Unternehmensgründungen durch Migrantinnen und Migranten
Die berufliche Selbstständigkeit von Migrantinnen und Migranten trägt zu deren gesellschaftlicher Integration bei und schafft neue Erwerbsmöglichkeiten. Während die Gründungsaktivitäten in Deutschland insgesamt auf einem - im europäischen Vergleich - niedrigen Niveau verbleiben, gründen Migrantinnen und Migranten häufiger ein Unternehmen als Einheimische. Die von Migrantinnen und Migranten gegründeten Unternehmen unterscheiden sich auch strukturell von denjenigen Unternehmen, die von Einheimischen gegründet werden und auch die Motivation, ein Unternehmen zu gründen, ist oft eine andere als bei einheimischen Gründerinnen und Gründern.
Die Infoplattform bietet wissenschaftliche Literatur zu den empirischen Befunden zur beruflichen Selbstständigkeit von Migrantinnen und Migranten in Deutschland und im europäischen Ausland.
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Literaturhinweis
Zuwanderung und Arbeitsmarkt - alter Zopf mit neuem Muster? (2002)
Zitatform
Hillmann, Felicitas (2002): Zuwanderung und Arbeitsmarkt - alter Zopf mit neuem Muster? In: WSI-Mitteilungen, Jg. 55, H. 10, S. 578-585.
Abstract
"Der Beitrag gibt einen Überblick über die vielfältige Positionierung von MigrantInnen auf dem Arbeitsmarkt. In den vergangenen Jahren zeigen sich Polarisierungstendenzen in verschiedenen Teilbereichen des Arbeitsmarktes, die direkt auf die AusländerInnenbeschäftigung zurückwirken: Einerseits finden wir in Deutschland speziell angeworbene hochqualifizierte MigrantInnen, die eine Vernetzung bestimmter (globaler) Teilarbeitsmärkte vorantreiben, andererseits können wir beobachten, dass es zu einer Zunahme von prekären Beschäftigungsformen in anderen Arbeitsmarktsegmenten gekommen ist und dass Zuwanderer hier besonders häufig vertreten sind. Neue, an die Anforderungen einer flexibilisierten Arbeitswelt angepasste, Migrationsmuster treffen auf alte Arbeitsmarktprobleme und bedeuten besonders für die Gewerkschaften und die gewerkschaftliche Organisation der ArbeitnehmerInnen eine große Herausforderung." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Ausländische Selbständige in Baden-Württemberg (2001)
Zitatform
Leicht, René, Markus Leiß, Ralf Philipp & Robert Strohmeyer (2001): Ausländische Selbständige in Baden-Württemberg. (Veröffentlichungen des Instituts für Mittelstandsforschung 43), Mannheim, 84 S.
Abstract
"Dieses Heft befasst sich mit der Entwicklung und Struktur von ausländischen Selbständigen in Baden-Württemberg. Da die amtliche Statistik nur wenig Indikatoren bietet und die gewünschten Informationen kaum aus einer einzelnen Datenquelle zu gewinnen sind, konnte ein Gesamtbild letztlich nur aus unterschiedlichen Facetten zusammengesetzt werden. Festzuhalten ist, dass unter Ausländern insgesamt zwar die Selbständigenquote nach wie vor niedriger ausfällt als bei Deutschen, aber unter den Migranten zeigen sich größtenteils höhere Zuwachsraten. Mit Blick auf das Gründungsgeschehen werden unter Ausländern vergleichsweise mehr Start-up Neigungen ersichtlich, jedoch auch stärkeres Scheitern. Dies ist oftmals auch eine Frage mangelnder Ausbildung. Wenngleich das Qualifikationsniveau ausländischer Selbständiger höher als bei den Arbeitnehmern ist, bleibt die Zahl derjenigen ohne Berufsabschluss hoch. Auch deswegen sind ausländische Selbständige im Durchschnitt jünger als die deutschen. Berücksichtigt werden muss bei all dem allerdings die Heterogenität