Atypische Beschäftigung
Der deutsche Arbeitsmarkt wird zunehmend heterogener. Teilzeitbeschäftigung und Minijobs boomen. Ebenso haben befristete Beschäftigung und Leiharbeit an Bedeutung gewonnen und die Verbreitung von Flächentarifverträgen ist rückläufig. Diese atypischen Erwerbsformen geben Unternehmen mehr Flexibilität.
Was sind die Konsequenzen der zunehmenden Bedeutung atypischer Beschäftigungsformen für Erwerbstätige, Arbeitslose und Betriebe? Welche Bedeutung haben sie für die sozialen Sicherungssysteme, das Beschäftigungsniveau und die Durchlässigkeit des Arbeitsmarktes? Die IAB-Themendossier bietet Informationen zum Forschungsstand.
- Forschung und Ergebnisse aus dem IAB
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Atypische Beschäftigung insgesamt
- Gesamtbetrachtungen
- Erosion des Normalarbeitsverhältnisses
- Prekäre Beschäftigung
- Politik, Arbeitslosigkeitsbekämpfung
- Arbeits- und Lebenssituation atypisch Beschäftigter
- Betriebliche Aspekte atypischer Beschäftigung
- Rechtliche Aspekte atypischer Beschäftigung
- Gesundheitliche Aspekte atypischer Beschäftigung
- Beschäftigungsformen
- Qualifikationsniveau
- Alter
- geographischer Bezug
- Geschlecht
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Literaturhinweis
Neue Selbständige in Ostdeutschland: Statusentscheidung, Realisierungschancen und materielle Zufriedenheit (1992)
Büchel, Felix; Pannenberg, Markus;Zitatform
Büchel, Felix & Markus Pannenberg (1992): Neue Selbständige in Ostdeutschland. Statusentscheidung, Realisierungschancen und materielle Zufriedenheit. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 25, H. 4, S. 544-552.
Abstract
"In der Studie werden verschiedene Aspekte der beruflichen Selbständigkeit in Ostdeutschland analysiert. Sie stützt sich auf Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) der Jahre 1990 und 1991. Untersucht werden zunächst Determinanten des Übergangs von abhängiger zu selbständiger Beschäftigung. In einem zweiten Schritt wird dieser Übergang nur für diejenigen Personen betrachtet, die zuvor die Absicht geäußert hatten, sich selbständig machen zu wollen. Schließlich werden die Determinanten der Zufriedenheit mit dem Haushaltseinkommen - als Indikator für den materiellen Erfolg - bestimmt. Unter den 'neuen' ostdeutschen Selbständigen finden sich überdurchschnittlich viele Männer, Beschäftigte mit einem Meisterabschluß, Berufe mit einem hohem Berufsprestige sowie Personen mit Haus- oder Grundbesitz; untervertreten sind dagegen ungenügend qualifizierte Personen, Ingenieure sowie Personen mit vorhergehender längerer Betriebszugehörigkeitsdauer. Bei der tatsächlichen Umsetzung der zuvor geäußerten Absicht, sich selbständig machen zu wollen, haben Männer sowie Personen mit hohem Berufsprestige durchschnittlich hohe, von Arbeitslosigkeit bedrohte Beschäftigte jedoch deutlich geringere Erfolgschancen. Während die Einkommenszufriedenheit vor dem Wechsel des Wirtschaftssystems weitgehend nivelliert war, bildet sich schon kurz nach der Wende die in einer freien Marktwirtschaft erwartete Struktur heraus. Insbesondere ist ein positiver Effekt des Status Selbständigkeit auf die Einkommenszufriedenheit zu beobachten. Die Autoren plädieren dafür, gründungswilligen Personen ohne hinreichende Eigenkapitalausstattung, Frauen sowie Abgängern aus arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen den Übergang in Selbständigkeit durch geeignete Förderprogramme zu erleichtern." (Autorenreferat)
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Literaturhinweis
Precarious jobs in labour market regulation: the growth of atypical employment in Western Europe (1989)
Rodgers, Gerry; Rodgers, Janine;Zitatform
Rodgers, Gerry & Janine Rodgers (Hrsg.) (1989): Precarious jobs in labour market regulation. The growth of atypical employment in Western Europe. Bruxelles: International Institute for Labour Studies, 301 S.
Abstract
"This book provides information on the extent of different forms of atypical work and their growth in the 1970s and 1980s, mainly referring to Belgium, France, the Federal Republic of Germany, Italy, the Netherlands and the United Kingdom. It explores questions such as: What makes work precarious? What are the effects on the individuals concerned, in terms of incomes, careers, and psychological response? What are the indirect effects on the regular workforce of growth in precarious forms of employment? How do changes in the patterns of jobs and contractual arrangements derive from macro-economic conditions or from enterprise strategies? What is the role of the State as employer or legislator?" (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Arbeitsmarkt Bremen: Arbeit in der Grauzone: Zwischen Arbeitslosigkeit und Normalarbeitsverhältnis (1987)
Zitatform
(1987): Arbeitsmarkt Bremen. Arbeit in der Grauzone: Zwischen Arbeitslosigkeit und Normalarbeitsverhältnis. (Mitteilungen der zentralen wissenschaftlichen Einrichtung Arbeit und Betrieb 17), Bremen, 90 S.
