Niedriglohnarbeitsmarkt
Der Ausbau des Niedriglohnsektors sollte Ende der 1990er Jahre die hohe Arbeitslosigkeit reduzieren. Als Niedriglohn gilt ein Arbeitsentgelt, das trotz Vollzeitbeschäftigung keine angemessene Existenzsicherung gewährleistet – die OECD definiert den ihn als einen Bruttolohn, der unterhalb von zwei Dritteln des nationalen Medianbruttolohns aller Vollzeitbeschäftigten liegt. Betroffen von Niedriglöhnen sind überdurchschnittlich häufig Personen ohne beruflichen Abschluss, jüngere Erwerbstätige und Frauen.
Bietet der Niedriglohnsektor eine Chance zum Einstieg in den Arbeitsmarkt oder ist er eine Sackgasse? Das IAB-Themendossier erschließt Informationen zum Forschungsstand.
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Literaturhinweis
1,6 Millionen Jugendliche im Abseits?: strukturelle Ausbildungslosigkeit in Deutschland (2006)
Troltsch, Klaus;Zitatform
Troltsch, Klaus (2006): 1,6 Millionen Jugendliche im Abseits? Strukturelle Ausbildungslosigkeit in Deutschland. In: Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis, Jg. 35, H. 3, S. 44-46.
Abstract
"In Frankreich wird aufgrund der aktuellen Probleme im Bildungs- und Beschäftigungssystem inzwischen von der so genannten 'generation precaire' gesprochen. Zeichnen sich für Deutschland ähnlich ungünstige Entwicklungen für Jugendliche und junge Erwachsene ab? Jeder zehnte Jugendliche zwischen 15 und 29 Jahren in Deutschland ist inzwischen ohne Ausbildung - Änderung nicht in Sicht. Zudem verschärfen sich die Probleme beim Übergang in Beschäftigung. Besonders betroffen sind Jugendliche mit Migrationshintergrund. Ausbildungslosigkeit unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist zu einem Strukturbestandteil des Bildungssystems geworden. Alternative Konzepte, die mehr Jugendlichen eine berufliche Ausbildung ermöglichen, sind dringend gefragt. Der Autor liefert aktuelle und differenzierte Hintergrundinformationen zu diesem wichtigen Thema auf der Grundlage einer Auswertung des Mikrozensus." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Ohne Ausbildung ins Berufsleben starten: Ergebnisse einer Längsschnittanalyse zu Jugendlichen, die eine zweite Chance benötigen (2006)
Wagner, Sandra J.;Zitatform
Wagner, Sandra J. (2006): Ohne Ausbildung ins Berufsleben starten. Ergebnisse einer Längsschnittanalyse zu Jugendlichen, die eine zweite Chance benötigen. In: Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis, Jg. 35, H. 3, S. 41-43.
Abstract
"Die beruflichen Ausbildungschancen und Karrierewege von Jugendlichen in Deutschland werden durch ihr schulisches Wissen und Lernpotential, durch schulische Bildungsgänge sowie durch Struktur und Personaleinsatz der ausbildenden Unternehmen, Verwaltungen oder Vereine bestimmt. Der Beitrag setzt sich mit der Frage auseinander, wer sich zu verschiedenen historischen Zeiten in der Gruppe der Jugendlichen ohne Berufsausbildung in Westdeutschland befindet und wie maßgeblich sie sich in den letzten 50 Jahren verändert hat. Vorgestellt werden empirische Befunde einer Längsschnittstudie, die es ermöglicht, im Geburtskohortenvergleich einen deutlichen Strukturwandel dieser Bildungsgruppe sichtbar zu machen. Die Ergebnisse eröffnen den Blick für notwendige Veränderungen von Politikinstrumenten zur frühzeitigen Unterstützung dieser 'Problemgruppen'." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Entwicklung und Struktur der Niedriglohnbeschäftigung in Deutschland (2005)
Bosch, Gerhard; Kalina, Thorsten;Zitatform
Bosch, Gerhard & Thorsten Kalina (2005): Entwicklung und Struktur der Niedriglohnbeschäftigung in Deutschland. In: Institut Arbeit und Technik (Hrsg.) (2005): Institut Arbeit und Technik : Jahrbuch 2005, S. 29-46.
