Arbeit und Fairness – zum Gerechtigkeitsempfinden von Beschäftigten
Der Arbeitsmarkt unterscheidet sich von vielen anderen Märkten dadurch, dass die Akteure in ein Netz persönlicher Beziehungen eingebunden sind. Fairness, Vertrauen und Loyalität spielen eine wichtige Rolle. Unternehmen und Beschäftigte sind nicht nur "Homo Oeconomicus", sie lassen sich bei ihren Entscheidungen auch von Gerechtigkeitsvorstellungen leiten. Was aber als fair und gerecht empfunden wird, unterliegt vielfältigen Einflüssen. Dieses Themendossier erschließt die wichtigsten Aspekte der wissenschaftlichen Diskussion um Fairness, Gerechtigkeit, Markt und Moral auf dem Arbeitsmarkt.
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Literaturhinweis
Arbeit, Organisation und Moral: eine Grid-Group-Theorie der Gerechtigkeit in Unternehmen (2002)
Zitatform
Liebig, Stefan & Holger Lengfeld (2002): Arbeit, Organisation und Moral. Eine Grid-Group-Theorie der Gerechtigkeit in Unternehmen. In: Soziale Welt, Jg. 53, H. 2, S. 115-140.
Abstract
Der Beitrag widmet sich der Frage, ob die moralischen Überzeugungen von Beschäftigten, etwa die Erwartung einer gerechten Chancen- und Lastenverteilung, von den strukturellen Einflussgrößen des jeweiligen Unternehmens beeinflusst werden. Während die soziologischen Klassiker den Standpunkt teilten, dass die soziale Lage entscheidend die Wahrnehmung des sozialen Geschehens sowie die normativen Haltungen beeinflusst (eine 'soziologische Trivialität'), haben sich weder in der deutschen Arbeitssoziologie noch in der Organisationsforschung Forschungsperspektiven durchsetzen können, die die betriebliche Arbeitssituation als Ausgangspunkt von moralischen Überzeugungen im Betrieb angesehen haben. Nach einer theoretischen Befragung der bisherigen Organisationsforschung zum Zusammenhang von Organisationsstrukturen und Gerechtigkeitsvorstellungen unternimmt der Beitrag empirisch mit Hilfe einer Übertragung des 'Grid-Group-Paradigmas' der Anthropologin Mary Douglas die Auswertung einer standardisierten Beschäftigtenbefragung in 21 Unternehmen in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen nach Korrespondenzen zwischen wahrgenommenem Arbeitsplatzkontext und jeweiliger Gerechtigkeitsperspektive. (IAB)
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Literaturhinweis
Unternehmensgrenzen und Arbeitsmärkte: ein Beitrag zur Interaktion normativer Verhaltenssteuerung und marktlicher Kontrolle (2002)
Mücke, Peter;Zitatform
Mücke, Peter (2002): Unternehmensgrenzen und Arbeitsmärkte. Ein Beitrag zur Interaktion normativer Verhaltenssteuerung und marktlicher Kontrolle. (Institutionelle und Evolutorische Ökonomik 16), Marburg: Metropolis Verlag, 243 S.
Abstract
"Die Personal- und Lohnpolitik einer Unternehmung ist von zentraler Bedeutung für die Leistungsbereitschaft der Arbeitskräfte. Dieser Beitrag betont dabei den Einfluss direkter situativer Wirkungen von Organisations- und Vertragsformen auf die Motivationslage der Belegschaft, die sich nicht ausschließlich auf die unterlegten monetären Anreize und vertraglichen Restriktionen reduzieren lassen. Es wird der wesentliche, aber in wirtschaftstheoretischen Betrachtungen typischerweise ausgeklammerte Gesichtspunkt hervorgehoben, dass unterschiedliche institutionelle Lösungen, unabhängig von der Anreizlage, die sie implementieren, selbst unmittelbar die Werthaltungen, Einstellungen und Präferenzen der Mitarbeiter beeinflussen und in dieser Weise Verhaltenskonsequenzen besitzen. Die hier vorgestellte Sicht unterstreicht den besonders in der Neuen Institutionenökonomik betonten Gedanken, dass institutionelle Fragestellungen in enger Wechselwirkung mit Marktprozessen zu sehen sind. Sie eröffnet einen neuen Zugang zu Kernproblemen der Arbeitsmarkttheorie und der Theorie der Unternehmung: Markträumungsprobleme, wie sie die moderne Effizienzlohntheorie thematisiert oder auch die Bedeutung der Unternehmensgrenzen und Änderungen von Unternehmensformen erhalten als Marktkonsequenzen der Vorteile unternehmensinterner normativer Steuerung ein theoretisches Fundament." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Chancengleichheit und Fairness in der Leistungsbeurteilung (2001)
Krell, Gertraude;Zitatform
Krell, Gertraude (2001): Chancengleichheit und Fairness in der Leistungsbeurteilung. In: Personalführung, Jg. 34, H. 11, S. 38-43.
