Regionale Arbeitsmärkte in Deutschland
Unter den einheitlichen Rahmenbedingungen der Bundesrepublik Deutschland finden sich Regionen, die von einer tiefen Arbeitsmarktkrise betroffen sind, und andere, in denen nahezu Vollbeschäftigung herrscht. Welches sind die Ursachen dieser regionalen Disparitäten? Wie werden sich der Arbeitskräftebedarf und das Erwerbspersonenpotenzial in den Regionen zukünftig entwickeln? Welche regionalen Beschäftigungsaussichten bestehen, für Jüngere und Ältere, in Wirtschaftszweigen, in Ballungsräumen und ländlichen Gebieten? Dieser IABInfoPool erschließt Informationen zum Forschungsstand.
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Arbeitsmarktentwicklung
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Literaturhinweis
Regionale Faktoren der langfristigen Beschäftigungsentwicklung - Befunde für Schleswig-Holstein (2025)
Zitatform
Buch, Tanja, Annekatrin Niebuhr & Andrea Stöckmann (2025): Regionale Faktoren der langfristigen Beschäftigungsentwicklung - Befunde für Schleswig-Holstein. (IAB-Regional. Berichte und Analysen aus dem Regionalen Forschungsnetz. IAB Nord 02/2025), Nürnberg, 55 S. DOI:10.48720/IAB.REN.2502
Abstract
"Die vorliegende Studie betrachtet die regionalen Unterschiede im Beschäftigungswachstum und ihre Einflussfaktoren im Zeitraum zwischen 1999 und 2023 mit einem Fokus auf Schleswig-Holstein und seine Kreise und kreisfreien Städte. In diesem Zeitraum hat sich die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze in Schleswig-Holstein im Bundesvergleich leicht überdurchschnittlich entwickelt. Dabei weisen alle Kreise und kreisfreien Städte im Land ein positives Beschäftigungswachstum auf, die Stärke der Beschäftigungsdynamik variiert allerdings deutlich über die Regionen hinweg. Auch die Effekte unterschiedlicher Faktoren, die die Beschäftigungsentwicklung beeinflussenden, variieren in Vorzeichen und Stärke über die Regionen hinweg. Für das Land insgesamt gilt, dass von der Branchenstruktur und der Qualifikationsstruktur dämpfende Effekte auf die Beschäftigungsentwicklung ausgegangen sind. Auch der ermittelte Standorteffekt ist leicht negativ. Ein positiver Einfluss ging von der Betriebsgrößenstruktur aus. Mit Blick auf die demografische Entwicklung wirkte die Altersstruktur der Beschäftigten im Untersuchungszeitraum noch leicht wachstumsfördernd, war jedoch bereits weniger günstig als in anderen westdeutschen Regionen. Insbesondere in einer Verbesserung der Qualifikationsstruktur könnten Potenziale liegen, um die Beschäftigungsdynamik im Land positiv zu beeinflussen. In Bezug auf die demografische Entwicklung gilt es, junge und gut qualifizierte Arbeitskräfte im Land zu halten und die Produktivität älterer Arbeitskräfte durch eine stärkere Weiterbildungsbeteiligung zu erhalten." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Labour and Competitiveness in Germany: Embracing the Transformation to Boost Productivity (2025)
Zitatform
Fitzenberger, Bernd & Christian Kagerl (2025): Labour and Competitiveness in Germany: Embracing the Transformation to Boost Productivity. In: Intereconomics, Jg. 60, H. 1, S. 28-33., 2025-02-04. DOI:10.2478/ie-2025-0006
Abstract
"Transformation pressures driven by digitalization and decarbonization are changing the labor market. Despite the currently weak economic development of Germany, the shortage of skilled workers is likely to worsen due to an ageing workforce, even with a high employment rate compared to other countries. At the same time, key manufacturing industries are exhibiting subpar economic performance, and productivity is stagnating. To effectively address these problems, Germany needs to embrace the transformation by actively fostering the transition to new business models and jobs, especially in manufacturing. Greater physical investment is needed, especially in digitalization, which needs to go along with greater employee mobility and further training for employees. This way, labor productivity can increase significantly, thereby saving on manpower without sacrificing prosperity and simultaneously securing employment in well-paid jobs. Both improvements of and investment in education and vocational training are urgently needed. Otherwise, Germany – the largest European economy – will continue to lose its competitiveness and thus not overcome its sluggish economic growth." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Entwicklung und Struktur der Pendlerverflechtungen Sachsen-Anhalts (2025)
Zitatform
Fuchs, Michaela, Birgit Fritzsche & Uwe Sujata (2025): Entwicklung und Struktur der Pendlerverflechtungen Sachsen-Anhalts. (IAB-Regional. Berichte und Analysen aus dem Regionalen Forschungsnetz. IAB Sachsen-Anhalt-Thüringen 01/2025), Nürnberg, 54 S. DOI:10.48720/IAB.RESAT.2501
Abstract
