Transformationsprozess in Ostdeutschland – Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Gesellschaft
Seit der Wiedervereinigung ist die Angleichung der Lebensverhältnisse in Ost- und Westdeutschland Leitlinie deutscher Politik. Dennoch unterscheiden sich auch viele Jahre nach dem Fall der Mauer Wirtschaft und Arbeitsmärkte in Ost und West noch immer deutlich, mit weitreichenden Konsequenzen für den gesellschaftlichen Wandel und die Lebenslagen ostdeutscher Bürgerinnen und Bürger.
Dieses Dossier präsentiert wissenschaftliche Analysen und Positionen politischer Akteure zum Strukturwandel in den Bereichen Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Bevölkerung, Gesellschaft und Bildung.
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Literaturhinweis
Wende und Wandel in Ostdeutschland - 20 Jahre nach dem Mauerfall (2009)
Wilde, Anja; Mallock, Wolfgang;Zitatform
(2009): Wende und Wandel in Ostdeutschland - 20 Jahre nach dem Mauerfall. (Recherche Spezial Fachinformationen zu aktuellen Themen), Bonn, 180 S.
Abstract
"Für Ostdeutschland begann mit dem Mauerfall - bereits vor der Wiedervereinigung im Oktober 1990 - eine Zeit tiefgreifender Umwälzungen des gesamten politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens. Neue Entwicklungen mit nicht vorhersehbaren Folgen wurden ausgelöst, die bis heute nachwirken - ein Grund für die Sozialwissenschaften, auch zwei Jahrzehnte nach dem November 1989 auf die Auswirkungen dieses Einschnitts für die östlichen Bundesländer zu blicken und Erklärungsansätze für aktuelle Phänomene zu suchen. Während sich in einigen Bereichen eine fast vollständige Nivellierung zwischen Ost und West vollzogen hat, z.B. bei der Geburtenrate und der Lebenserwartung, gibt es auf vielen anderen Gebieten noch immer deutliche Unterschiede. So belegen die neuen Bundesländer (inklusive Berlin) dauerhaft die sechs Spitzenplätze in der Arbeitslosenstatistik. Ostdeutsche leben deutlich häufiger in nichtehelichen Lebensgemeinschaften als Westdeutsche, bekommen ihre Kinder überwiegend außerhalb der Ehe und können für diese auf eine bedeutend bessere Betreuungssituation zurückgreifen. Aber auch die Ergebnisse zurückliegender Bundes- und Landtagswahlen weichen in den neuen Bundesländern erkennbar von denen im Westen der Republik ab. Politisch rechts motivierte Straftaten treten in Ostdeutschland ebenfalls häufiger auf. Was sind die Ursachen für diese lang anhaltenden Unterschiede? Welche Merkmale kennzeichneten den Transformationsprozess nach der Wende? Inwieweit lassen sich charakteristische Phänomene in Ostdeutschland heute auf diesen zurückzuführen? Ist dennoch eine Annäherung festzustellen oder verfestigen sich bestimmte Linien? Diesen Fragen widmet sich die Ausgabe der 'Recherche Spezial'. Dabei geht es um Fragen des ökonomischen Wandels, der sich aus dem Übergang zu marktwirtschaftlichen Strukturen ergibt. Der überwiegende Teil der Ostdeutschen musste sich beruflich neu orientieren und mit veränderten Bedingungen im Arbeitsleben zurechtkommen. Eng damit verbunden waren Umwälzungen im sozialen Gefüge und der Wechsel von Eliten. Neue räumliche Muster prägten sich aus und wenigen Wachstumsregionen standen abgehängte ländliche Regionen und schrumpfende Städte gegenüber. Schön sanierte Innenstädte können nicht darüber hinweg täuschen, dass insbesondere junge, gut ausgebildete (und vorwiegend weibliche) Menschen die ostdeutsche Provinz verlassen und ihr Glück im Westen suchen. Damit verknüpft sind Veränderungen in Einstellungen und Werten, wie die Wahrnehmung von Geschlechterrollen, die Stellung des Familienlebens oder der Religion. Nicht zuletzt ist nach dem Stand der inneren Einheit zu fragen, dem Nebeneinander oder Miteinander bundes- und ostdeutscher Identität. Gibt es die 'Mauer in den Köpfen'? Gerade im Jubiläumsjahr 2009 wird diese Frage erneut aufgeworfen. Erhöhte Aufmerksamkeit erlangt in diesem Zusammenhang auch die spezielle Art der Erinnerung und des Erinnerns an den kleineren deutschen Staat - sei es bei Gedenkfeiern, in Schulbüchern, oder ganz privat in den Familien. Die Ausgabe der 'Recherche Spezial' wird eingeleitet von dem Beitrag 'Signaturen des Übergangs' von Prof. Everhard Holtmann. Es folgen sechs thematische Kapitel, in denen aktuelle Literatur- und Forschungsnachweise seit 2007 mit bibliographischen Angaben und jeweils einer kurzen, inhaltlichen Zusammenfassung aufgelistet sind." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
20 Jahre friedliche Revolution 1989 bis 2009: die Sicht der Bürger der neuen Bundesländer (2009)
Winkler, Gunnar;Zitatform
Winkler, Gunnar (2009): 20 Jahre friedliche Revolution 1989 bis 2009. Die Sicht der Bürger der neuen Bundesländer. (Umbruch 24), Berlin, 72 S.
