Niedriglohnarbeitsmarkt
Der Ausbau des Niedriglohnsektors sollte Ende der 1990er Jahre die hohe Arbeitslosigkeit reduzieren. Als Niedriglohn gilt ein Arbeitsentgelt, das trotz Vollzeitbeschäftigung keine angemessene Existenzsicherung gewährleistet – die OECD definiert den ihn als einen Bruttolohn, der unterhalb von zwei Dritteln des nationalen Medianbruttolohns aller Vollzeitbeschäftigten liegt. Betroffen von Niedriglöhnen sind überdurchschnittlich häufig Personen ohne beruflichen Abschluss, jüngere Erwerbstätige und Frauen.
Bietet der Niedriglohnsektor eine Chance zum Einstieg in den Arbeitsmarkt oder ist er eine Sackgasse? Das IAB-Themendossier erschließt Informationen zum Forschungsstand.
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Literaturhinweis
Kombilöhne und Mindestlöhne als Instrumente der Beschäftigungspolitik: Erfahrungen und Handlungsoptionen (2006)
Eichhorst, Werner;Zitatform
Eichhorst, Werner (2006): Kombilöhne und Mindestlöhne als Instrumente der Beschäftigungspolitik. Erfahrungen und Handlungsoptionen. (IZA discussion paper 2120), Bonn, 36 S.
Abstract
"Das Papier vergleicht die Wirkung unterschiedlicher Kombinationen von Mindest- und Kombilöhnen auf die Beschäftigung von Geringqualifizierten und Langzeitarbeitslosen in ausgewählten Ländern. Bezogen auf die gegenwärtige Diskussion in Deutschland plädiert es für Zurückhaltung bei der Festlegung zusätzlicher Mindestlohnbestimmungen und gegen eine Ausweitung von Kombilöhnen bei gegebenem Sicherungsniveau. Besser wäre eine konsequente Aktivierung nach der Grundkonzeption von Hartz IV." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Incentive properties and political acceptability of workfare: evidence from real effort experiments (2006)
Zitatform
Falk, Armin, David Huffman & Konrad Mierendorff (2006): Incentive properties and political acceptability of workfare. Evidence from real effort experiments. Mannheim, 22 S.
Abstract
Die Studie untersucht das Motivations- und Leistungsanreizpotenzial und die politische Akzeptanz von Workfare. Während die traditionellen sozialstaatlichen Programme sich auf die Bereitstellung bedarfsorientierter Leistungen konzentrieren, erfordert Workfare die aktive und verpflichtende Mitarbeit von Unterstützungsempfängern in Form von gemeinnütziger Arbeit oder der Teilnahme an Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen. Workfare-Programme gibt es in mehreren europäischen Ländern und in den USA. In der Theorie soll Workfare die Motivation zur Annahme eines regulären Arbeitsverhältnisses erhöhen und gleichzeitig zu einer Verminderung der implizit in den traditionellen Sozialleistungen enthaltenen Mindestlöhne führen. Die Verpflichtung zur Teilnahme an Workfare-Aktivitäten vermindert die Attraktivität der öffentlichen Unterstützungsmaßnahmen und sollte dazu führen, dass ein reguläres Beschäftigungsverhältnis angenommen wird, auch wenn es niedriger entlohnt wird als eine bedarfsorientierte Sozialleistung. Die Studie untersucht das Anreizpotenzial und die politische Akzeptanz von Workfare mit Hilfe von zwei Experimenten. Das erste Experiment zeigt, dass Workfare in der Tat eine Absenkung der Reservationslöhne zur Folge hat. Auch die übrigen theoretischen Annahmen werden bestätigt. Ein zweites Experiment ergibt eine breite Zustimmung für das Prinzip Workfare seitens befragter Wähler. Als Gründe werden vor allem genannt, dass Workfare eher den Prinzipien von Fairness und Gleichheit Rechnung trägt als die traditionellen bedarfsorientierten Sozialleistungen. (IAB)
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Literaturhinweis
Ein-Euro-Jobs: letzter Ausweg oder große Chance?: die Auswirkungen des Ein-Euro-Jobs auf den regulären Arbeitsmarkt. Eine Untersuchung mit Langzeitarbeitslosen (2006)
Haustein, Matthias;Zitatform
Haustein, Matthias (2006): Ein-Euro-Jobs: letzter Ausweg oder große Chance? Die Auswirkungen des Ein-Euro-Jobs auf den regulären Arbeitsmarkt. Eine Untersuchung mit Langzeitarbeitslosen. Marburg: Tectum Verlag, 118 S., Anhang.
Abstract
"Der Autor befasst sich mit den individuellen Auswirkungen von Ein-Euro-Jobs im Spannungsfeld von arbeitsmarktpolitischem System und den Lebenswelten langzeitsarbeitsloser Teilnehmer am Beispiel eines Chemnitzer Beschäftigungsträgers. Die vom Autor erstellte Bestandsaufnahme erforscht darüber hinaus die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen zur Durchführung von Ein-Euro-Jobs. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Untersuchung der Potenziale zur Sinn- und Identitätsstiftung sowie zur Chancenverbesserung am Arbeitsmarkt, die diese Beschäftigungsverhältnisse bieten. Die Ergebnisse sind für Sozialarbeiter und andere Mitarbeiter im Feld der Beschäftigungsförderung von besonderer Bedeutung, da sie Ansätze zur Weiterentwicklung arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen aufzeigen. Insbesondere wird gezeigt, wie sich durch die Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse der Langzeitarbeitslosen deren Erreichbarkeit und Akzeptanz von Hilfsangeboten verbessern lässt." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Chancen für Langzeitarbeitslose verbessern: Mehr und bessere öffentlich geförderte Beschäftigung (2006)
Hiller-Ohm, Gabriele; Lüttmann, Björn;Zitatform
Hiller-Ohm, Gabriele & Björn Lüttmann (2006): Chancen für Langzeitarbeitslose verbessern: Mehr und bessere öffentlich geförderte Beschäftigung. In: Soziale Sicherheit, Jg. 55, H. 10, S. 330-334.
Abstract
"Auf dem Arbeitsmarkt zeichnet sich Entspannung ab. Die Arbeitslosenzahlen sinken. Konjunkturaufschwung und Beschäftigungsschub eröffnen vor allem kurzzeitarbeitslosen Menschen neue Chancen. Für viele ältere Arbeitsuchende und für Langzeitarbeitslose bleiben die Türen zum Arbeitsmarkt jedoch weiterhin verschlossen. Deshalb wird nach Meinung der Autoren nicht nur ein zweiter Arbeitsmarkt benötigt, der als Brücke in den ersten Arbeitsmarkt funktioniert. Auch die Schaffung eines 'dritten' Arbeitsmarktes für diejenigen, die langfristig keine Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt finden, müsse angepackt werden. Der Beitrag befasst sich damit, wie mehr und bessere öffentlich geförderte Beschäftigung geschaffen werden kann." (Textauszug, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Arbeitsgelegenheiten für Jugendliche im SGB II: von der Massenware zum Qualitätsprodukt (2006)
Hofmann, Tina;Zitatform
Hofmann, Tina (2006): Arbeitsgelegenheiten für Jugendliche im SGB II. Von der Massenware zum Qualitätsprodukt. In: Jugend, Beruf, Gesellschaft, Jg. 57, H. 1, S. 28-32.
Abstract
"Arbeitsgelegenheiten für Jugendliche sind in der Fachdebatte der Jugendsozialarbeit umstritten. Ungeachtet dessen haben sich Träger der Jugendsozialarbeit in 2005 am massenhaften Aufbau dieser Arbeitsgelegenheiten aktiv beteiligt. Mit diesem Beitrag werden ein Rückblick auf die Umsetzung der Arbeitsgelegenheiten für Jugendliche im vergangenen Jahr und Empfehlungen für die zukünftige Entwicklung gegeben." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Arbeitsgelegenheiten in der Entgeltvariante: viele Zielgruppen werden noch vernachlässigt (2006)
Zitatform
Hohmeyer, Katrin, Christoph Schöll & Joachim Wolff (2006): Arbeitsgelegenheiten in der Entgeltvariante. Viele Zielgruppen werden noch vernachlässigt. (IAB-Forschungsbericht 22/2006), Nürnberg, 60 S.
Abstract
"Arbeitsgelegenheiten in der Entgeltvariante stehen seit Einführung des SGB II im Jahre 2005 als ein Instrument zur Verfügung, mit dem die Beschäftigungsfähigkeit arbeitsloser Bezieher von ALG II erhöht werden soll. Im ersten Jahr wurden über 25.000 Hilfebedürftige durch dieses Instrument gefördert. Wir betrachten in dem Beitrag, wie Arbeitsgelegenheiten in der Entgeltvariante ausgestaltet sind und welche Personengruppen gefördert werden. Im Gegensatz zum 'Ein-Euro-Job' sind diese Arbeitsgelegenheiten in der Regel Vollzeitstellen und unterliegen der Beitragspflicht zur Arbeitslosenversicherung. Die Teilnahme an solchen Maßnahmen dauert häufig nicht länger als sechs Monate und nur in ganz wenigen Fällen länger als ein Jahr. Wir gehen insbesondere der Frage nach, ob die vorgeschriebene Nachrangigkeit von Arbeitsgelegenheiten gegenüber Arbeit, Ausbildung und anderen Maßnahmen in einer Konzentration der Förderung auf Problemgruppen des Arbeitsmarktes zum Ausdruck kommt. Dies ist allerdings für viele Gruppen mit geringen Chancen auf eine Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt wie Ältere nicht der Fall. Unsere Auswertungen auf der Grundlage von Personendaten der Statistik der Bundesagentur für Arbeit kommen zu dem Ergebnis, dass einzig die Zielgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter 25 Jahren besonders stark gefördert wird. Dabei liegt eine noch höhere Konzentration auf diese Zielgruppe vor als bei den Zusatzjobs. Dies ist möglicherweise mit den höheren Erwartungen an die Bruttoeingliederungserfolge zu erklären." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Mikroökonomische Beschäftigungseffekte des Hamburger Modells zur Beschäftigungsförderung (2006)
Zitatform
Jirjahn, Uwe, Christian Pfeifer & Georgi Tsertsvadze (2006): Mikroökonomische Beschäftigungseffekte des Hamburger Modells zur Beschäftigungsförderung. (IAB-Discussion Paper 25/2006), Nürnberg, 49 S.
