Niedriglohnarbeitsmarkt
Der Ausbau des Niedriglohnsektors sollte Ende der 1990er Jahre die hohe Arbeitslosigkeit reduzieren. Als Niedriglohn gilt ein Arbeitsentgelt, das trotz Vollzeitbeschäftigung keine angemessene Existenzsicherung gewährleistet – die OECD definiert den ihn als einen Bruttolohn, der unterhalb von zwei Dritteln des nationalen Medianbruttolohns aller Vollzeitbeschäftigten liegt. Betroffen von Niedriglöhnen sind überdurchschnittlich häufig Personen ohne beruflichen Abschluss, jüngere Erwerbstätige und Frauen.
Bietet der Niedriglohnsektor eine Chance zum Einstieg in den Arbeitsmarkt oder ist er eine Sackgasse? Das IAB-Themendossier erschließt Informationen zum Forschungsstand.
Mit dem Filter „Autorenschaft“ können Sie auf IAB-(Mit-)Autorenschaft eingrenzen.
- Theorie
- Politik und Maßnahmen
- Arbeitsmarkt- und Lohnentwicklung
- Arbeitswelt, Personalpolitik
- Personengruppen
- Wirtschaftszweige
- Geschlecht
- geografischer Bezug
- Alter
-
Literaturhinweis
Niedriglohnbeschäftigung 2022 - Deutlicher Rückgang in Westdeutschland (2025)
Kalina, Thorsten;Zitatform
Kalina, Thorsten (2025): Niedriglohnbeschäftigung 2022 - Deutlicher Rückgang in Westdeutschland. (IAQ-Report 2025-03), Duisburg, 17 S. DOI:10.17185/duepublico/83214
Abstract
"Das Niedriglohnrisiko ist in Deutschland zwischen 2021 und 2022 insgesamt um fast zwei Prozentpunkte auf 19 % gesunken. Anders als in früheren Jahren zeigte sich vor allem in Westdeutschland ein deutlicher Rückgang von 19,9 % auf 17,9 %. Von dieser positiven Entwicklung konnten Beschäftigtengruppen mit einem hohen Niedriglohnrisiko, wie etwa Ausländer*innen, Beschäftigte mit Migrationshintergrund oder befristet Beschäftigte, nur zum Teil profitieren. Vielfach reduzierte sich das Niedriglohnrisiko für Beschäftigtengruppen, die im Allgemeinen eher eine überdurchschnittliche Entlohnung haben (Akademiker*innen, Männer, mittlere Altersgruppen). Ferner sank es eher in sozialversicherungspflichtiger Teilzeitbeschäftigung als in Minijobs. Ein Rückgang des Niedriglohnrisikos war für die jeweiligen Gruppen meistens nicht mit Beschäftigungsverlusten verbunden, einzige Ausnahme sind befristet Beschäftigte. Für tarifgebundene Beschäftigte ist das Niedriglohnrisiko mit knapp 11 % deutlich geringer als für nicht tarifgebundene Beschäftigte mit gut 26 %. Maßnahmen zur Stärkung der Tarifbindung könnten helfen, den Niedriglohnsektor weiter zu verkleinern." (Autorenreferat, IAB-Doku)
-
Literaturhinweis
Niedriglohnbeschäftigung 2021; Langfristiger Rückgang nur in Ostdeutschland (2024)
Kalina, Thorsten;Zitatform
Kalina, Thorsten (2024): Niedriglohnbeschäftigung 2021; Langfristiger Rückgang nur in Ostdeutschland. (IAQ-Report 2024-03), Duisburg ; Essen, 23 S. DOI:10.17185/duepublico/81751
Abstract