Abstract
"20 Mal wurden nach dem Mauerfall jährlich rd. 1.500 Bürger der neuen Länder zu ihrer sozialen Lage sowie spezifischen Problemsituationen befragt. Die in der Ausarbeitung verwendeten Daten für 2009 basieren auf der 20. Welle der genannten Erhebung und sind - ebenso wie die Daten seit 1990 - repräsentativ für die neuen Bundesländer inkl. Ostberlin. Die Ausarbeitung konzentriert sich auf ausgewählte wesentliche Hauptaussagen der Bürger zur sozialen Lage seit 1990 bis in die Gegenwart (allgemeine Lebenszufriedenheit, individuelle wirtschaftliche Lage, Hoffnungen/Befürchtungen, Demokratie) sowie vor allem auf Bewertungen der Ergebnisse der Entwicklungen und Veränderungen des Vereinigungsprozesses aus Sicht des Jahres 2009. Dabei wird offensichtlich, dass die Reflexion sozialer Entwicklungen für den Zeitraum 1990 bis 2009 im Wesentlichen vier unterschiedliche Phasen aufweist:
- einen starken Zugewinn an sozialer Zufriedenheit - d.h. allgemeiner Lebenszufriedenheit, steigenden Hoffnungen und Zunahme positiver Bewertung der individuellen wirtschaftlichen Lage - im Zeitraum 1990 bis 1995, beruhend auf den raschen, spürbaren Veränderungen des täglichen Lebens (Angleichungsphase). Überwindung der Arbeitslosigkeit und noch nicht erreichte völlige Angleichung der Lebensverhältnisse werden als kurzzeitig zu überwindende Aufgabe angesehen;
- relative Stabilisierung der sozialen Entwicklungen und erfolgten Bewertungen auf dem bis 1995 erreichten Niveau im Zeitraum 1996 bis 1999 und damit verbundenen sinkenden Hoffnungen auf rasche Angleichung (Stabilisierungsphase).
- Im Zuge des von der rot-grünen Koalition in Gang gesetzten 'Reformwerkes' (Agenda 2010, Gesundheits-, Renten-, Arbeitsmarktreformen) sowie der Euro-Umstellung erfolgt zwischen 2000 und 2003 eine rasche Abnahme sozialer Zufriedenheit gepaart mit steigenden Befürchtungen auf die Zukunft (Abschwungphase).
- Seit 2004 folgen wechselnde, jeweils gering zunehmende bzw. abnehmende Bewertungen sozialer Entwicklungen mit einem insgesamt stagnierenden zum Teil vorhandene Ungleichheiten erweiternden Angleichungsprozess (Stagnationsphase)." (Textauszug, IAB-Doku) -
Literaturhinweis
Was bedeutet Langzeitarbeitslosigkeit für junge Erwachsene?: Ergebnisse der Sächsischen Längsschnittstudie (2008)
Zitatform
Berth, Hendrik, Peter Förster, Friedrich Balck, Elmar Brähler & Yve Stöbel-Richter (2008): Was bedeutet Langzeitarbeitslosigkeit für junge Erwachsene? Ergebnisse der Sächsischen Längsschnittstudie. In: Verhaltenstherapie und psychosoziale Praxis, Jg. 40, H. 1, S. 87-97.
Abstract
"Unter den vielen Studien zu den Folgen von Arbeitslosigkeit sind relativ wenige Längsschnittuntersuchungen. Die Sächsische Längsschnittstudie begleitet seit 1987 kontinuierlich eine Gruppe junger ostdeutscher Erwachsener. Neben zahlreichen politisch-gesellschaftlichen Fragestellungen werden auch die (Gesundheits-)Folgen von Arbeitslosigkeit untersucht. An der 20. Welle (2006) der Erhebung nahmen N= 387 Personen im mittleren Alter von 33,2 Jahren teil. 54,4% waren Frauen. Die durchschnittlich erlebte Dauer der Arbeitslosigkeit von 1996 bis 2006 betrug 16,6 Monate, Frauen waren dabei deutlich länger betroffen. Die erfahrene Arbeitslosigkeit wirkt sich signifikant auf zahlreiche Bereiche des Erlebens aus, z. B. auf die geringere Zufriedenheit mit dem Einkommen oder mit der Demokratie, auf die höhere Angst vor Armut im Alter oder vor sozialem Abstieg sowie auf die pessimistischere Einschätzung der Zukunftsaussichten." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Zufriedenheit in Lebensbereichen (2008)
Zitatform
Christoph, Bernhard (2008): Zufriedenheit in Lebensbereichen. In: Bundeszentrale für Politische Bildung, Statistisches Bundesamt, Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen & Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (Hrsg.) (2008): Datenreport 2008 : ein Sozialbericht für die Bundesrepublik Deutschland, S. 403-411.