Abstract
"Das Hamburger Modell zur Beschäftigungsförderung zielt darauf ab, Arbeitslose mit geringen Verdienstmöglichkeiten und schlechten Arbeitsmarktchancen durch zeitlich befristete Zuschüsse, die sowohl den Teilnehmern an der Maßnahme als auch den Arbeitgebern gewährt werden, in den regulären Arbeitsmarkt zu integrieren. Der Beitrag vergleicht auf der Basis eines Propensity Score Matching den Arbeitsmarkterfolg von Arbeitslosen, die eine Förderung erhalten haben, mit dem Arbeitsmarkterfolg derjenigen, die keine Förderung erhalten haben. Die Ergebnisse sprechen für einen über den Förderungszeitraum anhaltenden Beschäftigungseffekt des Hamburger Kombilohnmodells. Eine mögliche Erklärung für diesen längerfristigen positiven Arbeitsmarkteffekt der temporären Zuschüsse könnte darin bestehen, dass die Teilnehmer während der Maßnahme zusätzliche Erfahrungen sammeln und ihre Produktivität steigt. Eine zweite Erklärung besteht darin, dass durch die Zuschüsse die auf der Arbeitnehmer- und auf der Arbeitgeberseite anfallenden Fixkosten, die mit dem Beschäftigungsverhältnis verbunden sind, effektiv gesenkt werden." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Förderung mit dem Einstiegsgeld nach § 29 SGB II: erste Befunde zur Implementation und Deskription (2006)
Zitatform
Noll, Susanne, Joachim Wolff & Anton Nivorozhkin (2006): Förderung mit dem Einstiegsgeld nach § 29 SGB II. Erste Befunde zur Implementation und Deskription. (IAB-Forschungsbericht 23/2006), Nürnberg, 39 S.
Abstract
"Mit der Einführung des Sozialgesetzbuches (SGB) II wurde das Einstiegsgeld (§ 29 SGB II) geschaffen. Durch dieses Instrument können arbeitslose erwerbsfähige Hilfebedürftige bei der Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung oder selbständigen Tätigkeit zum Vollerwerb finanziell unterstützt werden. Der Bericht befasst sich mit der institutionellen Ausgestaltung und Umsetzung der Förderung sowie den Teilnehmerstrukturen. Durch Einstiegsgeld werden im Vergleich zu anderen aktiven arbeitsmarktpolitischen Instrumenten bislang nur wenige bedürftige Personen gefördert (rund 20.000 Eintritte in 2005). In Westdeutschland überwiegt dabei die Gründungsförderung. In Ostdeutschland spielt auch die 'Kombilohnvariante' eine Rolle. Es gibt viele mögliche Erklärungen für die geringe Zahl der Förderfälle: Arbeitslosengeld II-Empfänger müssen womöglich zum Teil erst durch andere Maßnahmen an den Arbeitsmarkt herangeführt werden, bevor eine Einstiegsgeldförderung effektiv wäre. Die Förderbeträge könnten zu niedrig sein, damit sie das Risiko eines Start-Ups wagen. Ein geringes Angebot an Vollzeitstellen im Niedriglohnbereich mag die niedrige Anzahl der Kombilohnförderungen (weniger als 15 Prozent der Eintritte in 2005) erklären. Viele weitere Ursachen sind denkbar. Die Teilnehmerstrukturen zeigen, dass einige Gruppen mit besonderen Vermittlungshemmnissen (wie Ältere ab 50 Jahre und Geringqualifizierte) in beiden Fördervarianten unterproportional vertreten sind. Dies mag für die Gründungsförderung daran liegen, dass Gründungsvorhaben bei arbeitsmarktnahen Personen mehr Aussicht auf Erfolg haben. Dennoch hat beispielsweise die Hartz-Evaluation gezeigt, dass einige arbeitsmarktferne Gruppen durch die Gründungsförderung des SGB III ihre Arbeitsmarktchancen stärker verbessern als arbeitsmarktnahe Personen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Leistungen zur Eingliederung an erwerbsfähige Hilfebedürftige: Einsatz von Arbeitsgelegenheiten 2005 (2006)
Papenroth, Christiane;Zitatform
Papenroth, Christiane (2006): Leistungen zur Eingliederung an erwerbsfähige Hilfebedürftige. Einsatz von Arbeitsgelegenheiten 2005. Nürnberg, 22 S.
Abstract
Mit dem 'Vierten Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt (Hartz IV)' wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2005 die bisherige Arbeitslosen- und Sozialhilfe für Erwerbsfähige durch eine einheitliche Grundsicherung für Arbeitsuchende abgelöst. Anspruch auf die neue Leistung haben alle erwerbsfähigen Hilfebedürftigen zwischen 15 und 65 Jahren sowie die mit ihnen in einer Bedarfsgemeinschaft lebenden Angehörigen. Neben der Erbringung von Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhaltes unterstützen die Träger der Grundsicherung erwerbsfähige Hilfebedürftige umfassend mit dem Ziel der Eingliederung in Arbeit. Dazu können Leistungen zur Eingliederung erbracht werden. Eine dieser Leistungen ist die Schaffung von Arbeitsgelegenheiten für erwerbsfähige Hilfebedürftige nach § 16 Absatz 3 SGB II. Dem Sonderbericht liegen die endgültigen Ergebnisse der BA-Förderstatistik mit Datenstand zum Zähltag des Berichtsmonats März 2006 zu Grunde. Er gibt einen Überblick über die Entwicklung von Eintritten und Beständen im Jahresverlauf 2005, aufgeteilt nach 'Initiative für Arbeitslosenhilfeempfänger' und 'Arbeitsgelegenheiten nach §16 Absatz 3 SGB II', regionalen Unterschiede, Strukturen der Teilnehmer bei Eintritt und Strukturen der Maßnahmen. Im Berichtszeitraum gab es insgesamt 630.000 Eintritte in Arbeitsgelegenheiten, der Frauenanteil liegt bei 39,3 Prozent, 25 Prozent aller Eintritte sind Jüngere unter 25 Jahren und die Stellen für Arbeitsgelegenheiten konzentrieren sich auf die Bereiche Gesundheits-, Sozialwesen, Erziehung und Unterricht und Erbringung von Dienstleistungen. Auf 100 SGB II-Arbeitslose kamen durchschnittlich 11 Teilnehmer in Arbeitsgelegenheiten. (IAB)
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Literaturhinweis
Kombilohn oder Workfare - Eine Frage der Grundsicherung (2006)
Schneider, Hilmar;Zitatform
Schneider, Hilmar (2006): Kombilohn oder Workfare - Eine Frage der Grundsicherung. In: Zeitschrift für Wirtschaftspolitik, Jg. 55, H. 2, S. 198-208.
Abstract
Nach Ansicht des Autors ist das deutsche Wohlfahrtssystem verantwortlich für relativ hohe implizite Mindestlöhne. Speziell für geringqualifizierte Arbeitnehmer gibt es nur geringe Anreize, Jobangebote anzunehmen. Diesem Problem mit Lohnsubventionen für niedrigbezahlte Jobs beizukommen, erscheint wenig vielversprechend. Wegen der Höhe des staatlich garantierten Grundeinkommens, würden zusätzliche Lohnsubventionen zwar mit hohen Kosten aber nur geringen Auswirkungen verbunden sein. Workfare erweist sich als eine höchst effiziente Alternative, wird aber nur ohne zusätzliche Lohnzuschüsse funktionieren. (IAB)
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Literaturhinweis
Kombilöhne - Zwischen Illusion und Wirklichkeit (2006)
Schäfer, Claus; Logeay, Camille; Zwiener, Rudolf; Rietzler, Katja; Greulich, Angela ; Truger, Achim; Leiber, Simone; Schulten, Thorsten; Horn, Gustav; Seifert, Hartmut; Bothfeld, Silke ; Seine, Britta;Zitatform
Schäfer, Claus, Camille Logeay, Rudolf Zwiener, Katja Rietzler, Angela Greulich, Achim Truger, Simone Leiber, Thorsten Schulten, Gustav Horn, Hartmut Seifert, Silke Bothfeld & Britta Seine (sonst. bet. Pers.) (2006): Kombilöhne - Zwischen Illusion und Wirklichkeit. (IMK Report 08), Düsseldorf, 11 S.
Abstract
"Die nach wie vor unbefriedigende Lage am Arbeitsmarkt lässt die dringlichen Rufe nach tragfähigen Konzepten zur Überwindung der tief greifenden Beschäftigungskrise nicht verstummen. In jüngster Zeit wächst vor allem die Zahl jener Vorschläge, die mit Hilfe von sogennanten Kombilöhnen vor allem die Beschäftigungschancen von niedrig Qualifizierten merklich steigern wollen. In dem Report werden die wichtigsten Vorschläge vorgestellt und in theoretischer und empirischer Hinsicht anhand verschiedener Kriterien geprüft. Dabei zeigt sich, dass die Umsetzung der Modelle eine Reihe gravierender Probleme birgt, die die erhofften Beschäftigungseffekte verhindern. Stattdessen ist mit einer massiven Belastung der öffentlichen Haushalte zu rechnen, die für Gesamtnachfrage, Wirtschaftswachstum und Arbeitsmarkt kontraproduktiv ist. Damit sehen das IMK und das WSI ähnlich wie andere Kritiker, dass sich flächendeckende und unbefristete Kombilöhne als Belastung statt als Vorteil erweisen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Arbeit fördern, nicht Nichtstun: "Magdeburger Alternative": Wie Kombilohn funktionieren kann (2006)
Zitatform
Schöb, Ronnie (2006): Arbeit fördern, nicht Nichtstun. "Magdeburger Alternative": Wie Kombilohn funktionieren kann. In: WZB-Mitteilungen H. 114, S. 8-10.
