2008): Wirkungen von Ein-Euro-Jobs: Für ein paar Euro mehr. (IAB-Kurzbericht 02/2008), Nürnberg, 8 S.
Abstract
"Ein-Euro-Jobs haben sich seit ihrer Einführung im Jahr 2005 zur quantitativ bedeutendsten Maßnahme der aktiven Arbeitsmarktpolitik im SGB II entwickelt. 2007 wurden mehr als 750.000 neue Förderungen begonnen. Ziel von Ein-Euro-Jobs ist es, die Beschäftigungsfähigkeit der Teilnehmer zu erhöhen. Sie können aber auch zur Überprüfung der Arbeitsbereitschaft eingesetzt werden. Die Wirkungsanalyse weist darauf hin, dass Teilnehmer in der Zeit, in der viele Teilnahmen noch nicht abgeschlossen sind, geringere Beschäftigungschancen haben. Diese negativen Effekte sind jedoch im Vergleich zu verwandten Maßnahmen wie den ABM recht niedrig. Etwa 18 bis 20 Monate nach Maßnahmestart wirkt sich die Teilnahme bei einigen Gruppen positiv auf ihre Eingliederungswahrscheinlichkeit aus. Dazu gehören insbesondere westdeutsche Frauen, Teilnehmer im Alter von über 24 Jahren und Personen, die lange keine reguläre Beschäftigung ausgeübt haben. Bei unter 25-Jährigen hingegen hat die Teilnahme keinen Eingliederungseffekt. Für Teilnehmer aus Regionen mit unterschiedlichen Arbeitslosenquoten zeigen sich ähnliche Eingliederungswirkungen. Die Teilnahme trägt innerhalb der Beobachtungszeit von zwei Jahren nach Maßnahmebeginn nicht zur Beendigung der Hilfebedürftigkeit bei." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Two steps forward, one step back: The uneven economic progress of TANF recipients (2008)
Zitatform
Wood, Robert G., Quinn Moore & Anu Rangarajan (2008): Two steps forward, one step back: The uneven economic progress of TANF recipients. In: Social Service Review, Jg. 82, H. 1, S. 3-28. DOI:10.1086/525035
Abstract
"This study investigates the long-term economic gains of current and former TANF recipients and explores the extent to which these recipients experience steady economic progress. Results suggest that recipients generally show economic progress but that there is considerable instability and heterogeneity of experience. Employment insecurity and poverty cycling are common even among the least disadvantaged TANF recipients and are particularly prevalent among those with low education levels, little work experience, and poor health." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Neue Untersuchungen zu Geringverdienern mit Aufstockendem ALG II: 1,2 Millionen können vom Arbeitseinkommen nicht leben: immer mehr Vollzeit-Beschäftigte betroffen - Mindestlohn notwendig (2007)
Adamy, Wilhelm;Zitatform
Adamy, Wilhelm (2007): Neue Untersuchungen zu Geringverdienern mit Aufstockendem ALG II: 1,2 Millionen können vom Arbeitseinkommen nicht leben. Immer mehr Vollzeit-Beschäftigte betroffen - Mindestlohn notwendig. In: Soziale Sicherheit, Jg. 56, H. 5, S. 180-189.
Abstract
"Die Zahl der Empfänger von Arbeitslosengeld II ist zwar gesunken. Doch immer mehr Erwerbstätige benötigen aufstockendes ALG II, weil ihr Lohn zum Leben nicht reicht. Das zeigt eine neue Untersuchung des DGB. Sie beleuchtet auch, welche Personen, Branchen und Regionen besonders betroffen sind. Ein Ergebnis: Bereits 440.000 Vollzeit- Beschäftigte sind mittlerweile auf Hartz IV angewiesen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Was tun im Niedriglohnbereich? Eine kritische Auseinandersetzung mit einem neueren Kombilohnkonzept (2007)
Bispinck, Reinhard; Zwiener, Rudolf; Horn, Gustav; Aust, Judith; Leiber, Simone; Schulten, Thorsten; Müller-Schoell, Till;Zitatform
Bispinck, Reinhard, Rudolf Zwiener, Gustav Horn, Judith Aust, Simone Leiber, Thorsten Schulten & Till Müller-Schoell (sonst. bet. Pers.) (2007): Was tun im Niedriglohnbereich? Eine kritische Auseinandersetzung mit einem neueren Kombilohnkonzept. (IMK Report 18), Düsseldorf, 14 S.