Abstract
"In der Zufriedenheit von Personen spiegeln sich nicht nur deren objektive Lebensumstände, sondern auch ihre persönlichen Ansprüche und Erwartungen wider, anhand derer sie ihre eigene Situation beurteilen. Dementsprechend können Zufriedenheitsbewertungen bei verschiedenen Menschen unterschiedlich ausfallen, auch wenn ihre objektive Situation weitgehend identisch ist. Um die Lebensqualität in der Bundesrepublik Deutschland umfassend zu beleuchten, ist es daher erforderlich, neben den objektiven Lebensbedingungen auch die darauf bezogenen Zufriedenheiten der Bürger zu untersuchen. Dabei erscheint neben der gesamtdeutschen Perspektive auch weiterhin eine getrennte Betrachtung der Lage in Ost- und Westdeutschland erforderlich. Obwohl die deutsche Einheit zwischenzeitlich ihre 'Volljährigkeit ' erreicht hat, bestehen weiterhin Unterschiede zwischen den beiden Landesteilen, sowohl was die objektiven Lebensbedingungen als auch was Einstellungen und das subjektive Wohlbefinden angeht. Neben der aktuellen Situation werden zudem auch die langfristigen Entwicklungstendenzen in beiden Teilen der Bundesrepublik eine Rolle spielen. Die dafür betrachteten Zufriedenheitswerte der Befragten wurden anhand einer Skala erfasst, die von 0 (ganz und gar unzufrieden) bis 10 (ganz und gar zufrieden) reicht." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Life satisfaction and economic conditions in East and West Germany pre- and post-unification (2008)
Zitatform
Easterlin, Richard A. & Anke C. Plagnol (2008): Life satisfaction and economic conditions in East and West Germany pre- and post-unification. In: Journal of Economic Behavior and Organization, Jg. 68, H. 3/4, S. 433-444. DOI:10.1016/j.jebo.2008.06.009
Abstract
"Economic disruption in East Germany at the time of unification resulted in a noticeable drop in life satisfaction. By the late 1990s East Germany's life satisfaction had recovered to about its 1990 level, and its shortfall relative to West Germany was slightly less than that before unification. In West Germany life satisfaction was fairly constant before unification, but subsequently trended moderately downward, with Turkish life satisfaction declining noticeably relative to Germans. Changes in life satisfaction in East and West Germany both for Germans and foreigners are most closely associated with relative income variables, not absolute income." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Folgen der Arbeitslosigkeit: Bei den Mittdreißigern im Osten ist die Bejahung der Wende abgestürzt, die Identifikation mit der DDR aber hat zugenommen: Ergebnisbericht zur 21. Welle der Sächsischen Längsschnittstudie (2008)
Zitatform
Förster, Peter (2008): Folgen der Arbeitslosigkeit: Bei den Mittdreißigern im Osten ist die Bejahung der Wende abgestürzt, die Identifikation mit der DDR aber hat zugenommen. Ergebnisbericht zur 21. Welle der Sächsischen Längsschnittstudie. Leipzig, 218 S.
Abstract
Bei der sächsischen Längsschnittstudie handelt es sich um eine systemübergreifende sozialwissenschaftliche Panelstudie. Sie wurde 1987 in der DDR begonnen und begleitet seitdem über die Wende hinweg den politischen Mentalitätswandel bei einer identischen Population junger Ostdeutscher des Geburtsjahrgangs 1973. In der 21. Welle im Jahr 2007 konnten Fragebögen von 383 Teilnehmern ausgewertet werden. Der Arbeitsbericht enthält die wesentlichen Ergebnisse. Fazit: 'Die bis 2007 vorliegenden Trends führen alles in allem zu der Feststellung, dass der Zeitraum von fast zwei Jahrzehnten nicht ausgereicht hat, um einen nennenswerten Teil der jetzt 34-Jährigen politisch für das jetzige Gesellschaftssystem und seine Werte, Perspektiven und Verheißungen einzunehmen.' Die signifikant zurückgehende Bejahung der Wende, wird auf die stark gestiegene persönliche Betroffenheit durch Arbeitslosigkeit zurückgeführt, die maßgeblich zu einer 'Entzauberung' der Verheißungen des Kapitalismus beigetragen hat. (IAB)
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Literaturhinweis
Jugend in Ost und West seit der Wiedervereinigung: Ergebnisse aus dem replikativen Längsschnitt des DJI-Jugendsurvey (2008)
Gille, Martina; Hoffmann-Lange, Ursula; Gaiser, Wolfgang; Wächter, Franziska; Achatz, Juliane; de Rijke, Johann; Kleinert, Corinna ; Bütow, Birgit; Sardei-Biermann, Sabine;Zitatform
Gille, Martina (Hrsg.) (2008): Jugend in Ost und West seit der Wiedervereinigung. Ergebnisse aus dem replikativen Längsschnitt des DJI-Jugendsurvey. (Schriften des Deutschen Jugendinstituts. Jugendsurvey 04), Wiesbaden: VS, Verl. für Sozialwissenschaften, 314 S.