"Das Niedriglohnrisiko ist langfristig betrachtet nur in Ostdeutschland gesunken. In Westdeutschland liegt das Niveau seit 2006 weitgehend konstant bei rund 20 %. Deutliche Steigerungen der Löhne im Niedriglohnbereich gab es nur kurz nach der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns in den Jahren 2015 und 2016. Anschließend stagnierten die durchschnittlichen Löhne im Niedriglohnbereich und sind 2021 deutlich hinter der allgemeinen Lohnentwicklung zurückgeblieben. Zum Teil erklären Strukturunterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland (z.B. weniger Beschäftigte in Großbetrieben), das nach wie vor höhere Niedriglohnrisiko in Ostdeutschland. Zum Teil wirkt sich auch das niedrigere Lohn- und Preisniveau in Ostdeutschland aus. Eine weitere Anhebung des Mindestlohns kann sicher zu einer Annäherung der Ost- und Westlöhne beitragen. Um den Niedriglohnsektor zu verkleinern, wäre aber zugleich eine Stärkung der Tarifbindung notwendig." (Textauszug, IAB-Doku)
-
Literaturhinweis
Niedriglohnbeschäftigung 2020 - Rückgang des Anteils von Niedriglöhnen in den letzten Jahren (2023)
Zitatform
Kalina, Thorsten & Claudia Weinkopf (2023): Niedriglohnbeschäftigung 2020 - Rückgang des Anteils von Niedriglöhnen in den letzten Jahren. (IAQ-Report 2023-02), Duisburg ; Essen, 16 S. DOI:10.17185/duepublico/77382
Abstract
"Der Anteil der Niedriglohnbeschäftigten ist in Deutschland in den letzten Jahren zwar zurückgegangen, lag 2020 mit rund 20 % für Deutschland insgesamt aber immer noch deutlich über dem EU-Durchschnitt von 15 %. Die absolut meisten Niedriglohnbeschäftigten waren im Einzelhandel, im Gesundheitswesen, in der Gastronomie, in der Gebäudebetreuung sowie im Bereich Erziehung und Unterricht beschäftigt. In den aktuellen Tarifverhandlungen konnten in typischen Niedriglohnbranchen (Gastgewerbe, Handel, Gebäudereinigung) Lohnerhöhungen um bis zu 30 % erzielt werden." (Autorenreferat, IAB-Doku)
-
Literaturhinweis
Niedriglohnbeschäftigung 2019 – deutlicher Rückgang vor allem in Ostdeutschland (2021)
Zitatform
Kalina, Thorsten & Claudia Weinkopf (2021): Niedriglohnbeschäftigung 2019 – deutlicher Rückgang vor allem in Ostdeutschland. (IAQ-Report 2021-06), Duisburg, 17 S. DOI:10.17185/duepublico/74521
Abstract
"Im Jahr 2019 arbeiteten noch 25,3 % der ostdeutschen und 18,9 % der westdeutschen Beschäftigten für einen Niedriglohn von unter 11,50 € brutto pro Stunde. In Deutschland insgesamt waren rund 7,2 Millionen Beschäftigte in einem Niedriglohnjob tätig. In den Jahren 2011 bis 2019 hat sich der Niedriglohnanteil in Ostdeutschland von 39,4 % auf 25,3 % deutlich reduziert. Allein im Jahr 2019 sank der Anteil der Niedriglohnbeschäftigten im Osten um sieben Prozentpunkte. In Westdeutschland erreichte der Niedriglohnanteil seinen höchsten Wert im Jahr 2011 (20,9 %) und schwankte danach zwischen 19,6 % und 20,6 %. Von 2016 bis 2019 ist die Niedriglohnquote von 20,4 % auf 18,9 % gesunken. Der deutliche Rückgang der Niedriglohnbeschäftigung in Ostdeutschland hängt auch damit zusammen, dass in den meisten Branchen die zuvor unterschiedlich hohen tariflichen Verdienste in West- und Ostdeutschland inzwischen angeglichen worden sind." (Autorenreferat, IAB-Doku)
-
Literaturhinweis
Regional unterschiedliche Beschäftigungsentwicklung von Helfertätigkeiten (2021)
Kaufmann, Klara; Kotte, Volker; Schwengler, Barbara; Wiethölter, Doris;Zitatform
Kaufmann, Klara, Volker Kotte, Barbara Schwengler & Doris Wiethölter (2021): Regional unterschiedliche Beschäftigungsentwicklung von Helfertätigkeiten. (IAB-Forschungsbericht 10/2021), Nürnberg, 54 S.