Abstract
Die Analyse aktueller Zahlen zeigt, dass die lange gültige These, Deutschland sei ein Land mit geringen Anteilen von niedrig entlohnten Beschäftigten, so nicht richtig ist. Seit Mitte der 1990er Jahre nimmt der Anteil der gering bezahlten Beschäftigten zu. Das tatsächliche Ausmaß der Ungleichheit liegt über dem statistisch gemessenen, da viele Ausländer legal oder auch illegal Niedriglohnjobs ausüben. Die traditionellen Institutionen des deutschen Produktionsmodells einer diversifizierenden Qualitätsproduktion wurden durch eine Modernisierung der Berufsausbildung und eine Stärkung der Mitbestimmung der Betriebsräte in Klein- und Mittelbetrieben weiter entwickelt. Das Modell ist jedoch nicht mehr prägend für alle Industrien und Tätigkeiten wie in der Vergangenheit. Verbesserungen der Löhne und der Arbeitsbedingungen in der Metallindustrie ziehen nicht mehr entsprechende Verbesserungen in anderen Industrien automatisch nach sich. Das Tarifsystem erfüllt allerdings nicht mehr seine frühere Schutzfunktion für die Beschäftigten am Rande des Arbeitsmarktes; deshalb wird die Einführung eines Mindestlohns für sinnvoll gehalten. (IAB)
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Literaturhinweis
Development and structure of low-wage work in Germany (2005)
Bosch, Gerhard; Kalina, Thorsten;Zitatform
Bosch, Gerhard & Thorsten Kalina (2005): Development and structure of low-wage work in Germany. Gelsenkirchen, 12 S.
Abstract
"The extent of low-wage work in Germany is hotly debated. In international comparisons from the mid-90s, Germany is often classified as a country with a low wage dispersion. Compared to the USA and UK, Germany has a relatively equal income structure and a small proportion of low-paid workers (OECD 1996; OECD 1997). Only in the Scandinavian countries is income inequality even lower. Furthermore, the OECD's international comparative studies show that the chances of low-paid workers obtaining a better-paid job are higher in Germany than in the United States, a country with more income inequality. This is frequently the justification given for political measures and reforms that seek to extend low-wage work. We suppose that one of the driving forces for the increase of low-wage work is the decrease in the coverage of workers by unions and works councils. Therefore we will analyse this aspect in detail in the next section. In section 3 we will analyse the development of low-pay over time and by structural characteristics of low-paid workers and enterprises." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
La precarite de l'emploi au service de la prosperite du fast-food (2005)
Nkuitchou Nkouatchet, Raoul;Zitatform
Nkuitchou Nkouatchet, Raoul (2005): La precarite de l'emploi au service de la prosperite du fast-food. In: Sociologie du travail, Jg. 47, H. 4, S. 470-484.