Abstract
"Das Aufwachsen junger Menschen in westdeutschen und ostdeutschen Bundesländern gestaltet sich nach wie vor unterschiedlich: Neben Annäherungstendenzen zwischen beiden Teilen Deutschlands zeigen sich auch stabile Differenzen und zum Teil sogar Tendenzen der Zunahme von Unterschieden. In diesem Band werden die Lebensverhältnisse, der subjektive Altersstatus, Wertorientierungen, Geschlechtsrollenbilder, fremdenfeindliche Einstellungen sowie das gesellschaftliche und politische Engagement Jugendlicher und junger Erwachsener in beiden Teilen Deutschlands sowie deren Veränderungstendenzen seit den 1990er Jahren untersucht." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Missachtung und Diskurs: Zur diskursiven Konstruktion von Anerkennung und Missachtung der Ostdeutschen nach der Vereinigung (2008)
Kollmorgen, Raj;Zitatform
Kollmorgen, Raj (2008): Missachtung und Diskurs: Zur diskursiven Konstruktion von Anerkennung und Missachtung der Ostdeutschen nach der Vereinigung. (Universität Magdeburg, Institut für Soziologie. Arbeitsbericht 51), Magdeburg, 36 S.
Abstract
"In dem Arbeitsbericht soll nicht der Gesamtkomplex der ostdeutschen Anerkennungs- bzw. Missachtungsproblematik aufgegriffen werden. Vielmehr möchte ich mich auf zwei Aspekte der in meinen Augen ambivalenten Anerkennungslage der Ostdeutschen konzentrieren: zum einen auf die Dimension sittlicher und soziokultureller Missachtung, zweitens auf deren diskursiven Charakter. Dabei wird nach einer einführenden Erläuterung sozialer Anerkennungsverhältnisse (1.) und der deutsch-deutschen Problemdimension (2.) zunächst auf die rechtlichen Anerkennungsambivalenzen eingegangen (3.), die als (wesentliche) Voraussetzung und 'Anderes' sittlicher Anerkennung diskutiert werden. Es folgt dann eine mehrstufige Problematisierung der sittlichen Missachtungen Ostdeutscher, deren diskursiver Konstruktionsprozesse sowie Folgen, wie sie sich in den letzten anderthalb Jahrzehnten entwickelt haben (4., 5.). Ein Resümee zur ostdeutschen Subalternität und ihrer Ambivalenzen unter Einbezug einer europäischen Perspektive (5.) sowie eine Diskussion möglicher Begrenzungs- und Gegenstrategien (6.) beschließen den Beitrag." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Wertewandel: immer mehr Ost- und Westdeutsche ticken postmaterialistisch (2008)
Zitatform
Kroh, Martin (2008): Wertewandel: immer mehr Ost- und Westdeutsche ticken postmaterialistisch. In: DIW-Wochenbericht, Jg. 75, H. 34, S. 480-486.
Abstract
"Eine gängige These des Wertewandels lautet: Neue 'postmaterialistische' Werte wie Emanzipation und Selbstentfaltung lösen traditionell bürgerliche Werte wie sozialer Aufstieg und ökonomische Sicherheit ab. Ursache dieses Wandels, so die Theorie, ist die nachhaltige Verbesserung der ökonomischen Lebensumstände nach dem Zweiten Weltkrieg. Postmaterialismus ist demnach ein Wohlstandsphänomen. Mit Hilfe des Sozio-oekonomischen Panels kann gezeigt werden, dass zwischen 1986 und 2006 der Anteil der Postmaterialisten unter Westdeutschen gestiegen ist. Überraschender Befund: Ostdeutsche sind in den letzten zehn Jahren deutlich postmaterialistischer geworden und haben nahezu westdeutsches Niveau erreicht. Jede neue Generation ist etwas postmaterialistischer als ihre Vorgängergeneration. Besonders postmaterialistische Bevölkerungsgruppen sind Selbständige, Personen mit hohem Schulabschluss oder Anhänger von Bündnis90/Die Grünen. Eine Analyse von Wertorientierungen in Familien zeigt, dass sich erwachsene Geschwister hinsichtlich ihrer Werte deutlich ähneln, was auf eine Herausbildung von Werten während der Kindheit und Jugend schließen lässt. Dies zwingt zu einer Neubewertung gängiger Erklärungsmuster: Denn nicht die ökonomische Lage des Elternhauses sondern die Wertvorstellungen der Eltern prägen den Wertekanon." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Sozialreport 2008: Daten und Fakten zur sozialen Lage in den neuen Bundesländern (2008)
Abstract