Abstract
"Im vorliegenden Bericht betrachten wir die Beschäftigungsentwicklung der Helfertätigkeiten, für die in der Regel kein Berufsabschluss erforderlich ist, für die Jahre 2015 bis 2019. Dabei zeigt sich, dass die Zahl der Beschäftigten, die Helfer- oder Anlerntätigkeiten ausübten, in dem betrachteten Zeitraum überdurchschnittlich gestiegen ist. Zu einem großen Teil wurde die positive Beschäftigungsentwicklung von ausländischen Beschäftigten getragen, und hier vor allem von Staatsangehörigen aus den acht Hauptasylherkunftsländern, die im betrachteten Zeitraum erstmals eine Beschäftigung aufnehmen konnten. Die Entwicklung der Helfertätigkeiten verlief im Bundesländervergleich recht unterschiedlich. Grund dafür sind unterschiedliche Branchenstrukturen. Hier zeigen sich einige markante Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland sowie zwischen Städten und ländlichen Räumen. Während in Westdeutschland der Anstieg an Helfertätigkeiten im Baugewerbe deutlich stärker ausfiel als in den östlichen Bundesländern, waren in Ostdeutschland im Bereich Verkehr und Lagerei die höchsten Zuwächse zu verzeichnen. Zudem fiel in den östlichen Bundesländern die prozentuale Zunahme im Gesundheits- und Sozialwesen und bei den sonstigen Dienstleistungen deutlich höher aus als in Westdeutschland. Die Covid-19-Pandemie ab dem Jahr 2020 traf dann Helfertätigkeiten vergleichsweise stark und führte zu einem Beschäftigungsrückgang von 2019 bis 2020 von 2,4 Prozent, während vor allem die Spezialisten- und Expertentätigkeiten Beschäftigungszuwächse verzeichneten. Grund hierfür ist, dass bestimmte Branchen stark von der Corona-Krise betroffen waren, in denen viele Helfer beschäftigt sind, wie z.B. die wirtschaftsbezogenen Dienstleistungen, das Gastgewerbe sowie das Verarbeitende Gewerbe." (Autorenreferat, IAB-Doku)
-
Literaturhinweis
Niedriglöhne in der Bundesrepublik Deutschland: Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE (Drucksache 19/31814) (2021)
Zitatform
(2021): Niedriglöhne in der Bundesrepublik Deutschland. Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE (Drucksache 19/31814). (Verhandlungen des Deutschen Bundestages. Drucksachen 19/32223 (26.08.2021)), 82 S.
Abstract
Die Bundesregierung antwortet auf die Anfrage der Fraktion DIE LINKE zu Niedriglöhnen in der Bundesrepublik Deutschland. (IAB)
-
Literaturhinweis
Does low-pay persist across different regimes?: Evidence from German unification (2020)
Zitatform
Gürtzgen, Nicole & André Diegmann (2020): Does low-pay persist across different regimes? Evidence from German unification. In: Economics of Transition and Institutional Change, Jg. 28, H. 3, S. 413-440., 2019-11-17. DOI:10.1111/ecot.12244
Abstract
"Using German administrative data, we study across‐regime low‐pay persistence in the context of an economic transformation process. We first show that individuals' initial allocation to the post‐unification low‐wage sector was close to random in terms of market‐regime unobservables. Consistent with a weak connection between individuals' true productivity and their pre‐unification low‐wage status, the extent of across‐regime state dependence is found to be small and appears to vanish over time. For males, across‐regime state dependence is most pronounced among the medium‐ and high‐skilled, suggesting the depreciation of human capital as an explanation." (Author's abstract, Published by arrangement with John Wiley & Sons) ((en))
-
Literaturhinweis
Niedriglöhne in der Bundesrepublik Deutschland: Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE (Drucksache 19/5340) (2018)
Zitatform
(2018): Niedriglöhne in der Bundesrepublik Deutschland. Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE (Drucksache 19/5340). (Verhandlungen des Deutschen Bundestages. Drucksachen 19/6067 (28.11.2018)), 291 S.
Abstract
Die Bundesregierung antwortet auf die Anfrage der Fraktion DIE LINKE zu Niedriglöhnen in der Bundesrepublik Deutschland. (IAB)
-
Literaturhinweis
Arbeitsmarktsituation von Aufstockern: Vor allem Minijobber suchen nach einer anderen Arbeit (2015)
Zitatform
Bruckmeier, Kerstin, Johannes Eggs, Carina Sperber, Mark Trappmann & Ulrich Walwei (2015): Arbeitsmarktsituation von Aufstockern: Vor allem Minijobber suchen nach einer anderen Arbeit. (IAB-Kurzbericht 19/2015), Nürnberg, 8 S.
