Atypische Beschäftigung
Der deutsche Arbeitsmarkt wird zunehmend heterogener. Teilzeitbeschäftigung und Minijobs boomen. Ebenso haben befristete Beschäftigung und Leiharbeit an Bedeutung gewonnen und die Verbreitung von Flächentarifverträgen ist rückläufig. Diese atypischen Erwerbsformen geben Unternehmen mehr Flexibilität.
Was sind die Konsequenzen der zunehmenden Bedeutung atypischer Beschäftigungsformen für Erwerbstätige, Arbeitslose und Betriebe? Welche Bedeutung haben sie für die sozialen Sicherungssysteme, das Beschäftigungsniveau und die Durchlässigkeit des Arbeitsmarktes? Die IAB-Themendossier bietet Informationen zum Forschungsstand.
- Forschung und Ergebnisse aus dem IAB
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Atypische Beschäftigung insgesamt
- Gesamtbetrachtungen
- Erosion des Normalarbeitsverhältnisses
- Prekäre Beschäftigung
- Politik, Arbeitslosigkeitsbekämpfung
- Arbeits- und Lebenssituation atypisch Beschäftigter
- Betriebliche Aspekte atypischer Beschäftigung
- Rechtliche Aspekte atypischer Beschäftigung
- Gesundheitliche Aspekte atypischer Beschäftigung
- Beschäftigungsformen
- Qualifikationsniveau
- Alter
- geographischer Bezug
- Geschlecht
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IAB-Projekt
See you soon. Fixed-term contracts, unemployment and recalls in Germany: A linked employer-employee analysis (31.12.2019 - 29.01.2021)
Jost, Oskar;Projektbeschreibung
Almost 20 percent of all male employees in Germany who become unemployed return to their previous employers. Such temporary layoffs and the following recalls are often used to externalize firm’s labour costs on society and unemployment insurance, which led to different legislations that prohibit and reduce this undesired instrument in Germany. This paper analyzes the interplay between fixed-term contracts, which can be used to undermine legal regulations, and temporary layoffs for men. For this purpose, I use comprehensive administrative data at individual level, complemented by various firm characteristics. My results show that unemployed workers, who worked previously in fixed-term contracts are often recalled by their previous firms. Moreover, older and low-skilled employees but also migrants are in particular affected by the interplay between fixed-term contracts and temporary layoffs. This is also confirmed for women in additional robustness analysis.
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IAB-Projekt
Erwerbstätigkeit von Frauen in Mini- und Midi-Jobs (30.11.2013 - 29.06.2015)
Lietzmann, Torsten;Projektbeschreibung
Es handelt sich um ein Projekt zur wissenschaftlichen Begleitung im Bereich der Arbeitsmarkt- und Gleichstellungspolitik für das BMFSFJ, dessen Schwerpunkt inhaltlich auf der Betrachtung der Erwerbsbeteiligung und geringfügigen Beschäftigung von Frauen liegt. Grundsätzlich soll bei allen Teilaspekten die Rolle der Mini- und Midi-Jobs für die Erwerbsbeteiligung von Frauen hervorgehoben werden und diese gerade im Kontrast zu der Beschäftigung von Männern bzgl. Alter und Erwerbsphase (Berufseinstieg, Familienphase, Arbeitslosigkeit, Rentenübertritt) zu betrachten. Daraus dürften sich aus dem Gendervergleich die Besonderheiten für die Frauenbeschäftigung z.B. in typischen Branchen und Berufen verdeutlichen lassen und die Bedeutung von geringfügiger Beschäftigung im Hinblick auf die gleiche Teilhabe von Frauen und Männern am Erwerbsleben und Existenzsicherung herausstellen.
Beteiligte aus dem IAB
Lietzmann, Torsten; -
IAB-Projekt
Situation atypisch Beschäftigter und Arbeitszeitwünsche von Teilzeitbeschäftigten: Quantitative und qualitative Erhebung sowie begleitende Forschung (14.03.2013 - 29.03.2015)
Stegmaier, Jens;Projektbeschreibung
Der Gesetzgeber hat arbeitsrechtliche Regelungen für atypisch Beschäftigte teilweise an diejenigen angepasst, die für sog. "Normalarbeitsverhältnisse" gelten. Über die Umsetzung dieser Regelungen in der betrieblichen Praxis ist bislang wenig bekannt. Auf Basis einer kombinierten Betriebs- und Beschäftigtenbefragung sowie begleitender qualitativer Personen- und Betriebsfallstudien werden daher Daten zur Beschäftigungssituation von atypisch Beschäftigten sowie zur Diskrepanz zwischen Arbeitszeitwünschen und deren Realisierbarkeit, insbesondere bei Teilzeitbeschäftigten, erhoben und ausgewertet. Die Beschäftigtenerhebung hat den Kurztitel "Vielfalt der Arbeitsverhältnisse", die Betriebsbefragung hat den Kurztitel "Betriebe und Beschäftigung". Das Forschungsvorhaben soll erstmals Daten zu diesen Aspekten bereitstellen, eine quantitative Einschätzung der Situation atypisch Beschäftigter ermöglichen und eventuell vorhandene Handlungsbedarfe identifizieren. Das Projekt ist eine Forschungskooperation zwischen dem BMAS und dem IAB. Es begann am 01. März 2013 und wird am 31. März 2015 enden.
Beteiligte aus dem IAB
Trappmann, Mark; Stegmaier, Jens; Gundert, Stefanie; Hohendanner, Christian; Theuer, Stefan; Lietzmann, Torsten; -
IAB-Projekt
Arbeitslosenversicherung bei Solo-Selbständigen: Eine qualitative Evaluation der freiwilligen Weiterversicherung (31.12.2012 - 30.01.2014)
Sowa, Frank;Projektbeschreibung
Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) evaluiert derzeit im Rahmen seines gesetzlichen Auftrags nach §282 SGB III das Versicherungspflichtverhältnis auf Antrag in der Arbeitslosenversicherung nach §28a SGB III. In diesem Zusammenhang ist einerseits geplant, die Einschätzungen von Führungs- und Fachkräften in Dienststellen der Bundesagentur für Arbeit zur freiwilligen Weiterversicherung sowie die konkreten Umsetzungsformen in den Dienststellen zu erheben. Andererseits wendet sich das Forschungsinteresse der Lebenswirklichkeit von Solo-Selbständigen zu und untersucht, wie bedeutsam für Selbständige eine soziale Absicherung ist (Arbeitslosenversicherung, Krankenversicherung, Rentenversicherung).