Mit dem Sozialreport 2008 stellt die Volkssolidarität zum 19. Mal seit 1990 eine vom Sozialwissenschaftlichen Forschungszentrum Berlin-Brandenburg e.V. erarbeitete Studie zur sozialen Situation in den neuen Bundesländern vor. Insgesamt wurden 2.892 verwertbare Fragebögen in die Aufbereitung der Daten einbezogen. Die wichtigsten Ergebnisse der Befragung werden in fünf Punkten zusammengefasst: 1. Die fortgesetzte Politik der Sozialreformen mit zum Teil tiefgreifenden Einschnitten in die Lebenslagen der Bürger hat dazu geführt, dass die Zufriedenheiten, Hoffnungen und Erwartungen seit 2000 eine sinkende Tendenz haben. Vor allem in den Bereichen Soziale Sicherheit, Arbeit, Gesundheit, Leben mit Kindern, Einkommen - Preise, Demokratie und soziale Gerechtigkeit gibt es eine rückläufige bzw. sich auf niedrigem Niveau stabil haltende Zufriedenheit und gering ausgeprägte Erwartungen an Verbesserungen. 2. Die Bürger der neuen Bundesländer sind sich durchaus der Notwendigkeit von Sozialreformen bewusst, haben jedoch eine äußerst kritische Haltung zu den bisherigen Ergebnissen der Reformen. Sie fühlen sich in der überwältigenden Mehrheit bisher als Verlierer der Sozialreformpolitik. 3. Die Politik einseitiger Sozialreformen hat nicht nur zum Sozialabbau, sondern auch zu Positionsprüfungen in Bezug auf Demokratie und demokratisches Verhalten beigetragen. Während 2005 noch die Hälfte der Bürger starkes politisches Interesse bekundete, ist es 2008 nur noch rd. ein Drittel. 4. In den einzelnen Lebensbereichen haben sich unterschiedliche Entwicklungen vollzogen. Verbesserten Wohnverhältnissen und steigenden Nominaleinkommen stehen sinkende Realeinkommen gegenüber. 5. Die Wertestruktur der Bürger der neuen Bundesländer hat sich weiter stabilisiert. An der Spitze stehen Arbeit, Familie und soziale Sicherheit als jene Bereiche, die von den Bürgern für ihr Leben als besonders wichtig angesehen werden. (IAB)
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Literaturhinweis
Sozialreform und soziale Sicherungsziele: Bewertungen und Vorstellungen der Bürger der neuen Bundesländer im Jahre 2008: Befragungsergebnisse ab 18-jähriger Bürger der neuen Bundesländer. Empirische Erhebung "Leben 2008 - zur sozialen Lage in den neuen Bundesländern" (2008)
Abstract
"Sozialreformen, ihre erklärten Ziele und realen Wirkungen werden vom Bürger in unterschiedlichem Maße verstanden und reflektiert. Die Volkssolidarität hat 2008 eine Befragung der Bürger der neuen Bundesländer (ab 18. Lebensjahr) zu ihren Positionen, ihren Erwartungen und erreichten Veränderungen - bezogen auf die Sozialreformen in Deutschland - in Auftrag gegeben. Betrachtet man die jetzt vorliegenden Ergebnisse der Analyse zu den Auffassungen der ostdeutschen Bürger zu Sozialreformen, so ist hervorzuheben: Erstens ist die Erkenntnis wichtig, dass die Bürger der neuen Bundesländer für den Sozialstaat sind und ihn zu reformieren für dringend erforderlich halten und das mit einer sozialeren Ausrichtung verbinden. (...) Zweitens stehen die von den Bürgern für erforderlich gehaltenen Ziele der Sozialreformen im Gegensatz zu dem verbreiteten Klischee, dass es den Bürgern mehrheitlich nur um 'mehr Staat' im Sinne einer 'Vollkaskomentalität' ginge, welche stetig mehr Leistungen einfordere. (...) Drittens hat unbestrittenermaßen die sog. 'Agenda 2010' nicht nur zum Sozialabbau, sondern auch zu Positionsprüfungen in Bezug auf Demokratie und demokratisches Verhalten beigetragen. (...) Viertens haben in den letzten Jahren - wie immer zu Zeitpunkten, wenn es um mehr Leistungen seitens des Staates geht - die Diskussionen um Privatisierung und Individualisierung des Sozialen sowie individuellen Missbrauchs erneut zugenommen. (...) Fünftens ist inzwischen das Vertrauen in die sozialen Sicherungssysteme in hohem Maße verloren gegangen." (Textauszug, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Einheitslust und Einheitsfrust: Junge Ostdeutsche auf dem Weg vom DDR- zum Bundesbürger: eine sozialwissenschaftliche Längsschnittstudie von 1987-2006 (2007)
Zitatform
Berth, Hendrik, Peter Förster, Elmar Brähler & Yve Stöbel-Richter (2007): Einheitslust und Einheitsfrust: Junge Ostdeutsche auf dem Weg vom DDR- zum Bundesbürger. Eine sozialwissenschaftliche Längsschnittstudie von 1987-2006. (Forschung Psychosozial), Gießen: Psychosozial-Verlag, 242 S.