Abstract
"Die positive Beschäftigungsentwicklung in Deutschland hält an und der Arbeitsmarkt ist in einer guten Grundverfassung. Dennoch ist die Zahl der Menschen, die gleichzeitig Leistungen der Grundsicherung und ein Erwerbseinkommen erhalten, in den letzten Jahren nahezu unverändert geblieben. Diese erwerbstätigen Arbeitslosengeld-II-Bezieher, die sogenannten Aufstocker, stehen im besonderen Fokus von Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik. Die Haushaltsbefragung 'Arbeitsmarkt und Soziale Sicherung' zeigt für das Jahr 2013, dass die Tätigkeiten von Aufstockern oft durch eine geringe Stundenzahl und/oder geringe Stundenlöhne gekennzeichnet sind. Ihre Beschäftigungssituation könnte sich verbessern, wenn sie nach einer anderen oder weiteren Tätigkeit suchen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Weiterführende Informationen
-
Literaturhinweis
Neueinstellungen im Jahr 2014: Mindestlohn spielt schon im Vorfeld eine Rolle (2015)
Zitatform
Kubis, Alexander, Martina Rebien & Enzo Weber (2015): Neueinstellungen im Jahr 2014: Mindestlohn spielt schon im Vorfeld eine Rolle. (IAB-Kurzbericht 12/2015), Nürnberg, 8 S.
Abstract
"Von dem flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn, der seit Januar 2015 gilt, werden unterschiedliche Effekte erwartet, die sich aber erst nach einiger Zeit bewerten lassen. Die IAB-Stellenerhebung im vierten Quartal 2014 liefert Indizien dafür, dass Betriebe ihr Verhalten bereits vor der Einführung des Mindestlohns angepasst haben und er somit bereits vor seinem Inkrafttreten Wirkung zeigte. Das lässt sich gerade bei Neueinstellungen im Mindestlohn- und Niedriglohnbereich im Jahr 2014 beobachten." (Autorenreferat, IAB-Doku)
-
Literaturhinweis
Arbeitsmarktchancen von Geringqualifizierten: Kaum eine Region bietet genügend einfache Jobs (2014)
Bogai, Dieter; Buch, Tanja; Seibert, Holger;Zitatform
Bogai, Dieter, Tanja Buch & Holger Seibert (2014): Arbeitsmarktchancen von Geringqualifizierten: Kaum eine Region bietet genügend einfache Jobs. (IAB-Kurzbericht 11/2014), Nürnberg, 8 S.
Abstract
"Auf dem deutschen Arbeitsmarkt gilt nach wie vor: Je höher die Qualifikation, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, arbeitslos zu sein und desto höher ist der Lohn. Vergleicht man die Qualifikationsanforderungen, die an Beschäftigte gestellt werden, mit den Qualifikationsprofilen der Arbeitslosen, zeigen sich allerdings erhebliche Diskrepanzen. Nahezu jeder zweite Arbeitslose in Deutschland kann mangels höherer Qualifikation nur Helfertätigkeiten ausüben. Dabei entspricht nur jeder siebte Arbeitsplatz diesem Niveau. Die Beschäftigungsperspektiven der Geringqualifizierten sind regional sehr unterschiedlich. In Ostdeutschland, im Ruhrgebiet und in zahlreichen Großstädten haben sie besonders große Schwierigkeiten, passende Stellen zu finden." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Weiterführende Informationen
-
Literaturhinweis
Wege in den und Wege aus dem Arbeitslosengeld-I-Bezug (2014)
Zitatform
Stephan, Gesine & Thomas Rhein (2014): Wege in den und Wege aus dem Arbeitslosengeld-I-Bezug. (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Aktuelle Berichte), Nürnberg, 9 S.
Abstract
"Aus welchen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen kamen Personen, die im Jahr 2010 Arbeitslosengeld I erhielten? Gut 80 Prozent waren zuvor vollzeitbeschäftigt. Von diesen waren gut die Hälfte oberhalb der gängigen Niedriglohnschwelle (Nicht-Niedriglohnsegment) tätig, knapp die Hälfte darunter (Niedriglohnsegment).