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IAB-Projekt
Prekäre Beschäftigung und regionale Mobilität: Eine experimentelle Studie mit dem Faktoriellen Survey-Design (03.04.2012 - 30.12.2015)
Gundert, Stefanie;Projektbeschreibung
In dem Projekt werden Langzeitarbeitslose mit Vergleichsgruppen (insbesondere Erwerbstätigen) hinsichtlich ihrer Stellenannahme- und Mobilitätsbereitschaft verglichen.
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IAB-Projekt
Substitutionseffekt der Zeitarbeit (01.01.2012 - 30.12.2014)
Jahn, Elke; Weber, Enzo;Projektbeschreibung
In den letzten zwei Jahrzehnten ist der Anteil der Leiharbeitnehmer an allen Erwerbstätigen beständig gestiegen. Während im Jahr 1991 weniger als ein halbes Prozent der Erwerbstätigen in der Arbeitnehmerüberlassungsbranche tätig war, betrug dieser Anteil im Jahr 2011 über zwei Prozent. Mit der zunehmenden Verbreitung der Zeitarbeit wächst jedoch auch die Sorge, dass Beschäftigung außerhalb des Zeitarbeitssektors verdrängt wird. In diesem Projekt wird die Höhe solcher Substitutionseffekte auf gesamtwirtschaftlicher Ebene ermittelt.
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IAB-Projekt
Dient die Arbeitnehmerüberlassung für Langzeitarbeitslose als Brücke in Beschäftigung? (30.09.2011 - 30.03.2012)
Lehmer, Florian;Projektbeschreibung
Mit der Deregulierung der Arbeitnehmerüberlassung war auch die Hoffnung verbunden, Langzeitarbeitslosen durch Leiharbeit eine Brücke in Beschäftigung jenseits der Zeitarbeitsbranche zu bauen. Hier wird untersucht, ob und in welchem Umfang dies gelingt. Im Lichte der jüngsten Wirtschaftskrise wird darüber hinaus analysiert, ob sich die Chancen für Langzeitarbeitslose gemindert haben.
Beteiligte aus dem IAB
Lehmer, Florian; -
IAB-Projekt
Don't worry be flexible? Job satisfaction of flexible workers (14.02.2010 - 30.05.2015)
Jahn, Elke;Projektbeschreibung
This paper investigates whether workers employed in flexible work arrangements may be worse off in terms of job satisfaction compared to workers with open-ended contracts. The paper argues that it may be misleading to look only at the formal job security provided by different contractual arrangements when accessing job satisfaction. Instead, using longitudinal data for Germany, the paper shows that it is not the formal but the perceived job security which matters for job satisfaction. Moreover, the paper reveals that albeit the type of contract and the motivation to accept a specific employment arrangement might be fundamentally different, workers value work place characteristics in a similar way.
Beteiligte aus dem IAB
Jahn, Elke; -
IAB-Projekt
Lohnanalysen in der Arbeitnehmerüberlassung (30.11.2009 - 30.12.2010)
Walwei, Ulrich; -
IAB-Projekt
Reassessing the Pay Gap for Temps in Germany (31.12.2008 - 30.03.2010)
Jahn, Elke; -
IAB-Projekt
Regionale Entwicklung und Struktur der Arbeitnehmerüberlassung (31.05.2007 - 29.09.2011)
Buch, Tanja; Niebuhr, Annekatrin;Projektbeschreibung
Die Zeitarbeit weist sowohl im Hinblick auf ihre Bedeutung als auch auf ihre Struktur ausgeprägte regionale Besonderheiten auf. Angesichts des enormen Wachstums der Branche in den vergangenen Jahren ist es aus beschäftigungspolitischer Perspektive somit auch und gerade für regionale Arbeitsmärkte von erheblichem Interesse, welche Rolle der Branche zukommt, für welche Tätigkeiten innerhalb der regionalen Wirtschaft eine hohe Nachfrage für den Einsatz von Zeitarbeitskräften besteht und welche Arbeitskräfte über die Arbeitnehmerüberlassung in den Erwerbsprozess integriert sind. Darüber hinaus sind die Faktoren zu bestimmen, die regional die Nachfrage nach Zeitarbeit beeinflussen.
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IAB-Projekt
Mini- und Midi-Jobs: Angebot, Nachfrage und Substitution (31.08.2006 - 30.12.2009)
Rudolph, Helmut;Projektbeschreibung
Das Projekt untersucht die Entwicklung von Angebot und Nachfrage der Mini- und Midi-Jobs. Ausgangspunkt sind die Änderungen der gesetzlichen Regelungen von 2003 (und 2006), die über erhebliche Änderungen in den Kosten und damit in den Anreizstrukturen zu einem erheblichen Anstieg dieser Beschäftigungsformen geführt haben.
Auf betrieblicher Seite ist die Substititutionshypothese empirisch zu prüfen, nach der der Anstieg einen Rückgang der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung ausgelöst hat. Dazu werden Veränderungen des Personaleinsatzes von Betrieben nach sozialversicherungspflichtiger Voll- und Teilzeitbeschäftigung, Midi-Jobs, sowie von Mini-Jobs als einziger und als Nebenbeschäftigung analysiert.
Auf der Nachfrageseite wird die Hypothese von der Brückenfunktion von Mini- und Midi-Jobs zwischen Arbeitslosigkeit und einer den Grundbedarf des Arbeitnehmers sichernden sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung geprüft.
Außerdem ist die Beziehung zwischen Mini-Jobs in Nebenbeschäftigung und den parallel ausgeübten sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen in Bezug auf den Einkommensbeitrag und ihre berufs- und wirtschaftsfachlichen Beziehungen zu untersuchen.
