Niedriglohnarbeitsmarkt
Der Ausbau des Niedriglohnsektors sollte Ende der 1990er Jahre die hohe Arbeitslosigkeit reduzieren. Als Niedriglohn gilt ein Arbeitsentgelt, das trotz Vollzeitbeschäftigung keine angemessene Existenzsicherung gewährleistet – die OECD definiert den ihn als einen Bruttolohn, der unterhalb von zwei Dritteln des nationalen Medianbruttolohns aller Vollzeitbeschäftigten liegt. Betroffen von Niedriglöhnen sind überdurchschnittlich häufig Personen ohne beruflichen Abschluss, jüngere Erwerbstätige und Frauen.
Bietet der Niedriglohnsektor eine Chance zum Einstieg in den Arbeitsmarkt oder ist er eine Sackgasse? Das IAB-Themendossier erschließt Informationen zum Forschungsstand.
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Literaturhinweis
Vollzeitbeschäftigte mit Niedriglohn (2012)
Zitatform
(2012): Vollzeitbeschäftigte mit Niedriglohn. (Arbeitsmarkt aktuell 2012,06), Berlin, 14 S.
Abstract
"Fast ein Viertel der Vollzeitbeschäftigten in Deutschland liegt mit dem Einkommen unter der offiziellen Niedriglohnschwelle von 1800 Euro. In nur zehn Jahren stieg der Anteil der Niedriglöhner von 19 auf 23 Prozent, die Kluft zwischen hohen und niedrigen Einkommen in Deutschland wächst.
Die (noch) positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt wird von einer wachsenden Ungleichheit bei den Einkommen überschattet. Die Kluft zwischen hohen und niedrigen Einkommen wird immer größer. Mini-Jobs und Leiharbeit, Tarifflucht und Hartz-Gesetze haben zu steigenden Lohnunterschieden geführt. Erst jüngst hat das Statistische Bundesamt darauf hingewiesen, dass 2010 rd. die Hälfte der atypisch Beschäftigten zu den Niedriglohnbeziehern zählen. Abweichend von der Herangehensweise soll hier die Niedriglohnbeschäftigung von Vollzeitbeschäftigten analysiert werden. Dabei zeigt sich auch hier der längerfristige Trend eines Aufstiegs. Auch bei Vollzeitbeschäftigten sind Niedriglöhne auf dem Vormarsch und ist die Lohnungleichheit deutlich gestiegen." (Autorenreferat, IAB-Doku) -
Literaturhinweis
Personaleinstellungen und -abgänge in Rheinland-Pfalz 2005: Teil II: Geringqualifizierte: Ergebnisse aus dem IAB-Betriebspanel - Rheinland-Pfalz 2005 (2006)
Zitatform
Knobel, Claudia, Birgit Wagner & Alfons Schmid (2006): Personaleinstellungen und -abgänge in Rheinland-Pfalz 2005: Teil II: Geringqualifizierte. Ergebnisse aus dem IAB-Betriebspanel - Rheinland-Pfalz 2005. (IAB-Betriebspanel Rheinland-Pfalz 2006,04), Frankfurt, Main, 11 S.
Abstract
"Der vorliegende Report ist der vierte aus der Befragungswelle 2005 des IAB-Betriebspanels Rheinland-Pfalz und beschäftigt sich mit Personalrekrutierungsstrategien. Einen Schwerpunkt bilden die Einstellungen und der Stellenabbau bei den Geringqualifizierten." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Beschäftigungsförderung im Niedriglohnbereich: keine Massenwirkung, aber eine individuelle Hilfe zu neuer Beschäftigung (2003)
Czommer, Lars; Kalina, Thorsten; Vanselow, Achim;Zitatform
Czommer, Lars, Thorsten Kalina & Achim Vanselow (2003): Beschäftigungsförderung im Niedriglohnbereich. Keine Massenwirkung, aber eine individuelle Hilfe zu neuer Beschäftigung. In: Institut Arbeit und Technik (Hrsg.) (2003): Institut Arbeit und Technik : Jahrbuch 2002/2003, S. 37-46.