Wie viele dieser Personen wechselten nach der Arbeitslosigkeit wieder in eine Beschäftigung? Knapp zwei Drittel nahmen innerhalb von 18 Monaten wieder eine sozialversicherungspflichtige Vollzeit- oder Teilzeittätigkeit auf. Zuvor Vollzeitbeschäftigte verblieben dabei überwiegend im selben Lohnsegment - also im Nicht-Niedriglohnbereich bzw. im Niedriglohnbereich.
Zuvor vollzeitbeschäftigte Männer kamen - anders als Frauen - am häufigsten aus dem Nicht-Niedriglohnsegment und wechselten später auch wieder in dieses.
Niedrig entlohnte neue Jobs endeten im Durchschnitt wieder schneller als besser bezahlte Tätigkeiten.
Frühere Vollzeitbeschäftigte, die mehr als den Niedriglohn verdienten, erlebten nach dem Bezug von Arbeitslosengeld I häufiger eine Lohneinbuße als einen Lohnzuwachs von mindestens 10 Prozent. Hingegen realisierten frühere Vollzeitbeschäftigte im Niedriglohnsegment häufiger einen entsprechenden Lohnzuwachs als eine entsprechende Lohneinbuße." (Autorenreferat, IAB-Doku) -
Literaturhinweis
Im Fokus: Mindestlohn von 8,50 Euro: Wie viele verdienen weniger, und in welchen Branchen arbeiten sie? (2013)
Brautzsch, Hans-Ulrich; Schultz, Birgit;Zitatform
Brautzsch, Hans-Ulrich & Birgit Schultz (2013): Im Fokus: Mindestlohn von 8,50 Euro: Wie viele verdienen weniger, und in welchen Branchen arbeiten sie? In: Wirtschaft im Wandel, Jg. 19, H. 3, S. 53-56.
Abstract
"In der Öffentlichkeit wird zurzeit die Einführung eines flächendeckenden Mindestlohnes in Höhe von 8,50 Euro je Stunde diskutiert. Der Bundesrat hat hierzu eine entsprechende Gesetzesinitiative gestartet. Dabei stellt sich die Frage, wie viele Menschen von einem Mindestlohn dieser Höhe betroffen wären. Die vorliegende Analyse ergibt, dass im Jahr 2011 in Ostdeutschland etwa 25% und in Westdeutschland knapp 12% der Beschäftigten für einen vereinbarten Bruttostundenlohn von weniger als 8,50 Euro arbeiteten. Die Relation des anvisierten Mindestlohnes zum Medianlohn beträgt in Ostdeutschland 71% und in Westdeutschland knapp 54%. In einzelnen Branchen wäre diese Relation jedoch wesentlich höher. Im ostdeutschen Gastgewerbe und in der ostdeutschen Land- und Forstwirtschaft/Fischerei würde der Schwellenwert von 8,50 Euro sogar über den im Jahr 2011 in diesen Branchen gezahlten Medianlöhnen liegen. Betrachtet man statt des vereinbarten den effektiven Bruttostundenlohn, der u. a. unbezahlte Überstunden einbezieht, so steigt die Zahl der im Jahr 2011 für weniger als 8,50 Euro pro Stunde beschäftigten Arbeitnehmer auf 32% (Ostdeutschland) bzw. 17% (Westdeutschland)." (Autorenreferat, IAB-Doku)
-
Literaturhinweis
Arbeitsmarktwirkungen der Mindestlohneinführung im Bauhauptgewerbe (2012)
Apel, Helmut; Bachmann, Ronald ; Paloyo, Alfredo; Bender, Stefan; Möller, Joachim; Umkehrer, Matthias; König, Marion; Schaffner, Sandra ; Frings, Hanna ; Tamm, Marcus; Fertig, Michael ; Wolter, Stefanie; Vom Berge, Philipp ;Zitatform