Als Beschäftigungsformen im Niedrigeinkommensbereich sind Mini- und Midi-Jobs als ausschließliche Einkommensquelle aufgrund der Einkommensgrenzen mit einem erhöhten Risiko der Transferabhängigkeit (ALG II, Wohngeld) verbunden, so dass die Kenntnis von Einkommensbeitrag und Verteilung der aus ihnen erzielten Monatseinkommen Rückschlüsse für die Ausgestaltung der sozialen Sicherungssysteme und fiskalische Wechselwirkungen ermöglichen werden.
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IAB-Projekt
Erklärung von Entwicklung und Struktur der Erwerbsformen (31.08.2006 - 30.12.2008)
Klinger, Sabine;Projektbeschreibung
Die deutsche Wirtschaft durchläuft zwei Strukturwandel. Einerseits verändert sich die Bedeutung der Wirtschaftszweige hin zur Dienstleistungsgesellschaft. Andererseits gibt es immer weniger Beschäftigte in Vollzeit, aber mehr Teilzeitkräfte und Selbstständige. Ziel des Projektes ist es, die Entwicklung und Struktur der Erwerbsformen in einem integrierten Ansatz zu erklären. In einem regressionsanalytischen Shift-Share-Modell werden beide Formen des Strukturwandels sowie weitere Variable als Erklärende berücksichtigt. Die Schätzungen werden für Ost- und Westdeutschland getrennt vorgenommen, weil Ostdeutschland seit der Wiedervereinigung einen strukturellen Anpassungsprozess durchläuft und nicht ohne Weiteres in Strukturanalysen für den Westen eingebettet werden kann. In dem Projekt wird zweistufig vorgegangen. Zunächst untersuchen wir die Erwerbsformen in Personenzahlen, darauf aufbauend die Erwerbsformen in Arbeitsvolumen. Aus dem Vergleich lassen sich möglicherweise unterschiedliche Schlussfolgerungen ableiten, je nachdem, ob man eine Politik für Individuen oder die Auswirkungen für die gesamtwirtschaftliche Produktion im Blick hat.
Beteiligte aus dem IAB
Wolf, Katja; -
IAB-Projekt
Teilzeitbeschäftigung aus betrieblicher Sicht. Ergebnisse einer Unternehmensbefragung (31.03.2005 - 29.04.2006)
Wanger, Susanne;Projektbeschreibung
Dem Ausbau der Teilzeitbeschäftigung wird eine arbeitsmarkt- und beschäftigungspolitische Bedeutung zugemessen. Die Verbreitung der Teilzeitarbeit hängt insbesondere davon ab, wie die Akzeptanz bei Arbeitnehmern und Arbeitgebern gesteigert werden kann. Verschiedene ältere Unternehmensbefragungen des FB 4 zur Teilzeitarbeit (1977, 1988) haben ergeben, dass die Betriebe individuell vereinbarte Teilzeit unter ertragsrelevanten Gesichtspunkten insgesamt positiv beurteilen. Dagegen werden die Einflüsse von Teilzeitarbeit auf die Kosten vorwiegend negativ gesehen.
Eine erneute Befragung 2004 soll eine aktuelle Einschätzung der Teilzeitbeschäftigung aus Sicht betrieblicher Entscheidungsträger liefern. Die Unternehmen werden zu den Gründen für die Teilzeitarbeit, die Beurteilung von Teilzeitbeschäftigung im Vergleich zu Vollzeitbeschäftigung, die Entstehung von Teilzeitarbeitsplätzen, Teilzeit bei Führungskräften, Gründen die einer Ausweitung der Teilzeitarbeit bei Führungskräften entgegenstehen sowie der voraussichtlichen Entwicklung der Teilzeit in den kommenden 12 Monaten befragt. Im Vergleich zu den Befragungen 1977 und 1988 wurden die Fragen in der aktuellen Erhebung zwar verändert und erweitert, aber es lassen sich trotzdem anhand der Ergebnisse Tendenzaussagen treffen, wie sich die Einschätzung der Betriebe im Zeitverlauf verändert hat. Die Teilzeitarbeit wird auch zunehmend für Führungspositionen diskutiert. Für eine Analyse der Diskrepanzen zwischen Ausweitung der Teilzeitarbeit bei Führungskräften sowie der betrieblichen "Realität" wurden Fragen aufgenommen, die die Verbreitung der Teilzeitarbeit bei Führungskräften messen, sowie die Probleme und Hemmnisse aufzeigen sollen.
Beteiligte aus dem IAB
Wanger, Susanne; -
IAB-Projekt
Altersteilzeit - Entwicklung, Strukturen und Wirkungen (31.12.2004 - 29.06.2010)
Wanger, Susanne;Projektbeschreibung
Das Altersteilzeitgesetz (Gesetz zur Förderung eines gleitenden Übergangs in den Ruhestand) von 1996 soll älteren Arbeitnehmern einen gleitenden Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand ermöglichen. Duch einen allmählichen Ausstieg aus dem Erwerbsleben soll eine Beschäftigungsbrücke zwischen jung und alt gebaut werden. Altersteilzeit ist in vielfältigen Formen Teil der betrieblichen Realität.Mittlerweile wurden zahlreiche tarifvertragliche Regelungen zur Alterssteilzeit abgeschlossen, so dass das Gesetz häufig in Anspruch genommen wird; es hat sich eine Präferenz für das Blockmodell herauskristallisiert.
Die Förderung der Altersteilzeit durch die BA läuft Ende 2009 aus, jedoch wird nicht geförderte Altersteilzeit auch weiterhin möglich sein. Zahlreiche Branchen haben hierzu schon tarifvertragliche Regelungen abgeschlossen.Im Projekt „Altersteilzeit — Entwicklung, Strukturen und Wirkungen“ wird unter anderem untersucht, ob und inwieweit bestimmte Berufs- und Einkommensgruppen, beispielsweise Beschäftigte in Berufen mit starken körperlichen und psychischen Belastungen, die Altersteilzeit besonders stark genutzt haben.