Abstract
"Die Bundesregierung plant die Einführung eines Kombilohns. Hierzu werden zahlreiche Varianten diskutiert und teilweise bereits praktiziert. Die bisherigen Erfahrungen mit Kombilöhnen sind unbefriedigend, und alternative Modelle lassen außer hohen finanziellen Belastungen für den Staat keinen signifikanten Ausbau der gesamtwirtschaftlichen Beschäftigung erwarten (IMK-WSI-Arbeitskreis 2006). Mit der Veröffentlichung einer Studie von Bofinger, Dietz, Genders und Walwei (Bofinger et al. 2006) hat das Thema jedoch wieder an öffentlicher Aufmerksamkeit gewonnen, zumal diese Studie - anders als viele andere - klare Anreize für eine Vollzeitbeschäftigung und einen Mindestlohn setzt. In Verbindung mit der Abschaffung der steuerlichen Privilegierung von Minijobs und Midijobs sollen damit die Belastungen der öffentlichen Haushalte in Grenzen gehalten werden. Zugleich werden Einkommen durch Übernahme der Sozialbeiträge der Arbeitnehmer durch den Staat subventioniert und das Kindergeld aufgestockt. Auf den ersten Blick bietet der Vorschlag von Bofinger et al. zwar Vorteile gegenüber dem Status quo. Doch zwei wichtige Kernziele werden nicht erreicht: Das Einkommen, das durch eine vollzeitige Erwerbstätigkeit erzielt wird, reicht auch nach diesem Modell nicht für einen angemessenen Lebensunterhalt aus. Zudem wird das von Bofinger et al. selbst gesteckte Ziel, genügend Vollzeitstellen für ALG II-Empfänger zu schaffen, verfehlt. Vielmehr dürfte die Gefahr groß sein, dass die staatlichen Subventionen nicht die niedrig Qualifizierten erreichen und viele ALG II-Empfänger dadurch schlechter gestellt werden als bei der derzeitigen Regelung. . Im Vergleich dazu verspricht eine Strategie mit Einführung eines angemessenen gesetzlichen Mindestlohns, dem Verzicht auf die Subventionierung von Minijobs sowie höheren Hinzuverdienstmöglichkeiten und mehr öffentlicher Beschäftigung bessere Wachstums-, Verteilungs- und Beschäftigungseffekte. Aber auch dann dürfte es erforderlich sein, diese Maßnahmen um zeitlich begrenzte und zielgruppenspezifische Kombilohnmodelle - z.B. für Langzeitarbeitslose - zu ergänzen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Weiterführende Informationen
Hier finden Sie eine Kurzfassung in "BöcklerImpuls". -
Literaturhinweis
Förderung Existenz sichernder Beschäftigung im Niedriglohnbereich: Schätzung von Angebots-, Verteilungs- und fiskalischen Effekten des SMWA-Vorschlags (2007)
Zitatform
Blos, Kerstin, Michael Feil, Helmut Rudolph, Ulrich Walwei & Jürgen Wiemers (2007): Förderung Existenz sichernder Beschäftigung im Niedriglohnbereich. Schätzung von Angebots-, Verteilungs- und fiskalischen Effekten des SMWA-Vorschlags. (IAB-Forschungsbericht 07/2007), Nürnberg, 78 S.
Abstract
"In dem Forschungsbericht werden die wesentlichen Effekte der Einführung des Bofinger-Walwei-Vorschlags zur Neuordnung des Niedriglohnsektors in Deutschland untersucht. Der Vorschlag enthält drei Kernelemente: (1) Die Senkung der Sozialversicherungsbeiträge für bedürftige Geringverdiener; (2) die Beseitigung der bevorzugten abgaben- und steuerrechtlichen Behandlung von Mini- und Midi-Jobs sowie (3) eingeschränkte Hinzuverdienstmöglichkeiten für Empfänger des ALG II. Wir verwenden zwei Mikrosimulationsmodelle, um Arbeitsangebots-, Verteilungs- und fiskalische Effekte des Reformvorschlags abzuschätzen. Die Mikrosimulationsmodelle basieren auf unterschiedlichen Datensätzen, nämlich dem Sozio-ökonomischen Panel 2004 und der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 2003. Es werden sowohl 'morning after'-Effekte, also Verteilungs- und fiskalische Effekte ohne Berücksichtigung von möglichen Verhaltensanpassungen, als auch langfristige Effekte simuliert. Letztere berücksichtigen die zu erwartenden Arbeitsangebotsreaktionen nach Einführung der Reform. Die Arbeitsangebotsreaktion wird mit Hilfe eines discrete choice-Modells für unterschiedliche Haushaltstypen geschätzt. Die Simulationen zeigen eine moderate Erhöhung des Arbeitsangebots (55.000 Personen in Vollzeitäquivalenten) und nahezu durchgehend insignifikante Partizipationseffekte. Die fiskalischen Effekte sind vernachlässigbar, da die zusätzlichen Transfers, die sich aus Element (1) des Vorschlags ergeben, näherungsweise durch die reduzierten Transfers kompensiert werden, die sich aus den Elementen (2) und (3) ergeben. Die Verteilungsanalyse zeigt, dass Haushalte, die bereits im Status Quo Transfers beziehen, sich im allgemeinen schlechter stellen, während Haushalte, deren Status Quo-Einkommen zu hoch ist, um einen Alg II-Anspruch zu erwerben, von der Reform profitieren." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Untersuchung der beschäftigungs- und finanzpolitischen Auswirkungen des Bofinger/Walwei-Konzepts zur Neuordnung des Niedriglohnbereichs (2007)
Bonin, Holger ; Rinne, Ulf ; Zinsmeister, Florian; Slacalek, Jiri; Dreger, Christian ; Schneider, Hilmar; Klär, Erik;Zitatform
Bonin, Holger, Ulf Rinne, Hilmar Schneider, Christian Dreger, Erik Klär, Jiri Slacalek & Florian Zinsmeister (2007): Untersuchung der beschäftigungs- und finanzpolitischen Auswirkungen des Bofinger/Walwei-Konzepts zur Neuordnung des Niedriglohnbereichs. (IZA research report 11), Bonn u.a., 109 S.
