Niedriglohnarbeitsmarkt
Der Ausbau des Niedriglohnsektors sollte Ende der 1990er Jahre die hohe Arbeitslosigkeit reduzieren. Als Niedriglohn gilt ein Arbeitsentgelt, das trotz Vollzeitbeschäftigung keine angemessene Existenzsicherung gewährleistet – die OECD definiert den ihn als einen Bruttolohn, der unterhalb von zwei Dritteln des nationalen Medianbruttolohns aller Vollzeitbeschäftigten liegt. Betroffen von Niedriglöhnen sind überdurchschnittlich häufig Personen ohne beruflichen Abschluss, jüngere Erwerbstätige und Frauen.
Bietet der Niedriglohnsektor eine Chance zum Einstieg in den Arbeitsmarkt oder ist er eine Sackgasse? Das IAB-Themendossier erschließt Informationen zum Forschungsstand.
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Literaturhinweis
More than Money? Job Quality and Food Insecurity among Employed Lone Mother Households in the United States (2024)
Zitatform
Sheely, Amanda (2024): More than Money? Job Quality and Food Insecurity among Employed Lone Mother Households in the United States. In: Social Policy and Society, Jg. 23, H. 1, S. 35-52. DOI:10.1017/S1474746421000877
Abstract
"This article examines the relationship between food insecurity and the uncertainty and inadequate financial resources associated with low quality work among lone mother households in the United States. Food insecurity has increased since the start of the Great Recession and is particularly high among lone mother households. Using data from the Survey of Income and Program Participation, I find that mothers who have been employed part-time involuntarily and experienced job loss have an increased likelihood of experiencing food insecurity. This relationship holds even after controlling for multiple measures of household income, suggesting the relationship between low quality work and food insecurity is not solely determined by low financial resources. Results suggest that, to reduce food insecurity among lone mother families, policymakers must address both the low wages and uncertainty associated with low quality employment." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Der ungleiche Wert geringqualifizierter Arbeit. Erwerbschancen in der Bau- und Reinigungsbranche (2021)
Zitatform
Gonon, Anna & Anna John (2021): Der ungleiche Wert geringqualifizierter Arbeit. Erwerbschancen in der Bau- und Reinigungsbranche. In: Industrielle Beziehungen, Jg. 28, H. 3, S. 260-282. DOI:10.3224/indbez.v28i3.03
Abstract
"Fehlende formale Qualifikationen wirken sich negativ auf Erwerbschancen aus, insbesondere für Frauen. Während die Forschung bisher vor allem makrostrukturelle Faktoren beleuchtete, nimmt dieser Beitrag die Mesoebene in den Blick und fragt danach, wie die Erwerbschancen Geringqualifizierter durch branchenspezifische Formen der Beschäftigung und Arbeitsorganisation beeinflusst werden. Durch den Vergleich zweier geschlechtersegregierter Branchen, dem Bau- und Reinigungsgewerbe in der Schweiz, wird aufgezeigt, wie Systeme der kollektiven Lohnverhandlung, Strategien des Personaleinsatzes sowie Regeln und Praktiken der Beförderung und Weiterbildung zu ungleichen Erwerbschancen beitragen. Analytisch knüpft der Artikel an die Theorie der Unterschätzung von Frauenarbeit an und konzipiert Erwerbschancen als Resultat unterschiedlicher Konstruktionen des Werts von Arbeit. Als empirische Grundlage dienen qualitative Interviews mit Arbeitgebenden, geringqualifizierten Arbeitskräften und Gewerkschaftsvertretern. Zudem wurden die Kollektivverträge der beiden Branchen analysiert. Der Fokus liegt auf Generalunternehmen der Baubranche und auf der Unterhaltsreinigung. Während sich Erstere durch hohe Mindestlöhne sowie institutionalisierte Aufstiegsmöglichkeiten auszeichnen, ist Letztere durch niedrige Löhne, Unterbeschäftigung und mangelnde Möglichkeiten der beruflichen Weiterentwicklung geprägt. Der Beitrag belegt die Vielschichtigkeit der Faktoren, die auf der Ebene von Branchen und Betrieben die Erwerbschancen von Geringqualifizierten beeinflussen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Worker Beliefs About Outside Options (2021)
Zitatform
Jäger, Simon, Christopher Roth, Nina Roussille & Benjamin Schoefer (2021): Worker Beliefs About Outside Options. (NBER working paper 29623), Cambridge, Mass, 119 S. DOI:10.3386/w29623
Abstract
"Workers wrongly anchor their beliefs about outside options on their current wage. In particular, low-paid workers underestimate wages elsewhere. We document this anchoring bias by eliciting workers' beliefs in a representative survey in Germany and comparing them to measures of actual outside options in linked administrative labor market data. In an equilibrium model, such anchoring can give rise to monopsony and labor market segmentation. In line with the model, misperceptions are particularly pronounced among workers in low-wage firms. If workers had correct beliefs, at least 10% of jobs, concentrated in low-wage firms, would not be viable at current wages." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Job polarisation: Capturing the effects of work organisation (2021)