Abstract
"In Deutschland wird intensiv über die Einführung von Kombilöhnen diskutiert, die die Arbeitskosten für die Unternehmen verringern, ohne die Nettoarbeitseinkommen zu senken. So bestechend einfach der Grundgedanke, so schwer scheint die Umsetzung in der Praxis. Dieser Beitrag stellt mit der 'Magdeburger Alternative' ein Konzept vor, das mit flächendeckender Einführung und unbefristeter Gültigkeit auf politische Unterstützung und schnelle Erfolge setzt und damit die Voraussetzungen für ein Erfolg versprechendes Kombilohnmodell in Deutschland erfüllt." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Basic income reform in Germany: better gradualism than cold turkey (2006)
Spermann, Alexander;Zitatform
Spermann, Alexander (2006): Basic income reform in Germany. Better gradualism than cold turkey. (IZA discussion paper 2398), Bonn, 46 S.
Abstract
Der Beitrag plädiert für eine vorsichtige und schrittweise (gradualistische) Reform existierender Modelle der Grundsicherung, wie Arbeitslosengeld II und Einstiegsgeld, hin zu einem bedarfsorientiertem Kombilohnmodell. Empfängern von Arbeitslosengeld II sollten stärkere finanzielle Anreize geboten werden, mindestens 15 Stunden in der Woche zu arbeiten, damit sie ihren Arbeitslosenstatus aufgeben. Hierbei sollte die Bezugsdauer der Leistungen begrenzt sein und Einkommen aus Mini-, Midi- und Teilzeitarbeitsverhältnissen sollten bis zu einer relativen Armutsgrenze nicht angerechnet werden. Aufgrund unklarer Beschäftigungseffekte und steuerlicher Risiken wird von zusätzlichen finanziellen Anreizen durch eine abrupte Senkung des Leistungsniveaus abgeraten. (IAB)
Ähnliche Treffer
auch erschienen als: ZEW discussion paper , 06-076 -
Literaturhinweis
Ein Konzept der Anreizethik zur Weiterentwicklung der sozialen Grundsicherung nach Hartz IV (2006)
Zitatform
Wilde, Joachim (2006): Ein Konzept der Anreizethik zur Weiterentwicklung der sozialen Grundsicherung nach Hartz IV. (IWH-Diskussionspapiere 2006,01), Halle, 18 S.
Abstract
"Die Reformdiskussion für die soziale Grundsicherung für Erwerbsfähige konzentriert sich in der Regel auf eine Verbesserung der finanziellen Anreize zur Aufnahme einer Erwerbstätigkeit und auf Maßnahmen des 'workfare'. Das Papier verbreitert die Diskussion mit Hilfe eines Konzepts der Anreizethik. Dabei wird gezeigt, wie durch die Allokation sogenannter moralischer Güter durch die Mitarbeiter der Grundsicherungsbehörden zur Überwindung der Abhängigkeit von sozialer Grundsicherung angereizt werden kann. Das Konzept wird zunächst zur Bewertung der Hartz IV Reform genutzt. Es zeigt sich, dass diese teilweise zu einer Verschlechterung der Anreizstrukturen beiträgt. Der Artikel schließt mit Anregungen zur Beseitigung der aufgedeckten Mängel und mit einem Reformvorschlag im Sinne des anreizethischen Konzepts." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Förderung von arbeitslosen Personen im Rechtskreis des SGB II durch Arbeitsgelegenheiten: bislang wenig zielgruppenorientiert (2006)
Zitatform
Wolff, Joachim & Katrin Hohmeyer (2006): Förderung von arbeitslosen Personen im Rechtskreis des SGB II durch Arbeitsgelegenheiten. Bislang wenig zielgruppenorientiert. (IAB-Forschungsbericht 10/2006), Nürnberg, 68 S.
Abstract
"Die als Ein-Euro-Jobs bekannten Zusatzjobs haben im Rahmen des Sozialgesetzbuches II die Aufgabe, erwerbsfähige, bedürftige Personen, die anderenfalls keine Arbeit finden, wieder an den Arbeitsmarkt heranzuführen. Ferner dienen sie als ein Test auf Arbeitsbereitschaft ('Work-Test'), also zur Feststellung, ob Personen tatsächlich dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Der Forschungsbericht untersucht den Einsatz von Arbeitsgelegenheiten in der Praxis. Wir konzentrieren uns vor allem auf Arbeitsgelegenheiten in der Mehraufwandsvariante (Zusatzjobs), die sich durch ihre institutionelle Ausgestaltung maßgeblich von Arbeitsgelegenheiten in der Entgeltvariante unterscheiden; zudem ist die Anzahl der Teilnehmer an Arbeitsgelegenheiten in der Entgeltvariante im Vergleich zu den Zusatzjobteilnehmerzahlen bislang sehr gering. Grundlage unserer Untersuchung sind Daten der Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Zudem nutzen wir Daten einer Fallmanagerbefragung, die allerdings nur eine sehr kleine und nicht-repräsentative Stichprobe darstellt. Mit den vorliegenden Daten sind allerdings nur Untersuchungen zu Arbeitsgelegenheiten der Arbeitsgemeinschaften sowie Arbeitsagenturen in getrennter Trägerschaft und nicht der Optionskommunen möglich.
Unsere Ergebnisse zeigen für die ersten drei Quartale des Jahres 2005, dass Zusatzjobs nicht gezielt besonders schwer vermittelbare Arbeitslose fördern. Nur Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren sind in der Praxis eine wichtige Zielgruppe. Zudem sprechen unsere Ergebnisse dafür, dass Zusatzjobs in der Tat als Work-Test eingesetzt werden. Dies ebenso wie eine Zuweisung von Personen mit vergleichsweise guten Aussichten auf eine reguläre Beschäftigung (Creaming) und Anlaufprobleme könnten die geringe Zielgruppenorientierung der Zusatzjobs erklären." (Autorenreferat, IAB-Doku) -
Literaturhinweis
Mehr Beschäftigungschancen für gering Qualifizierte und Langzeitarbeitslose: zur Diskussion über die Wege zur Belebung des Niedriglohnsektors und der Weiterentwicklung des Kombi-Einkommens (2006)
Abstract
"Der internationale Vergleich zur Langzeitarbeitslosigkeit offenbart ein Kernproblem des deutschen Arbeitsmarktes: die hohe und strukturell verfestigte Arbeitslosigkeit von geringer Qualifizierten. Für die meisten Langzeitarbeitslosen und gering Qualifizierten dürfte der (Wieder-)Einstieg in den Arbeitsmarkt nur über eine einfache Tätigkeit gelingen. Die möglichen Beschäftigungspotenziale können nur dann zu tatsächlich angebotener Arbeit werden, wenn die Lohn- und Lohnzusatzkosten der Produktivität der Arbeitsplätze entsprechen und sich so wirtschaftlich rentieren. Für sehr einfache Tätigkeiten können deshalb auch nur sehr geringe Löhne gezahlt werden. Erwerbsfähige Hilfebedürftige müssen auch einfache Arbeiten annehmen, wenn sie nur so ihre Arbeitslosigkeit überwinden können. Gerade Arbeitnehmer mit kleinen Einkommen, die mit ihren Steuern zur Finanzierung der Fürsorgeleistung Arbeitslosengeld II beitragen, haben ein Recht darauf, dass jeder selbst den ihm möglichen Beitrag zu seinem eigenen Lebensunterhalt leistet. Umgekehrt haben aber auch alle diejenigen, die durch eigene Erwerbsarbeit ihren und den Lebensunterhalt ihrer Familie nicht vollständig verdienen können, einen Anspruch darauf, von der Solidargemeinschaft ergänzend unterstützt zu werden. Mit Hartz IV ist ein ausgewogenes System des Förderns und Forderns eingeführt worden, das konsequent umgesetzt werden muss. Das mit Hartz IV geschaffene Kombi-Einkommen stellt jeden, der Arbeit aufnimmt besser als den, der nicht arbeitet. Jedes fortentwickelte oder alternative Modell für ein Kombi- Einkommen muss an das Kriterium der individuellen Hilfebedürftigkeit geknüpft bleiben. Staatliche Zuschüsse jenseits der Bedürftigkeit wären sinnlos und nicht zu vertreten. Auf keinen Fall darf es deshalb eine flächendeckende Subventionierung von Löhnen geben. Subventionen an Arbeitgeber sind strikt abzulehnen. Gesetzliche Mindestlöhne sind überflüssig, da schon das Arbeitslosengeld II Existenz sichernde Einkommen für jedermann darstellt. Umgerechnet auf eine Vollzeitstelle von 38 Stunden pro Woche gewährt es rechnerisch Mindeststundenlöhne für Alleinstehende von über fünf Euro und für Verheiratete mit zwei Kindern von mehr als 9,50 Euro. Von der individuellen Bedürftigkeit losgelöste und unabhängig von der Wertschöpfung einfacher Tätigkeiten politisch definierte Mindestlöhne dagegen würden einfache Arbeitsplätze nicht entstehen lassen bzw. vernichten, ins Ausland oder in Schwarzarbeit verdrängen. Das wäre auch sozialpolitisch nicht akzeptabel. Denn damit würden Einstiegschancen in den Arbeitsmarkt genommen, Teilhabe verwehrt und Möglichkeiten zu einem Kombi-Einkommen verschlossen. Der Mindestlohn würde gerade das verhindern, was zu fördern er vorgibt: einfache Arbeitsplätze für wenig Qualifizierte." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Arbeitslosengeld II reformieren: Ein zielgerichtetes Kombilohnmodell: Expertise (2006)
Abstract
Nach Auffassung der Bundesregierung muss ein Kombilohnmodell sicherstellen, dass mehr Menschen als bisher die Möglichkeit auch zur Beschäftigung zu niedrigem Einkommen geboten wird, ohne dass die Löhne in den Bereich der Sittenwidrigkeit gedrückt werden. Der Sachverständigenrat kommt mit der Analyse dem Auftrag nach, eine Expertise zu dieser Thematik zu erstellen. In Deutschland arbeitet etwa ein Fünftel aller abhängig Beschäftigten im Niedriglohnbereich. Ein auf die Probleme des deutschen Arbeitsmarkts zugeschnittener Kombilohn muss als doppelte Zielsetzung a) die Stimulierung der Beschäftigung von Geringqualifizierten und Langzeitarbeitslosen sowie b) eine Sicherung des Mindesteinkommens miteinander vereinbaren. Die Kriterien, an denen sich der Reformvorschlag des Sachverständigenrates orientiert, werden erläutert. Darauf aufbauend wird ein aus drei Modulen bestehender Reformvorschlag entwickelt. Modul 1: Einführung einer Geringfügigkeitsschwelle bei den Hinzuverdienstmöglichkeiten; Modul 2: Absenkung des Regelsatzes für erwerbsfähige Mitglieder einer Bedarfsgemeinschaft und gleichzeitig Verbesserung der Hinzuverdienstmöglichkeiten für am ersten Arbeitsmarkt erzielte Erwerbseinkommen; Modul 3: Reform von Minijobs und Midijobs. Die Berechnungen eines mikroökonomischen Simulationsmodells zur Ermittlung der Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die öffentlichen Haushalte kommen zu dem Schluss, dass die Absenkung des Leistungsniveaus bei Nichterwerbstätigkeit zentrales und unverzichtbares Element einer Reform sein muss, wenn man mit einem Kombilohnmodell die Arbeitsmarktchancen insbesondere von Geringqualifizierten und Langzeitarbeitslosen spürbar verbessern will. (IAB)
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Literaturhinweis
An overview of welfare-to-work efforts (2005)
Blank, Rebecca M.;Zitatform
Blank, Rebecca M. (2005): An overview of welfare-to-work efforts. In: CESifo DICE report, Jg. 3, H. 2, S. 3-7.
