Niedriglohnarbeitsmarkt
Der Ausbau des Niedriglohnsektors sollte Ende der 1990er Jahre die hohe Arbeitslosigkeit reduzieren. Als Niedriglohn gilt ein Arbeitsentgelt, das trotz Vollzeitbeschäftigung keine angemessene Existenzsicherung gewährleistet – die OECD definiert den ihn als einen Bruttolohn, der unterhalb von zwei Dritteln des nationalen Medianbruttolohns aller Vollzeitbeschäftigten liegt. Betroffen von Niedriglöhnen sind überdurchschnittlich häufig Personen ohne beruflichen Abschluss, jüngere Erwerbstätige und Frauen.
Bietet der Niedriglohnsektor eine Chance zum Einstieg in den Arbeitsmarkt oder ist er eine Sackgasse? Das IAB-Themendossier erschließt Informationen zum Forschungsstand.
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Literaturhinweis
Kombilohn und Reziprozität in Beschäftigungsverhältnissen: eine Analyse im Rahmen des Matching-Ansatzes (2006)
Zitatform
Krug, Gerhard (2006): Kombilohn und Reziprozität in Beschäftigungsverhältnissen. Eine Analyse im Rahmen des Matching-Ansatzes. (IAB-Discussion Paper 30/2006), Nürnberg, 53 S.
Abstract
"Kombilöhne sind staatliche Transferzahlungen an Arbeitnehmer, die an die Aufnahme einer abhängigen, sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung unterhalb einer bestimmten Lohnhöhe gebunden sind. Ziel ist u.a. die dauerhafte Reintegration wettbewerbsschwacher Arbeitsloser in Beschäftigungsverhältnisse. Diese Arbeit versucht einer Erklärung dafür zu finden und empirisch zu überprüfen, warum dieses Ziel nicht immer erreicht wird. Es wird argumentiert, dass betriebliche Beschäftigungsverhältnisse in hohem Maße von Reziprozitätsnormen geprägt sind. Wird von Seiten des Betriebes gegen diese Norm verstoßen oder empfinden Beschäftigte das Verhalten des Betriebes als Verstoß, gefährdet dies die Stabilität des Beschäftigungsverhältnisses. Der Kombilohn wird als Kombination von Marktlohn und staatlichem Zuschuss unter bestimmten Bedingungen von geförderten Beschäftigten als ein solcher Verstoß der Reziprozitätsbeziehung aufgefasst. Dies führt zu einer veränderten Bewertung des gezahlten Lohnes und im Anschluss daran zu instabileren Beschäftigungsverhältnissen, so dass kombilohngeförderte Beschäftigungen entgegen der Intention der Fördermaßnahme ihre in den Arbeitsmarkt wiedereingliedernde Wirkung nicht entfalten können." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Ein zweiter Blick auf den Mindestlohn: zur Bewertung der Arbeitsmarktpolitik der großen Koalition aus wissenschaftlicher Sicht (2006)
Möller, Joachim;Zitatform
Möller, Joachim (2006): Ein zweiter Blick auf den Mindestlohn. Zur Bewertung der Arbeitsmarktpolitik der großen Koalition aus wissenschaftlicher Sicht. In: Ifo-Schnelldienst, Jg. 59, H. 7, S. 17-20.