Zitatform
Lopes, Helena & Teresa Calapez (2021): Job polarisation: Capturing the effects of work organisation. In: The Economic and Labour Relations Review, Jg. 32, H. 4, S. 594-613. DOI:10.1177/1035304621996064
Abstract
"This article critically challenges the findings and assumptions of mainstream job polarisation literature. Based on the European Working Conditions Survey data and on the Job Demand-Control model, which allows for capturing the organizational dimension of jobs, we examine the patterns and evolution of occupations in 22 European countries from 2005 to 2015. Instead of pervasive job polarisation, we observe a near-pervasive trend of upgrading job quality, suggesting that job polarisation may be caused by the undervaluation/devaluation of jobs low in the occupational hierarchy – not by computerization-driven changes in work tasks. Indeed, only the former can explain the decrease in the number of low-quality jobs while the number of low-paid jobs increases. After documenting the relevance of firm-level organisational choices, we suggest that counteracting job polarisation requires, beyond meso-level collective bargaining, a public intervention that promotes participatory decision-making in firms. JEL Codes: J2, J81, M540" (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Niedriglohnbeschäftigung 2013: Stagnation auf hohem Niveau (2015)
Zitatform
Kalina, Thorsten & Claudia Weinkopf (2015): Niedriglohnbeschäftigung 2013. Stagnation auf hohem Niveau. (IAQ-Report 2015-03), Duisburg, 17 S. DOI:10.17185/duepublico/45723
Abstract
"Im Jahr 2013 arbeiteten in Deutschland 24,4% aller abhängig Beschäftigten für einen Stundenlohn unterhalb der Niedriglohnschwelle von 9,30 EURO pro Stunde. Damit hat sich der Anteil der Niedriglohnbeschäftigten gegenüber 2012 kaum verringert.
Im Durchschnitt erzielten die rund 8,1 Millionen gering bezahlten Beschäftigten einen Stundenlohn von 6,72 EURO und lagen damit deutlich unter der Niedriglohnschwelle.
Ein besonders hohes Risiko geringer Stundenlöhne hatten im Jahr 2013 Minijobber/innen, unter 25-Jährige, gering Qualifizierte sowie befristet Beschäftigte.
Gleichwohl haben mehr als drei Viertel der Niedriglohnbeschäftigten in Deutschland eine abgeschlossene Berufsausbildung oder einen akademischen Abschluss.
Von Stundenlöhnen unter 8,50 EURO waren im Jahr 2013 18,9% der abhängig Beschäftigten betroffen. Anders als in einigen anderen Studien angenommen, hat sich dieser Anteil gegenüber 2012 nicht verringert.
Besonders hoch war der Anteil von Beschäftigten mit einem Stundenlohn von weniger als 8,50 EURO im Gastgewerbe, in der Landwirtschaft und im Handel." (Autorenreferat, IAB-Doku) -
Literaturhinweis
Niedriglohn, aber nicht bedürftig? (2014)
Schettkat, Ronald;Zitatform
Schettkat, Ronald (2014): Niedriglohn, aber nicht bedürftig? (WISO direkt), Bonn, 4 S.
Abstract
"Niedriglohnbeschäftigung und Einkommensungleichheit haben in Deutschland zugenommen. Niedriglöhne sind kein Randphänomen mehr oder lediglich 'Zusatzeinkommen', sondern rund zwei Drittel der Niedriglohnbezieher und -bezieherinnen sind Haupternährer ihrer Haushalte. Sie gleichen in ihren Charakteristiken mehr und mehr den übrigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und gehören zu 70 Prozent Haushalten an, deren Haushaltseinkommen unterhalb des Medianeinkommens liegt. Löhne sind nicht ökonomisch determiniert und spiegeln nicht die individuellen Produktionsbeiträge. Daher muss die Politik der Zunahme der Lohnungleichheit entgegenwirken - z. B. durch Mindestlöhne." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Overeducation and skill-biased technical change (2013)
Cuadras-Morató, Xavier; Mateos-Planas, Xavier;Zitatform
Cuadras-Morató, Xavier & Xavier Mateos-Planas (2013): Overeducation and skill-biased technical change. In: The B.E. Journal of Macroeconomics, Jg. 13, H. 1, S. 1-18. DOI:10.1515/bejm-2013-0020
Abstract
"There is evidence that rising overeducation has coincided with rapid skill-biased technical change (SBTC). This paper shows that a SBTC can cause a rise in overeducation as firms looking for educated workers become more selective and turn down the less skilled candidates. This result, while consistent with the evidence, is in contrast with the implications of recent search and matching models of the labor market. Here we present a model of a segmented labor market, with imperfect correlation between the individual ability and the observed education of workers, and a fixed cost of setting up a job. A numerical illustration for the US in the period 1970 - 1990 demonstrates that overeducation rises and that it can in turn be significant for the response of unemployment rates and wage inequality to a SBTC." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
The effect of overskilling dynamics on wages (2012)
Zitatform
Mavromaras, Kostas, Stephane Mahuteau, Peter Sloane & Zhang Wei (2012): The effect of overskilling dynamics on wages. (IZA discussion paper 6985), Bonn, 34 S.