Abstract
Hauptzielsetzung US-amerikanischer Sozialpolitik ist es, Sozialhilfeempfänger wieder in Arbeit zu bringen. Die Sammelbezeichnung 'Welfare-to-Work' beschreibt eine Vielzahl von Programmen auf bundes- und einzelstaatlicher sowie auf regionaler und kommunaler Ebene. Da Adressaten von Sozialhilfeleistungen in den USA in erster Linie ledige Mütter sind, zielen die 'Welfare-to-Work'-Programme in der Hauptsache darauf ab, vor allem gering qualifizierte allein erziehende Frauen in Arbeitsverhältnisse zu bringen. Der Übergang von der Sozialhilfe in ein Arbeitsverhältnis wird dabei nicht als ein Mittel zur Armutsbekämpfung verstanden, sondern Arbeit stellt einen Wert an sich dar. Der Beitrag gibt einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Förderungsprogramme und Einzelmaßnahmen (von Lohnkostenzuschüssen über Kinderbetreuungskosten bis hin zu Sanktionen wie zeitlicher Begrenzung oder Kürzung der Leistungen) und untersucht, inwieweit die Programme auf andere, insbesondere europäische Staaten zu übertragen sind. Die US-Erfahrungen zeigen, dass eine verhältnismäßig hohe Zahl gering qualifizierter allein erziehender Mütter auf Dauer in Arbeitsverhältnisse vermittelt werden kann, vorausgesetzt derartige Jobs existieren und es gibt entsprechende Anreize, sie zu übernehmen. Gleichzeitig ist die Zahl derer, die Arbeit haben und dennoch in Armut leben, gewachsen. Bei der Frage nach der Übertragbarkeit von 'Welfare-to-Work'-Maßnahmen auf europäische Staaten müssen die Unterschiede der wirtschaftlichen und institutionellen Strukturen und sozialen Normen berücksichtigt werden. (IAB)
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Literaturhinweis
Incentives to work: the case of Germany (2005)
Boss, Alfred; Elender, Thomas;Zitatform
Boss, Alfred & Thomas Elender (2005): Incentives to work. The case of Germany. (Kieler Arbeitspapier 1237), Kiel, 70 S.
Abstract
"Based on a description of the German system of taxes and transfers, the incentives to work are analyzed for several groups of the labor force. The effects of the 'Hartz IV' reform (effective from 2005 onwards) on the incentives receive particular attention. It turns out that the marginal (explicit and implicit) tax rates for most groups of the labor force remain high. It is concluded that employment probably will not be affected significantly by that part of the reform which aims at strengthening the incentives to work. Other elements of 'Hartz IV' are only touched on." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Der Einsatz so genannter Zusatzjobs nach Hartz IV in zwei hessischen Kommunen (2005)
Bröhling, Rüdiger;Zitatform
Bröhling, Rüdiger (2005): Der Einsatz so genannter Zusatzjobs nach Hartz IV in zwei hessischen Kommunen. Marburg, 91 S.
Abstract
Mit der Arbeitsmarktreform Hartz IV ist der massive Ausbau so genannter Zusatzjobs verbunden. Wie sieht die Ausgestaltung dieses Segments öffentlich geförderter Beschäftigung konkret aus? Wie wird das Kriterium der Zusätzlichkeit definiert und überprüft? Wo sind die Jobs angesiedelt? In welcher Weise füllen die kommunalen Grundsicherungsträger die politisch neu abgesteckten Spielräume aus? Wie hat sich durch Hartz IV die öffentlich geförderte Beschäftigung in den Kommunen verändert? Die von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte Studie untersucht am Beispiel des ländlich geprägten Landkreises Marburg-Biedenkopf (Optionsmodell) und der mit großen Problemen am Arbeitsmarkt konfrontierten Stadt Kassel (Arbeitsgemeinschaft) diese Fragestellungen. Für die lokale Situation relevantes statistisches Material wurde, soweit verfügbar, bei der Auswertung berücksichtigt. Die Datenerhebung bei den Trägern der SGB II-Leistungen und den Maßnahmeträgern durch auf Leitfragen gestützte Expert(inn)en-Interviews erfolgte Mitte des Jahres zwischen Mai und Anfang August 2004. Ergebnisse: Beide lokalen Akteure setzen hinsichtlich der öffentlich geförderten Beschäftigung ausschließlich auf die MAE-Arbeitsgelegenheiten. Jedoch machen sich unterschiedliche lokale Traditionen der kommunalen Beschäftigungspolitik im Umsetzungsprozess deutlich bemerkbar. Die Zusätzlichkeitsproblematik stellt sich in Abhängigkeit vom Arbeitsfeld in sehr unterschiedlicher Weise. Während etwa die gesetzliche Definition des Kriteriums sich in der Praxis der öffentlichen Hand als problematisch weit erweist, kann sie bezüglich der Tätigkeit von Beschäftigungsgesellschaften als zu eng verstanden werden. Wiederum anders stellt sich die Problematik in der Altenhilfe. Beide SGB II-Träger haben seit Anfang 2005 versucht, lokale Akteure stärker einzubeziehen, auch um auf die politische Brisanz des Themas zu reagieren. Sei es durch die regelmäßige Mitwirkung von Betriebsräten und Personalvertretungen oder durch die Einrichtung von Beiräten und anderen Gremien zur Qualitätskontrolle der Zusatzjobs. (IAB2)
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Literaturhinweis
Marktzugänge von Langzeitarbeitslosen trotz vermittlungshemmender Merkmale: Detailergebnisse zum beruflichen Re-Integrationserfolg und zur fiskalischen Effizienz gemeinsamer Beschäftigungsförderung von Kommunen und Agenturen für Arbeit (2005)
Bröker, Andreas H.; Schönig, Werner;Zitatform
Bröker, Andreas H. & Werner Schönig (2005): Marktzugänge von Langzeitarbeitslosen trotz vermittlungshemmender Merkmale. Detailergebnisse zum beruflichen Re-Integrationserfolg und zur fiskalischen Effizienz gemeinsamer Beschäftigungsförderung von Kommunen und Agenturen für Arbeit. Frankfurt am Main u.a.: Lang, 112 S.
Abstract
"Die Vergleichsgruppenanalyse zu Kosten und Nutzen, ein Modellprojekt im Rahmen des bundesweiten Netzwerks BIK - Beschäftigungsförderung in Kommunen, hatte exemplarisch nachgewiesen, dass sich bei Arbeitslosen mit Vermittlungshemmnissen eine gemeinsame Beschäftigungsförderung von Kommunen und Agenturen für Arbeit erfolgreich und lohnenswert für beide Seiten gestalten kann. Diese Nachfolgeuntersuchung wertet die vorhandene Datenbasis in vertiefter Form aus und geht der Frage nach, inwieweit einzelne vermittlungshemmende Merkmale wie z.B. Langzeitarbeitslosigkeit, Alter, gesundheitliche Einschränkungen, Verschuldung oder geringe Qualifikation den Marktzugang von Arbeitslosen erschweren. Zu den überraschenden Untersuchungsergebnissen gehört, dass sich bei einem adäquaten Qualitätsniveau der Beschäftigungsförderungen keines der Vermittlungshemmnisse als grundsätzlich unüberwindbar darstellt. Mit adressatenspezifischen Maßnahmen können selbst für Personen, die nach Aktenlage als kaum noch re-integrierbar gelten, Marktzugänge und Verbesserungen der Arbeitsmarktnähe erzielt werden. Gleichzeitig bringt die Studie exemplarische Nachweise, dass durch diese Art des Förderns und Forderns sowohl Teilnehmerzufriedenheit als auch positive fiskalische Effekte erreichbar sind." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Estimating the effects of a time-limited earnings subsidy for welfare-leavers (2005)
Zitatform
Card, David & Dean R. Hyslop (2005): Estimating the effects of a time-limited earnings subsidy for welfare-leavers. In: Econometrica, Jg. 73, H. 6, S. 1723-1770.