Beteiligte aus dem IAB
Wanger, Susanne; -
IAB-Projekt
Machbarkeitsstudie zu den Möglichkeiten der Erforschung von Push- und Pull-Faktoren sowie etwaiger Legalisierungseffekte von Schwarzarbeit im Bereich arbeitsmarktpolitisch geförderter Existenzgründer (31.08.2004 - 30.08.2005)
Wießner, Frank;Projektbeschreibung
Angesichts des gegenwärtigen "Gründungsbooms" stellt sich die Frage, inwieweit die mit dem Existenzgründungszuschuß nach § 421 I SGB III geförderten Aufnahmen einer Selbstständigkeit
- möglicherweise "nur" Scheineffekte sind, die tatsächlich maßgeblich auf der Legalisierung unangemeldeter Nebenbeschäftigungen beruhen könnten,
- als letzte Chance von ansonsten irreversibel ausgegrenzten Arbeitslosen verstanden werden, die eine dauerhafte Erwerbslosigkeit ohne jede Aussicht auf abhängige Beschäftigung zu vermeiden suchen,
- von Arbeitslosen auch als zeitlich begrenzte Möglichkeit gesehen werden, Transferleistungen auf einem höheren Niveau zu sichern, als dies z.B. über ALG I, Alhi bzw. ab 2005 über ALG II zu realisieren wäre,
- als Existenzgründungen um ihrer selbst willen zu interpretieren sind, die im Wesentlichen von einer Geschäftsidee und dem Wunsch nach unabhängiger Beschäftigung getragen werden.
Die Machbarkeitsstudie hat zum Ziel, zu prüfen, inwieweit es möglich ist,
- wesentliche motivationale Dispositionen von Existenzgründern zu ermitteln,
- endogene wie exogene Push- und die Pull-Faktoren im Gründungsgeschehen zu differenzieren,
- Legalisierungseffekte bislang nicht gemeldeter Beschäftigung ein- und abzuschätzen.
Sie soll die Chancen einer induktiven Gewinnung von typisierbaren Mustern der Existenzgründung erforschen, um perspektivisch die Bedingungen der Möglichkeit einer Vorhersage zur Nachhaltigkeit anhand von Idealtypen beschreibbar zu machen. Ein großes methodologisches Problem sozialwissenschaftlicher Studien im gesellschaftlich tabuisierten Raum, wie etwa bei Analysen von Schwarzarbeit, Leistungsmissbrauch etc. liegt insbesondere auch darin, dass mit dem forschenden Einsatz der Untersuchungsinstrumente im Feld selbst künstliche Ergebnisse erzeugt werden, d. h., so genannte Artefakt-Effekte hervorgerufen werden. In der Machbarkeitsstudie wird es deswegen vorrangig darum gehen, vor allem die Gefahren der Artefakt-Bildung einzuschätzen und mögliche Strategien ihrer Begrenzung exemplarisch zu ermitteln. -
IAB-Projekt
Verweildauern in Leiharbeit (31.08.2004 - 29.03.2009)
Jahn, Elke;Projektbeschreibung
In den vergangenen drei Dekaden hat die deutsche Regierung das Leiharbeitsrecht mehrfach dereguliert. Betroffen hiervon war vor allem die Überlassungshöchstdauer, die in vier Reformschritten angehoben wurde. Über den Einfluss dieser Reformen auf die Dauer der Leiharbeitsverhältnisse liegen bislang keine Untersuchungen vor. Ziel ist es zu untersuchen, wie lange Leiharbeitnehmer durchschnittlich bei einem Leiharbeitsunternehmen verweilen. Ferner gilt es Determinanten zu charakterisieren, die die Verweildauer in Leiharbeit beeinflussen. Schließlich untersuchen wir die Frage, ob die Reformen des Leiharbeitsrechts Einfluss auf die Beschäftigungsdauer in Leiharbeitsfirmen hatten.
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IAB-Projekt
Regionale Aspekte der Leiharbeit (31.08.2004 - 14.08.2005)
Wolf, Katja; Jahn, Elke;Projektbeschreibung
Im Gegensatz zur tendenziell rückgängigen oder stagnierenden Beschäftigungsentwicklung in der Gesamtwirtschaft expandierte die Leiharbeitsbranche in den 90er Jahren mit hohen Wachstumsraten. Nach Einschätzung von Experten ist das Wachstumspotenzial der Leiharbeit in Deutschland noch längst nicht ausgeschöpft. Daher hat die deutsche Regierung Anfang 2003 auf Vorschlag der Kommission "Moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt" das Arbeitnehmerüberlassungsrecht dereguliert. Durch diese Maßnahme sollte der traditionelle Leiharbeitsmarkt wachsen; für Arbeitslose sollten neue Beschäftigungschancen entstehen.
Über die regionale Verteilung der Leiharbeit liegen bislang kaum Informationen vor. Diese Forschungslücke will das vorliegende Projekt schließen. Aus theoretischen und empirischen Überlegungen heraus, sind zunächst folgende Forschungshypothesen denkbar:
(1) Die Leiharbeitsquote ist umso höher, je höher der Anteil des Verarbeitenden Gewerbes ist.
(2) Die Leiharbeitsquote ist in Agglomerationen höher als in peripheren Gebieten.
(3) Je aufnahmefähiger der Arbeitsmarkt (d.h. umso geringer die Arbeitslosenquote) umso höher ist die Leiharbeitsquote.
(4) Je größer die durchschnittliche Betriebsgröße in einer Region, umso höher ist die Leiharbeitsquote.