Abstract
"Selon l'approche traditionnelle de l'analyse du travail, la stabilite de l'emploi et la qualification de la main-d'┐uvre sont necessaires a la prosperite d'une branche d'activite. Le fast-food offre un contre-exemple a cette regle. Ici, les principales enseignes proposent depuis l'origine de cette industrie aux etats-Unis, dans les annees 1950, des emplois sans aucune qualification. Ces jobs sont tres bien servis par une main-d'oeuvre jeune et devouee, mais seulement en transit dans les etablissements du fast-food : d'ou un chasse-croise perpetuel entre les entrants et les sortants. Meme si cela entraine quelques soucis operationnels, le fort turn-over arrange les affaires des firmes. Son principe productif et commercial - le flux tendu - requiert un niveau exceptionnel de mobilisation des salaries, et seuls les nouveaux et jeunes equipiers correspondent au profil defini dans les restaurants." (Resume d'auteur, IAB-Doku) ((fr))
"The fast food industry offers an exception to the traditional rule that steady employment and employee qualifications are necessary for business to thrive. Since this industry sprang up in the United States during the 1950s, its major firms have offered unskilled jobs to a young, devoted labor force in transit between fast-food establishments. As a consequence, the itineraries of incoming new hires and outgoing employees crisscross. Though causing a few operational problems, this high turnover rate among wage-earners is good for business. The major (just-in-time) principle of sales and production requires an exceptionally high commitment. Only new, young team-members correspond to the profile defined in these eateries." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en)) -
Literaturhinweis
Am Arbeitsmarkt - Die im Dunkeln sieht man nicht (2005)
Reinberg, Alexander; Hummel, Markus;Zitatform
Reinberg, Alexander & Markus Hummel (2005): Am Arbeitsmarkt - Die im Dunkeln sieht man nicht. In: IAB-Forum H. 2, S. 8-13.
Abstract
Der Aufsatz erläutert die unterschiedlichen Chancen auf dem Arbeitsmarkt in Abhängigkeit von der Qualifikation. Graphisch dargestellt werden die Zahlen für qualifikationsspezifische Arbeitslosenquoten (1975-2004, bezogen auf Gesamtdeutschland und die neuen Länder), die Entwicklung der Erwerbstätigkeit und des Bruttoinlandsproduktes nach Qualifikationsebenen, die qualifikationsspezifischen Arbeitslosenquoten nach Geschlecht sowie nach dem Alter. Es wird festgestellt, dass die Chancen auf dem Arbeitsmarkt weitgehend von der Qualifikation bestimmt werden, während das Geschlecht und das Alter nur eine untergeordnete Rolle spielen. Ein ausreichender Ersatz der aus dem Berufsleben demnächst ausscheidenden qualifizierten Erwerbstätigen ist nicht zu erwarten, da die mangelnden Bildungsanstrengungen und der demographische Wandel Grenzen setzen. Auf mittlere Sicht ist daher mit einem Mangel an Fachkräften zu rechnen. (IAB)
Beteiligte aus dem IAB
Hummel, Markus; -
Literaturhinweis
Non-standard employment relations and wages among school leavers in the Netherlands (2005)
Vries, M. Robert de; Wolbers, Maarten H. J.;Zitatform
Vries, M. Robert de & Maarten H. J. Wolbers (2005): Non-standard employment relations and wages among school leavers in the Netherlands. In: Work, employment and society, Jg. 19, H. 3, S. 503-525. DOI:10.1177/0950017005055668
Abstract
"Non-standard (alternatively, flexible) employment has become common in the Netherlands, and viewed as an important weapon for combating youth unemployment. However, if such jobs are 'bad', non-standard employment becomes a matter of concern. In addition, non-standard employment may hit the least qualified, excluding them from the primary segment of the labour market, where 'good' jobs are found. We first examine whether less-educated school leavers more often end up in a job with a non-standard employment contract than the higher educated. Then, we investigate the effect of having a non-standard employment contract on job advantages in terms of wages. The data come from three large-scale Dutch school leaver surveys as held in 2001.The results show: (a) less-educated school leavers indeed are more likely to have a non-standard contract than more highly educated ones, while (b) those in non-standard employment earn less in their jobs. A substantial part of these differences can be ascribed to the segment of the labour market in which school leavers work." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Jugendliche ohne Berufsausbildung: eine Längsschnittstudie zum Einfluss von Schule, Herkunft und Geschlecht auf ihre Bildungschancen (2005)
Wagner, Sandra J.;Zitatform
Wagner, Sandra J. (2005): Jugendliche ohne Berufsausbildung. Eine Längsschnittstudie zum Einfluss von Schule, Herkunft und Geschlecht auf ihre Bildungschancen. (Soziologische Studien), Aachen: Shaker, 293 S.