Abstract
"In the Self Sufficiency Project (SSP) welfare demonstration, members of a randomly assigned treatment group could receive a subsidy for full-time work. The subsidy was available for 3 years, but only to people who began working full time within 12 months of random assignment. A simple optimizing model suggests that the eligibility rules created an 'establishment' incentive to find a job and leave welfare within a year of random assignment, and an 'entitlement' incentive to choose work over welfare once eligibility was established. Building on this insight, we develop an econometric model of welfare participation that allows us to separate the two effects and estimate the impact of the earnings subsidy on welfare entry and exit rates among those who achieved eligibility. The combination of the two incentives explains the time profile of the experimental impacts, which peaked 15 months after random assignment and faded relatively quickly. Our findings suggest that about half of the peak impact of SSP was attributable to the establishment incentive. Despite the extra work effort generated by SSP, the program had no lasting impact on wages and little or no long-run effect on welfare participation." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Arbeitslosengeld II: Höhere Arbeitsanreize geplant: neuer Vorschlag für bessere Hinzuverdienstmöglichkeiten, vor allem bei niedrigen Einkommen (2005)
Zitatform
Cichorek, Anne, Susanne Koch & Ulrich Walwei (2005): Arbeitslosengeld II: Höhere Arbeitsanreize geplant. Neuer Vorschlag für bessere Hinzuverdienstmöglichkeiten, vor allem bei niedrigen Einkommen. (IAB-Kurzbericht 07/2005), Nürnberg, 6 S.
Abstract
"Die Möglichkeiten zum anrechnungsfreien Hinzuverdienen entscheiden mit darüber, wie weit sich die Suche nach einer regulären Beschäftigung für ALG II-Empfänger lohnt. Die Regelungen im SGB II führen gegenüber den alten Bestimmungen zu merklichen Verschlechterungen bei der Anrechnung niedriger Einkommen. Der Jobgipfel-Kompromiss würde die Anreize zur Beschäftigungsaufnahme im niedrigen Einkommensbereich wieder leicht erhöhen. Dies erscheint sinnvoll, denn für viele Langzeitarbeitslose dürfte der Sprung von der Transferleistung direkt in sozialversicherungspfl ichtige Vollzeitbeschäftigung zunächst zu groß sein. Ein Mini-Job kann den Einstieg erleichtern. Dann sollte aber ein auf Dauer Existenz sicherndes Einkommen angestrebt werden. Eine Erhöhung des anrechnungsfreien Einkommens ist aus Anreizgründen überlegenswert, würde aber zu massiven Mehrbelastungen der öffentlichen Haushalte führen, wenn nicht gleichzeitig die Transferleistungen reduziert würden. Ein Ausweg aus diesem Dilemma sind befristete Zuschüsse. So könnte ein Einstiegsgeld für Hilfeempfänger, die erwerbstätig werden, sinnvoll sein - wenn sie sich dann durch Einkommenssteigerungen dauerhaft vom Transferbezug befreien können." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Arbeitslosengeld II: Erschweren "Zusatzjobs" die Aufnahme einer regulären Beschäftigung?: das Gesamteinkommen von ALG II-Empfängern in einer Arbeitsgelegenheit bewegt sich nahe der Niedriglohnschwelle (2005)
Zitatform
Cichorek, Anne, Susanne Koch & Ulrich Walwei (2005): Arbeitslosengeld II: Erschweren "Zusatzjobs" die Aufnahme einer regulären Beschäftigung? Das Gesamteinkommen von ALG II-Empfängern in einer Arbeitsgelegenheit bewegt sich nahe der Niedriglohnschwelle. (IAB-Kurzbericht 08/2005), Nürnberg, 4 S.
Abstract
"Befristete Arbeitsgelegenheiten können dazu dienen, Langzeitarbeitslose wieder an den ersten Arbeitsmarkt heranzuführen und ihre Verfügbarkeit zu prüfen. Bei breitem Einsatz besteht jedoch die Gefahr der Verdrängung regulärer Beschäftigung. Dies gilt besonders, wenn die Maßnahmen lang und die Stunden-Vergütungen niedrig sind. Hohe Vergütungen könnten aber für die Teilnehmer 'Einsperreffekte' hervorrufen. Bei Maßnahmeteilnehmern aus Mehrpersonenhaushalten könnten die Leistungen so weit über dem sonst erzielbaren Einkommen liegen, dass sie zu einer Hürde für die Rückkehr auf den ersten Arbeitsmarkt werden.Beispielrechnungen zeigen, dass Haushalte mit ALG II plus Mehraufwandsentschädigung je nach Größe ein verfügbares Einkommen von 850 EURO bis gut 2000 EURO erreichen können. Um dieses Nettoeinkommen auf dem regulären Arbeitsmarkt zu erzielen, müssten Bruttostundenlöhne von 6 EURO bis 11 EURO erreicht werden. Damit bewegen sich die äquivalenten Marktlöhne im Großen und Ganzen auf Niedriglohnniveau. Eine Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt würde gegenüber den Arbeitsgelegenheiten deutlich an Attraktivität gewinnen, wenn die Hinzuverdienstregelungen - wie im Jobgipfel-Kompromiss - großzügiger gestaltet würden." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Weiterführende Informationen
Anrechnungsfreier Hinzuverdienst und Mehraufwandsentschädigung bei Zusatzjobs im Vergleich -
Literaturhinweis
Beschäftigungsförderung für gering Qualifizierte: Erfahrungen und Ergebnisse der Modellprojekte im Rahmen des "Bündnis für Arbeit NRW". Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitung (2005)
Zitatform
Czommer, Lars & Claudia Weinkopf (2005): Beschäftigungsförderung für gering Qualifizierte. Erfahrungen und Ergebnisse der Modellprojekte im Rahmen des "Bündnis für Arbeit NRW". Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitung. (Graue Reihe des Instituts Arbeit und Technik 2005-02), Gelsenkirchen, 74 S.
Abstract
"Ausgangspunkt der Initiierung von Modellprojekten zur Förderung der Beschäftigung von gering Qualifizierten in Nordrhein-Westfalen war ebenso wie in anderen Bundesländern die seit Jahren laufende Debatte, wie niedrig entlohnte Beschäftigung in Deutschland gesteigert werden kann. Eine Besonderheit der Modellprojekte in Nordrhein-Westfalen bestand darin, dass diese in einer Arbeitsgruppe des 'Bündnis für Arbeit NRW' diskutiert und vorbereitet wurden. Letztlich wurde die Umsetzung von zwölf Projekten beschlossen, in deren Rahmen unterschiedliche Ansätze und Instrumente zur Integration arbeitsloser gering Qualifizierter zeitlich befristet erprobt werden sollten. Die Projekte waren teils bei Betrieben, teils bei Trägern und in zwei Fällen bei Kommunen angesiedelt. Im Rahmen der Modellprojekte konnten insgesamt 710 Personen eingestellt bzw. in ein Beschäftigungsverhältnis vermittelt werden. Die Vorgaben zu den vorrangigen Zielgruppen wurden dabei in einem hohem Maße erreicht: Fast 74% der Geförderten verfügten nicht über einen in Deutschland anerkannten Berufsabschluss. Rund 70% der Beschäftigten waren zuvor länger als ein Jahr arbeitslos. Der 'Preis' für die hohen Anteile benachteiligter Arbeitsloser in den NRW-Modellprojekten war allerdings eine im Durchschnitt vergleichsweise hohe Förderung pro Arbeitsplatz." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Welfare reform, work and wages: a summary of the US experience (2005)
Grogger, Jeffrey; Karoly, Lynn A.;Zitatform
Grogger, Jeffrey & Lynn A. Karoly (2005): Welfare reform, work and wages. A summary of the US experience. In: CESifo DICE report, Jg. 3, H. 2, S. 8-12.
Abstract
Überall auf der Welt steht das Ziel, mehr Menschen in Arbeit zu bringen, im Mittelpunkt politischer Bemühungen. Dieses Ziel kann gemäß ökonomischer Theorie durch eine Kombination von Zuckerbrot (finanzielle Anreize) und Peitsche (Zwang zur Aufnahme zumutbarer Arbeit) erreicht werden. Dabei wird auch davon ausgegangen, dass mit der Beschäftigung auch die Einkommen steigen und somit ein sich selbst tragender Kreislauf in Gang gesetzt wird. Der Beitrag untersucht, welchen Einfluss die Reform der Sozialhilfe und die damit einhergehenden 'Welfare-to-Work'-Maßnahmen auf die Beschäftigungs- und Lohnentwicklung in den USA hatte und kommt zu dem Schluss, dass die angenommene Einkommenssteigerung nur in sehr bescheidenem Maße eingetreten ist. Die Suche nach dem besten Kompromiss zwischen der Linderung von Not, der Begrenzung von Abhängigkeit und der Förderung von Arbeit wird die politische Debatte über zukünftige Reformen des Sozialhilfesystems auch weiterhin prägen. (IAB)
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Literaturhinweis
Ein-Euro-Job: ein neuer arbeitsmarktpolitischer Irrweg? (2005)
Schmid, Günther;Zitatform
Schmid, Günther (2005): Ein-Euro-Job: ein neuer arbeitsmarktpolitischer Irrweg? In: IAW-Report, Jg. 33, H. 2, S. 35-49.