Abstract
"Dieser Bericht untersucht die möglichen Beschäftigungseffekte und fiskalischen Effekte des von Peter Bofinger und Ulrich Walwei vorgeschlagenen Konzepts zur Förderung Existenz sichernder Beschäftigung. Das Konzept zielt im Kern darauf ab, die bisherige staatliche Förderung geringfügiger Beschäftigungsverhältnisse aufzugeben. Stattdessen sollen über ein neuartiges System von Einkommensteuergutschriften Anreize geschaffen werden, auch Teil- und Vollzeitarbeitsplätze anzunehmen, die nur ein geringes Markteinkommen bieten. Indem der Staat niedrige, aber Existenz sichernde Einkommen bezuschusst, soll der Tendenz, Arbeitslosengeld II durch Hinzuverdienst in geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen aufzustocken, begegnet werden.
Das Konzept von Bofinger und Walwei lässt sich durch vier Elemente charakterisieren: (i) die Abschaffung abgabenbegünstigter geringfügiger Beschäftigungsverhältnisse (Mini- und Midi-Jobs), (ii) die Verschlechterung der Hinzuverdienstmöglichkeiten für erwerbstätige erwerbsfähige Hilfeempfänger, (iii) die Einführung einer Steuergutschrift zur teilweisen oder vollständigen Erstattung der Sozialversicherungsbeiträge bei niedrigen Einkommen, sowie (iv) die Einführung einer Steuergutschrift zur Gewährung eines bedarfsgerechten erhöhten Kindergelds im unteren und mittleren Einkommensbereich.
Das Gutachten analysiert die Wirkungen dieser vier Elemente auf Grundlage eines mikroökonomischen Simulationsmodells. Betrachtet man alle vier Elemente des Konzepts von Bofinger- und Walwei zusammen, erhöht das Konzept das Arbeitsangebot gegenüber dem Status quo um 46 Tsd. Personen. In Vollzeitäquivalenten gerechnet, steigt das Arbeitsangebot sogar um 146 Tsd. Der Grund für diesen stärkeren Effekt ist, dass das Modell viele in der Ausgangslage bereits Beschäftigte anregt, ihre Arbeitszeit auszuweiten und statt einer geringfügigen Tätigkeit eine Vollzeittätigkeit im Umfang über 30 Stunden wöchentlich zu suchen. Das Konzept von Bofinger und Walwei wirkt also in die intendierte Richtung. Im Vergleich mit anderen vorliegenden Konzepten zur Belebung des Arbeitsmarkts im Niedriglohnbereich - etwa dem vom Sachverständigenrat vorgeschlagenen Maßnahmenbündel, dem ifo-Modell oder dem Workfare-Konzept - ist die erwartete Belebung des Arbeitsangebots durch das Bofinger-Walwei-Modell allerdings klein." (Autorenreferat, IAB-Doku)Weiterführende Informationen
Hier finden Sie das Bofinger-Walwei-Gutachten. -
Literaturhinweis
Einstellungsgutscheine: Konkrete Ausgestaltung für Deutschland (2007)
Zitatform
Boss, Alfred, Alessio J. G. Brown, Dennis J. Snower & Christian Merkl (2007): Einstellungsgutscheine. Konkrete Ausgestaltung für Deutschland. (Kieler Arbeitspapier 1327), Kiel, 20 S.
Abstract
"Dieses Papier erläutert die praktische Umsetzung des Konzeptes der Einstellungsgutscheine (Kieler Arbeitspapier 1302 'Comparing the Effectiveness of Employment Subsidies' von Alessio Brown, Christian Merkl und Dennis Snower). Nach unserem Konzept werden den Arbeitgebern bei der Einstellung von Langzeitarbeitslosen und Geringqualifizierten Einstellungsgutscheine ausgehändigt, wodurch die Lohnkosten befristet während der ersten Zeit der Beschäftigung sinken. Die Höhe der befristeten Gutscheine soll mit der Dauer der Arbeitslosigkeit steigen sowie mit der Qualifikation und der anschließenden Beschäftigungsdauer abnehmen. Exemplarisch wird für die selbstfinanzierenden Gutscheine dies für verschiedene Dauern der Langzeitarbeitslosigkeit und verschiedene Qualifikationen konkretisiert. Es wird eine einfache Formel entwickelt, mit der die Höhe des Gutscheins in Abhängigkeit vom neuen Lohn, der Dauer der Arbeitslosigkeit und der Beschäftigungsdauer berechnet werden kann." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Wohlfahrtsstaatlicher Wandel zwischen Arbeitszwang und Befähigung: eine vergleichende Analyse aktivierender Arbeitsmarktpolitik in Deutschland, Dänemark und Großbritannien (2007)
Zitatform
Dingeldey, Irene (2007): Wohlfahrtsstaatlicher Wandel zwischen Arbeitszwang und Befähigung. Eine vergleichende Analyse aktivierender Arbeitsmarktpolitik in Deutschland, Dänemark und Großbritannien. In: Berliner Journal für Soziologie, Jg. 17, H. 2, S. 189-209.