Abstract
Die in dem Bericht diskutierten Modelle basieren auf zeitlich befristeten Einkommensaufstockungen für Sozialhilfebeziehende nach Bundessozialhilfegesetz. Es wird erwartet, dass die Beschäftigten nach dem Auslaufen der Förderung ein bedarfsdeckendes Einkommen ohne weitere Zuschüsse erzielen, z. B. durch Stundenaufstockung, Höhergruppierung oder Veränderung der eigenen Lebenssituation. Es wird festgestellt, "dass die geringen Fallzahlen der erprobten Modelle den hohen Erwartungen an die Beschäftigungswirkungen von Einkommensbeihilfen an Beschäftigte einen empfindlichen Dämpfer versetzen. Die Erwartung, Betriebe würden in großem Umfang bislang unbesetzte Stellen melden, erfüllte sich nicht. Dies gilt umso mehr, als es sich bei den hier ausgewiesenen Fallzahlen um eine Obergrenze der Beschäftigungswirkung handelt. Mitnahmeeffekte, d. h. Beschäftigungsaufnahmen, die auch ohne die Förderung zu Stande gekommen wären, sind noch gar nicht berücksichtigt. Von den Modellen könnten bei bundesweiter Ausdehnung bestenfalls einige 10.000 Förderfälle erwartet werden, was gemessen an einer Zielgruppe von 2,2 Mio. Personen unter den Arbeitslosen und 146.000 erwerbstätigen Sozialhilfeempfängern gering erscheint. Die Bewertung wird allerdings dadurch erschwert, dass alle Modelle in einem ungünstigen konjunkturellen Umfeld erprobt wurden. Es wurden von Arbeitgeberseite wenig offene Stellen bereitgestellt, was jedoch eine Voraussetzung für den Erfolg der Modelle gewesen wäre. Da sich der neue Förderansatz spürbar von herkömmlichen Routinen der Arbeits- und Sozialverwaltung unterscheidet und Anlaufschwierigkeiten bewältigt werden müssen, benötigt die Umsetzung ausreichend Zeit, um den Verwaltungsalltag zu durchdringen. Betrachtet man die Wirkung auf der Mikroebene, sieht die Bilanz positiver aus. Eingliederungsbeihilfen können ein zusätzliches Instrument zur Förderung der Wiedereingliederung von Personen mit geringen Einkommenschancen sein, wenn die Zuschüsse auf den jeweiligen Einzelfall ausgerichtet sind. Eingliederungszuschüsse im Rahmen von Eingliederungsvereinbarungen können zur Beseitigung individueller Problemlagen beitragen, die zuvor eine Beschäftigungsaufnahme verhindert haben. Sofern komplexe Problemlagen im Einzelfall einer Arbeitsaufnahme entgegenstehen, erscheinen flankierende Maßnahmen erfolgversprechender als der isolierte Einsatz von finanziellen Zuschüssen." (IAB2)
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Literaturhinweis
Das Mainzer Kombilohn-Modell zur Verbesserung von Arbeitsanreizen - ein Placebo für gering Qualifizierte? (2002)
Spermann, Alexander;Zitatform
Spermann, Alexander (2002): Das Mainzer Kombilohn-Modell zur Verbesserung von Arbeitsanreizen - ein Placebo für gering Qualifizierte? In: Zeitschrift für Wirtschaftspolitik, Jg. 52, H. 2, S. 189-198.
Abstract
Der Beitrag ist Teil des Wirtschaftspolitischen Forums "Zur Lage auf dem Arbeitsmarkt: Reformvorschläge in der Diskussion". Der Autor kritisiert, dass das Mainzer Kombilohn-Modell administrativ sehr aufwändig und die Anreizwirkung wenig durchdacht ist. Er schlägt stattdessen einen zeitlich befristeten Verzicht auf Sozialabgaben im Niedrigeinkommensbereich vor. Diese Lösung wäre unbürokratischer und damit kostengünstiger bei gleichen finanziellen Anreizeffekten. (IAB)
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