Abstract
"Der Beitrag beschreibt und analysiert das im Zuge der Hartz IV-Reform neu eingeführte arbeitsmarktpolitische Instrument der so genannten Ein-Euro Jobs. Dabei zeigt sich, dass Ein-Euro Jobs bereits nach kurzer Zeit zu einem dominierenden Element in der aktiven Arbeitsmarktpolitik in Deutschland geworden sind. Zentrale Kritikpunkte am Instrument der Ein-Euro Jobs aus ökonomischer Sicht sind (I) Verdrängungseffekte zu Lasten privater Akteure, (2) negative Arbeitsanreizeffekte bei den Transferempfängern sowie (3) die Möglichkeit zu einer wahltaktisch bedingten Kosmetik der Arbeitslosenstatistik." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Traditionalistische Geschlechterarrangements in Working Poor-Haushalten: Persistenz jenseits der ökonomischen Logik (2005)
Streuli, Elisa; Kutzner, Stephan;Zitatform
Streuli, Elisa & Stephan Kutzner (2005): Traditionalistische Geschlechterarrangements in Working Poor-Haushalten. Persistenz jenseits der ökonomischen Logik. In: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, Jg. 31, H. 2, S. 295-320.
Abstract
"Im Mittelpunkt des Artikels stehen Fallrekonstruktionen von Sozialhilfe beziehenden Working Poor-Haushalten. Diesen ist gemeinsam, dass sich die Eheleute für ein Geschlechterarrangement entschieden haben, welches sich in Bezug auf die Verteilung der bezahlten und unbezahlten Arbeit weitgehend an traditionalistischen Geschlechternormen orientiert. Anhand von vier exemplarischen Fallstudien wird aufgezeigt, dass dieses Arrangement selbst dann aufrecht erhalten wird, wenn damit ökonomische Einbussen verbunden sind und die Abhängigkeit von der Sozialhilfe dadurch bestehen bleibt. Diesen Befund diskutieren wir vor dem Hintergrund des Modells von Krüger und Levy (1997) zum 'Masterstatus'. Schliesslich wird eine Erklärung für die Persistenz traditioneller Geschlechterarrangements skizziert." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Working poor in der Schweiz - Wege aus der Sozialhilfe: eine Untersuchung über Lebensverhältnisse und Lebensführung Sozialhilfe beziehender Erwerbstätiger (2004)
Kutzner, Stefan; Streuli, Elisa; Knöpfel, Carlo; Mäder, Ueli; Neuhaus, Manfred; Pelizzari, Alessandro; Schmassmann, Hector; Wälte, Michel; Steiner, Oliver;Zitatform
Kutzner, Stefan, Ueli Mäder & Carlo Knöpfel (Hrsg.) (2004): Working poor in der Schweiz - Wege aus der Sozialhilfe. Eine Untersuchung über Lebensverhältnisse und Lebensführung Sozialhilfe beziehender Erwerbstätiger. Chur u.a.: Rüegger, 255 S.
Abstract
"Erwerbstätigkeit schützt nicht immer vor Armut. Haushalte, welche trotz Erwerbstätigkeit ihren Lebensunterhalt nicht bestreiten können (working poor), wenden sich zunehmend an die Sozialhilfe. Aber kann die Schweizer Sozialhilfe den working poor dauerhaft helfen, kann sie dazu beitragen einen Weg aus ihrer prekären Situation zu finden? Die Untersuchung geht dieser Frage nach. In zwei Schweizer Kantonen (Basel-Stadt und Freiburg) wurden die jeweiligen working-poor-Populationen eingehend untersucht. Die ForscherInnen werteten Sozialhilfedossiers aus, führten biographische Interviews mit working poor durch und zogen Fachpersonen hinzu, die eingehend befragt wurden. Im Unterschied zu anderen working-poor-Studien werden neben den finanziellen Mängeln auch weitere Probleme erfasst. Working poor sind oft mit psychischen und somatischen Beschwerden, Integrationsproblemen, familiären Schwierigkeiten oder Verschuldung konfrontiert. Der mehrdimensionale Zugang gibt weiterhin Aufschluss über die Lebensführung von working poor, wie sie ihre Mangelsituation bewältigen, mit welchen Strategien sie versuchen, ihre Situation privat und im Erwerbsbereich zu verbessern, über welche Ressourcen sie verfügen und welche Unterstützung die Sozialhilfe leistet. Aufgrund der Studienergebnisse gehen die AutorInnen auch darauf ein, was Sozialhilfe und Sozialpolitik zur Verbesserung der Lebensverhältnisse von working poor beitragen können." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Kombilohn oder Workfare?: zur Wirksamkeit zweier arbeitsmarktpolitischer Strategien (2003)
Zitatform
Bonin, Holger, Wolfram Kempe & Hilmar Schneider (2003): Kombilohn oder Workfare? Zur Wirksamkeit zweier arbeitsmarktpolitischer Strategien. In: Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, Jg. 72, H. 1, S. 51-67.
Abstract
"Das heutige System der sozialen Mindestsicherung verhindert in Deutschland die Ausbildung eines Niedriglohnsektors. Dies ist eine wesentliche Ursache für die hohe Arbeitslosigkeit Geringqualifizierter. Dieser Beitrag stellt zwei häufig genannte Maßnahmen zur Überwindung sozialstaatlicher Beschäftigungsschwellen einander gegenüber. Am Beispiel eines aktuellen, symptomorientierten Vorschlags für Lohnsubventionen durch Absenkung der Arbeitnehmerbeiträge zur Sozialversicherung auf niedrige Einkommen wird gezeigt, dass Förderung kleiner Markteinkommen durch Kombilöhne die Erwerbsbeteiligung nur unwesentlich erhöht. Zugleich können Mitnahmeeffekte entstehen, mit denen unerwünschte Arbeitszeitwirkungen und hohe fiskalische Kosten verbunden sind. Ein alternativer, ursachenorientierter Ansatz ist die Senkung des sozialen Leistungsniveaus durch Workfare. Eine Abschätzung des Einkommenspotentials von Transferbeziehern auf Grundlage des Sozio-oekonomischen Panels veranschaulicht, dass sich mit der Verpflichtung erwerbsfähiger Sozialhilfeempfänger zu sozial nützlicher Arbeit bei unverändertem Niveau der sozialen Mindestsicherung deutlich positive Beschäftigungseffekte erzielen lassen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Vom OFFENSIV-Gesetz zur "Aktivierenden Sozialhilfe": ein Konzept zur Reform der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik als Beitrag zu mehr Beschäftigung und Wachstum (2003)
Zitatform
Holzner, Christian, Wolfgang Ochel & Martin Werding (2003): Vom OFFENSIV-Gesetz zur "Aktivierenden Sozialhilfe". Ein Konzept zur Reform der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik als Beitrag zu mehr Beschäftigung und Wachstum. (Ifo-Forschungsberichte 17), München, 72 S.
Abstract
"Die Untersuchung des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung analysiert vier verschiedene Konzepte für Reformen der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik in Deutschland, die im Laufe des Jahres 2002 von verschiedener Seite in die politische Diskussion eingebracht wurden. Ziel ist, auf dieser Basis ein Gesamtkonzept für Reformen zu entwickeln, mit dessen Hilfe der ungebrochene Trend einer steigenden strukturellen Arbeitslosigkeit umgekehrt werden kann und neue Beschäftigungsmöglichkeiten für Sozialleistungsempfänger, insbesondere für die von Arbeitslosigkeit in besonderem Maße betroffene Gruppe geringqualifizierter Arbeitskräfte, geschaffen werden können. Im Einzelnen handelt es sich um
- das von der hessischen Staatsregierung entwickelte OFFENSIV-Gesetz,
- die Vorschläge der sogenannten 'Hartz-Kommission',
- das ifo Konzept 'Aktivierende Sozialhilfe'
- und die Vorschläge des Sachverständigenrates in seinem 'Programm gegen die Arbeitslosigkeit' (Jahresgutachten 2002/03).
Die Konzepte werden zunächst in Gestalt der damit jeweils verfolgten Ziele und der wichtigsten Elemente vorgestellt und anschließend auf Gemeinsamkeiten und Widersprüche hin untersucht. Auch wenn die Bundesregierung die Konkretisierung und Umsetzung des 'Hartz-Konzepts' zuletzt so vorangetrieben hat, dass daran anknüpfende Reformen teilweise bereits zum 1. Januar 2003 in Kraft treten, wird hier verdeutlicht, dass sich ein erfolgversprechendes Gesamtkonzept vor allem aus Elementen des OFFENSIV-Gesetzes und des ifo Konzepts kombinieren lässt. Anknüpfend an diese Feststellung werden Überlegungen zur konkreten Umsetzung eines solchen Gesamtkonzepts und zu seinen Auswirkungen auf Beschäftigung und öffentliche Finanzen angestellt." (Autorenreferat, IAB-Doku)Weiterführende Informationen
Hier finden Sie die Kurzfassung des Forschungsberichts. -
Literaturhinweis
Beschäftigungsförderung im Niedriglohnbereich: volkswirtschaftliche Befunde (2003)
Zitatform
Walwei, Ulrich (2003): Beschäftigungsförderung im Niedriglohnbereich. Volkswirtschaftliche Befunde. In: E. Jahn & E. Wiedemann (Hrsg.) (2003): Beschäftigungsförderung im Niedriglohnsektor (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 272), S. 29-47.
Abstract
"Deutschland hat zwei gravierende Arbeitsmarktprobleme: die nun schon seit langem völlig unzureichende Beschäftigungsdynamik und die Persistenz der Arbeitslosigkeit. Von daher sind insbesondere solche Ansätze von Interesse, die sowohl zu einer Zunahme der Beschäftigung als auch einer Aufweichung des harten Kerns der Arbeitslosigkeit führen. Förderansätze im Niediglohnbereich verfolgen genau dieses Ziel: eine Beschäftigungsausweitung zugunsten wettbewerbsschwächerer Arbeitsanbieter. Doch wie ist Beschäftigungsförderung im Niedriglohnsektor aus volkswirtschaftlicher Sicht zu beurteilen? Es ist sinnvoll, sich der Beantwortung in mehreren Schritten zu nähern. Den Auftakt macht die Analyse des Ausgangsproblems, der fehlenden Beschäftigungsdynamik und der Persistenz der Arbeitslosigkeit. Danach ist zu fragen: Warum haben wettbewerbsschwächere Arbeitnehmer so gravierende Beschäftigungsprobleme? Danach geht es um die in Frage kommenden Politikansätze zur Auflösung des 'harten Kerns' der Arbeitslosigkeit. Einen Schwerpunkt bilden die Möglichkeiten und Grenzen des Ausbaus von Niedriglohnbeschäftigung. Zum Abschluss wird eine generelle Bewertung von Förderansätzen im Niedriglohnbereich vorgenommen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Beschäftigungspotentiale im Niedriglohnsektor (2003)
Zitatform
Zimmermann, Klaus F. (2003): Beschäftigungspotentiale im Niedriglohnsektor. In: Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, Jg. 72, H. 1, S. 11-24.