Abstract
Angesichts der politischen Diskussion um die Einführung eines Mindestlohns resümiert der Autor wissenschaftliche Theorien und empirische Erkenntnisse zum Thema Mindestlohn. Während ein Mindestlohn im Paradigma des Wettbewerbsmarktes unweigerlich zu Arbeitslosigkeit Niedrigqualifizierter führt, kann er im klassischen Monopson-Modell des Arbeitsmarktes zu einer Ausweitung der Beschäftigung führen. Aus suchtheoretischer Perspektive spielt die Lohnverteilung und die Höhe des Mindestlohns eine zentrale Rolle. Mindestlohnregelungen können zudem auch eingesetzt werden, um Verdrängungseffekte durch ausländische Arbeitskräfte zu vermeiden. Weder aus den geläufigen Arbeitsmarkttheorien noch aus empirischen Studien lässt sich ein einheitliches Bild zu den Beschäftigungswirkungen von Mindestlohnregelungen gewinnen. Der Autor plädiert daher für eine differenzierte Beurteilung von Mindestlöhnen. "Weder ist eine Verteufelung angezeigt, noch eine Hochstilisierung zur arbeitsmarktpolitischen Wunderwaffe." Er geht davon aus, "dass ein Mindestlohn - sofern er nicht überzogen ist - zunächst beschäftigungsneutral oder gar beschäftigungssteigernd wirkt. Wird hingegen eine kritische Marke überschritten, dominieren die negativen Effekte. Diese kritische Marke ist bestimmt von Faktoren wie dem Verhältnis des Mindestlohns zum Durchschnittslohn sowie dem Betroffenheitsgrad." Je nach Region, Altersgruppe und Wirtschaftszweig gibt es diesbezüglich beträchtliche Abweichungen. Nach Meinung des Autors sollte diesen Unterschieden bei Einführung eines Mindestlohns durch eine Differenzierung Rechnung getragen werden; außerdem sollte der Mindestlohn mit anderen arbeitsmarktpolitischen Instrumenten abgestimmt werden. (IAB2)
Beteiligte aus dem IAB
Möller, Joachim; -
Literaturhinweis
The allocation of labor and endogenous search decisions (2006)
Zitatform
Uren, Lawrence (2006): The allocation of labor and endogenous search decisions. In: The B.E. Journal of Macroeconomics, Jg. 6, H. 1, S. 1-33. DOI:10.2202/1534-5998.1424
Abstract
"This paper examines the allocation of heterogeneous workers across sectors of an economy in which workers are able to direct their search towards particular firms. We find that search frictions, in addition to causing unemployment, may result in an inefficient allocation of labor. This result arises because of the interaction between the investment decisions of firms and the search decisions of workers. Despite constant returns to scale in both the matching and production functions, this interaction can generate multiple equilibria. The existence of multiple equilibria is shown to depend crucially on the direction of comparative advantage." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
The behavioral effects of minimum wages (2005)
Zitatform
Falk, Armin, Ernst Fehr & Christian Zehnder (2005): The behavioral effects of minimum wages. (IZA discussion paper 1625), Bonn, 35 S.
Abstract
Die gängigen Arbeitsmarktmodelle unterstellen, dass Mindestlöhne keinen Einfluss auf das Arbeitskräfteangebot haben. Die Autoren widerlegen diese Ansicht und weisen experimentell nach, dass Mindestlöhne signifikante und nachhaltige Auswirkungen auf die Lohnerwartungen haben. Die vorübergehende Einführung eines Mindestlohns führt zu steigenden Lohnerwartungen, auch wenn der Mindestlohn nicht mehr gilt. Unternehmen sehen sich darum genötigt, nach der Rücknahme des Mindestlohnes höhere Löhne zu zahlen, als vor seiner Einführung. Somit sind die Beschäftigungseffekte der Rücknahme des Mindestlohns größer als die bei seiner Einführung. Der Einfluss der Mindestlöhne auf die Lohnerwartungen erklärt auch die seltene Nutzung der Möglichkeit seitens der Arbeitgeber, Löhne unter dem Mindestlohnniveau zu zahlen. Weiterhin erklärt sich daraus die Tatsache, dass Arbeitgeber nach einer Erhöhung der Mindestlöhne oft die Löhne ihrer Arbeitnehmer erhöhen, und zwar mehr, als zur Einhaltung der Mindestlöhne nötig wäre. Daraus wird gefolgert, dass die Wirtschaftspolitik das Verhalten der Arbeitnehmer beeinflussen kann, indem sie die Wahrnehmung einer fairen Transaktion verändert und Anspruchseffekte kreiert. (IAB)
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Literaturhinweis
Minimum wage noncompliance and the sub-minimum wage rate (2004)
Yaniv, Gideon;Zitatform
Yaniv, Gideon (2004): Minimum wage noncompliance and the sub-minimum wage rate. In: Economics Bulletin, Jg. 10, H. 9, S. 1-7.