Apel, Helmut, Ronald Bachmann, Stefan Bender, Philipp Vom Berge, Michael Fertig, Hanna Frings, Marion König, Joachim Möller, Alfredo Paloyo, Sandra Schaffner, Marcus Tamm, Matthias Umkehrer & Stefanie Wolter (2012): Arbeitsmarktwirkungen der Mindestlohneinführung im Bauhauptgewerbe. In: Journal for labour market research, Jg. 45, H. 3/4, S. 257-277., 2012-09-20. DOI:10.1007/s12651-012-0114-x
Abstract
"Zum 1. Januar 1997 wurde im Bauhauptgewerbe ein Mindestlohn eingeführt, der bis heute besteht. Die Studie fasst verschiedene Ergebnisse zu den Folgen dieser Mindestlohnregelung zusammen. In Ostdeutschland war die Betroffenheit durch den Mindestlohn zum Zeitpunkt der Einführung stärker ausgeprägt als in Westdeutschland. Zudem wird seit dessen Einführung ein hoher Anteil der gewerblichen Arbeitnehmer im ostdeutschen Bauhauptgewerbe nahe dieser Untergrenze entlohnt. In Westdeutschland ist dies nicht der Fall. Für die Mindestlohneinführung zeigen sich positive Auswirkungen auf das Lohnwachstum in beiden Landesteilen. Nur sehr geringe oder keine Folgen lassen sich für die Beschäftigung inländischer Arbeitnehmer nachweisen. Auswirkungen auf ausländische Betriebe und deren Beschäftigte sowie Selbständige können kausalanalytisch nicht untersucht werden. Aufgrund der Besonderheiten des Bauhauptgewerbes ist bei der Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Wirtschaftszweige bzw. Gesamtdeutschland allerdings Vorsicht geboten." (Autorenreferat, IAB-Doku)
-
Literaturhinweis
Vollzeitbeschäftigte mit Niedriglohn (2012)
Zitatform
(2012): Vollzeitbeschäftigte mit Niedriglohn. (Arbeitsmarkt aktuell 2012,06), Berlin, 14 S.
Abstract
"Fast ein Viertel der Vollzeitbeschäftigten in Deutschland liegt mit dem Einkommen unter der offiziellen Niedriglohnschwelle von 1800 Euro. In nur zehn Jahren stieg der Anteil der Niedriglöhner von 19 auf 23 Prozent, die Kluft zwischen hohen und niedrigen Einkommen in Deutschland wächst.
Die (noch) positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt wird von einer wachsenden Ungleichheit bei den Einkommen überschattet. Die Kluft zwischen hohen und niedrigen Einkommen wird immer größer. Mini-Jobs und Leiharbeit, Tarifflucht und Hartz-Gesetze haben zu steigenden Lohnunterschieden geführt. Erst jüngst hat das Statistische Bundesamt darauf hingewiesen, dass 2010 rd. die Hälfte der atypisch Beschäftigten zu den Niedriglohnbeziehern zählen. Abweichend von der Herangehensweise soll hier die Niedriglohnbeschäftigung von Vollzeitbeschäftigten analysiert werden. Dabei zeigt sich auch hier der längerfristige Trend eines Aufstiegs. Auch bei Vollzeitbeschäftigten sind Niedriglöhne auf dem Vormarsch und ist die Lohnungleichheit deutlich gestiegen." (Autorenreferat, IAB-Doku) -
Literaturhinweis
Armut von Erwerbstätigen in Ost- und Westdeutschland: die Bedeutung von niedrigen Löhnen und unterschiedlichen Erwerbsmustern (2010)
Zitatform
Lohmann, Henning & Marco Giesselmann (2010): Armut von Erwerbstätigen in Ost- und Westdeutschland. Die Bedeutung von niedrigen Löhnen und unterschiedlichen Erwerbsmustern. In: P. Krause & I. Ostner (Hrsg.) (2010): Leben in Ost- und Westdeutschland : eine sozialwissenschaftliche Bilanz der deutschen Einheit 1990-2010, S. 299-311.