"Pendeln erfüllt eine wichtige Funktion beim räumlichen Ausgleich von Arbeitsangebot und Arbeitsnachfrage. Aus Sachsen-Anhalt pendelten im Jahr 2024 über 148.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in andere Bundesländer, was 17 Prozent aller Beschäftigten mit Wohnort in Sachsen-Anhalt entspricht. Gleichzeitig hatten über 76.000 Beschäftigte aus anderen Bundesländern oder aus dem Ausland ihren Arbeitsort in Sachsen-Anhalt. Sie machen 10 Prozent aller Beschäftigten mit Arbeitsort in Sachsen-Anhalt aus. Seit 1999 ist die Zahl der Einpendler deutlich stärker gewachsen als die Zahl der Auspendler. Als Folge ist der negative Pendlersaldo seit 2008 fast durchgehend rückläufig. Ein wesentlicher Grund für die hohen Auspendlerzahlen sind fehlende Arbeitsplätze vor Ort. Jeweils rund ein Viertel der Auspendler arbeitet in Sachsen und Niedersachsen, und ein Drittel der Einpendler kommt ebenfalls aus Sachsen. In Bezug auf die individuellen Merkmale der Pendler offenbaren sich teils deutliche Unterschiede zwischen den Pendlern und Nichtpendlern. Besonders auffällig unter den Auspendlern ist die Dominanz nur weniger Berufe und Branchen, was bei den Einpendlern so nicht zu beobachten ist. Betrachtungen auf der Ebene der Kreise innerhalb Sachsen-Anhalts machen deutlich, dass Magdeburg, Halle/Saale und Dessau-Roßlau als überregionale Einpendlerzentren fungieren. Alle anderen Kreise haben negative Pendlersalden. Die kleinräumigen Pendlerverflechtungen über die Landesgrenzen hinweg werden stark von Verbindungen mit Sachsen und dort vor allem mit Leipzig und dem Landkreis Nordsachsen, aber auch mit Berlin geprägt. Zwar arbeiten auch viele Auspendler in Wolfsburg, ihre Zahl hat sich aber in den letzten Jahren verringert. Da generell aus den niedersächsischen angrenzenden Kreisen wenig Einpendler nach Sachsen-Anhalt kommen, kann hier nicht von einem grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt wie im Fall von Halle/Saale und Leipzig gesprochen werden. Was das Potenzial der Pendler für die Stabilisierung des Arbeitskräftebedarfs betrifft, dürfte der hohe Auspendlerüberschuss auch in Zukunft ein bestimmendes Merkmal des sachsen-anhaltinischen Arbeitsmarktes bleiben. Allerding hat sich die Zahl der Einpendler aus Sachsen und insbesondere aus Leipzig sehr positiv entwickelt, so dass gerade das südöstliche Sachsen-Anhalt von dieser Entwicklung profitieren kann. Außerdem legt die gestiegene Zahl der Einpendler aus westdeutschen Regionen nahe, dass hier weitere Potenziale bestehen, wenn auch in einem wesentlich geringeren Ausmaß als im Fall Leipzigs. Schließlich stellen auch die Einpendler aus dem Ausland eine wichtige Ressource dar." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Kieler Gespräche 2025: Gut gerüstet? Bildung in Zeiten der Transformation (Podium) (2025)
Fuchs, Stefan ; Fitzenberger, Bernd ; Pooth, Laura; Stöckmann, Andrea; Ruhe Madsen, Claus; Biercher, Markus; Weber, Gerald; Murmann, Philipp;Zitatform
Fuchs, Stefan, Andrea Stöckmann & Gerald Weber; Bernd Fitzenberger, Laura Pooth, Claus Ruhe Madsen, Markus Biercher & Philipp Murmann (sonst. bet. Pers.) (2025): Kieler Gespräche 2025: Gut gerüstet? Bildung in Zeiten der Transformation (Podium). In: IAB-Forum H. 27.06.2025, 2025-06-26. DOI:10.48720/IAB.FOO.20250627.01
Abstract
"Demografie, Dekarbonisierung, Digitalisierung sowie Investitionen in die Verteidigungsfähigkeit stellen den Arbeitsmarkt vor große Herausforderungen. Im Rahmen der „Kieler Gespräche“ wurde deutlich: Die Herausforderungen am Arbeitsmarkt sind nicht nur tiefgreifend, sie werden zunehmend auch komplexer. Welche Herausforderungen das sind, und wie ihnen begegnet werden kann, darüber diskutierten Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Landespolitik." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Regionale Arbeitsmarktprognosen 2025: Wenig Aussicht auf Erholung der regionalen Arbeitsmärkte (2025)
Zitatform
Heining, Jörg, Daniel Jahn, Uwe Sujata, Rüdiger Wapler, Antje Weyh & Stefan Fuchs (2025): Regionale Arbeitsmarktprognosen 2025: Wenig Aussicht auf Erholung der regionalen Arbeitsmärkte. (IAB-Kurzbericht 04/2025), Nürnberg, 8 S. DOI:10.48720/IAB.KB.2504
Abstract
"In Anlehnung an die Arbeitsmarktprognose auf Bundesebene erstellt das IAB Prognosen für Bundesländer und Arbeitsagenturbezirke, deren Ergebnisse Gegenstand dieses Kurzberichts sind. Die schwache Entwicklung der Wirtschaft hält nun schon im dritten Jahr an und wirkt sich mittlerweile in stärkerem Ausmaß negativ auf die regionalen Arbeitsmärkte aus. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sinkt voraussichtlich 2025 in einigen Bundesländern und stagniert in ländlichen Kreisen. Die Arbeitslosigkeit nimmt in allen Regionen zu." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Beteiligte aus dem IAB
Heining, Jörg; Fuchs, Stefan ; Wapler, Rüdiger; Jahn, Daniel; Weyh, Antje; Sujata, Uwe;Weiterführende Informationen
- Prognose der Entwicklung der Arbeitslosigkeit von 2024 auf 2025 in den Bundesländern
- Prognostizierte Arbeitslosenquote 2025 in den Bezirken der Arbeitsagenturen
- Prognostizierte Arbeitslosenquote 2025 in den Bundesländern
- Entwicklung und Prognose der Arbeitslosigkeit nach der Siedlungsstruktur von 2021 bis 2025
- Prognose der Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung von 2024 auf 2025 in den Bezirken der Arbeitsagenturen
- Prognose der Entwicklung der Arbeitslosenquote von 2024 auf 2025 in den Bezirken der Arbeitsagenturen
- Prognose der Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung von 2024 auf 2025 in den Bundesländern