Abstract
"Die ungelernten und die älteren Arbeitnehmer sind die eigentlichen Problemgruppen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Zur Bewältigung der Beschäftigungskrise erscheint die Etablierung eines Niedriglohnsektors zwingend geboten. Die Umsetzung dieser Forderung ist jedoch schwierig, da sich nicht viele geeignete Maßnahmen dafür anbieten. Zwar ist das Steuer- und Transfersystem im Niedriglohnbereich leistungsfeindlich, doch erweisen sich monetäre Anreize als fiskalisch sehr teuer und wenig erfolgreich zur Mobilisierung von Beschäftigung. Ein großes Potential wird jedoch bei den haushaltsnahen Dienstleistungen gesehen. Die Reduktion der Sozialhilfe wird als nicht umsetzbar angesehen und stattdessen das Workfare-Prinzip thematisiert, das die Gewährung von Sozialleistungen an die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit knüpft. Der Beitrag schließt mit einer Bewertung der gegenwärtigen Arbeitsmarktpolitik." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Einstiegsgeld in Baden-Württemberg: Schlussbericht (2002)
Zitatform
Dann, Sabine, Andrea Kirchmann, Alexander Spermann & Jürgen Volkert (2002): Einstiegsgeld in Baden-Württemberg. Schlussbericht. Stuttgart, 108 S.
Abstract
"Der Schlussbericht gibt einen Gesamtüberblick über den Modellversuch. Im zweiten Kapitel werden die wichtigsten Ergebnisse und Erfahrungen aus dem Modellversuch zusammengefasst und Schlussfolgerungen gezogen. Die Idee und die Grundkonzeption des Einstiegsgeldes sowie die Erfahrungen in der Praxis sind Gegenstand des dritten Kapitels. Im vierten Kapitel wird Bilanz gezogen, indem der Modellversuch in zwei Untersuchungsschritten analysiert wird. Zunächst werden die Teilnehmer am Modellversuch anhand verschiedener Merkmale beschrieben, anschließend steht der Beschäftigungsstatus der Hilfeempfänger nach dem Einstiegsgeld im Mittelpunkt der Untersuchung. In einem zweiten Schritt werden die Beschäftigungswirkungen des Einstiegsgeldes mittels Vergleich von Programm- und Kontrollgruppen am Beispiel der Städte Mannheim und Freiburg untersucht. Ein Leitfaden zur Einführung des Einstiegsgeldes und zur Durchführung von Modellversuchen ist Gegenstand des fünften Kapitels. Im sechsten Kapitel wird das Einstiegsgeld- Konzept in die aktuelle Reformdiskussion eingeordnet, wobei der Vergleich mit dem Mainzer Modell den Schwerpunkt bildet." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Modellversuch "Hessischer Kombilohn": wissenschaftliche Begleitforschung des hessischen Modellversuchs. Kurzfassung (2002)
Zitatform
Dann, Sabine, Andrea Kirchmann, Alexander Spermann & Jürgen Volkert (2002): Modellversuch "Hessischer Kombilohn". Wissenschaftliche Begleitforschung des hessischen Modellversuchs. Kurzfassung. Tübingen, 24 S.
Abstract
Der Modellversuch 'Hessischer Kombilohn' wurde von der Hessischen Landesregierung mit der Erwartung gestartet, zusätzliche Beschäftigungspotenziale im Niedriglohnsektor zu aktivieren. Ziel des Modellversuchs war es, die Erfolgsbedingungen für die Implementierung finanzieller Anreize für Sozialhilfeempfänger herauszufinden. Das zentrale Ergebnis des Modellversuchs ist, dass der 'Hessische Kombilohn' sowohl erfolgreich als auch nicht erfolgreich sein kann. Dabei hängt der Erfolg entscheidend von der Implementation vor Ort ab. Am Beispiel des Landkreises Fulda konnte der Nachweis erbracht werden, dass der 'Hessische Kombilohn' bei professioneller Implementierung und guter Arbeitsmarktlage zu positiven Beschäftigungseffekten im Vergleich zu einer vom Einstiegsgeld ausgeschlossenen Kontrollgruppe führen kann. Finanzielle Anreizinstrumente wie das Einstiegsgeld im Rahmen des Modellversuchs 'Hessischer Kombilohn' können somit einen Beitrag zur Verbesserung der Beschäftigungssituation bestimmter Zielgruppen leisten. Das Anreizinstrument Einstiegsgeld ist dabei lediglich eines von vielen Instrumenten im Bereich der kommunalen Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik. Der Modellversuch 'Hessischer Kombilohn' ist nur für eine sehr kleine, eng abgegrenzte Zielgruppe umgesetzt worden, da die Sozialämter mit ihren laufenden Aktivitäten bereits voll ausgelastet waren; dabei zielte das Einstiegsgeld auf die Erhöhung der Beschäftigung durch die Ausweitung des Arbeitsangebots. Eine Beschäftigungsausweitung in großem Umfang ist durch dieses Konzept jedoch nur möglich, wenn die Reallöhne nach unten flexibel sind. Als Alternative zu Einkommenssubventionen wird für Subventionen der Arbeitgeber plädiert. (IAB)
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Literaturhinweis
Aktivierende Sozialhilfe: Ein Weg zu mehr Beschäftigung und Wachstum (2002)
Zitatform
Sinn, Hans-Werner, Christian Holzner, Wolfgang Meister, Wolfgang Ochel & Martin Werding (2002): Aktivierende Sozialhilfe: Ein Weg zu mehr Beschäftigung und Wachstum. In: Ifo-Schnelldienst, Jg. 55, H. 9, S. 1-52.
Abstract
"Der Sozialstaat wurde geschaffen, die Fehlfunktionen des Arbeitsmarktes zu korrigieren und mehr soziale Gerechtigkeit herzustellen, als es der Markt vermag. Aber der Sozialstaat trägt seinerseits zu den sichtbaren Defekten des Arbeitsmarktes bei. Besonders problematisch ist die heutige Sozialhilfe, weil sie eine feste Lohnuntergrenze in das Tarifsystem einzieht. Kaum jemand ist bereit, zu einem Lohn unterhalb der Sozialhilfe zu arbeiten. Andererseits stellt kein Unternehmen jemanden ein, dessen Lohn höher ist als die Wertschöpfung, die er zu leisten vermag. Arbeitslosigkeit im Niedriglohnbereich ist die Folge. Das ifo Institut zeigt einen Weg auf, die problematischen Implikationen der Sozialhilfe zu vermeiden und den Arbeitsmarkt im Niedriglohnbereich wieder funktionsfähig zu machen. Im Wesentlichen geht es darum, denjenigen, die durch ihre eigene Arbeit kein hinreichendes Einkommen verdienen können, durch Lohnergänzungsleistungen statt durch Lohnersatzleistungen zu helfen. Die Bedingung für die staatliche Hilfe ist also, dass man gemäß der eigenen Leistungsfähigkeit selbst einen Beitrag leistet. Die Bedingung ist nicht mehr, wie es heute der Fall ist, dass man sich aus dem regulären Arbeitsmarkt zurückzieht. Durch diese Änderung der Bedingung für staatliche Hilfe kämen die Löhne im Niedriglohnbereich ins Rutschen, und es würde für Unternehmen und private Haushalte attraktiv, neue Jobs zu schaffen. Der Vorschlag ist so austariert, dass für den Staat keine zusätzliche Lasten entstehen und dass ehemalige Sozialhilfeempfänger trotz der Lohnsenkung bereits bei einer Halbtagsbeschäftigung in der Summe aus selbst verdientem Lohn und staatlicher Unterstützung mehr Einkommen erzielen, als sie heute an Sozialhilfe erhalten." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Beschäftigungseffekte und fiskalische Kosten von Lohnsubventionen im Niedriglohnbereich (2000)
Buslei, Hermann; Steiner, Viktor;Zitatform
Buslei, Hermann & Viktor Steiner (2000): Beschäftigungseffekte und fiskalische Kosten von Lohnsubventionen im Niedriglohnbereich. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 33, H. 1, S. 54-67.
Abstract
"In dem Beitrag werden die grundlegenden Erscheinungsformen und Effekte von Lohnsubventionen skizziert und die wahrscheinlichen Beschäftigungseffekte der bestehenden Subventionen aufgezeigt. Darüber hinaus wird analysiert, welche Beschäftigungseffekte und fiskalischen Kosten aus vorgeschlagenen Veränderungen der bestehenden Subventionsformen resultieren würden. Es werden sowohl Lohnsubventionen an Unternehmen als auch lohnbezogene Transfers an Arbeitnehmer in Form verbesserter Hinzuverdienstmöglichkeiten in der Sozial- und Arbeitslosenhilfe betrachtet. Lohnsubventionen an Unternehmen durch Bezuschussung der Sozialversicherungsbeiträge oder eine degressiv gestaffelte Stundenlohnsubvention im gesamten Niedriglohnbereich erscheinen angesichts des erheblichen Finanzierungsbedarfs je zusätzlich Beschäftigten allein mit dem Ziel der Erhöhung der Beschäftigung nicht gründbar. Von verbesserten Hinzuverdienstmöglichkeiten in der Sozial- und Arbeitslosenhilfe sind ebenfalls keine größeren Beschäftigungszuwächse zu erwarten." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Reformkonzepte für die Sozialhilfe und ihre Konsequenzen für Fiskus und Arbeitsangebot: mikroökonometrische Analyse mit dem Sozio-ökonomischen Panel 1986 bis 1996 und dem Simulationsmodell Sim Trans (2000)
Kaltenborn, Bruno;Zitatform
Kaltenborn, Bruno (2000): Reformkonzepte für die Sozialhilfe und ihre Konsequenzen für Fiskus und Arbeitsangebot. Mikroökonometrische Analyse mit dem Sozio-ökonomischen Panel 1986 bis 1996 und dem Simulationsmodell Sim Trans. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 33, H. 1, S. 68-79.