Abstract
In dem Beitrag wird die Entwicklung von Armut von Erwerbstätigen und der Niedriglohnbeschäftigung in Ost- und Westdeutschland von 1992 bis 2008 auf der Basis von Daten des Sozio-oekonomischen Panels untersucht. Eine weitere Frage zielt auf den Zusammenhang zwischen Niedriglohn und Armut, welcher über den Haushaltskontext ermittelt wird. Die Hypothese ist hier, dass auf Grund der unterschiedlichen Erwerbsmodelle in Ost- und Westdeutschland ein unterschiedlich starker Zusammenhang zwischen Niedriglohn und Armut von Erwerbstätigen in den beiden Landesteilen besteht. Es wird aber auch davon ausgegangen, dass die dominanten regionenspezifischen Erwerbsmodelle im Zeitverlauf erodiert sind und sich der Zusammenhang zwischen niedrigen Löhnen und Armut dementsprechend verändert hat. Dies geht auf die - unter anderem arbeitslosigkeitsbedingte - Abkehr vom Doppelverdienermodell in Ostdeutschland bei einer gleichzeitig zunehmenden Erwerbstätigkeit von Frauen in Westdeutschland zurück. Die Ergebnisse der Analysen zeigen deutliche, sich im Zeitverlauf sogar verstärkende Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland im Ausmaß von Armut von Erwerbstätigen und einen weiterhin großen Abstand in den Niedriglohnquoten. (IAB2)
-
Literaturhinweis
Niedriglohnbeschäftigung 2007 weiter gestiegen - zunehmende Bedeutung von Niedrigstlöhnen (2009)
Zitatform
Kalina, Thorsten & Claudia Weinkopf (2009): Niedriglohnbeschäftigung 2007 weiter gestiegen - zunehmende Bedeutung von Niedrigstlöhnen. (IAQ-Report 2009-05), Duisburg u.a., 12 S. DOI:10.17185/duepublico/45634
Abstract
"Die Zahl der Niedriglohnbeschäftigten in Deutschland lag 2007 um rund 350.000 höher als noch 2006. Unter allen abhängig Beschäftigten lag der Anteil von Niedriglöhnen 2007 bei 21,5% - d.h. mehr als jede/r Fünfte arbeitete für einen Stundenlohn unterhalb der Niedriglohnschwelle. Der Anteil ist damit trotz der deutlichen Zunahme der Betroffenen im Vergleich zu 2006 nur leicht gestiegen, weil auch die Beschäftigung insgesamt zugenommen hat. Gleichzeitig franst das Lohnspektrum nach unten aus, Stundenlöhne von weniger als 6 EURO brutto sind längst keine Seltenheit mehr. Die Durchschnittslöhne im Niedriglohnsektor sind inflationsbereinigt gegenüber 1995 nicht gestiegen und in Westdeutschland in den letzten Jahren sogar nominal gesunken." (Autorenreferat, IAB-Doku)
-
Literaturhinweis
Der Arbeitsmarkt im Osten - 20 Jahre nach dem Mauerfall: Teil I: Beschäftigung und Einkommen (2009)
Zitatform
(2009): Der Arbeitsmarkt im Osten - 20 Jahre nach dem Mauerfall. Teil I: Beschäftigung und Einkommen. (Arbeitsmarkt aktuell 2009,06), Berlin, 10 S.
Abstract
Seit dem Fall der Mauer im Jahre 1989 gibt es das Ziel, die Lebensverhältnisse in den alten und neuen Bundesländern anzugleichen. Die Studie des DGB zeigt, dass von einer Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in West und Ost 20 Jahre nach dem Mauerfall keine Rede sein kann. Insbesondere auf dem Arbeitsmarkt existieren immer noch gravierende Unterschiede zwischen Ost und West. Der deutsche Arbeitsmarkt ist nach wie vor gespalten. Die Chancen auf Beschäftigung sind in den alten Bundesländern immer noch besser, das Risiko arbeitslos zu sein, in den neuen Bundesländern immer noch deutlich höher. Die Stundenlöhne in den ostdeutschen Ländern liegen meist ein Viertel unter Westniveau. Geringe Bezahlung und hohe Arbeitslosigkeit in den neuen Ländern sorgen zusätzlich für ein deutlich höheres Armutsrisiko. Weniger sozialversicherte Vollzeitstellen bei zunehmend atypischer Beschäftigung bringen Unsicherheit und Niedriglöhne für viele Beschäftigte. Das besonders niedrige Lohnniveau in Ostdeutschland hat überdurchschnittlich oft zur Folge, dass der Staat die Einkommen der Beschäftigten mit Hartz IV aufstocken muss. Der DGB fordert daher zur Verminderung des Armutsrisikos die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns von zunächst 7,50 Euro pro Stunde, wobei dieser Mindestlohn aus seiner Sicht auch bei der Zumutbarkeit von Arbeit bei Hartz-IV-Bedürftigen gelten muss. (IAB)
-
Literaturhinweis
Arbeitsmarktintegration von gering qualifizierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen: Bildungsvoraussetzungen, Erwerbsbeteiligung und berufliche Platzierung 1992 bis 2003 (2008)
Achatz, Juliane;Zitatform
Achatz, Juliane (2008): Arbeitsmarktintegration von gering qualifizierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Bildungsvoraussetzungen, Erwerbsbeteiligung und berufliche Platzierung 1992 bis 2003. In: M. Gille (Hrsg.) (2008): Jugend in Ost und West seit der Wiedervereinigung : Ergebnisse aus dem replikativen Längsschnitt des DJI-Jugendsurvey (Schriften des Deutschen Jugendinstituts. Jugendsurvey, 04), S. 49-82.