Abstract
"Eine weltweit einmalige Längsschnittstudie begleitet seit 20 Jahren eine identische Gruppe junger Ostdeutscher. Es ist die einzige Untersuchung, die in dieser ungewöhnlichen Weise das Erleben der Vereinigung von DDR und BRD bei etwa 400 jungen Erwachsenen dokumentiert. Die Daten zeigen, dass die Suche der heute 32-Jährigen nach einer neuen staatsbürgerlichen Identität noch keineswegs abgeschlossen ist. Noch heute empfinden die meisten eine Doppelidentität: schon Bundes-, aber auch noch DDR-Bürger. Sie fühlen sich mehrheitlich als Bürger der Bundesrepublik, kommen mit den gesellschaftlichen Verhältnissen zurecht und wissen deren Möglichkeiten zu schätzen. Dennoch wächst seit Jahren die Unzufriedenheit mit dem heutigen Gesellschaftssystem, insbesondere im Hinblick auf die Sozial-, Familien- und Gesundheitspolitik. Dies resultiert vor allem aus der Erfahrung von Arbeitslosigkeit. Das Buch stellt die wichtigsten Ergebnisse der Studie aus den Jahren 1987 bis 2006 dar, mit einem Fokus auf den Jahren 2004 und 2005." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Kippt das Erleben von Arbeitslosigkeit die Bejahung der Wende? Beispiel: Die 33-Jährigen: Ergebnisbericht zur 20. Welle der Sächsischen Längsschnittstudie (2007)
Zitatform
Förster, Peter, Hendrik Berth & Yve Stöbel-Richter (2007): Kippt das Erleben von Arbeitslosigkeit die Bejahung der Wende? Beispiel: Die 33-Jährigen. Ergebnisbericht zur 20. Welle der Sächsischen Längsschnittstudie. Leipzig, 151 S.
Abstract
Bei der sächsischen Längsschnittstudie handelt es sich um eine systemübergreifende sozialwissenschaftliche Panelstudie. Sie wurde 1987 in der DDR begonnen und begleitet seitdem über die Wende hinweg den politischen Mentalitätswandel bei einer identischen Population junger Ostdeutscher des Geburtsjahrgangs 1973. In der 20. Welle im Jahr 2006 konnten Fragebögen von 387 Teilnehmern ausgewertet werden. Der Arbeitsbericht enthält die wesentlichen Ergebnisse. Fazit: 'Die bis 2006 vorliegenden Trends führen alles in allem zu der Feststellung, dass der Zeitraum von fast zwei Jahrzehnten nicht ausgereicht hat, um einen nennenswerten Teil der jetzt 34-Jährigen politisch für das jetzige Gesellschaftssystem und seine Werte, Perspektiven und Verheißungen einzunehmen.' Die signifikant zurückgehende Bejahung der Wende, wird auf die stark gestiegene persönliche Betroffenheit durch Arbeitslosigkeit zurückgeführt, die maßgeblich zu einer 'Entzauberung' der Verheißungen des Kapitalismus beigetragen hat. (IAB)
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Literaturhinweis
Bekommen die ostdeutschen Frauen wirklich weniger Nachwuchs?: ein Ost-West-Vergleich (2007)
Kriese, Mandy; Müller, Anna Sophie;Zitatform
Kriese, Mandy & Anna Sophie Müller (2007): Bekommen die ostdeutschen Frauen wirklich weniger Nachwuchs? Ein Ost-West-Vergleich. In: Ifo Dresden berichtet, Jg. 14, H. 6, S. 17-22.