Abstract
"Die quantitative Bedeutung der Sozialhilfe hat vor allem seit Beginn der achtziger Jahre deutlich zugenommen. Dies hat verschiedene politische Akteure zu sehr unterschiedlichen Therapievorschlägen veranlasst. Arbeitgeber und die frühere Bundesregierung verfolg(t)en mit einem Kombilohn-Konzept ebenso wie die Befürworter einer negativen Einkommensteuer arbeitsmarktpolitische Ziele; sie woll(t)en durch eine Reduktion der Anrechnung von Nettoerwerbseinkommen auf die Sozialhilfe die Attraktivität einer Beschäftigung steigern. Die SPD beabsichtigt ein besonderes Leistungssystem für bestimmte Personengruppen zu schaffen, um sie nicht mehr auf die Sozialhilfe zu verweisen. In die gleiche Richtung weisen die Vorstellungen der rotgrünen Bundesregierung und der Gewerkschaften. Grüne, PDS und der Paritätische Wohlfahrtsverband schließlich beabsichtigen die Leistungen zu erhöhen, um die materielle Lage der Sozialhilfeempfänger zu verbessern. In dem Beitrag werden die Wirkungen verschiedener Reformkonzepte auf Fiskus und Arbeitsangebot unter Verwendung des eigenen Modells SimTrans zur Mikrosimulation des deutschen Steuer-Transfer-Systems mit mikroökonometrischen Methoden auf Basis des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) für West- und Ostdeutschland für 1986 bzw. 1991 bis 1996 prognostiziert. Das Simulationsmodel SimTrans erlaubt u.a. die Kalkulation der Nettoeinkommen beliebiger Haushalte, die mit unterschiedlichen Erwerbsumfängen ihrer Mitglieder vor und nach einer Reform der Sozialhilfe verbunden sind. Dabei werden neben Sozialabgaben und direkten Steuern die wesentlichen staatlichen Sozialleistungen ebenso wie private Unterhaltsleistungen berücksichtigt. Die arbeitsmarktpolitischen Konzepte dürften weitgehend wirkungslos bzw. sogar kontraproduktiv sein. Die anderen Konzepte erweisen sich als kostenträchtig und beschäftigungspolitisch riskant. Dies gilt in besonderem Maße für den PDS-Vorschlag, gefolgt von den Konzepten der Grünen, des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes und der SPD." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Kann der harte Kern der Arbeitslosigkeit durch einen Niedriglohnsektor aufgelöst werden?: eine Analyse der Arbeitslosen nach Verweildauer und Reintegration (1999)
Karr, Werner;Zitatform
Karr, Werner (1999): Kann der harte Kern der Arbeitslosigkeit durch einen Niedriglohnsektor aufgelöst werden? Eine Analyse der Arbeitslosen nach Verweildauer und Reintegration. (IAB-Kurzbericht 03/1999), Nürnberg, 7 S.
Abstract
"Mit dem Niedriglohnsektor soll die Arbeitslosigkeit kurzfristig und spürbar abgebaut werden. Gedacht ist hierbei vor allem an - subventionierte - Einfacharbeitsplätze in personennahen Dienstleistungsbereichen. Damit soll insbesondere gering qualifizierten Arbeitslosen, die als schwer vermittelbar gelten, eine Beschäftigungsperspektive eröffnet werden. Besonders schwer vermittelbar sind aber ältere Arbeitslose über 55 Jahre - ob mit oder ohne Qualifikation. Ihre Arbeitslosigkeit dauert denn auch besonders lange und nur sehr wenige beenden sie, indem sie anschließend wieder Arbeit finden. Bei niedrigentlohnten Arbeiten - z.B. im Handel, im Hotel- und Gaststättengewerbe oder in der Landwirtschaft - ist oft zwar keine nennenswerte Qualifikation, sehr wohl aber eine gewisse körperliche Fitness gefragt. Diese kann gerade von älteren Arbeitnehmern nicht immer erwartet werden. Ein Niedriglohnsektor ist deshalb kurzfristig kaum geeignet, für eine spürbare Entlastung im verfestigten Segment der Arbeitslosigkeit zu sorgen. Die Erschließung eines öffentlich gestützten Niedriglohnsektors für gering Qualifizierte bedarf einer anderen und längeren Perspektive." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Was bringt ein Kombilohn? Eine ökonometrische Analyse der Arbeitsangebotsreaktionen von Sozialhilfeempfängern und der fiskalischen Effekte für Sozialhilfeträger (1998)
Zitatform
Dreger, Christian, Wolfram Kempe, Jürgen Kolb & Lioba Trabert (1998): Was bringt ein Kombilohn? Eine ökonometrische Analyse der Arbeitsangebotsreaktionen von Sozialhilfeempfängern und der fiskalischen Effekte für Sozialhilfeträger. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 31, H. 4, S. 705-714.
Abstract
"Für Sozialhilfeempfänger ist die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit derzeit kaum lohnend. Das Erwerbseinkommen wird fast vollständig auf die Sozialhilfeleistungen angerechnet, so daß mögliche Steigerungen des verfügbaren Einkommens relativ gering ausfallen. Die bestehende Sozialhilferegelung beinhaltet folglich kaum Arbeitsanreize und wird diesbezüglich häufig kritisiert. In verschiedenen Reformansätzen wird deswegen eine Verringerung der Anrechnungsquote vorgeschlagen. Auf diese Weise läßt sich - in Anlehnung an das Konzept der negativen Einkommensteuer - eine Erhöhung des verfügbaren Einkommens erreichen und somit die Attraktivität einer Arbeitsaufnahme steigern. Einer der Reformansätze wurde vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) in die Diskussion eingebracht. Der darin vorgeschlagene Kombilohn begünstigt in besonderer Weise Haushalte mit Kindern und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Die Konsequenzen dieses Vorschlags für den Arbeitsmarkt und die Sozialhilfekassen werden am Beispiel des Landes Sachsen-Anhalt ermittelt. Mit Hilfe eines Tobit-Modells werden auf der Basis von Daten des Arbeitsmarktmonitors Sachsen-Anhalt die zu erwartenden Arbeitsangebotsreaktionen von Sozialhilfeempfängern abgeschätzt. Daraus lassen sich die voraussichtlichen fiskalischen Konsequenzen für die Sozialhilfeträger bestimmen. Dabei sind die Personengruppen der arbeitslosen und erwerbstätigen Sozialhilfeempfänger sowie die potentiellen Neueintritte in die Sozialhilfe zu betrachten. Die mit der Reform verbundene Ausweitung des Arbeitsangebots ist quantitativ eher gering. Lediglich bei 2,4 vH der arbeitslosen Sozialhilfeempfänger ist eine Arbeitsaufnahme zu erwarten. Dort ergeben sich auch die Einsparwirkungen des Reformvorschlages, sofern keine Beschränkungen der Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes auftreten. Die Analyse zeigt, daß durch die Ausdehnung der Sozialhilfegrenzen erhebliche Mehrausgaben durch Mitnahmeeffekte entstehen, die insgesamt die Einsparungen übersteigen dürften." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Arbeit ist machbar: die Magdeburger Alternative. Eine sanfte Therapie für Deutschland (2005; 2006)
Zitatform
Schöb, Ronnie & Joachim Weimann (2005; 2006): Arbeit ist machbar. Die Magdeburger Alternative. Eine sanfte Therapie für Deutschland. Dössel: Stekovics, 142 S.; 144 S.
Abstract
Die Autoren schildern die unaufhaltsame Ausbreitung der Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik Deutschland seit 1973 und die bislang vergeblichen Versuche, diese einzudämmen; zu diesen zählen u.a. die Arbeitszeitverkürzungen, die aktive Arbeitsmarktpolitik, das Bündnis für Arbeit, das Hartz-Konzept, die Personal Service Agenturen, Minijobs und die Agenda 2010. Sie ziehen Lehren daraus und entwickeln eine neue Beschäftigungsformel, mit der Deutschland zurück in die Vollbeschäftigung gebracht werden kann. Dies kann gelingen, ohne den seit Jahrzehnten bewährten sozialen Frieden aufzukündigen. Zunächst muss die Situation der immer größer werdenden Gruppe der Geringqualifizierten in Qualifizierte verbessert werden, da dieser Teil des Arbeitsmarktes der einzige Ansatzpunkt für eine Politikwende ist, der einen 'turnover' des gesamten Marktes herbeiführen kann. Hier geht es darum, Strukturen zu verändern. Nur wenn gleichzeitig die Anreizprobleme der Arbeitsanbieter gelöst werden und dafür Sorge getragen wird, dass der Preis für Arbeit für die Nachfrager deutlich sinkt, wird der Arbeitsmarkt wieder auf die Beine kommen. Der vorgestellte Lösungsansatz der beiden Autoren unterscheidet sich von allen Vorschlägen, die auf einen Kahlschlag des Sozialstaates setzen: Das deutsche System der sozialen Grundsicherung muss auf ein System der Hilfe zur Arbeit umgestellt werden. Neue Arbeitsplätze werden dann von den Unternehmen bereitgestellt werden, wenn die Bruttolöhne fallen. (IAB)
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