- Entwicklung und Prognose der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach der Siedlungsstruktur von 2021 bis 2025
- Ein Interview zum aktuellen IAB-Kurzbericht finden Sie im Online-Magazin IAB-Forum
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Literaturhinweis
Digital transformation, employment change and the adaptation of regions in Germany (2025)
Zitatform
Neumann, Uwe (2025): Digital transformation, employment change and the adaptation of regions in Germany. In: Structural Change and Economic Dynamics, Jg. 73, S. 37-50. DOI:10.1016/j.strueco.2024.12.014
Abstract
"Digital change is often said to lead to large-scale job losses. Using data from administrative sources in Germany, this study examines the extent to which adaptation to digital change has affected regional employment growth and disparities over the past decade. The analysis confirms previous research according to which increases in productivity coincide with regional job growth rather than decline. Incorporating various indicators of digitalisation and automation into a model of industry-specific regional job growth shows that local labour markets with very different characteristics – regions with strong manufacturing clusters on the one hand and large cities on the other – have achieved employment growth despite high automation exposure. While the study highlights regional differentials with respect to the adaptation to technological change, less prosperous regions may face a much greater challenge in realising job creation potentials. The results argue against policy efforts aimed at “protecting” jobs from digitalisation and automation." (Author's abstract, IAB-Doku, © 2025 The Author. Published by Elsevier B.V.) ((en))
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Literaturhinweis
Labor Market Concentration in Germany (2025)
Zitatform
Oberfichtner, Michael & Martin Popp (2025): Labor Market Concentration in Germany. (IZA discussion paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit 17745), Bonn, 47 S.
Abstract
"Using register data, we document that the average German labor market, defined by hires in combinations of 3-digit occupations, requirement levels, and commuting zones, is highly concentrated ( HHI =0.257). By EU antitrust thresholds, 56 percent of these labor markets feature moderate or high concentration, covering 9 percent of workers. Concentration remained relatively stable between 2012 and 2023. The labor market delineation strongly affects the measured level of concentration but not its evolution, whereas the choice of the firm size variable has little influence. Concentration differs starkly across occupations and regions, and workers in complex jobs experience the highest levels of concentration." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Wettbewerbssituation auf deutschen Arbeitsmärkten: In konzentrierten Märkten fällt die Qualität der Beschäftigung geringer aus (2025)
Zitatform
Oberfichtner, Michael & Martin Popp (2025): Wettbewerbssituation auf deutschen Arbeitsmärkten: In konzentrierten Märkten fällt die Qualität der Beschäftigung geringer aus. (IAB-Kurzbericht 10/2025), Nürnberg, 8 S. DOI:10.48720/IAB.KB.2510
Abstract
"In konzentrierten Arbeitsmärkten weisen Betriebe hohe Marktanteile bei der Rekrutierung von Arbeitskräften auf und können über eine marktbeherrschende Stellung verfügen. Internationale Studien zeigen, dass eine höhere Arbeitsmarktkonzentration zu niedrigeren Löhnen und schlechteren Beschäftigungsbedingungen führt. Auf der Basis von Sozialversicherungsdaten untersuchen und dokumentieren die Autoren das Ausmaß der Konzentration in beruflich und regional abgegrenzten Arbeitsmärkten in Deutschland." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Weiterführende Informationen
- Anteile von Beschäftigten in Arbeitsmärkten mit moderater oder hoher Konzentration nach Arbeitsmarktregionen
- Einfluss von Arbeitsmarktkonzentration auf die Löhne von Beschäftigten
- Anteile von Beschäftigten in Arbeitsmärkten mit moderater oder hoher Konzentration nach Berufshauptgruppen
- Verteilung der Arbeitsmarktkonzentration in Deutschland
- Anteile von Beschäftigten in Arbeitsmärkten mit moderater oder hoher Konzentration nach Beschäftigtengruppen
- Konzentration auf der Arbeitsmarkt- und Beschäftigtenebene
- Anteile von Beschäftigten in Arbeitsmärkten mit moderater oder hoher Konzentration nach Jahren
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Literaturhinweis
Labor Market Concentration in Germany (2025)
Zitatform
Oberfichtner, Michael & Martin Popp (2025): Labor Market Concentration in Germany. In: German Economic Review. DOI:10.1515/ger-2024-0129
Abstract
"Using register data, we document that the average German labor market, defined by hires in combinations of 3-digit occupations, requirement levels, and commuting zones, is highly concentrated (HHI=0.257). By EU antitrust thresholds, 56 percent of these labor markets feature moderate or high concentration, covering 9 percent of workers. Concentration remained relatively stable between 2012 and 2023. The labor market delineation strongly affects the measured level of concentration but not its evolution, whereas the choice of the firm size variable has little influence. Concentration differs starkly across occupations and regions, and workers in complex jobs experience the highest levels of concentration." (Author's abstract, IAB-Doku, © De Gruyter) ((en))