Abstract
"Der mit den Begriffen 'workfare', 'enabling' oder 'social investement state' bzw. als 'Aktivierender Wohlfahrtsstaat' bezeichnete Paradigmenwechsel beinhaltet eine Neujustierung des klassischen Spannungsverhältnisses von Sozialpolitik, nämlich der gleichzeitigen Förderung von Dekommodifizierung und Rekommodifizierung. Der vorliegende Artikel versucht anhand eines Vergleichs aktivierender Arbeitsmarktpolitik in Dänemark, Großbritannien und Deutschland zu zeigen, dass in allen Ländern die Kommodifizierung von Arbeitskraft zum zentralen Ziel avanciert, das sowohl über eine Verstärkung des Arbeitszwangs als auch eine Ausweitung befähigender Politiken umgesetzt wird. Die Herausbildung verschiedener nationaler Varianten aktivierender Arbeitsmarktpolitik wird dabei anhand der Stärke bzw. dem Umfang von Zwang und Befähigung bzw. deren jeweiliger Kombination festgemacht. Vor diesem Hintergrund kann die Umsetzung des Paradigmenwechsels aufgrund unterschiedlicher Ausgangsbedingungen und Reformpolitiken als weitgehend pfadabhängiger Wandel charakterisiert werden." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Arbeit gegen Armut: Grundlagen, historische Genese und empirische Überprüfung des Armutsfallentheorems (2007)
Gebauer, Ronald;Zitatform
Gebauer, Ronald (2007): Arbeit gegen Armut. Grundlagen, historische Genese und empirische Überprüfung des Armutsfallentheorems. Wiesbaden: VS, Verl. für Sozialwissenschaften, 265 S.
Abstract
"In der aktuellen politischen Diskussion wird immer wieder behauptet, dass sich Sozialleistungsempfänger wegen mangelnder Lohnanreize gegen die Aufnahme von Arbeit entscheiden und damit dauerhaft in Armut verbleiben (Armutsfallentheorem). Sozialpolitische Reformen setzen aufgrund dieser Befürchtungen zunehmend auf 'Arbeit gegen Armut'. Hier beginnt die Untersuchung. In einem ersten Schritt wird die Auffassung, dass Arbeit der Schlüssel zur Lösung des Armutsproblems in modernen Gesellschaften ist, historisch-soziologisch untersucht. In einem weiteren Schritt werden die theoretischen Grundlagen des Armutsfallentheorems diskutiert. Wie verhält es sich aber nun mit dem Realitätsgehalt des Armutsfallentheorems? Die meisten empirischen Untersuchungen belegen, dass Sozialleistungsbezug überwiegend kurzfristiger Natur ist. Ausgehend von diesen Ergebnissen wird eine eigene Datenauswertung des Sozio-oekonomischen Panels (Sozialhilfe) vorgestellt." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Ausgewählte Möglichkeiten zum Abbau der Arbeitslosigkeit von gering qualifizierten Arbeitskräften in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung der "Hartz"-Gesetze und der subjektiven Wahrnehmung von Betroffenen (2007)
Hinz, Silke K. B.;Zitatform
Hinz, Silke K. B. (2007): Ausgewählte Möglichkeiten zum Abbau der Arbeitslosigkeit von gering qualifizierten Arbeitskräften in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung der "Hartz"-Gesetze und der subjektiven Wahrnehmung von Betroffenen. Tönning u.a.: Der Andere Verlag, 400 S.