Abstract
"In den letzten Jahren zeichnen sich erhebliche Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt ab: zunehmend finden Beschäftigungsformen Verbreitung, die den bisher geltenden Standards - unbefristete Ganztagsbeschäftigung auf der Basis tarifvertraglicher Regelungen nicht mehr entsprechen. So wurde seit Mitte der 70er Jahre nicht nur die Teilzeitarbeit an sich ausgeweitet, sondern vor allem auch jene Formen von Teilzeitbeschäftigung, die unterhalb der Arbeitslosen- und Sozialversicherungsgrenze liegen. Erheblich zugenommen haben auch die Befristungen von Arbeitsverhältnissen. Auch werden Arbeitnehmer immer häufiger in der Form von Leiharbeit - ob in ihren legalen oder illegalen Formen - und von Scheinselbständigkeit beschäftigt. Offenbar nutzen die Unternehmen die Situation der Massenarbeitslosigkeit, um den Einsatz von Arbeitskräften zu verbilligen und flexibler zu gestalten. Sie umgehen damit vielfach rechtliche und tarifliche Regelungen, die auf die Absicherung der Arbeitnehmer ausgerichtet sind. Gleichzeitig werden die geltenden normativen Standards für Beschäftigungsverhältnisse selbst immer weiter eingeschränkt, wie etwa durch das Beschäftigungsförderungsgesetz. Zu den "abweichenden" Beschäftigungsformen zählen auch die befristeten Ausbildungs- und Beschäftigungsverhältnisse, die von öffentlichen Institutionen eingerichtet und finanziert werden, um die Arbeitsmarktchancen von Arbeitslosen zu steigern. Auch gewinnen Arbeitsverhältnisse im Sektor der Alternativökonomie immer mehr an Bedeutung. Auf diese Weise bildet sich auf dem Arbeitsmarkt immer stärker eine Dreiteilung heraus: zwischen den Dauerbeschäftigten und den Arbeitslosen weitet sich eine "Grauzone des Arbeitsmarkts" immer mehr aus, in der die Arbeitsverhältnisse der Arbeitnehmer minderen Rechts sind und ihre Reproduktionsbedingungen und Lebensperspektiven erheblich von denen anderer Arbeitnehmer abweichen; auch werden ihre Belange vielfach von der kollektiven Interessenvertretung nicht angemessen wahrgenommen." (Textauszug, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Saisonale Schwankungen von Beschäftigung und Arbeitslosigkeit (1985)
Brinkmann, Christian; Karr, Werner; Spitznagel, Eugen;Zitatform
Brinkmann, Christian, Werner Karr & Eugen Spitznagel (1985): Saisonale Schwankungen von Beschäftigung und Arbeitslosigkeit. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 18, H. 4, S. 416-438.
Abstract
"Um Ausmaß und Probleme der Saisonbeschäftigung bzw. -arbeitslosigkeit sowie praktuzierte und mögliche Maßnahmen zu ihrer Überwindung zu analysieren, wurden drei Teilprojekte durchgeführt:
1. Probleme der Saisonbeschäftigung aus betrieblicher Sicht. Hierzu fand 1983/84 eine mündliche Befragung von insgesamt 311 ausgewählten Saisonbetrieben statt. Saisonbedingte Schwankungen der Geschäftstätigkeit wurden von vielen dieser Betriebe als Problem empfunden. Als Hauptursache für Saisonschwankungen wird meist die Witterung genannt. Ferientermine, natürliche Wachstumszyklen, besondere Feste, Verfügbarkeit von Rohstoffen und Vorprodukten und sonstige Gründe bleiben dahinter weit zurück. Es stehen in der Regel ausreichend viele Saisonkräfte zur Verfügung. Oft werden dieselben Arbeitnehmer, hauptsächlich aus der engeren Umgebung, meist ohne Einschaltung des Arbeitsamtes eingestellt. Viele Betriebe gleichen saisonbedingte Spitzenbelastungen durch längere Arbeitszeit - v.a. durch Überstunden - aus. Arbeitszeitverkürzung mit dem Ziel, Beschäftigte auch außerhalb der Saison zu halten, wird insgesamt selten praktiziert. Rund ein Drittel der Saisonbetriebe hält eine Verstetigung der Geschäfts- bzw. der Produktionstätigkeit für möglich. Es zeigt sich, daß Ausmaß, Ursachen und Verstetigungsmöglichkeiten von Saisonschwankungen auf sektoraler und betrieblicher Ebene stark differenziert sind.