in der Zusammensetzung ausländischer Selbständiger und damit die je nach Herkunftsland sehr unterschiedlichen rechtlichen und kognitiven Voraussetzungen für die Gründung eines Unternehmens. Viele Gruppen, wie die Italiener und Türken, verbleiben in Nischen oder bestimmen Sektoren, v. a. im Gastgewerbe und Handel. Demgegenüber ähnelt bspw. das Tätigkeitsprofil der der Nordeuropäer eher dem der Deutschen. Die Befunde weisen darauf hin, dass das Potenzial an Existenzgründungen unter Ausländern durch die Förderung ihrer Qualifikationen noch verbessert werden kann. Insgesamt erscheint wichtig, dass sich viele ehemals als "Gastarbeiter" bezeichnete Ausländer längst in hohem Maß aktiv in das gesellschaftliche und wirtschaftliche Geschehen hierzulande integrierten, nicht zuletzt, indem sie ein eigenes Unternehmen gründeten und dabei auch weitere Arbeitsplätze schufen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Integration ausländischer Arbeitnehmer in die Arbeitsmärkte der EU-Länder: ein europäischer Vergleich (2001)
Werner, Heinz; König, Ingeborg;Zitatform
Werner, Heinz & Ingeborg König (2001): Integration ausländischer Arbeitnehmer in die Arbeitsmärkte der EU-Länder. Ein europäischer Vergleich. (IAB-Werkstattbericht 10/2001), Nürnberg, 20 S.
Abstract
Die Eingliederung in den Arbeitsmarkt bildet einen zentralen Aspekt der Gesamtintegration von Ausländern in die Gesellschaft des Aufnahmelandes. In dem Beitrag wird der Stand der Integration der ausländischen Arbeitnehmer in die Arbeitsmärkte der EU-Länder verglichen. Nach einer Begriffsklärung werden Gründe erläutert, die Integrationsbemühungen sinnvoll, ja notwendig machen. Anschließend wird anhand einer Reihe von Indikatoren festgestellt, welche Arbeitsmarktposition ausländische gegenüber einheimischen Arbeitskräften einnehmen. Es wird festgestellt, dass die Arbeitsmarktposition insbesondere von Ausländern aus Drittstaaten ungünstiger ist als die der Inländer - nicht jedoch immer die der Ausländer aus EU-Mitgliedsstaaten. Arbeitsmarktprobleme von bestimmten Personengruppen (Frauen, Jugendliche, gering Qualifizierte) kumulieren bei Ausländern. Dies ist in allen 15 EU-Staaten der Fall. Deutschland nimmt im Ländervergleich keineswegs die ungünstigste Position ein. (IAB2)
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Literaturhinweis
Ausländer auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland: die Situation vieler ausländischer Arbeitskräfte in Deutschland hat sich in den letzten Jahren unter dem Druck des Strukturwandels verschlechtert (2000)
Hönekopp, Elmar;Zitatform
Hönekopp, Elmar (2000): Ausländer auf dem Arbeitsmarkt in Deutschland. Die Situation vieler ausländischer Arbeitskräfte in Deutschland hat sich in den letzten Jahren unter dem Druck des Strukturwandels verschlechtert. In: Personalführung, Jg. 33, H. 5, S. 18-25.
Abstract
"Das ausländische Arbeitskräftepotenzial wird in den kommenden Jahren auch ohne einen weiteren Zuzug von Ausländern nach Deutschland steigen. Ursache hierfür sind die hohen Bevölkerungsanteile der Kinder und Jugendlichen unter den Ausländern. Auf das Schulsystem, die Berufsbildung und die betriebliche Beschäftigungspolitik kommen damit neue Herausforderungen zu. Diese bergen Chancen, denn viele Ausländer sind tendenziell zweisprachig und bringen auf Grund ihrer Verankerung in zwei Kulturen Kompetenzen mit, die der Wirtschaft in Zeiten der Internationalisierung entgegenkommen müssten." (Autorenreferat, IAB-Doku)