Abstract
"Dieser Beitrag konzentriert sich auf die Arbeitsmarktintegration von jungen Erwachsenen mit niedrigen Bildungsabschlüssen im Zeitraum 1992 bis 2003. Auf der Basis des kumulierten Datensatzes der drei Wellen der DJI-Jugendsurvey werden sowohl das Ausmaß der Bildungsarmut unter den 16- bis 29-jährigen Erwerbspersonen, deren Erwerbsbeteiligung als auch die berufliche Platzierung untersucht. Ziel der Arbeit ist, die folgenden drei Leitfragen zu beantworten:
Wie entwickeln sich im Beobachtungszeitraum die Arbeitsmarktchancen von Bildungsarmen im Vergleich zu jungen Erwachsenen mit besseren Bildungsvoraussetzungen?
Welche Besonderheiten kennzeichnen die Entwicklung in den neuen Bundesländern im Vergleich zu den alten Bundesländern?
Welche geschlechtsspezifischen Besonderheiten prägen die Erwerbsintegration von jungen Erwerbspersonen?
Es wird zunächst die Bedeutung des Berufseinstiegs erläutert. Ein Überblick über theoretische Annahmen und empirische Befunde zu den Einflussfaktoren des Wandels der Erwerbsintegration von bildungsbenachteiligten jungen Menschen skizziert im Anschluss daran den Forschungsstand. Danach werden die auf der Basis des kumulierten Datensatzes gewonnenen Ergebnisse des DJI-Jugendsurvey berichtet. Der Beitrag schließt mit einer Zusammenfassung und einer Bewertung der Befunde." (Textauszug, IAB-Doku) -
Literaturhinweis
Niedriglohnbeschäftigung in Deutschland: Sprungbrett oder Sackgasse? (2008)
Kalina, Thorsten;Zitatform
Kalina, Thorsten (2008): Niedriglohnbeschäftigung in Deutschland. Sprungbrett oder Sackgasse? In: Arbeit. Zeitschrift für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik, Jg. 17, H. 1, S. 21-37. DOI:10.1515/arbeit-2008-0104
Abstract
"Seit Mitte der neunziger Jahre ist die Niedriglohnbeschäftigung in Deutschland stark gestiegen. Im europäischen Vergleich hat Deutschland mittlerweile einen der höchsten Werte unter den kontinentaleuropäischen Ländern. Gleichzeitig ist die Aufstiegsmobilität aus dem Niedriglohnbereich in besser bezahlte Tätigkeiten zurückgegangen. Besonders für gering Qualifizierte, Frauen und Ältere sind die Chancen, ihr Einkommen zu verbessern, erheblich schlechter als für hoch qualifizierte Beschäftigte. Das Ausmaß der Niedriglohnbeschäftigung und die Aufstiegschancen aus dem Niedriglohnbereich sind politisch hoch relevant, da gerade das Argument, dass Niedriglohnjobs gute Möglichkeiten bieten würden, in besser bezahlte Tätigkeiten aufzusteigen, häufig genutzt wird, um eine Ausweitung von Niedriglöhnen zu rechtfertigen. Die in dem Artikel vorgestellte Untersuchung basiert auf Datensätzen der Bundesagentur für Arbeit und dem Sozio-ökonomischen Panel. Neben der Entwicklung der Niedriglohnbeschäftigung und der Aufstiegsmobilität in den letzten 20 Jahren werden die Aufstiegsperspektiven aus dem Niedriglohnbereich nach Beschäftigtenmerkmalen differenziert untersucht." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Aspekt auswählen:
Aspekt zurücksetzen
- Theorie
- Politik und Maßnahmen
- Arbeitsmarkt- und Lohnentwicklung
- Arbeitswelt, Personalpolitik
- Personengruppen
- Wirtschaftszweige
- Geschlecht
- geografischer Bezug
- Alter