Abstract
Die Autorin geht davon aus, dass es vordringliches Ziel deutscher Arbeitsmarktpolitik sein muss, die Sockelarbeitslosigkeit und die Verfestigung von Arbeitslosigkeit zu durchbrechen. Entsprechend dieser Hauptproblematik untersucht die Arbeit Ansatzmöglichkeiten zur Verringerung der Arbeitslosigkeit von gering qualifizierten Arbeitskräften. Dabei wird von der These ausgegangen, dass die subjektive Wahrnehmung von Arbeitslosigkeit eine wichtige Voraussetzung für eine den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes angepasste Handlungsweise zur Verringerung der Arbeitslosigkeit ist. Unter dieser Zielsetzung werden das subjektive Empfinden der Arbeitslosigkeit, die Höhe des Arbeitslosengelds II, die Gründe der Arbeitslosigkeit sowie die Art und Weise der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz thematisiert. Am Schluss der Arbeit stehen aus der wissenschaftlichen Analyse der bisherigen Erfahrungen herausgearbeitete Handlungsempfehlungen. Diese umfassen: 1. Änderung der bestehenden Regelungen der Minijobs (Verringerung der Aufspaltung sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungen in Minijobs; nicht im Nebenerwerb; Beschränkung auf einen festgelegten Prozentsatz pro Arbeitgeber); 2. Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns in Höhe von 1.400 bis 1.500 Euro brutto pro Monat für alle in Deutschland tätigen Arbeitnehmer; 3. Arbeitszeitverkürzung und Abbau von Überstunden; 4. Einführung eines 'Arbeitsanteile-Siegels'; 5. stärkere Berücksichtigung der Arbeitsnachfrageseite zum Abbau des Defizits an Beschäftigungsmöglichkeiten. (IAB)
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Literaturhinweis
Ein-Euro-Jobs in deutschen Betrieben: mehr als "alter Wein in neuen Schläuchen"? (2007)
Zitatform
Hohendanner, Christian, Markus Promberger & Lutz Bellmann (2007): Ein-Euro-Jobs in deutschen Betrieben. Mehr als "alter Wein in neuen Schläuchen"? In: Sozialer Fortschritt, Jg. 56, H. 12, S. 300-309.
Abstract
"Die Ein-Euro-Jobs nehmen einen prominenten Platz in der aktiven Arbeitsmarktpolitik für Langzeitarbeitslose ein. Ähnlich zu anderen Beschäftigungsmaßnahmen erfüllen sie eine wichtige Funktion bei der Bereitstellung öffentlicher Güter: Sie ergänzen das Dienstleistungsangebot nicht gewinnorientiert arbeitender Betriebe. Allerdings bestehen Befürchtungen, dass ihr Einsatz die betriebliche Beschäftigungsstruktur beeinflusst. Die Analyse mit Daten des IAB-Betriebspanels untersucht daher zwei Fragestellungen: Bestehen Zusammenhänge zwischen der Veränderung von Struktur und Umfang der betrieblichen Beschäftigung und der Nutzungsintensität der Ein-Euro-Jobs? Und inwieweit lässt sich diese Nutzungsintensität dadurch erklären, dass Ein-Euro-Jobs frühere Formen geförderter Beschäftigung ablösen? Die wichtigsten Ergebnisse der Studie sind folgende: Erstens werden Ein-Euro-Jobs in Betrieben eingesetzt, die bereits früher an Programmen der Beschäftigungsförderung teilgenommen haben. Zweitens lassen sich, allerdings nur in Ostdeutschland, negative Zusammenhänge zwischen dem Wachstum ungeförderter, befristeter Beschäftigung und dem Anteil der Ein-Euro-Jobber an der betrieblichen Belegschaft beobachten." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
A fistful of Euros: Does One-Euro-Job participation lead means-tested benefit recipients into regular jobs and out of unemployment benefit II receipt? (2007)
Zitatform
Hohmeyer, Katrin & Joachim Wolff (2007): A fistful of Euros: Does One-Euro-Job participation lead means-tested benefit recipients into regular jobs and out of unemployment benefit II receipt? (IAB-Discussion Paper 32/2007), Nürnberg, 65 S.
Abstract
"In 2005 a major reform of the German means-tested unemployment benefit system came into force. The reform aimed at activating benefit recipients, e.g., by a workfare programme, the so-called One-Euro-Job. This programme was implemented at a large scale. Participants receive their means-tested benefit and a small compensation of usually one to 1.5 EURO per hour worked. Participation typically lasts six months or less. We investigate the impact of One-Euro-Jobs for participants who entered the programme at the start of the year 2005. We apply propensity score matching to estimate the treatment effects on the outcomes regular employment, neither being registered as unemployed nor as job-seeker and no unemployment benefit II receipt. We observe these outcomes for about two years after programme start. The locking-in effects are small. Moreover, 20 months after programme there is a significant but small positive impact on the employment rate of female but not male participants. During the first two years after programme start, participation does not contribute to avoiding unemployment benefit II receipt. Our results imply that there is some effect heterogeneity: Participation reduces the employment rate of participants younger than 25 years, but raises it for some older participant groups. It is ineffective for participants who were recently employed, while it is effective for participants who lost their last contributory job between 1992 and 2000." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Der implizite Kombilohn in der Grundsicherung für Arbeitsuchende: Ergebnisbericht der wissenschaftlichen Begleitung des Integrationsmodells "job2work" (2007)
Zitatform
Knuth, Matthias & Birgit Isfort (2007): Der implizite Kombilohn in der Grundsicherung für Arbeitsuchende. Ergebnisbericht der wissenschaftlichen Begleitung des Integrationsmodells "job2work". (IAQ-Forschungsbericht 2007-02), Gelsenkirchen, 51 S.