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Literaturhinweis
Auswirkungen des Strukturwandels auf die Arbeitsmarktregionen und Bundesländer in der langen Frist – Qualifikations- und Berufsprojektion bis 2040 (2025)
Schneemann, Christian ; Kalinowski, Michael; Bernardt, Florian; Wolter, Marc Ingo; Maier, Tobias ; Zika, Gerd ;Zitatform
Schneemann, Christian, Florian Bernardt, Michael Kalinowski, Tobias Maier, Gerd Zika & Marc Ingo Wolter (2025): Auswirkungen des Strukturwandels auf die Arbeitsmarktregionen und Bundesländer in der langen Frist – Qualifikations- und Berufsprojektion bis 2040. (IAB-Forschungsbericht 03/2025), Nürnberg, 46 S. DOI:10.48720/IAB.FB.2503
Abstract
"Die Bundesländer und die Arbeitsmarktregionen in Deutschland unterscheiden sich in ihrer Bevölkerungs- und Wirtschaftsstruktur, weshalb sie auch unterschiedliche Arbeitskräfteengpässe und -überhänge aufweisen. Aufgrund ihrer verschiedenartigen Entwicklungen werden auch künftig Unterschiede im Arbeitsmarktgeschehen bestehen. Mit Hilfe des sogenannten QuBe-Modellverbundes (8. Welle der QuBe-Basisprojektion) werden langfristige immanente Megatrends wie die demografische Entwicklung, der wirtschaftliche Strukturwandel und die Digitalisierung im Modell selbst erfasst und die Auswirkungen auf Wirtschaft und Arbeitsmarkt sichtbar gemacht. Die Analyse zeigt, dass sich die wirtschaftliche Lage in Deutschland nicht wie in der Vergangenheit durch positive Entwicklungen im Außenhandel erholen wird. Das zukünftige Handeln der USA, China und Russlands ist schwer abzuschätzen und erhöht die Unsicherheit auf dem Weltmarkt. Zudem wird das künftige Arbeitsmarktgeschehen zu einem großen Teil von der demografischen Entwicklung, dem stetigen strukturellen Wandel (z.B. Digitalisierung im Handel) und der schwächeren Nachfrage im Baugewerbe geprägt. So wird das Arbeitskräfteangebot infolge des Bevölkerungsrückgangs in vielen Bundesländern und Arbeitsmarktregionen bis zum Jahr 2040 sinken. Zwar können einige Arbeitsmarktregionen noch Bevölkerung aufbauen, aber die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter wird in allen abnehmen. Infolgedessen wird auch der Arbeitskräftebedarf fast überall sinken. Insgesamt wird in vielen Bundesländern und Arbeitsmarktregionen die Erwerbslosenquote sinken oder nahezu stabil bleiben, so dass dort trotz der schlechteren konjunkturellen Entwicklung weiterhin mit Engpässen in verschiedenen Wirtschaftsbereichen und Berufen zu rechnen ist. Die Rekrutierung von Arbeitskräften dürfte somit in vielen Wirtschaftsbereichen und Regionen langfristig zunehmend schwieriger werden. Der Bedarf an qualifiziertem Personal im Wirtschaftszweig „Heime und Sozialwesen“ oder im Bereich der IT-Dienstleistungen wächst kontinuierlich. Dies alles geschieht vor dem Hintergrund eines wohl eher noch beschleunigten Strukturwandels, der gerade die Bundesländer und Arbeitsmarktregionen schon jetzt vor große Herausforderungen stellt, in denen das Verarbeitende Gewerbe zum Beispiel die Automobilindustrie nach wie vor überdurchschnittlich. Die fortschreitende Digitalisierung und Dekarbonisierung erfordern eine permanente Modernisierung und Innovationsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Gerade die ökologische Transformation ist stark auf Erwerbstätige im Baugewerbe angewiesen. Eine Qualifizierung in diesem Bereich bleibt deshalb wichtig, weil die Rekrutierungssituation für Unternehmen trotz der langfristig vermutlich zurückgehenden Erwerbstätigkeit im Vergleich zu anderen Berufen auch in Zukunft schwierig sein wird. Die Umsetzung zusätzlich notwendiger Investitionen im Zuge dieser Transformation sollte nicht an fehlenden Fachkräften scheitern." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Weiterführende Informationen
Lesen Sie dazu ein Interview mit Autoren im Online-Magazin IAB-Forum -
Literaturhinweis
Reversing fortunes of German regions, 1926–2019: Boon and bane of early industrialization? (2024)
Zitatform
Berbée, Paul, Sebastian Till Braun & Richard Franke (2024): Reversing fortunes of German regions, 1926–2019: Boon and bane of early industrialization? In: Journal of Economic Growth, S. 1-31. DOI:10.1007/s10887-024-09247-x
Abstract
"This paper shows that nineteenth-century industrialization is an essential determinant of the pronounced changes in economic prosperity across German regions over the last 100 years. Using novel data on economic activity in 163 labor market regions in West Germany, we find that nearly half of them experienced a reversal of fortune, moving from the lower to the upper median of the income distribution or vice versa, between 1926 and 2019. Exploiting plausibly exogenous variation in access to coal, we show that early industrialization led to a massive decline in the per capita income rank after World War II, as it turned from an asset to economic development into a liability. We present evidence consistent with the view that early industrialization created a lopsided economic structure dominated by large firms, which reduced adaptive capacity and local innovation. The (time-varying) effect of industrialization explains most of the decline in regional inequality observed in Germany in the 1960s and 1970s and more than half of the current North-South gap in economic development." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Frühzeitige Ermittlung stabiler Ergebnisse zum Bruttoinlandsprodukt bzw. realen Wirtschaftswachstum und der Bruttowertschöpfung auf Länderebene: Endbericht (2024)