2. Strukturen und berufliche Wiedereingliederung von Saisonarbeitern. Hierzu wurden Ergebnisse aus der 1981/83 durchgeführten Verlaufsuntersuchung des IAB bei Arbeitslosen vergleichend aufbereitet. Ergänzende Hinweise stammen aus einer fallstudienartig angelegten Zusatzerhebung bei Saisonarbeitslosen. Insgesamt ergibt sich für Saisonarbeitslose im Durchschnitt ein vergleichsweise günstiges Bild der Arbeitslosigkeitssituation und der beruflichen Wiedereingliederung. Allerdings dürfte das traditionelle Muster der wiederholten Saisonarbeitslosigkeit gewisse Veränderungen erfahren haben: Auch einem Teil (einem Viertel) der Saisonarbeitslosen ist das Schicksal der Langfristarbeitslosigkeit (ohne zumindest vorübergehende Beschäftigungschancen) nicht erspart geblieben.
3. Umfang saisoneller Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik Deutschland. Wie eine aktuelle Neuberechnung zeigt, ist der Umfang saisonaler Arbeitslosigkeit langfristig rückläufig. Dies hängt in erster Linie mit der gewandelten Berufsstruktur der Arbeitslosen, in der saisonabhängige Außenberufe zunehmend an Gewicht verloren haben, zusammen. Weiterhin fällt auf, daß der Saisonausschlag aber auch konjunkturabhängig ist, und zwar in dem Sinne, daß der absolute Umfang der Saisonarbeitslosigkeit bei zunehmender Gesamtarbeitslosigkeit steigt, wobei allerdings keine Proportionalität erreicht wird. In neuester Zeit zeichnen sich hier Sonderentwicklungen ab, die weiterer Beobachtung bedürfen." (Autorenreferat) -
Literaturhinweis
Probleme der Saisonbeschäftigung aus betrieblicher Sicht (1985)
Spitznagel, Eugen;Zitatform
Spitznagel, Eugen (1985): Probleme der Saisonbeschäftigung aus betrieblicher Sicht. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 18, H. 4, S. 418-430.
Abstract
Zu Ausmaß und Problemen der Saisonbeschäftigung wurden drei Teilprojekte durchgeführt. In dem Beitrag wird die Saisonbeschäftigung aus betrieblicher Sicht dargestellt:
"Hierzu fand 1983/84 eine mündliche Befragung von insgesamt 311 ausgewählten Saisonbetrieben statt. Saisonbedingte Schwankungen der Geschäftstätigkeit wurden von vielen dieser Betriebe als Problem empfunden. Als Hauptursache für Saisonschwankungen wird meist die Witterung genannt. Ferientermine, natürliche Wachstumszyklen, besondere Feste, Verfügbarkeit von Rohstoffen und Vorprodukten und sonstige Gründe bleiben dahinter weit zurück. Es stehen in der Regel ausreichend viele Saisonkräfte zur Verfügung. Oft werden dieselben Arbeitnehmer, hauptsächlich aus der engeren Umgebung, meist ohne Einschaltung des Arbeitsamtes eingestellt. Viele Betriebe gleichen saisonbedingte Spitzenbelastungen durch längere Arbeitszeit - v.a. durch Überstunden - aus. Arbeitszeitverkürzung mit dem Ziel, Beschäftigte auch außerhalb der Saison zu halten, wird insgesamt selten praktiziert. Rund ein Drittel der Saisonbetriebe hält eine Verstetigung der Geschäfts- bzw. der Produktionstätigkeit für möglich. Es zeigt sich, daß Ausmaß, Ursachen und Verstetigungsmöglichkeiten von Saisonschwankungen auf sektoraler und betrieblicher Ebene stark differnziert sind." (IAB2) -
Literaturhinweis
Beschäftigungsstabilität im Wandel?: empirische Befunde und theoretische Erklärungen für West- und Ostdeutschland (2004; 2005)
Zitatform
Struck, Olaf & Christoph Köhler (Hrsg.) (2004; 2005): Beschäftigungsstabilität im Wandel? Empirische Befunde und theoretische Erklärungen für West- und Ostdeutschland. München u.a.: Hampp, 319 S.
Abstract
Vor dem Hintergrund nachhaltig wirkender Strukturveränderungen im Wirtschafts-, Sozial- und Beschäftigungssystem muss von einem Bedeutungsverlust stabiler Beschäftigungsverhältnisse bzw. einem Bedeutungsgewinn offener und marktförmiger Beschäftigungssysteme ausgegangen werden. In der sozialwissenschaftlichen Arbeitsmarktforschung ist allerdings die Bestimmung des derzeitigen Ausmaßes, die Entwicklungen und vor allem die Ursachen von Beschäftigungsstabilität bzw. -instabilität umstritten. Zentrale Leitgedanken des Bandes sind zum einen die Frage nach der Dauer und Vertragsform von Beschäftigungsverhältnissen, zum anderen die Bestimmung der Ursachen stabiler und instabiler Beschäftigung. Die Beiträge sind in vier Hauptkapitel unterteilt: Erwerbsverlauf, Betrieb, betriebliche Strategien und Arbeit und Lebensführung. (IAB2)
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