Abstract
"Die quantitativ-empirisch basierte Längsschnittstudie beschäftigt sich mit einer wichtigen, in der Bildungsforschung lange vernachlässigten Gruppe: den Jugendlichen ohne Berufsausbildung. Im Mittelpunkt der Längsschnittstudie stehen die Veränderungen in der Gruppe Jugendlicher ohne Berufsausbildungsabschluss in Bezug auf die Merkmale Bildungsniveau, soziale Herkunft, ethnische Herkunft und Geschlechterzugehörigkeit. Die Studie liefert damit einen Beitrag zur aktuellen bildungspolitischen Debatte um Jugendarbeitslosigkeit und Lehrstellenmangel in Deutschland. Angesichts der schwierigen Datenlage für diese Bildungsgruppe ist es ein großer Verdienst der Studie, dass sie unter Nutzung vielfältiger Datenquellen wichtige empirische Entwicklungen für diese Bildungsgruppe präsentiert." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Beating the 'churning' trap in the youth labour market (2005)
Worth, Sean;Zitatform
Worth, Sean (2005): Beating the 'churning' trap in the youth labour market. In: Work, employment and society, Jg. 19, H. 2, S. 403-414.
Abstract
Während die Jugendarbeitslosigkeit generell als ein wichtiger Gegenstand sozialpolitischer und arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen gesehen wird, wird die Gefahr unterschätzt, dass gering qualifizierte junge Menschen keinen Fuß auf dem Arbeitsmarkt fassen können. Der Beitrag geht davon aus, dass eine große Gruppe junger Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen gefangen bleibt. Unsichere befristete Arbeitsverhältnisse und Arbeitsplatzwechsel nehmen bei jungen britischen Arbeitnehmern zu, und der Einstieg in unbefristete Arbeitsverhältnisse gelingt immer später. Dies kommt zwar den kurzfristigen Interessen der Arbeitgeber zugute, nicht jedoch dem Ziel der dauerhaften beruflichen Integration junger Menschen. Es wird für eine neue Orientierung der Beschäftigungsprogramme für junge Menschen plädiert. Anstatt dem Leitbild der Beschäftigungsfähigkeit und Flexibiltät zu folgen, wird vorgeschlagen, die Qualifizierung junger Menschen und die nachhaltige Humankapitalentwicklung als Ziel zu verfolgen. Die Vermittlung beruflicher Qualifikationen auf einem mittleren Qualifikationsniveau ist dabei zentral, weil es hierfür einen großen Bedarf sowohl in technischen Berufen als auch in Büroberufen gibt. (IAB)
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Literaturhinweis
From education to work: A difficult transition for young adults with low levels of education (2005)
Abstract
"The book reports on a project directed jointly by the OECD and Canadian Policy Research Networks on young adults with low levels of education in 25 OECD countries and the conditions that hinder or assist their transition from education to work. Social class, ethnicity and gender influence chances for economic and social success: but increasingly, they do so by affecting access to and success in education. The rise of information and communication technologies, the global marketplace, and greater personal responsibility and autonomy in all aspects of life, have made knowledge and skills essential to economic success. Young people with low qualifications run a higher risk of long-term unemployment, or unstable and unfulfilling jobs. From Education to Work calls for early intervention to reduce the risk of young people leaving school early and recommends that policy responses be tailored, among other things, to the characteristics of national labour markets." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Effektiv gezahlte Niedriglöhne in Deutschland (2003)
Schäfer, Claus;Zitatform
Schäfer, Claus (2003): Effektiv gezahlte Niedriglöhne in Deutschland. In: WSI-Mitteilungen, Jg. 56, H. 7, S. 420-428.