Abstract
Das von Januar bis September 2006 mit einer Nachlaufphase bis Dezember 2006 im Rahmen der ESF-kofinanzierten Arbeitsmarktpolitik des Landes Thüringen geförderte Projekt "job2work" war darauf ausgerichtet, ein arbeitsmarktpolitisches Konzept zu entwickeln und zu erproben, das mit Hilfe von "Kombilöhnen" die nachhaltige Integration von langzeitarbeitslosen Menschen in den regulären Arbeitsmarkt bewirken soll. Die zentrale Basis des Projekts liegt in der Einführung der "Freibeträge bei Erwerbstätigkeit" nach §§ 11 und 30 SGB II in die Praxis zur Eingliederung erwerbsfähiger Hilfebedürftiger in Arbeit. Diese gesetzlichen Regelungen zielen darauf, einen allgemeinen und grundsätzlich wirkenden Anreiz zur Arbeitsaufnahme für Leistungen nach dem SGB II Beziehende zu schaffen, indem die Transferentzugsrate gegenüber den früher bei der Arbeitslosen- und der Sozialhilfe gültigen Regelungen gesenkt wird. Um die Integrationserfolge des Projekts hinsichtlich der Frage Verringerung oder Wegfall der Hilfebedürftigkeit beurteilen zu können, werden in dem Bericht für ausgewählte Bedarfsgemeinschaften verschiedene Bereiche des Erwerbseinkommens betrachtet, die den Wegfall der Hilfebedürftigkeit markieren. Abschnitt 2 stellt das Projekt vor (zeitlicher Ablauf, Rahmenbedingungen, Interessen der Träger und die Sicht der einstellenden Unternehmen und der vermittelten Arbeitslosen). Abschnitt 3 widmet sich dem Umsetzungserfolg des Projekts auf Basis qualitativer Untersuchungsmethoden. Dabei werden folgende Fragestellungen bearbeitet: In welcher Zahl der Fälle wird die Arbeitsaufnahme erreicht; steht sie in einem angemessenen Verhältnis zum Aufwand der Initialphase? Wie nachhaltig ist die Arbeitsaufnahme? Welche Mechanismen wurden entwickelt um den Nachteil der fehlenden Verbindlichkeit auszugleichen? Welche Lohnbereiche sind für die Arbeitnehmer bei Fortsetzung des Beschäftigungsverhältnisses zu erwarten? Wurde die Beschäftigungsfähigkeit der Arbeitskräfte verbessert? Wie wirksam ist die Kommunikationsstrategie? Welches Vermittlungspotential wird im Job2work-Netzwerk unabhängig von dem in diesem Fall genutzten Anreizmechanismus erkennbar. (IAB2)
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Literaturhinweis
Ein-Euro-Job: Maßnahmen zwischen Hilfe und Zwang (2007)
Lohmann, Sabine;Zitatform
Lohmann, Sabine (2007): Ein-Euro-Job. Maßnahmen zwischen Hilfe und Zwang. Frankfurt am Main u.a.: Lang, 144 S.
Abstract
"Mit dem 'Vierten Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt', besser bekannt unter dem Namen Hartz IV, hat der Gesetzgeber zum Jahreswechsel 2004/2005 die Situation von Arbeitslosen in Deutschland grundsätzlich verändert. Hartz IV sieht neben der Zusammenführung der Arbeitslosen- und Sozialhilfe zum Arbeitslosengeld (ALG) II auch so genannte 'Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung' vor. Diese erregten als Ein-Euro-Jobs großes öffentliches Aufsehen. Die empirische Untersuchung thematisiert die Lebenssituation von ALG-II-Empfängern, die einer solchen Arbeitsgelegenheit nachgehen. Zu diesem Zweck wurden in der Zeit von Mai bis einschließlich Juli 2005 zehn 'Ein-Euro-Jobber' mit Hilfe qualitativer Leitfadeninterviews zu ihrer Situation befragt. Hinzu kamen Expertengespräche mit Vertretern der JobCenter, Trägerorganisationen und Einsatzstellen. Hieraus ergab sich ein äußerst differenziertes Bild von Ein-Euro-Jobs." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Grundsicherung in Deutschland: Analyse und Reformbedarf (2007)
Pascal Krimmer, Pascal; Raffelhüschen, Bernd;Zitatform
Pascal Krimmer, Pascal & Bernd Raffelhüschen (2007): Grundsicherung in Deutschland. Analyse und Reformbedarf. (Forschungszentrum Generationenverträge. Diskussionsbeiträge 14), Freiburg, 33 S.