Abstract
"The present note examines the effect of minimum wage noncompliance on the sub-minimum wage rate in a competitive labor market. The note shows that noncompliance shifts leftward the demand curve of labor and shifts rightward the supply curve of labor, unambiguously leading to a fall in the equilibrium sub-minimum wage rate. Two implications follow: first, contrary to a major result in the minimum wage literature, noncompliance must not necessarily reduce employment (as compared to the pre-law level); it may even increase employment if the deterrent effect of the expected penalty is more than offset by the inducement effect of a lower wage rate. Secondly, and more importantly, if the minimum wage law aims at improving low wages, workers are better off without a law than with one which is not accompanied with sufficient inducement to ensure compliance." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Efficiency in a matching model with heterogeneous agents: too many good or bad jobs? (2003)
Zitatform
Blázquez, Maite & Marcel Jansen (2003): Efficiency in a matching model with heterogeneous agents. Too many good or bad jobs? (IZA discussion paper 968), Bonn, 48 S.
Abstract
Das Papier analysiert die Effektivität der Gleichgewichtsverteilung in einem Matching-Modell mit zwei Typen von Arbeitern und Stellen. Ausgangspunkt ist die Annahme, dass Facharbeiter sowohl für qualifizierte als auch unqualifizierte Arbeiten geeignet sind, während ungelernte Arbeiter nur für Hilfsarbeiten eingesetzt werden können. Es zeigt sich jedoch, dass das Gleichgewicht bei ex-post-Verhandlungen niemals effektiv ist. Bei Hosios' (1990) Bedingungen sind Facharbeiter in einem Gleichgewicht untergewichtet, für Hilfsarbeiter gilt das Gegenteil. Aus diesem Grund neigen Firmen dazu, zu wenig unqualifizierte Stellen zu schaffen. Das Ergebnis ist eine hohe Arbeitslosenquote für Ungelernte. Die Autoren zeigen, dass diese Ergebnisse auch für Umgebungen mit mehr handelnden Parteien und mit unterschiedlichen Produktionstechniken gültig sind. Außerdem entwickeln sie ein Steuer-Schema, das die Effizienz wieder herstellt, und sie zeigen, wie sich die Verhandlungsstärke der Arbeiter auf Arbeitslosigkeit und die Nichtübereinstimmung von Qualifikationen auswirkt. (IAB)
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Literaturhinweis
Low-skilled unemployment, biased technological shocks and job competition (2003)
Pierrard, Olivier; Sneessens, Henri;Zitatform
Pierrard, Olivier & Henri Sneessens (2003): Low-skilled unemployment, biased technological shocks and job competition. (IZA discussion paper 784), Bonn, 32 S.
Abstract
"The unemployment rise in EU countries has been particularly strong for low-skilled workers. This observation has often been explained in terms of biased technical change and relative wage rigidities. More attention has been paid recently to an alternative mechanism, the crowding-out of low-skilled workers by over-qualified workers. The objective of this paper is both methodological and empirical. We construct a dynamic general equilibrium model with two types of jobs and two types of workers and with search unemployment. The model is calibrated and simulated to examine the interactions between the 'skill bias' and 'crowdingout' mechanisms. When such interactions are accounted for, the model reproduces quite well the observed unemployment changes." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
A test of the "Krugman hypothesis" for the United States, Britain, and Western Germany (2003)
Zitatform
Puhani, Patrick A. (2003): A test of the "Krugman hypothesis" for the United States, Britain, and Western Germany. (IZA discussion paper 764), Bonn, 74 S.
Abstract
"Rising wage inequality in the U.S. and Britain (especially in the 1980s) and rising continental European unemployment (with rather stable wage inequality) have led to a popular view in the economics profession that these two phenomena are related to negative relative demand shocks against the unskilled in the industrialised world, combined with flexible wages in the Anglo-Saxon countries, but institutional rigidities in continental Europe ('Krugman hypothesis'). An alternative view stresses the importance of differing supply changes across countries. However, empirical evidence on these questions is sparse. Furthermore, existing international comparisons often rely on strong assumptions or compromise on data quality. This paper uses large data sets from the U.S., Britain, and western Germany to test the Krugman hypothesis for the 1990s, when unemployment in Germany increased (unlike in the U.S. and Britain, where it fell). British and German evidence is further backed up with alternative data sets for these countries. I find evidence for the Krugman hypothesis when Germany is compared to the U.S. However, supply changes differ considerably between countries, with especially Britain experiencing enormous increases in the relative supply of skills and a relatively constant skill premium." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Mindestlöhne und Beschäftigung: ein Überblick über die neuere empirische Literatur (2003)
Ragacs, Christian;Zitatform
Ragacs, Christian (2003): Mindestlöhne und Beschäftigung. Ein Überblick über die neuere empirische Literatur. (Wirtschaftsuniversität Wien. Working paper series Growth and Employment in Europe 25), Wien, 25 S.