Blagov, Boris; Exß, Franziska; Holtemöller, Oliver ; Schmidt, Torsten ; Heinisch, Katja ; Krause, Clara;Zitatform
Blagov, Boris, Clara Krause, Torsten Schmidt, Franziska Exß, Katja Heinisch & Oliver Holtemöller (2024): Frühzeitige Ermittlung stabiler Ergebnisse zum Bruttoinlandsprodukt bzw. realen Wirtschaftswachstum und der Bruttowertschöpfung auf Länderebene. Endbericht. (RWI-Projektbericht), Essen, 88 S.
Abstract
"Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stellt eine der zentralen Größen zur Beschreibung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland und in den Bundesländern dar. Aus diesem Grund ist es notwendig, dass möglichst frühzeitig verlässliche Schätzungen dafür vorliegen. Während auf Bundesebene vierteljährliche Schätzungen kurz nach Ende des jeweiligen Quartals veröffentlicht werden, werden amtliche BIP-Daten für die Bundesländer für das erste Halbjahr und das Gesamtjahr im September des laufenden Jahres bzw. im März des Folgejahres veröffentlicht. Daten, die zur Berechnung des BIPs notwendig sind, werden erst mit Verzögerungen von zum Teil mehreren Jahren zur Verfügung gestellt. Daraus ergibt sich ein Zielkonflikt zwischen zeitlicher Nähe zum Berichtszeitraum und Genauigkeit der Schätzung. Auf Ebene der Bundesländer erfolgt eine erste Veröffentlichung des BIPs eines Jahres drei Monate nach Ende des Jahres auf Basis von Fortschreibungen (FS, t+3 Monate). Diese beruhen auf Daten, die später revidiert werden und die unvollständig sind. Auch aus diesem Grund sind bei den nachfolgenden Veröffentlichungen zum Teil erhebliche Revisionen bis zur 1. Originärberechnung (OB, t+27 Monate) notwendig." (Textauszug, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Wie bewältigen Regionen die digitale und ökologische Transformation von Wirtschaft und Arbeitsmarkt? (Podium) (2024)
Dauth, Wolfgang ; Solms, Anna; Grienberger, Katharina; Lehmer, Florian ; Moritz, Michael ; Müller, Steffen ; Fitzenberger, Bernd ; Plümpe, Verena; Falck, Oliver ; Bauer, Anja ; Sonnenburg, Anja; Janser, Markus ; Schneemann, Christian ; Diegmann, André ; Matthes, Britta ; Solms, Anna;Zitatform
Dauth, Wolfgang & Michael Moritz; Katharina Grienberger, Florian Lehmer, Steffen Müller, Bernd Fitzenberger, Verena Plümpe, Oliver Falck, Anja Bauer, Anja Sonnenburg, Markus Janser, Christian Schneemann, André Diegmann, Britta Matthes & Anna Solms (sonst. bet. Pers.) (2024): Wie bewältigen Regionen die digitale und ökologische Transformation von Wirtschaft und Arbeitsmarkt? (Podium). In: IAB-Forum H. 06.05.2024. DOI:10.48720/IAB.FOO.20240506.01
Abstract
"Was bedeuten die absehbaren Transformationsprozesse der kommenden Jahrzehnte auf regionaler Ebene und wie können sie gemeistert werden? Antworten auf diese Fragen gab der IWH/IAB-Workshop zur Arbeitsmarktpolitik, der in diesem Jahr erstmals am IAB in Nürnberg stattfand." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Beteiligte aus dem IAB
Dauth, Wolfgang ; Grienberger, Katharina; Lehmer, Florian ; Moritz, Michael ; Fitzenberger, Bernd ; Janser, Markus ; Schneemann, Christian ; Diegmann, André ; Matthes, Britta ; -
Literaturhinweis
Regionale Arbeitsmarktprognosen 2024: Schwache Dynamik auf den regionalen Arbeitsmärkten hält an (2024)
Zitatform
Heining, Jörg, Daniel Jahn, Konstantin Körner, Anja Rossen, Christian Teichert & Antje Weyh (2024): Regionale Arbeitsmarktprognosen 2024: Schwache Dynamik auf den regionalen Arbeitsmärkten hält an. (IAB-Kurzbericht 08/2024), Nürnberg, 8 S. DOI:10.48720/IAB.KB.2408
Abstract
"Die gedämpfte wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland bremst die Arbeitsmarktdynamik weiterhin. Bedingt durch Unterschiede in den Strukturmerkmalen kann sich die Situation regionaler Arbeitsmärkte von der auf Bundesebene prognostizierten Entwicklung unterscheiden. In Anlehnung an die Arbeitsmarktprognose auf Bundesebene erstellt das IAB daher Prognosen für Bundesländer und Arbeitsagenturbezirke sowie getrennt nach Siedlungsstrukturtypen. Während die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nicht mehr in allen Bundesländern steigt, nimmt die Arbeitslosigkeit überall zu. In kreisfreien Großstädten steigen Beschäftigung und Arbeitslosigkeit am stärksten." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Weiterführende Informationen
- Prognose über die Entwicklung der Beschäftigung von 2023 auf 2024 nach der Siedlungsstruktur
- Prognose über die Entwicklung der Arbeitslosigkeit von 2023 auf 2024 in den Bezirken der Arbeitsagenturen
- Prognostizierte Arbeitslosenquote 2024 in den Bundesländern
- Detailliertere Daten zu den regionalen Arbeitsmarktprognosen stehen in deutscher Sprache zur Verfügung.