Abstract
"Empirische Studien belegen, dass die Beurteilung von weiblichen Fach- und Führungskräften oft durch Vorurteile und Stereotype verzerrt wird. So ergab eine Metaanalyse von in den USA durchgeführten Studien zur Leistungsbeurteilung weiblicher Führungskräfte, dass diese schlechter beurteilt werden als aquivalente männliche Führungskräfte. Die Autorin plädiert deshalb dafür, die Leistungsbeurteilung unter gleichstellungspolitischen Gesichtspunkten zu überprüfen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Normen und Institutionen: Entstehung und Wirkungen (2000)
Metze, Regina; Mühler, Kurt; Kropp, Per; Lüdemann, Christian; Haug, Sonja; Ziegler, Rolf; Wimbauer, Christine ; Abraham, Martin ; Vanberg, Viktor; Batenburg, Ronald; Metze, Regina; Bleses, Anja; Mühler, Kurt; Diekmann, Andreas ; Nauck, Bernhard ; Flap, Henk; Opp, Karl-Dieter; Opp, Karl-Dieter; Preisendörfer, Peter ; Berger, Roger; Prosch, Bernhard; Esser, Hartmut; Raub, Werner ; Arts, Will; Schroeckh, Jürgen; Gerhards, Jürgen ; Snijders, Chris; Diefenbach, Heike; Ultee, Wout;Zitatform
Metze, Regina, Kurt Mühler & Karl-Dieter Opp (Hrsg.) (2000): Normen und Institutionen. Entstehung und Wirkungen. (Leipziger Soziologische Studien 02), Leipzig: Leipziger Universitätsverlag, 479 S.
Abstract
"Wenn auch die Entstehung und Wirkungen von Normen und Institutionen ein zentrales Thema der Soziologie und anderer sozialwissenschaftlicher Disziplinen sind, so gibt es doch bisher keine einheitliche, allgemein akzeptierte Theorie, die die Entstehung oder die Wirkungen von Normen und Institutionen erklärt. Weiter scheint es, daß die Beschäftigung mit dem genannten Thema in der Soziologie in den letzten Jahrzehnten eher nachgelassen hat. Das Gegenteil ist der Fall in der Wirtschaftswissenschaft und auch in der Rechtswissenschaft. Hier haben sich neue Forschungsrichtungen wie die Neue Institutionelle Ökonomie oder 'law and economics' entwickelt. Das Ziel des vorliegenden Bandes ist, in der Soziologie zu einer intensiveren Beschäftigung mit der Entstehung und den Wirkungen von Normen und Institutionen anzuregen. Hierzu gehört die Weiterentwicklung allgemeiner theoretischer Hypothesen über Normen und Institutionen. Dieses Thema ist Gegenstand von Teil I des vorliegenden Bandes. In der Literatur besteht die Beschäftigung mit Normen und Institutionen immer auch aus Fallstudien. D.h. Gegenstand sind die Entstehung oder die Wirkungen konkreter Arten von Normen und Institutionen. Entsprechend befassen sich die Kapitel in Teil II des vorliegenden Bandes mit der Entstehung und die Kapitel in Teil III mit den Wirkungen konkreter Arten von Normen." (Textauszug, IZ-Doku).
Beteiligte aus dem IAB
Kropp, Per; -
Literaturhinweis
Justice ideologies, perceptions of reward justice, and transformation: East and West Germany in comparison (2000)
Zitatform
Wegener, Bernd, Bodo Lippl & Bernhard Christoph (2000): Justice ideologies, perceptions of reward justice, and transformation. East and West Germany in comparison. In: D. S. Mason & J. R. Kluegel (Hrsg.) (2000): Marketing democracy : changing opinion about inequality and politics in East Central Europe, S. 122-160, 2000-12-31.
Abstract
"Communism's peaceful downfall in eastern Germany in 1989 and the country's subsequent unification left many people's lives turned upside down - in the East as well as in the West. (...) But what has in fact changed since the peaceful revolution and the joyful days of unification? What are the directions Germany's economic, social, and political development has taken since, and on which issues do East and West Germans actually have different points of view? Where do we observe consensus? These are the questions this chapter will address. We begin be describing Germany's actual development since unification, relying on official statistics. Then we will look at justice sentiments on both sides of the former border, and how these were affected by unification." (Text excerpt, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Interactive effects of procedural justice and outcome negativity on victims and survivors of job loss (1994)
Brockner, Joel; Cooper-Schneider, Rochelle; Martin, Christopher ; Bies, Robert J.; Folger, Robert; Konovsky, Mary;Zitatform
Brockner, Joel, Mary Konovsky, Rochelle Cooper-Schneider, Robert Folger, Christopher Martin & Robert J. Bies (1994): Interactive effects of procedural justice and outcome negativity on victims and survivors of job loss. In: The Academy of Management Journal, Jg. 37, H. 2, S. 397-409.
Abstract
Three studies respectively explored the interactive effects of procedural justice and outcome negativity on the victims of job layoffs, on survivors, and on lame ducks, employees who knew they would soon be laid off. Consistent results emerged for all three types. When procedural justice was perceived to be low, individuals reacted more adverserly to the extent that outcomes were perceived to be negative. When individuals felt that procedural justice was relatively high, however, perceived outcome negativity was not related to their reactions.
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Literaturhinweis
Organizational justice: the search for fairness in the workplace (1992)
Sheppard, Blair H.; Lewicki, Roy J.; Minton, John W.;Zitatform
Sheppard, Blair H., Roy J. Lewicki & John W. Minton (1992): Organizational justice. The search for fairness in the workplace. (Issues in organization and management series), New York: Lexington Books, 227 S.
Abstract
"The book presents a major new and comprehensive framework for understanding and addressing injustice in the workplace. The authors help managers and organizations to understand how people decide what is unfair, the types of emotional and intellectual responses that people have to unfair treatment, and the ways that individuals and groups respond to injustices. What's more, managers will learn how to reduce injustices in the workplace and how to deal with those policies, procedures, and decisions that are likely to be perceived as unfair. The authors go an to examine a number of related contemporary issues including executive compensation, comparable worth, the management of dissent, and balancing the competing interests of multiple stakeholders in the modern organization. The coverage of theory and practice makes this critical reading for managers as well as for scholars of management and organizational behavior." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