Auf der Grundlage Beschäftigtenstatistik der Bundesagentur für Arbeit wird die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Sektor Leiharbeit für unterschiedliche regionale Abgrenzungen wie z.B. Arbeitsmarktregionen oder Agenturbezirke betrachtet. Neben deskriptiven Analysen zur regionalen Struktur der Entwicklung bzw. Leiharbeitsquote (Anzahl der Beschäftigten in Leiharbeit in einer Region an der Gesamtbeschäftigung), gilt es ein regionales Umfeld zu charakterisieren, das zu einer positiven Entwicklung dieser Erwerbsform beiträgt. -
IAB-Projekt
Evaluation der Maßnahmen zur Umsetzung der Vorschläge der Hartz-Kommission - Arbeitspaket 1: Wirksamkeit der Instrumente, Modul 1e: Existenzgründungen (31.08.2004 - 30.03.2007)
Wießner, Frank;Projektbeschreibung
Gründungswilligen Arbeitslosen durch gezielte Unterstützung den Schritt in die berufliche Selbständigkeit zu erleichtern ist eines der zentralen Ziele der Hartz-Reformen. Der neu geschaffene Existenzgründungszuschuss (ExGZ) zur Gründung einer Ich-AG und das schon länger existierende Überbrückungsgeld (ÜG) haben im Jahr 2003 zu einem deutlichen Anstieg von Gründungen aus der Arbeitslosigkeit geführt - allerdings bei stagnierender Gesamtzahl der Gründungen. Ziel des Projektes ist es, die Wirkungen der verschiedenen Instrumente der Gründungsförderung zu ermitteln. Idealiter können darüber hinaus Aufschlüsse über Wirkungsweisen und Wirkungsmechanismen gewonnen werden, um so die Effizienz und Effektivität der Instrumente weiter steigern zu können. Im Einzelnen werden folgende Fragen vertiefend bearbeitet:
1. Welche Ziele verfolgen Existenzgründer aus Arbeitslosigkeit und wie sind ihre Motivlagen für die Gründung, insbesondere im Vergleich den übrigen (d.h. nicht geförderten) Gründungen?
2. Welche Faktoren determinieren während des gesamten Gründungsprozesses den (nachhaltigen) Erfolg bzw. Misserfolg einer Gründung? Welche Entwicklungshemmnisse gilt es zu beseitigen, um die Erfolgsaussichten der Gründer zu verbessern?
3. Wie beeinflussen die Förderangebote der Bundesagentur für Arbeit (ExGZ und ÜG), sowie die flankierenden Gründungshilfen (Seminare, Beratung, Coaching) die Entscheidungskalküle der Gründungsinteressierten bzw. Gründungswilligen?
4. Welchen Beitrag leisten die Förderinstrumente zum Gründungserfolg bzw. zur Integration in reguläre Beschäftigung?
5. Welche Förderinstrumente, welche Maßnahmekombinationen sind besonders erfolgreich und/ oder besonders effizient?
6. Wie erfolgt die Finanzierung der Gründungen (z.B. Start-/Fremdkapital, Schuldenlast, etc.)?
Ziel der Analysen ist es, sowohl qualitativ als auch quantitativ belastbare Aussagen über intendierte wie auch nicht intendierte Wirkungen der verschiedenen Förderinstrumente bei Gründungen aus der Arbeitslosigkeit zu treffen. Auf dieser Basis sollen Effektivität und Effizienz der Programme und ihres Fördereinsatzes bewertet und qualifizierte Politikempfehlungen zu ihrer weiteren Ausgestaltung gegeben werden. -
IAB-Projekt
Teilzeitgesetz - eine Analyse auf Basis einer Repräsentativerhebung (30.06.2004 - 30.12.2004)
Wanger, Susanne;Projektbeschreibung
Der Trend zu mehr Teilzeitbeschäftigung hält an: Im Jahresdurchschnitt 2003 standen gut 27 Prozent der abhängig Beschäftigten in einem Teilzeitarbeitsverhältnis. Der Gesetzgeber hat der Ausweitung von Teilzeitarbeitsplätzen besondere Bedeutung beigemessen. Bereits seit Beginn des Jahres 2001 ist das Teilzeit- und Befristungsgesetz in Kraft, das den Arbeitnehmern sowohl einen Anspruch auf Verkürzung als auch die Möglichkeit zur Verlängerung der Arbeitszeit eröffnet. Schon im Jahr 2002 hatte das IAB auf Basis einer Repräsentativerhebung bei Betrieben und Verwaltungen die Wirkungen der neuen Regelungen analysiert. Im Herbst 2003 wurde eine repräsentative Auswahl von Unternehmen im Rahmen der Erhebung zum gesamtwirtschaftlichen Stellenangebot erneut zum Teilzeitgesetz befragt. Auf Grundlage dieser Erhebungen werden die Inanspruchnahme des Teilzeitgesetzes und seine Wirkungen am Arbeitsmarkt untersucht.
Beteiligte aus dem IAB
Wanger, Susanne; -
IAB-Projekt
Abbrecheranalyse von Ich-AGs, die mit dem Existenzgründungszuschuss nach §421 1 SGB III gefördert wurden (30.04.2004 - 30.12.2004)
Projektbeschreibung
Mit rund einer viertel Million Geförderter nahm im Jahre 2003 fast jeder zweite Existenzgründer in der Bundesrepublik den Weg über die Arbeitsagentur. Die In-anspruchnahme der Gründungsförderung wächst weiterhin an. Zugleich haben aber auch die statistischen Abgänge bei den Ich-AGs bemerkenswerte Größenordnungen angenommen.
In der Vergangenheit wurde die Differenz zwischen den kumulierten Zugängen und dem registrierten Bestand sofort mit Abbrüchen, Geschäftsaufgaben oder gescheiterten Gründun-gen gleichgesetzt. Dies ist jedoch definitiv falsch. Zum einen werden aufgrund des so genann-ten Verfahrensknicks häufig Förderfälle zunächst als statistische Abgänge gezählt, wenn zwischen dem abgelaufenen Bewilligungszeitraum i.d.R. ist dies ein Jahr - und dem Antrag auf Weiterförderung eine zeitliche Lücke klafft, die Unternehmung aber dennoch weiter be-steht. Zum andern sind auch andere Abgangsgründe denkbar.
Abbrecher im Sinne der Untersuchung scheiden aus der laufenden Förderung aus, bevor sie das Ende des Bewilli-gungszeitraumes erreicht haben, sie brechen die Förderung also vorzeitig ab. Die Frage nach dem Verbleib der Abbrecher wurde von diesen selbst beantwortet im Rahmen einer telefoni-schen Befragung, die das IAB im Jahr 2004 durchgeführt hat.