- Prognose über die Entwicklung der Arbeitslosigkeit von 2023 auf 2024 in den Bundesländern
- Prognose über die Entwicklung der Arbeitslosigkeit von 2023 auf 2024 nach der Siedlungsstruktur
- Prognose über die Entwicklung der Beschäftigung von 2023 auf 2024 in den Bezirken der Arbeitsagenturen
- Prognose über die Entwicklung der Beschäftigung von 2023 auf 2024 in den Bundesländern
- Prognose über die Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Rechtskreis SGB III von 2023 auf 2024 in den Bundesländern
- Lesen Sie im IAB-Forum das Interview mit Anja Rossen zur Arbeitsmarktentwicklung in den Bundesländern
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Literaturhinweis
Strukturwandel in Mecklenburg-Vorpommern (2024)
Kotte, Volker; Stöckmann, Andrea;Zitatform
Kotte, Volker & Andrea Stöckmann (2024): Strukturwandel in Mecklenburg-Vorpommern. (IAB-Regional. Berichte und Analysen aus dem Regionalen Forschungsnetz. IAB Nord 02/2024), Nürnberg, 27 S. DOI:10.48720/IAB.REN.2402
Abstract
"Dieser Bericht betrachtet den Strukturwandel nach Berufen und beruflichen Anforderungsniveaus für Mecklenburg-Vorpommern. Dabei wird der Zeitraum 1999 bis 2019 mit den zu erwartenden Entwicklungen aus Entwicklungen aus den Qualifikations- und Berufsprojektionen (QuBe) des IAB für 2020 bis 2040 verglichen. In Zukunft sind geringere Änderungsraten bei Berufen und Anforderungsniveaus zu erwarten als in der Vergangenheit. Damit ändert der berufliche Strukturwandel sein Gesicht. Viele Veränderungsprozesse werden sich in die Berufe verlagern. Statt des personellen Auf- und Abbaus von Branchen oder Berufen werden künftig die einzelnen Tätigkeiten und Anforderungsniveaus im Mittelpunkt stehen. Dieser Wandel stellt Arbeitnehmer vor veränderte Herausforderungen. Die Bedeutung von Bildung und Qualifizierung wird durch einen Ausblick auf die Megatrends Digitalisierung und Dekarbonisierung unterstrichen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Strukturwandel in Hamburg (2024)
Kotte, Volker; Stöckmann, Andrea;Zitatform
Kotte, Volker & Andrea Stöckmann (2024): Strukturwandel in Hamburg. (IAB-Regional. Berichte und Analysen aus dem Regionalen Forschungsnetz. IAB Nord 03/2024), Nürnberg, 27 S. DOI:10.48720/IAB.REN.2403
Abstract
"Dieser Bericht betrachtet den Strukturwandel nach Berufen und beruflichen Anforderungsniveaus für Hamburg. Dabei wird der Zeitraum 1999 bis 2019 mit den zu erwartenden Entwicklungen aus Entwicklungen aus den Qualifikations- und Berufsprojektionen (QuBe) des IAB für 2020 bis 2040 verglichen. In Zukunft sind geringere Änderungsraten bei Berufen und Anforderungsniveaus zu erwarten als in der Vergangenheit. Damit ändert der berufliche Strukturwandel sein Gesicht. Viele Veränderungsprozesse werden sich in die Berufe verlagern. Statt des personellen Auf- und Abbaus von Branchen oder Berufen werden künftig die einzelnen Tätigkeiten und Anforderungsniveaus im Mittelpunkt stehen. Dieser Wandel stellt Arbeitnehmer vor veränderte Herausforderungen. Die Bedeutung von Bildung und Qualifizierung wird durch einen Ausblick auf die Megatrends Digitalisierung und Dekarbonisierung unterstrichen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Strukturwandel in Schleswig-Holstein (2024)
Kotte, Volker; Stöckmann, Andrea;Zitatform
Kotte, Volker & Andrea Stöckmann (2024): Strukturwandel in Schleswig-Holstein. (IAB-Regional. Berichte und Analysen aus dem Regionalen Forschungsnetz. IAB Nord 01/2024), Nürnberg, 27 S. DOI:10.48720/IAB.REN.2401
Abstract