Abstract
"We use a random effects dynamic probit model to estimate the effect of overskilling dynamics on wages. We find that overskilling mismatch is common and more likely among those who have been overskilled in the past. It is also highly persistent, in a manner that is inversely related to educational level. Yet, the wages of university graduates are reduced more by past overskilling, than for any other education level. A possible reason for this wage effect is that graduates tend to be in better-paid jobs and therefore there is more at stake for them if they get it wrong." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Gleiche Chancen für Frauen und Männer mit Berufsausbildung?: Berufswechsel, unterwertige Erwerbstätigkeit und Niedriglohn in Deutschland (2011)
Zitatform
Hall, Anja (2011): Gleiche Chancen für Frauen und Männer mit Berufsausbildung? Berufswechsel, unterwertige Erwerbstätigkeit und Niedriglohn in Deutschland. (Berichte zur beruflichen Bildung), Bielefeld: Bertelsmann, 252 S.
Abstract
"Trotz abgeschlossener Berufsausbildung arbeiten viele deutsche Frauen und Männer unter ihrem Ausbildungsniveau und außerhalb ihres Ausbildungsberufs. Welchen Zusammenhang gibt es zwischen der Schulbildung, dem erlernten Beruf und ausbildungsunangemessener Erwerbstätigkeit? Und welche Rolle spielt dabei das Geschlecht? Anja Hall untersucht auf Basis einer Repräsentativbefragung von 20.000 Erwerbstätigen das Ausmaß von unterwertiger Erwerbstätigkeit trotz abgeschlossener Berufsausbildung und die damit verbundenen Probleme der Niedriglöhne. Dem erlernten Beruf kommt hierbei eine Schlüsselstellung zu. Besonderes Augenmerk legt sie dabei auf den Vergleich zwischen den Geschlechtern: Sind Frauen häufiger von unterwertiger Erwerbstätigkeit und Niedriglohn betroffen als Männer? Wechseln sie häufiger als Männer den erlernten Beruf und wann kann man überhaupt von einem Berufswechsel sprechen? Fachkundig und präzise gibt sie Einblick in das schwierige Forschungsfeld der Ausbildungsinadäquanz und bietet einen umfassenden Überblick über den aktuellen Wissensstand in diesem Bereich." (Textauszug, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Occupational downgrading and bumping down: The combined effects of education and experience (2011)
Zitatform
Léné, Alexandre (2011): Occupational downgrading and bumping down: The combined effects of education and experience. In: Labour economics, Jg. 18, H. 2, S. 257-269. DOI:10.1016/j.labeco.2010.11.007
Abstract
"Job competition between workers has important implications for 'downgrading' and 'bumping down'. To account for these phenomena, a matching model is considered in which highly educated and poorly educated workers compete for skilled jobs. An exogenous increase in the proportion of highly skilled workers increases the proportion of these workers in low-level jobs (downgrading). Another of the paper's findings is that changes in the composition of the workforce affect workers' opportunities to accumulate experience. An increase in the relative supply of highly educated workers reduces the opportunities for poorly educated workers to learn on the job. Both education and experience are required in order to access skilled jobs." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Literaturhinweis
Unterwertige Beschäftigung im Berufsverlauf: eine Längsschnittuntersuchung für Nicht-Akademiker in Westdeutschland (2006)
Zitatform
Pollmann-Schult, Matthias (2006): Unterwertige Beschäftigung im Berufsverlauf. Eine Längsschnittuntersuchung für Nicht-Akademiker in Westdeutschland. (Europäische Hochschulschriften. Reihe 22, Soziologie 410), Frankfurt am Main u.a.: Lang, 185 S.
Abstract
"Unterwertige Beschäftigung ist ein gewichtiges Arbeitsmarktproblem mit sowohl individuell als auch gesellschaftlich negativen Folgen. Diese Studie untersucht das Eintrittsmuster in unterwertige Beschäftigung, die Verweildauer in diesem Erwerbszustand und die Austrittschancen. Folgende Fragestellungen stehen im Vordergrund: Welches sind die Risikofaktoren einer unterwertigen Beschäftigung? Ist unterwertige Beschäftigung für die betroffenen Personen ein temporärer oder persistenter Erwerbszustand? Nimmt unterwertige Beschäftigung eine Brückenfunktion zwischen Arbeitslosigkeit und ausbildungsadäquater Beschäftigung ein? Wirkt der Bezug von Arbeitslosengeld unterstützend bei der Arbeitssuche und schützt somit vor einem Übergang in unterwertige Beschäftigung? Führt unterwertige Beschäftigung zur Verdrängung von geringqualifizierten Erwerbstätigen aus dem Arbeitsmarkt?" (Autorenreferat, IAB-Doku)
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