Neben dem Scheitern des Gründungsvorhabens und der Geltendmachung von restlichen Leistungsansprüchen ist aber beispielsweise auch die Rückkehr in abhängige Beschäftigung als Abbruchsgrund denkbar. Aus früheren Untersuchungen ist darüber hinaus noch eine Reihe weiterer Ausprägungen des Erwerbsstatus bekannt, die jedoch zahlenmäßig weniger bedeutsam sind. -
IAB-Projekt
Leiharbeit in den Niederlanden und Deutschland - ein Vergleich (31.10.2003 - 29.06.2005)
Jahn, Elke;Projektbeschreibung
Der niederländische Leiharbeitsmarkt gilt im europäischen Vergleich als hinreichend etabliert. Der deutsche Gesetzgeber hat auch mit Blick auf die Erfahrungen in den Niederlanden das Leiharbeitsrecht im Jahr 2003 dereguliert. Der Beitrag sucht nach Gründen für die unterschiedliche Nachfrage nach Leiharbeit in beiden Ländern. Hierzu werden die Regulierung der Leiharbeit in beiden Ländern, ihre Funktion, ihre volkswirtschaftliche Bedeutung und die Struktur der Nachfrage verglichen. Es zeigt sich, dass entgegen allgemeiner Wahrnehmung die niederländische Leiharbeitsquote seit 2000 rückläufig ist. Ursache hierfür ist eine grundlegende Regulierung des Leiharbeitsrechts seit 1998/1999. Trotz dieser Reform lässt das niederländische Recht den Leiharbeitsfirmen einen größeren Spielraum als das deutsche, so dass in den Niederlanden auch solche Branchen Leiharbeit nachfragen, für die sich in Deutschland der Einsatz von Leiharbeit nicht lohnt.
Beteiligte aus dem IAB
Jahn, Elke; -
IAB-Projekt
Begleitforschung zur Vermittlung: Implementation und Evaluierung von Beauftragungen nach § 37(a) SGB III, Vermittlungsgutscheinen und PSA (30.04.2003 - 30.03.2006)
Brinkmann, Christian; Kruppe, Thomas; Jahn, Elke;Projektbeschreibung
Im Zentrum der Untersuchung stehen wichtige Neuansätze der Vermittlung, die für die BA von großer geschäftspolitischer Bedeutung sind und deshalb auf Wunsch des zuständigen Geschäftsbereichs wissenschaftlich begleitet werden sollen.
Wegen der noch nicht abgeschlossenen Entwicklung der Datenbasis bei den PSA, den Datenzugängen und einer in Vorbereitung befindlichen eigenen PSA- Untersuchung des IAB beschränken sich die ökonometrischen Analysen dieses Projektes auf die Beauftragung Dritter und die Vermittlungsgutscheine. Bei weiteren Teilen, namentlich der Implementationsuntersuchung, werden die PSA jedoch einbezogen.
Beim Einsatz der drei lnstrumente kann es Überschneidungen geben. Sie sind deshalb nicht nur einzeln zu analysieren, sondern auch im Zusammenhang und unter Berücksichtigung funktionaler Alternativen. Ziel dieser Maßnahmen ist es, die Vermittlungseffizienz der Arbeitsagenturen zu steigern, die Arbeitslosigkeitsdauer zu reduzieren und Arbeitslose schneller wieder in Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt zu integrieren.Beteiligte aus dem IAB
Jahn, Elke; -
IAB-Projekt
Leiharbeit im Betrieb: Umfang, Strukturen und Handhabung einer atypischen Beschäftigungsform (31.01.2003 - 31.03.2006)
Bellmann, Lutz; Promberger, Markus;Projektbeschreibung
Die gewerbliche Arbeitnehmerüberlassung ist eine rapide wachsende Branche, der Anteil der Leiharbeitnehmer liegt allerdings immer noch nur bei rund 1,25% aller Beschäftigten. Auch heute bilden männliche Hilfs- und Facharbeiter, eingesetzt in de rIndustrie, das Gros der Leiharbeitnehmer. In anderen Ländern sieht dies ganz anders aus. Vor allem in den Niederlanden, aber auch in Großbritannienund den USA sind anteilig weit mehr Arbeitnehmer in Leiharbeit beschäftigt, auchn ist der Anteil der Dienstleistungstätigkeiten bei den Leiharbeitnehmern dort wesentlich höher. Die Ausbreitung der Leiharbeit kann - neben anderen atypischen Beschäftigungsverhältnissen - als Indikator für die Erosion des Normalarbeitsverhältnisses angesehen werden. Ihre weiteren Ausbreitungsperspektiven¿, und damit auch die Frage, wie normal Leiharbeit werden kann, sind allerdings eng verknüpft mit der Frage, ob es ihr gelingt, sich in den Dienstleistungssektor und/oder in den Bereich höherqualifizierter Tätigkeiten auszudehnen.
Differenzen der wissenschaftlichen wie öffentlichen Diskussion bestehen nach wie vor darüber, wie sich der Leiharbeitssektor künftig entwickeln wird, sowohl hinsichtlich seiner Größe, als auch hinsichtlich der qualifikatorischen und beruflichen Zusammensetzung, ebenso hinsichtlich seiner Inklusivität nach Alter und Geschlecht. Dehnt sich Leiharbeit allmählich auch in höherqualifizierte Arbeitsmarktsegmente aus? Wenn ja, tut sie dies in ihrem klassischen Einsatzfeld des verarbeitenden Gewerbes, oder auch in Dienstleistungsbranchen? Welche Funktionen und Rangstellen besitzt Leiharbeit in Strategien der betrieblichen Personalpolitik? Welche Entwicklungsperspektiven dieses Instruments lassen sich daraus begründen? Auch die Bedeutung der Brückenfunktiion von Leiharbeit für den Übergang Erwerbsloser in den ersten Arbeitsmarkt erhält angesichts der Neuausrichtung der Arbeitsmarktpolitik zusätzliche Aktualität.