"Dieser Bericht betrachtet den Strukturwandel nach Berufen und beruflichen Anforderungsniveaus für Schleswig-Holstein. Dabei wird der Zeitraum 1999 bis 2019 mit den zu erwartenden Entwicklungen aus Entwicklungen aus den Qualifikations- und Berufsprojektionen (QuBe) des IAB für 2020 bis 2040 verglichen. In Zukunft sind geringere Änderungsraten bei Berufen und Anforderungsniveaus zu erwarten als in der Vergangenheit. Damit ändert der berufliche Strukturwandel sein Gesicht. Viele Veränderungsprozesse werden sich in die Berufe verlagern. Statt des personellen Auf- und Abbaus von Branchen oder Berufen werden künftig die einzelnen Tätigkeiten und Anforderungsniveaus im Mittelpunkt stehen. Dieser Wandel stellt Arbeitnehmer vor veränderte Herausforderungen. Die Bedeutung von Bildung und Qualifizierung wird durch einen Ausblick auf die Megatrends Digitalisierung und Dekarbonisierung unterstrichen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Essays on Spatial Sorting and Labor Markets (2024)
Oh, Ryungha;Zitatform
Oh, Ryungha (2024): Essays on Spatial Sorting and Labor Markets. New Haven, 188 S.
Abstract
"The dissertation consists of two independent essays that examine how worker and firm sorting across local labor markets shape both regional and aggregate economic outcomes and what are the policy implications. The first chapter of this dissertation studies why productive workers and firms locate together in dense cities. I develop a new theory of two-sided sorting in which both heterogeneous workers and firms sort across space. The location choices of workers and firms affect each other and endogenously generate spatial disparities in the presence of three essential forces: complementarity between worker and firm productivity, random matching within frictional local labor markets, and congestion costs. I demonstrate that the decentralized equilibrium exhibits excessive concentration of workers and firms, and dispersing them away from dense locations can mitigate congestion without reducing output. I then provide direct empirical evidence of the two-sided sorting mechanism using German administrative microdata. An exogenous increase in the quality of the workforce in a location results in more productive firms choosing that location. Finally, to quantify the implications of the model, I calibrate it to U.S. regional data and show that policies that relocate workers and firms toward less dense areas can increase welfare. The second chapter investigates the importance of spatial firm sorting for wage inequality both between and within local labor markets. We develop a novel model in which heterogeneous firms first choose a location and then hire workers in a frictional labor market. Firms’ location choices are guided by a fundamental trade-off: Operating in productive locations increases output per worker, but sharing a labor market with other productive firms makes it hard to poach and retain workers, and hence limits firm size. Positive sorting - with productive firms settling in productive Locations - emerges as the unique equilibrium if firm and location productivity are sufficient complements or labor market frictions are sufficiently large. Positive sorting steepens the job ladder in productive locations and, as a consequence, increases both their average wages and wage dispersion. We estimate our model using administrative data from Germany and identify firm sorting from a novel fact: Labor shares are lower in productive locations, which indicates a higher concentration of top firms with strong monopsony power. Positive firm sorting can account for at least 15% of the spatial variation in average wages and for 40% of the spatial variation in within-location wage dispersion." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Ingenieurmonitor 2024/I – Der regionale Arbeitsmarkt in den Ingenieurberufen: Sonderteil: ausländische Beschäftigte (2024)
Plünnecke, Axel; Haag, Maike;Zitatform
Plünnecke, Axel & Maike Haag (2024): Ingenieurmonitor 2024/I – Der regionale Arbeitsmarkt in den Ingenieurberufen. Sonderteil: ausländische Beschäftigte. (IW-Gutachten), Köln, 25 S.