Abstract
"In der Diskussion um Geburtenzahlen in Deutschland werden immer wieder die Unterschiede in der Kinderzahl der Frauen in Ost- und Westdeutschland betont. Basierend auf der zusammengefassten Geburtenziffer wird behauptet, dass ostdeutsche Frauen weniger Kinder gebären würden als Frauen in Westdeutschland. In diesem Beitrag werden Probleme diskutiert, die im Zusammenhang mit dieser Maßzahl auftreten können. Es wird eine alternative Berechnungsmethode vorgestellt, die ebenfalls die endgültige Kinderzahl der Frauen misst, den wahren Wert aber genauer wiedergibt. Außerdem wird untersucht, wie groß der Anteil der Frauen ist, die keine Kinder bekommen. Zu allen Ergebnissen wird ein Ost-West-Vergleich durchgeführt." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Beliefs about women's labour in the reunified Germany, 1991-2004 (2007)
Lee, Kristen S.; Tufis, Paula A.; Alwin, Duane F.;Zitatform
Lee, Kristen S., Duane F. Alwin & Paula A. Tufis (2007): Beliefs about women's labour in the reunified Germany, 1991-2004. In: European Sociological Review, Jg. 23, H. 4, S. 487-503. DOI:10.1093/esr/jcm015
Abstract
"This research investigates the mechanisms of change in gender beliefs in East and West Germany since reunification. Using repeated cross-sectional data from the German General Social Survey (ALLBUS), we examine how processes of cohort replacement and of intra-cohort change contributed to the changes in beliefs about gender ideology and about the consequences of women working for pay that occurred from 1982 to 2004 in the former West Germany and from 1991 to 2004 in the former East Germany. We find that while changes in gender beliefs occurred through both cohort replacement and within-cohort change in West Germany, changes in East Germany primarily occurred through processes of intra-cohort change. Heterogeneity in levels of schooling and employment status are important in accounting for variation in gender beliefs. We find support for the conclusion that there are continued changes in gender beliefs in the reunified Germany across time. However, we do not find that beliefs converged in the East and West following reunification. In fact, focusing on the period following reunification, we find that the gap in beliefs between the East and West actually increased between 1991 and 2004." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Sozialreport 50+ 2007: Daten und Fakten zur sozialen Lage von Bürgern ab 50 Jahre in den neuen Bundesländern (2007)
Abstract
"Mit dem vorliegenden Material hat das Sozialwissenschaftliche Forschungszentrum Berlin-Brandenburg e.V. (SFZ) die Ergebnisse der nach 1990 zum 18. Mal durchgeführten Erhebung zu den Auffassungen und Befindlichkeiten der Bürger der neuen Bundesländer zu ihrer sozialen Lage und Entwicklung, speziell bezogen auf die Altersgruppe der ab 50-Jährigen, aufbereitet. Die Ergebnisse der Befragung im Mai/Juni 2007 von rund 1.020 Bürgern über dem 50. Lebensjahr machen - im Vergleich zu vorangegangenen Jahren - sichtbar, dass der von Politik und Medien übermittelte 'Aufschwungoptimismus' vielen Bürgern neue Zuversicht auf eine baldige Verbesserung auch ihrer Lebensverhältnisse vermittelt." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Weiterführende Informationen
Hier finden Sie die Kurzfassung des Berichts. -
Literaturhinweis
Warum viele junge Ostdeutsche den Kapitalismus wieder loswerden wollen: Beispiel: Die 32-Jährigen: Ergebnisbericht zur 19. Welle der Sächsischen Längsschnittstudie (2006)
Förster, Peter;Zitatform
Förster, Peter (2006): Warum viele junge Ostdeutsche den Kapitalismus wieder loswerden wollen: Beispiel: Die 32-Jährigen. Ergebnisbericht zur 19. Welle der Sächsischen Längsschnittstudie. Leipzig, 91 S.
Abstract
Bei der sächsischen Längsschnittstudie handelt es sich um eine systemübergreifende sozialwissenschaftliche Panelstudie. Sie wurde 1987 in der DDR begonnen und begleitet seitdem über die Wende hinweg den politischen Mentalitätswandel bei einer identischen Population junger Ostdeutscher des Geburtsjahrgangs 1973. In der 19. Welle im Jahr 2005 konnten Fragebögen von 390 Teilnehmern ausgewertet werden. Die Kurzinformation enthält die wesentlichen Ergebnisse. Fazit: 'Die bis 2005 vorliegenden Trends führen alles in allem zu der Feststellung, dass der Zeitraum von rund anderthalb Jahrzehnten nicht ausgereicht hat, um einen größeren Teil der jetzt 32-Jährigen politisch für das jetzige Gesellschaftssystem einzunehmen.' Als entscheidender Faktoren für diese systemkritische Haltung wird die Massenarbeitslosigkeit in Ostdeutschland betrachtet, von der immer mehr selbst betroffen sind und die viele als existenzielle Bedrohung und als Verlust an Freiheit erfahren, die ihnen Angst vor dem gegenwärtigen Kapitalismus macht. 'Systemkritik erwächst zugleich aus dem erheblichen Defizit an erlebbarer Demokratie und an sozialer Gerechtigkeit.' (IAB2)
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Literaturhinweis
Die veränderte Republik: Deutschland nach der Wiedervereinigung (2006)
Schröder, Klaus;Zitatform
Schröder, Klaus (2006): Die veränderte Republik: Deutschland nach der Wiedervereinigung. (Berlin und München. Studien zu Politik und Geschichte 04), Stamsried: Vögel, 767 S.