Eine Schlüsselstellung für die Beantwortung dieser Fragen nehmen zum einen Struktur, Handhabung und Entwicklung der Leiharbeit auf der Nachfrageseite ein, die Forschungslage hierzu ist jedoch stark ergänzungsbedürftig. Die black box der Entleihfirmen verdient somit das Augenmerk der Forschung in hohem Maße. Zum anderen liegen bislang keine aktuellen betriebsbezogenen Struktur- und Entwicklungsanalysen der Arbeitskräfteverleiher vor; diese sind - nicht zuletzt im Hinblick auf ihre direkten und indirekten Vermittlungsfunktionen - gewissermaßen das unbekannte Wesen des Arbeitsmarktes. Diesen Fragestellungen widmet sich das Projekt. -
IAB-Projekt
Möglichkeiten und Grenzen der Substitution von Überstunden durch befristete Beschäftigung - Evaluation eines Modellversuchs (30.09.1998 - 29.11.2004)
Teriet, Bernhard;Projektbeschreibung
Anknüpfend am Ziel "Verzicht auf Überstunden/Mehrarbeit - stattdessen befristete Beschäftigung von bislang arbeitslosen Arbeitnehmern" entwickelte das Arbeitsamt Neuwied ein Konzept, in dem es als Katalysator aktiv wurde und 1. Vorbehalte auf Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite abbaute; 2. die Elemente des Modells in Vorteile für Arbeitgeber und Arbeitnehmer übersetzte; 3. einen "Pool" paßgenau ausgewählter Arbeitsloser mit hoher Leistungsfähigkeit und geringer Einarbeitungsnotwendigkeit zur gezielten Vermittlung bildete und 4. einen flankierenden finanziellen Stimulus für Arbeitgeber, die am Modell aktiv mitwirken, konzipierte. Hauptziele des Projektes sind:
1. Darstellung von Abläufen des Modellversuchs unter Berücksichtigung der Strukturen von Betrieben, Arbeitsplätzen und Beschäftigten
2. Ermittlung der wichtigsten Bestimmungsfaktoren erfolgreicher und nicht erfolgreicher Substitutionsprozesse.
3. Untersuchung der Stabilität von Ergebnissen der Substitutionsprozesse, insbesondere der begründeten Beschäftigungsverhältnisse.
4. Prüfung auf Übertragbarkeit bzw. erfolgsorientierte Ausgestaltung. -
IAB-Projekt
Betriebliche Beschäftigungsentwicklung (30.06.1997 - laufend)
Bellmann, Lutz;Projektbeschreibung
Das IAB-Betriebspanel erfasst - ergänzend zur amtlichen Statistik - die aktuelle und zukünftige Personalentwicklung in den Betrieben nach Branchen, Betriebsgrößen und Regionen. Die Beschäftigung entwickelt sich in Abhängigkeit von Umsatz, betrieblicher Ertragslage, Investitionstätigkeit, Lohnentwicklung sowie von der arbeitsorganisatorischen und technischen Entwicklung.
Über das Gründungsdatum von Betrieben lassen sich Gründungen identifizieren und deren Entwicklungen sowie ihre Wirkungen für die Beschäftigung analysieren. Die Betriebsbefragung gibt Auskunft über die Beschäftigungsentwicklung befristet Beschäftigter, überlassener Arbeitnehmer, freier Mitarbeiter mit Dienst- und Werkverträgen und geringfügig Beschäftigter.Beteiligte aus dem IAB
Bellmann, Lutz; -
IAB-Projekt
Arbeitsplatzeffekte gemeinnütziger Arbeitnehmerüberlassungen in Rheinland-Pfalz - Evaluation und wissenschaftliche Begleitung (31.08.1996 - 30.11.1998)
Brinkmann, Christian;Projektbeschreibung
Gesellschaften zur Gemeinnützigen Arbeitnehmerüberlassung sollen Arbeitslosen die Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt erleichtern. Die Gesellschaften stellen Arbeitslose bei sich ein, um sie sodann an Unternehmen mit Personalbedarf gegen Entgelt zu verleihen. Im Idealfall wird der Leiharbeitnehmer vom entleihenden Unternehmen übernommen und somit wieder in den ersten Arbeitsmarkt integriert. Das Projekt befaßt sich mit der Frage, ob arbeitslose Menschen, die an Gemeinnütziger Arbeitnehmerüberlassung teilgenommen haben, schneller wieder in den ersten Arbeitsmarkt zurückfinden, als dies ohne eine Teilnahme möglich gewesen wäre.
Diese Fragestellung wird anhand von Datenmaterial beantwortet, das aus zwei Quellen stammt. Zum einen wurden bei acht rheinland-pfälzischen Überlassungsgesellschaften Informationen über deren Leiharbeitnehmer erhoben. Zum anderen stellte die Bundesanstalt für Arbeit Abzüge aus den bei den relevanten Arbeitsämtern angelegten Dateien zur computerunterstützten Arbeitsvermittlung ("coArb") zur Verfügung.
Mit Hilfe der coArb-Daten wird mit der "Matching-Methode" eine Kontrollgruppe von Arbeitslosen ausgewählt, die hinsichtlich ihrer sozio-ökonomischen Struktur und Arbeitsmarktgeschichte der Leiharbeitnehmergruppe möglichst ähnlich ist. Der ökonometrische Vergleich des Wiedereingliederungserfolgs zeigt Unterschiede zwischen Leiharbeitnehmern und Kontrollgruppe auf. In der kurzen Frist (bis zu 5 Monaten nach Ende des Aufenthalts in der Gesellschaft) weisen die Leiharbeitnehmer ein bis zu 13 Prozentpunkte besseres Vermittlungsergebnis auf. Das Ergebnis hält statistischen Tests stand.