Abstract
"Der starke konjunkturelle Einbruch im Jahr 2023 hat sich auch auf dem Arbeitsmarkt in den Ingenieur- und Informatikerberufen bemerkbar gemacht – auch wenn weiterhin hohe Engpässe bestehen bleiben. Im ersten Quartal 2024 ist die Gesamtzahl an offenen Stellen im Vorjahresvergleich um 15,6 Prozent auf 148.200 gesunken. Damit besteht trotz des konjunkturellen Effekts aber weiterhin ein hohes Niveau an offenen Stellen, denn die Gesamtzahl liegt im ersten Quartal 2024 deutlich höher als im ersten Quartal 2020 mit 112.100 oder vor der Corona-Krise im ersten Quartal 2019 mit 131.200. Zwischen den einzelnen Berufskategorien gibt es im Vorjahresvergleich große Unterschiede. So nahm die Anzahl der offenen Stellen im Jahresvergleich in den Ingenieurberufen Metallverarbeitung um 5,0 Prozent zu. Vergleichsweise gering war der Rückgang in den Bauingenieurberufen mit minus 3,4 Prozent. Auf der anderen Seite nahm die Anzahl der offenen Stellen in den Informatikerberufen um 24,6 Prozent und in den Ingenieurberufen Energie- und Elektrotechnik um 21,4 Prozent ab. Als Erläuterung ist darauf hinzuweisen, dass im Frühjahr 2023 die Gesamtzahl an offenen Stellen in diesen Berufen besonders hoch war. Im ersten Quartal 2024 suchten monatsdurchschnittlich 44.490 Personen eine Beschäftigung in einem Ingenieur- oder Informatikerberuf – eine Zunahme der Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich um 15,6 Prozent. Auch hier gibt es große Unterschiede zwischen den Berufskategorien. Während im Vorjahresvergleich die Arbeitslosigkeit in den Ingenieurberufen Metallverarbeitung um 14,4 Prozent abnahm, stieg sie - von sehr niedrigem Niveau aus - in den Informatikerberufen um 26,4 Prozent und in den Bauingenieurberufen um 26,5 Prozent. Setzt man die Anzahl der offenen Stellen in Bezug zur Zahl der Arbeitslosen, ergibt sich die Engpasskennziffer in Ingenieur- und Informatikerberufen. Im ersten Quartal 2024 beträgt die Engpasskennziffer 333 offene Stellen je 100 Arbeitslose – ein deutlicher Engpass, jedoch erreichte die Engpassrelation im ersten Quartal 2023 mit 457 einen Rekordwert für das erste Quartal. Die größten Engpässe bestehen bei den Ingenieurberufen Energie- und Elektrotechnik (Engpassrelation 558), vor den Ingenieurberufen Bau/Vermessung/Gebäudetechnik und Architektur (433). An dritter Stelle folgen die Ingenieurberufe Maschinen- und Fahrzeugtechnik (368) vor den Informatikerberufen (303). Auch in allen anderen Ingenieurberufen bestehen im ersten Quartal 2024 Engpässe. Gestiegen sind im Vorjahresvergleich die Engpässe in den Ingenieurberufen Metallverarbeitung (+22,7 Prozent). In den Bauingenieurberufen (-23,7 Prozent), den Ingenieurberufen Energie- und Elektrotechnik (-30,7 Prozent) und in den Informatikerberufen (-40,3 Prozent) nahmen die Engpässe hingegen von hohem Niveau aus stark ab. In den kommenden Jahren wird durch Digitalisierung und Klimaschutz der Bedarf an Beschäftigten in Ingenieur- und Informatikerberufen deutlich zunehmen. Dazu ist mit einem stark steigenden demografischen Ersatzbedarf zu rechnen. Sorge macht daher, dass die Anzahl der Studienanfänger*innen in den Ingenieurwissenschaften und Informatik in den letzten Jahren stark rückläufig ist. Positiv zu bewerten ist daher, dass bereits in den letzten Jahren die Zuwanderung stark zur Fachkräftesicherung in den Ingenieur- und Informatikerberufen beigetragen hat. So ist die Anzahl der ausländischen Beschäftigten in den Ingenieurberufen insgesamt von Ende 2012 bis September 2023 um 146,6 Prozent gestiegen. Der Anteil der ausländischen Beschäftigten an allen Beschäftigten in den Ingenieurberufen stieg von 6,0 Prozent Ende 2012 auf 11,0 Prozent im September 2023. Im Großraum München hat sogar rund jeder vierte bis fünfte Beschäftigte in Ingenieurberufen eine ausländische Staatsangehörigkeit. Sehr hoch sind auch die Ausländeranteile im Ilm-Kreis, im Großraum Frankfurt und in Berlin. Besonders stark ist dabei in Deutschland die Beschäftigung von indischen Personen gestiegen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Nürnberger Gespräche: Wie bewältigen Regionen die digitale und ökologische Transformation? (Podium) (2024)
Schludi, Martin; Lötzsch, Markus; Fitzenberger, Bernd ; Heilmaier, Andrea; Deckbar, Laura; Schnitzer, Monika ; Wallheinke, Anna; Niebuhr, Annekatrin ; König, Marcus; Gropp, Reint;Zitatform
Schludi, Martin, Anna Wallheinke & Laura Deckbar; Markus Lötzsch, Bernd Fitzenberger, Andrea Heilmaier, Monika Schnitzer, Annekatrin Niebuhr, Marcus König & Reint Gropp (sonst. bet. Pers.) (2024): Nürnberger Gespräche: Wie bewältigen Regionen die digitale und ökologische Transformation? (Podium). In: IAB-Forum H. 06.05.2024 Nürnberg. DOI:10.48720/IAB.FOO.20240506.02
Abstract
"Energiewende, Mobilitätswende, Digitalisierung, Künstliche Intelligenz: Die aktuellen Herausforderungen sind gewaltig. Die digitale und die ökologische Transformation setzen Staat und Unternehmen unter massiven Anpassungsdruck. Zugleich ist jede Region in unterschiedlicher Weise mit den Chancen und Risiken der Transformation konfrontiert. Resultieren daraus auch unterschiedliche regionale Anpassungsstrategien? Wie effektiv ist regionale Wirtschaftsförderung? Und führen die Transformationsprozesse zu einer Reorganisation von Wirtschaftsräumen? Diese und weitere Fragen diskutierten Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Regionalpolitik am 13. März dieses Jahres bei den „Nürnberger Gesprächen“." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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