Abstract
"Die Arbeit möchte einen Beitrag zur Betrachtung des Zusammenhangs zwischen sozialer Grundsicherung und Arbeitsmarkt liefern und dabei einerseits die Wirksamkeit der vergangenen Reformen analysieren und andererseits einen konsistenten Vorschlag für eine umfassende Reform, die die Mängel der bisherigen Reformen beheben kann und eine effiziente Bekämpfung der Arbeitslosigkeit möglich macht, liefern. Für dieses Ziel ist erstens eine adäquate Zielgruppenorientierung zu gewährleisten, damit nur im Falle erwerbsfähiger Hilfebedürftiger das Gebot der Hilfe zur Selbsthilfe umgesetzt wird. Zweitens sollten für diese Gruppe die Anreize so ausgestaltet werden, dass für sie eine Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt attraktiv ist. Drittens müssen vor allem im Niedriglohn-Sektor die notwendigen Arbeitsplätze geschaffen und durch einen effizienten Vermittlungsapparat zugänglich gemacht werden, damit die Arbeitslosen ihre Verpflichtung auch wahrnehmen können. Basierend auf diesen drei Aspekten ist die Struktur der Arbeit aufgebaut. Nach einer Eingrenzung des Begriffs der sozialen Grundsicherung im zweiten Abschnitt wird in Abschnitt 3.1 die Zielgruppenorientierung, in Abschnitt 3.2 die Anreize für die Arbeitsuchenden und in 3.3 schließlich der Vermittlungsapparat behandelt. Dabei werden nach einigen theoretischen Grundüberlegungen jeweils die Vorzüge und Probleme der jüngsten Arbeitsmarktreformen betrachtet. In Kapitel 4 wird dann vor diesem Hintergrund ein Reformvorschlag vorgestellt, der die verbleibenden Mängel der aktuellen Arbeitsmarktpolitik beheben kann. Kapitel 5 fasst die Ergebnisse zusammen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Beschäftigungsförderung und Einkommenssicherung im Niedriglohnbereich: Wege und Irrwege (2007)
Steiner, Viktor;Zitatform
Steiner, Viktor (2007): Beschäftigungsförderung und Einkommenssicherung im Niedriglohnbereich. Wege und Irrwege. (DIW-Diskussionspapiere 747), Bonn, 29 S.
Abstract
"Staatliche Instrumente zur Beschäftigungsförderung und Einkommenssicherung im Niedriglohnbereich durch 'Kombilohn-Modelle' existieren auch in Deutschland schon seit längerem und wurden im Zuge der jüngsten Arbeitsmarktreformen ausgeweitet. Diese haben das Ziel, durch eine einkommensabhängige Lohnsubvention geringe Erwerbseinkommen zu ergänzen und die finanziellen Anreize zur Aufnahme einer gering entlohnten Tätigkeit zu verbessern. Eine spezielle Form dieser Lohnsubventionen ist die vollkommene oder teilweise Freistellung der Sozialbeiträge bei geringfügiger Beschäftigung ('Mini Jobs'). Aktuelle Vorschläge aus Politik und Wissenschaft, die vom Kombilohn-Modell des Sachverständigenrats bis zur Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns reichen, haben die weiterführende Reform des Niedriglohnsektors in Deutschland zum Ziel. In diesem Beitrag werden die theoretisch zu erwartenden Arbeitsmarkteffekte von Lohnsubventionen im Niedriglohnbereich dargestellt, empirische Evaluationsergebnisse zu den Effekten der wichtigsten im Zuge der 'Hartz-Gesetze' umgesetzten Arbeitsmarkreformen präsentiert und aktuelle Reformvorschläge zur Förderung sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung im Niedriglohnbereich bewertet." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Beschäftigungsperspektiven für Langzeitarbeitslose: ABM, Arbeitsgelegenheiten und öffentlich finanzierte Beschäftigung (2007)
Wagner, Alexandra;Zitatform
Wagner, Alexandra (2007): Beschäftigungsperspektiven für Langzeitarbeitslose. ABM, Arbeitsgelegenheiten und öffentlich finanzierte Beschäftigung. In: WSI-Mitteilungen, Jg. 60, H. 6, S. 320-327. DOI:10.5771/0342-300X-2007-6-320
Abstract
"Im Zuge der 'aktivierenden' Arbeitsmarktpolitik haben Förderphilosophie und Instrumenteneinsatz der arbeitsmarktpolitischen Beschäftigungsförderung einen grundlegenden Wandel erfahren: Sozialversicherungspflichtige Formen sind bei gleichzeitiger Verschlechterung der Förderkonditionen quantitativ stark reduziert worden. Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung dominieren den Instrumenteneinsatz. Sie sind aber wenig zielgruppenorientiert, bilden kaum Brücken in den ersten Arbeitsmarkt und verdrängen in relevantem Ausmaß sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Inzwischen orientiert die Bundesregierung auf neue Formen der Beschäftigungsförderung für einen eng begrenzten Personenkreis, ohne das Aktivierungsparadigma grundsätzlich infrage zu stellen. Der Beitrag verweist auf Widersprüche und offene Fragen und plädiert für ein Gesamtkonzept der Beschäftigungsförderung, das an bisherige Erfahrungen anknüpft und den Schwerpunkt auf die Professionalität und öffentliche Kontrolle bei der Maßnahmeplanung und -umsetzung legt." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Welche Arbeitgeber nutzen Ein-Euro-Jobs?: Verbreitung und Einsatzkontexte der SGB II-Arbeitsgelegenheiten in deutschen Betrieben (2006)
Zitatform
Bellmann, Lutz, Christian Hohendanner & Markus Promberger (2006): Welche Arbeitgeber nutzen Ein-Euro-Jobs? Verbreitung und Einsatzkontexte der SGB II-Arbeitsgelegenheiten in deutschen Betrieben. In: Sozialer Fortschritt, Jg. 55, H. 8, S. 201-207.