Abstract
"In diesem Beitrag erfolgt ein Überblick über die neuere empirische Literatur zu Beschäftigungswirkungen von Mindestlöhnen. Nach einer einleitenden Diskussion bestehender unterschiedlicher Mindestlohnsysteme und der in der Literatur verwendeten Schätzmethodik zeigt eine Aufstellung der Ergebnisse der neueren Literatur, dass im Gegensatz zu älteren Beiträgen nun grob widersprüchliche Ergebnisse erzielt werden. Neben negativen Beschäftigungswirkungen ist auch Evidenz für keine oder sogar für positive Beschäftigungswirkungen zu finden." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Are the unskilled hurt by biased technological change?: some qualifications from a general equilibrium perspective (2001)
Zitatform
Beissinger, Thomas & Joachim Möller (2001): Are the unskilled hurt by biased technological change? Some qualifications from a general equilibrium perspective. (Regensburger Diskussionsbeiträge zur Wirtschaftswissenschaft 353), Regensburg, 12 S.
Abstract
Ein Zwei-Sektoren-Modell mit Lohnfindung auf unvollkommenen Arbeitsmärkten wird von den Autoren herangezogen, um die allgemein verbreitete Auffassung, niedrigqualifizierte Arbeitskräfte seien grundsätzlich die Verlierer von Auswirkungen technischen Wandels auf die Qualifikationsstruktur der Arbeitskräftenachfrage in Frage zu stellen. Auf der Grundlage der allgemeinen Gleichgewichtstheorie zeigen sie, dass Niedrigqualifzierte auf zwei Wegen sogar indirekt vom technischen Wandel profitieren können: Zum einen durch einen Anstieg der aggregierten Nachfrage und zum anderen durch eine Verringerung des Lohndrucks infolge einer Senkung des aggregierten Preisniveaus. Negative Beschäftigungseffekte für Niedrigqualifzierte sind nur bei einer solidaristischen Lohnpolitik zu erwarten, die darauf zielt, diese an den Produktivitätsgewinnen der Hochqualifzierten teilhaben zu lassen. Zudem legen die Ergebnisse nahe, dass die Hypothese der Auswirkungen technischen Wandels auf die Qualifikationsstruktur der Arbeitskräftenachfrage nicht ausreicht, um das Sinken der Reallöhne niedrigqualifizierter Arbeitskräfte zu erklären. (IAB)
Beteiligte aus dem IAB
Möller, Joachim; -
Literaturhinweis
Dual labour markets: a survey (1999)
Wapler, Rüdiger;Zitatform
Wapler, Rüdiger (1999): Dual labour markets. A survey. (Tübinger Diskussionsbeitrag 166), Tübingen, 60 S.
Abstract
Der Beitrag wendet die Theorien zur Arbeitslosigkeit, die sich normalerweise auf einen einheitlichen Arbeitsmarkt beziehen, auf die Gegebenheiten dualer Arbeitsmärkte an. Der Ansatz folgt einer Einteilung in einen ersten Arbeitsmarkt mit hohen Löhnen und hoher Arbeitsplatzsicherheit sowie einem zweiten Arbeitsmarkt mit niedrigeren Löhnen und mit hoher Arbeitskräftefluktuation. Der Beitrag besteht aus drei Teilen: 1. Die Anwendung von Arbeitsmarkttheorien auf duale Arbeitsmärkte. Dabei werden verschiedene Typen der Lohnfestlegung betrachtet: Leistungslohn, Tariflohn, Mindestlohn und Matchingtheorie 2. Eine Erweiterung des Ansatzes auf unsichere Produktnachfrage; 3. Eine Diskussion im Bereich der offenen Volkswirtschaft. (IAB)
Beteiligte aus dem IAB
Wapler, Rüdiger;
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