Abstract
"Aus einem WSI-Gutachten für die NRW-Landesregierung werden die empirischen Analyseergebnisse zu Niveau und Struktur von Niedriglöhnen in Deutschland referiert. Mikroökonomische Datenbasis ist die IAB-Beschäftigtenstichprobe mit ihren individuellen Verdienstangaben zu sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten. Die Darstellung konzentriert sich auf Prekärlöhne zwischen 50 bis unter 75 % des Vollzeit-Durchschnittslohns sowie Armutslöhne unter 50 % des Vollzeit-Durchschnittslohns in Westdeutschland und Nordrhein-Westfalen. Neben dem Ausmaß dieser Teilsektoren im Niedriglohnsektor wird die Häufigkeitsverteilung der Niedriglohn-BezieherInnen auf Merkmale wie Geschlecht, Alter, Ausbildung, Tätigkeit, Betriebsgröße, Wirtschaftszweig-Zugehörigkeit untersucht." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Beschäftigungspotenziale einer dualen Förderstrategie im Niedriglohnbereich (2002)
Schneider, Hilmar; Kempe, Wolfram; Bonin, Holger ; Haisken-DeNew, John; Zimmermann, Klaus F. ; Brenke, Karl;Zitatform
Schneider, Hilmar, Klaus F. Zimmermann, Holger Bonin, Karl Brenke, John Haisken-DeNew & Wolfram Kempe (2002): Beschäftigungspotenziale einer dualen Förderstrategie im Niedriglohnbereich. (IZA research report 05), Bonn, 82 S.
Abstract
"Arbeitssuchende, die am Markt nur einen relativ geringen Lohn erzielen können, sehen sich zunehmenden Schwierigkeiten bei der Integration in den Arbeitsmarkt ausgesetzt. Vor allem gering Qualifizierte und Ältere weisen eine überdurchschnittlich hohe Arbeitslosigkeit auf. Häufig wird in der Förderung eines Niedriglohnbereichs die Chance gesehen, Arbeit und Erwerbseinkommen für die Problemgruppen bereit zu stellen.
Im Hinblick auf technischen Wandel und internationalen Wettbewerb sind die Arbeitskosten gering qualifizierter Arbeit tendenziell zu hoch. Eine Unterstützung der Nachfrageseite durch staatliche Hilfen kann dazu beitragen, Zeit für Anpassungsreaktionen zu gewinnen, so dass sich nach einer Übergangszeit ein Niedriglohnbereich etabliert, der auf Dauer rentabel ist und keiner Stützung mehr bedarf.
Als wichtiges Hemmnis für die Beschäftigungsfähigkeit von gering Qualifizierten und Älteren kann ebenso das System der sozialen Sicherung angesehen werden. Die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit ist für Personen relativ unattraktiv, deren am Markt erzielbare Löhne nicht hinreichend weit über ihrem Transferanspruch aus Arbeitslosenunterstützung oder Sozialhilfe liegen. Das verfügbare Einkommen steigt durch die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit nur unwesentlich an, da das Erwerbseinkommen fast vollständig auf die Transferansprüche angerechnet wird. Eine gezielte staatliche Förderung wird als ein Weg betrachtet, die bei Erwerbsaufnahme geltenden hohen Anrechnungsregeln des Transfersystems zu modifizieren und deutliche Einkommenssteigerungen zu bewirken. Darüber hinaus kann auf diese Weise der Anreiz zur Ausübung von Schwarzarbeit reduziert werden.
Das IZA hat in einem Gutachten für die nordrhein-westfälische Landesregierung einen Modellvorschlag untersucht, der im Sinne eines dualen Konzepts eine Stimulierung sowohl der Angebots- als auch der Nachfrageseite des Arbeitsmarkts vorsieht. Insofern unterscheidet sich dieses Konzept von den derzeit in der Diskussion oder Erprobung befindlichen Kombilohn-Vorschlägen. Zum einen sollen Arbeitsangebot und Arbeitsnachfrage durch eine die Lohnnebenkosten senkende Förderung der Beiträge zur Sozialversicherung erhöht werden. Zum anderen ist eine spezielle Förderung haushaltsnaher Dienstleistungen in Form steuerlicher Begünstigungen vorgesehen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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