Abstract
"Die Ein-Euro-Jobs sind gegenwärtig eines der meist diskutierten Wiedereingliederungsinstrumente für Langzeitarbeitslose. Erste Befunde über Verbreitung und Nutzungsintensität machen deutlich, dass das Instrument vor allem in Betrieben der 'welfare economy' des öffentlichen Dienstes und der Organisationen ohne Erwerbszweck eingesetzt wird, während die Ein-Euro-Jobs kaum in den Bereich der Privatwirtschaft eingedrungen sind. Die zu beobachtende hohe Nutzungsintensität ist ein Indiz dafür, dass Ein-Euro-Jobs nicht nur 'zusätzlich' zu den normalen Tätigkeiten im Betrieb eingesetzt werden und daher unbeabsichtigte Nebeneffekte der SGB II-Reform nicht auszuschließen sind." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Workfare: Eine wirksame Alternative zum Kombilohn (2006)
Zitatform
Bonin, Holger & Hilmar Schneider (2006): Workfare: Eine wirksame Alternative zum Kombilohn. (IZA discussion paper 2399), Bonn, 18 S.
Abstract
Die hohe Arbeitslosigkeit von Geringqualifizierten in Deutschland ist Gegenstand zahlreicher Vorschläge zur Lösung dieses Problems. Der Beitrag untersucht diese Vorschläge; der Schwerpunkt liegt dabei auf verschiedenen Kombilohnmodellen (mit oder ohne Absenkung der Grundsicherung) und ihren Beschäftigungs- und Einkommenseffekten. Er kommt zu dem Schluss, dass es sich bei Kombilöhnen ohne Absenkung der Grundsicherung um einen 'beschäftigungspolitischen Irrweg' und bei Kombilöhnen mit Absenkung der Grundsicherung um einen 'Etikettenschwindel' handelt. Als Alternative plädiert er für ein 'Workfare-Modell', mit dem sich die notwendige Steigerung der Anreize zur Aufnahme gering entlohnter Tätigkeiten erzielen lässt, ohne das erreichte Niveau der Grundsicherung in Frage zu stellen. Workfare beruht auf dem Prinzip von Leistung und Gegenleistung, wobei Leistungen der Grundsicherung an erwerbsfähige Personen werden nur dann gewährt werden, wenn eine Gegenleistung durch Arbeit erbracht wird. Erfahrungen aus den USA zeigen, dass damit der Anreiz, gering bezahlte Arbeit anzunehmen, massiv ansteigt. Mittels Simulationsrechnungen wird gezeigt, dass das vom Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) propagierte Workfare-Modell allen Kombilohnmodellen, auch dem Ifo-Modell, überlegen ist. Grundsicherung, Kombilohn und Workfare lassen sich nur schlecht miteinander kombinieren; in Kombination mit Kombilöhnen wird das Workfare-Prinzip ausgehebelt. Nach Meinung der Autoren sollten die vorhandenen Ressourcen für die Entlastung des Faktors Arbeit eingesetzt werden, von der wiederum die Problemgruppe der Geringqualifizierten besonders profitieren würde. 'Workfare bietet dazu im Vergleich zu Kombilöhnen eine effiziente Alternative'. (IAB)
Ähnliche Treffer
auch erschienen in: Wirtschaftsdienst 86 (2006), S. 645-650 -
Literaturhinweis
Armut in Bremen: Hilfebedürftig trotz Arbeit (2006)
Bury, Carola; Schröder, Paul M.; Gieffers, Susanne; Pusch, Volker;Zitatform
Bury, Carola, Susanne Gieffers, Volker Pusch & Paul M. Schröder (2006): Armut in Bremen: Hilfebedürftig trotz Arbeit. Bremen, 105 S.
Abstract
"Die Armutsentwicklung in Bremen und Bremerhaven ist weiterhin besorgniserregend. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sind hier besonders hoch. Lohndumping und Niedrigstlöhne nehmen zu, während sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse abgebaut werden. Auch 'sicher Beschäftigte' spüren dadurch immer häufiger den Druck, auf Rechte zu verzichten und Abstriche hinzunehmen. Oft haben sie mehr als ein Einkommen - und trotzdem kein Auskommen. Etliche arbeiten Vollzeit und fallen dennoch unter die Armutsgrenze. Auch Leiharbeiter und Menschen mit Mini-Jobs sind von dieser gefährlichen Entwicklung betroffen. Die Bruttoarbeitsentgelte sind so niedrig, dass viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hilfebedürftig sind und Anspruch auf das Arbeitslosengeld II haben - ohne arbeitslos zu sein. Seit fünf Jahren veröffentlicht die Arbeitnehmerkammer Bremen den Armutsbericht für das Land Bremen. Die Arbeitnehmerkammer will mit der Berichterstattung das Armutsthema auf die politische Tagesordnung setzen und mit ihrem aktuellen Schwerpunkt 'Hilfebedürftig trotz Arbeit' die Diskussion um zunehmende Prekarisierung von Arbeitsverhältnissen anstoßen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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