Aus methodischer Sicht zeigt die Arbeit, daß die - für Evaluationen der aktiven Arbeitsmarktpolitik noch vergleichsweise wenig genutzte - Matching-Methode in Verbindung mit einer hohen Datenqualität sehr differenzierte und aussagekräftige Ergebnisse hervorbringen kann. -
IAB-Projekt
Freie Mitarbeiter und selbständige Einzelunternehmer mit persönlicher und wirtschaftlicher Abhängigkeit ("Scheinselbständige") (30.11.1993 - 30.11.1995)
Dietrich, Hans;Projektbeschreibung
Erwerbsformen, die im Grenzbereich von abhängiger und selbständiger Erwerbstätigkeit anzusiedeln sind. In diesem Kontext ist etwa auf Erwerbstätige zu verweisen, die abhängig bschäftigt waren und unter weitgehender Beibehaltung der Inhalte sowie der Ausgestaltung der Erwerbstätigkeit in formal selbständigen Formen der Erwerbstätigkeit (geregelt über einen Werk- oder Dienstvertrag) übergewechselt sind oder abgedrängt wurden. Weiterhin ist davon auszugehen, daß neue Erwerbsverhältnisse auch häufiger in Form einer freien Mitarbeit angeboten werden, ohne daß die entsprechenden Möglichkeiten einer arbeitsvertraglichen Regelung angeboten werden. Hinsichtlich des Umfangs wirtschaftlicher und persönlicher Abhängigkeit zu den Vertragsgebern heben sich diese Erwerbstätigen von typischen Formen der beruflichen Selbständigkeit ab, so daß im Kontext dieses Projekts von "Freien Mitarbeitern und selbständigen Einzelunternehmern mit wirtschaftlicher und persönlicher Abhängigkeit" gesprochen wird.
Erstmals werden nun differenzierte Befunde zu aufkommen und Verbreitung von "Scheinselbständigen" vorgelegt, und deren vertragliche, berufliche, materielle und soziale Lage ausführlich dargestellt. Den aktuellen Stand der Rechtswissenschaften aufgreifend, wurde bei der Frage der Identifizierung von "Scheinselbständigen" neben dem Kriterienkatalog der herrschenden Rechtsprechung (BAG-Modell) auch alternative Ansätze wie das "Alternativmodell" (Schwerpunkt "Unternehmerrisiko") oder das "Verbandsmodell (Schwerpunkt "Mitgliedschaft in der Sozialversicherung") berücksichtigt. Aus empirischer Sicht hat sich sowohl die Operationalisierung der Modelle, deren Umsetzung in ein Erhebungsinstrument als auch das komplexe empirische Instrumentarium, daß mit Hilfe mehrerer Vorstudien entwickelt wurde, sehr gut bewährt. Die Befunde zeigen, daß die Zahl der identifizierten "Scheinselbständigen" in einem beachtlichen Umfang von den dabei zugrundegelegten Abgrenzungskriterien abhängt. Bislang fehlen verläßliche Angaben über das Aufkommen dieser Erwerbsformen über die Branchen und Berufe hinweg ebenso wie dessen arbeits- und sozialrechtlich relevante Ausgestaltung der Erwerbsverhältnisse oder deren Einbindung in individuelle Erwerbsverläufe. Weitgehend unbekannt ist die Beurteilung dieser Erwerbsformen durch die Beteiligten selbst. Schließlich liegen bislang nur grobe Vermutungen über die Konsequenzen, die mit der Verankerung dieser Erwerbsform für die Erwerbstätigen verknüpft sein könnten, vor.
1994 wurden insgesamt fünf Vorstudien im Rahmen des Projektes durchgeführt und inzwischen weitgehend abgeschlossen. Ziel dieser Vorstudien war es, methodische und inhaltliche Fragen für die im Jahr 1995 durchgeführte Haupterhebung abzuklären. Bei den Vorstudien handelt es sich im einzelnen um:
a) Eine qualitative Befragung von insgesamt 81 Experten insbesondere aus der Arbeitsverwaltung, von Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, Gewerkschaften, Gewerbemelde- und Gewerbeaufsichtsämtern.
b) Eine statistische Analyse auf der Basis der Mikrozensen zu Aufkommen und Formen von Ein-Personen-Selbständigen in den alten Bundesländern.
c) Eine Beteiligung an der Sozialwissenschaften-Umfrage des Zentrums für Umfragen, Methoden und Analysen (ZUMA) um die Verteilung spezifischer Erwerbsmerkmale und deren Kombination abzuschätzen. Gleichzeitig wurde getestet, inwieweit eine Beteiligung an kommerziellen Massenbefragungen als geeigneter Zugang zu der für das Projekt relevanten Zielpopulation zu erachten ist.
d) Ein juristisches Gutachten mit dem Ziel, die in der Bundesarbeits- und Bundessozialgerichtsbarkeit relevanten Kriterien zur Eingrenzung der Gruppe der freien Mitarbeiter und selbständigen Einzelunternehmer mit persönlicher und wirtschaftlicher Abhängigkeit darzustellen und einer empirischen Abfrage zugänglich zu machen. Ergänzend wurden zentrale Kriterien aus der einschlägigen Fachliteratur berücksichtigt.
e) Eine empirische Befragung (pretest) mit 140 Personen. Diese Befragung wurde durchgeführt mit dem Ziel, ein als geeignet erachtetes Konzept zur Ermittlung dieser Personengruppe und deren Erwerbssituation empirisch zu testen.
In der 2. Jahreshälfte 1995 wurden im Rahmen einer computergestützten telefonischen Befragung insgesamt über 21.000 deutschsprachige Personen mit Wohnsitz in der Bundesrepublik im erwerbsfähigen Alter mit einem kurzen Screeningprogramm kontaktiert um Erwerbstätige zu identifizieren, die in der Grauzone von selbständiger und abhängiger Erwerbsarbeit anzusiedeln sind. Dabei wurden 929 Personen identifiziert und ausführlich zur Erwerbssituation, zur vertraglichen Ausgestaltung des Erwerbsverhältnisses sowie zur beruflichen, sozialen und materiellen Lage befragt. Unter Verwendung alternativer Rechtskonzepte (BAG-Modell, Alternativmodell und Verbandsmodell) wurde geprüft, wieviele der Erwerbstätigen in der Grauzone je nach Rechtskonzept als Scheinselbständige zu bewerten wären und wieviele als echte Selbständige zu beurteilen sind. Die Ergebnisse der Studie sind zwischenzeitlich umfassend publiziert.Beteiligte aus dem IAB
Dietrich, Hans;
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