Abstract
"16 Jahre nach der Vereinigung wird deutlich, dass auch die alte Bundesrepublik mittlerweile Geschichte geworden ist und sich Politik und Gesellschaft im wiedervereinten Deutschland grundlegend verändert haben. Wertewandel und materieller Angleichungsprozess laufen schon seit mehreren Jahren nicht mehr einseitig von Ost nach West, sondern auf vielen Feldern inzwischen von West nach Ost. Im Ergebnis steht eine veränderte Republik. Der Autor befasst sich ausführlich mit den verschiedenen Dimensionen der Wohlstandsexplosion in Ostdeutschland und der Diskrepanz zwischen Stimmung und Lage, mit den Kosten der Einheit und ihrer wachstumshemmenden Finanzierung, den Wurzeln des Rechtsextremismus in der DDR und seiner Ausbreitung im wiedervereinten Deutschland, dem gespaltenen Umgang mit Diktaturen und den unterschiedlichen Geschichtsbildern sowie mit der politischen und mentalen Spaltung Deutschlands 16 Jahre nach der Wiedervereinigung. Die Auswertung der Selbst- und Fremdwahrnehmung verdeutlicht, dass sich die Deutschen in Ost und West immer noch weitgehend fremd geblieben sind. Ausführlich setzt sich Schroeder mit der erfolgreichen Interessenpolitik Ostdeutschlands und der Bewertung der Vereinigung durch Wissenschaftler und Politiker auseinander und fragt in seinem Fazit, ob Deutschland immer noch ein Staat mit zwei Gesellschaften ist. Abschließend beantwortet er die Fragen: Wer sind wir? Was wollen wir? Die umfangreiche Studie enthält eine Vielzahl von Tabellen und farbigen Abbildungen, die die Thesen des Autors empirisch unterfüttern." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Ältere Arbeitnehmer/innen in Ostdeutschland: Lebenslagen und Lebensverhältnisse, Werte und Handlungsorientierungen (2005)
Haupt, Hanna; Liebscher, Reinhard; Winkler, Gunnar;Zitatform
Haupt, Hanna, Reinhard Liebscher & Gunnar Winkler (2005): Ältere Arbeitnehmer/innen in Ostdeutschland. Lebenslagen und Lebensverhältnisse, Werte und Handlungsorientierungen. (Umbruch 19), Berlin: Trafo Verlag, 97 S.
Abstract
"In der Studie werden die sozialen Potenziale älterer Arbeitnehmerinnen in Ostdeutschland hinsichtlich der Erwerbsbeteiligung, der Betroffenheit von Arbeitslosigkeit und des Übergangs in den Ruhestand analysiert und Besonderheiten der sozialen Lage und deren Differenziertheit sowie subjektive Befindlichkeiten einschließlich geschlechtsspezifischer Unterschiede herausgearbeitet. Der Grundkonflikt der sozialen Gruppe älterer Arbeitnehmer/innen in Ostdeutschland besteht zwischen solider fachlicher Qualifikation einer hohen Erwerbsbeteiligung und umfangreichen Berufs und Lebenserfahrungen; einer hohen Flexibilität im Berufsleben, einer überwiegend festen sozialen Verankerung in der Familie und anderen sozialen Beziehungsgefügen einerseits und der Konfrontation mit der rapiden Verringerung der Anzahl der Arbeitsplätze insgesamt durch Abwicklungen und Betriebsschließungen und Insolvenzen sowie dem Bestreben vieler Unternehmen und Einrichtungen zur drastischen Verjüngung der Beschäftigten und einem zunehmenden Anteil an Arbeitslosigkeit innerhalb dieser Gruppe andererseits. Die Erfahrung der Ausgrenzung älterer Arbeitnehmer/innen aus dem Erwerbsleben reproduziert sich bei ihnen durch die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. Dieser Grundkonflikt beeinflusst die Lebensqualität und -zufriedenheit, die Zukunftserwartungen und die individuellen Handlungsstrategien." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Regionalismus, Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit (2005)
Mäs, Michael;Zitatform
Mäs, Michael (2005): Regionalismus, Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit. (Forschung Gesellschaft), Wiesbaden: VS, Verl. für Sozialwissenschaften, 167 S.
Abstract
Die Untersuchung verfolgt zwei Hauptziele. Zum einen wird eine allgemeine Theorie zur Erklärung von Einstellungen zu Fremdgruppen entwickelt. Den theoretischen Hintergrund hierfür bilden die Theorie Rationalen Handelns sowie ausgewählte Annahmen aus sozialpsychologischen Theorien (Balance-Theorie, Social Identity-Theorie, Attitüdentheorie). Zum anderen wird diese Theorie genutzt, um Hypothesen zu einem speziellen Fall von Einstellungen zu Fremdgruppen zu generieren. Konkret geht es hier um den Zusammenhang zwischen Regionalismus, Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit. Hypothesen hierzu werden mit Hilfe einer repräsentativen Panel-Stichprobe einer ländlichen und einer städtischen Population in Sachsen getestet. Insgesamt wurde die allgemeine Theorie gut durch den empirischen Test bestätigt. Zum Einfluss von Regionalismus und Nationalismus auf Fremdenfeindlichkeit ergibt sich ein differenziertes Bild. (IZ-Doku)
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