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Dossier

Evaluation der Arbeitsmarktpolitik

Arbeitsmarktpolitik soll neben der Wirtschafts- und Strukturpolitik sowie der Arbeitszeit- und Lohnpolitik einen Beitrag zur Bewältigung der Arbeitslosigkeit leisten. Aber ist sie dabei auch erfolgreich und stehen die eingebrachten Mittel in einem angemessenen Verhältnis zu den erzielten Wirkungen? Die Evaluationsforschung geht der Frage nach den Beschäftigungseffekten und den sozialpolitischen Wirkungen auf individueller und gesamtwirtschaftlicher Ebene nach. Das Dossier bietet weiterführende Informationen zu Evaluationsmethoden und den Wirkungen von einzelnen Maßnahmen für verschiedene Zielgruppen.

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im Aspekt "Rheinland-Pfalz"
  • IAB-Projekt

    Begleitforschung zum Sonderprogramm zur Erprobung von Modellansätzen zur Förderung der Beschäftigung von Geringqualifizierten und Langzeitarbeitslosen (Mainzer Modell, Modell der Saar-Gemeinschaftsinitiative) (31.12.2000 - 30.07.2004)

    Brinkmann, Christian; Wiedemann, Eberhard;

    Projektbeschreibung

    Das Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung hat den Zuschlag zur Evaluierung dieses arbeitsmarktpolitischen Sonderprogramms der Bundesregierung unter der Bezeichnung CAST (Chancen und Anreize zur Aufnahme sozialversicherungspflichtiger Tätigkeiten) einem Forschungsverbund erteilt.

    Im Rahmen von CAST wurden seit Mitte 2000 zunächst in zehn ausgewählten Arbeitsamtsbezirken neu aufgenommene Beschäftigungsverhältnisse gefördert. Dabei wurden zwei unterschiedliche Fördermodelle in einem ost- und westdeutschen Bundesland erprobt:

    - Das so genannte Mainzer Modell, das auf die rheinland-pfälzische Landesregierung zurückgeht, wurde zunächst in Rheinland-Pfalz (AÄ Koblenz, Mayen, Montabaur, Neuwied) und in Brandenburg (AÄ Eberswalde, Neuruppin) umgesetzt.

    - Das zwischenzeitlich ausgelaufene Modell der Saar-Gemeinschaftsinitiative (SGI) wurde im gesamten Saarland (AÄ Saarbrücken; Saarlouis, Neunkirchen) und in Sachsen (AÄ Chemnitz, Zwickau) erprobt.

    Die Förderung erfolgt jeweils für maximal 36 Monate. Im Rahmen des SGI-Modells wurden Arbeitgebern bei zusätzlicher Einstellung in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung mit einem Lohn bis 9,20 EURO pro Stunde Zuschüsse zu den Sozialversicherungsbeiträgen gezahlt. In gleicher Höhe wurden Qualifizierungsfonds gespeist, aus denen Qualifizierungsmaßnahmen für die betreffenden Beschäftigten finanziert werden. Zum 28. Februar 2002 wurde das SGI-Modell eingestellt. Das Mainzer Modell bietet Geringverdienenden - insbesondere Eltern - durch Zuschüsse zu den Sozialversicherungsbeiträgen und / oder Kindergeldzuschläge Anreize, eine sozialversicherungspflichtige Arbeit anzunehmen.

    Das Mainzer Modell wurde zwischenzeitlich in leicht modifizierter Form auf das ganze Bundesgebiet ausgedehnt und mit Einführung der Mini- und Midi-Jobs zum 31. März 2003 eingestellt.

    Die Begleitforschung geht der zentralen Frage nach, ob und inwieweit die Förderung zu zusätzlicher Beschäftigung führt (Nutzung IAB-Betriebspanel), in welchen Beschäftigungsfeldern dies gelingt, welche Personengruppen hiervon profitieren und ob die neu geschaffenen Beschäftigungsverhältnisse Bestand haben. Es wird geprüft, ob mit den Leistungen die so genannte "Arbeitslosen- bzw. Sozialhilfefalle" überwunden werden kann. Auch sollen Empfehlungen für eine zukünftige Ausgestaltung ähnlicher Instrumente erarbeitet werden.

    Beteiligte aus dem IAB

    Bellmann, Lutz; Krug, Gerhard;
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  • IAB-Projekt

    Arbeitsplatzeffekte gemeinnütziger Arbeitnehmerüberlassungen in Rheinland-Pfalz - Evaluation und wissenschaftliche Begleitung (31.08.1996 - 30.11.1998)

    Brinkmann, Christian;

    Projektbeschreibung

    Gesellschaften zur Gemeinnützigen Arbeitnehmerüberlassung sollen Arbeitslosen die Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt erleichtern. Die Gesellschaften stellen Arbeitslose bei sich ein, um sie sodann an Unternehmen mit Personalbedarf gegen Entgelt zu verleihen. Im Idealfall wird der Leiharbeitnehmer vom entleihenden Unternehmen übernommen und somit wieder in den ersten Arbeitsmarkt integriert. Das Projekt befaßt sich mit der Frage, ob arbeitslose Menschen, die an Gemeinnütziger Arbeitnehmerüberlassung teilgenommen haben, schneller wieder in den ersten Arbeitsmarkt zurückfinden, als dies ohne eine Teilnahme möglich gewesen wäre.
    Diese Fragestellung wird anhand von Datenmaterial beantwortet, das aus zwei Quellen stammt. Zum einen wurden bei acht rheinland-pfälzischen Überlassungsgesellschaften Informationen über deren Leiharbeitnehmer erhoben. Zum anderen stellte die Bundesanstalt für Arbeit Abzüge aus den bei den relevanten Arbeitsämtern angelegten Dateien zur computerunterstützten Arbeitsvermittlung ("coArb") zur Verfügung.
    Mit Hilfe der coArb-Daten wird mit der "Matching-Methode" eine Kontrollgruppe von Arbeitslosen ausgewählt, die hinsichtlich ihrer sozio-ökonomischen Struktur und Arbeitsmarktgeschichte der Leiharbeitnehmergruppe möglichst ähnlich ist. Der ökonometrische Vergleich des Wiedereingliederungserfolgs zeigt Unterschiede zwischen Leiharbeitnehmern und Kontrollgruppe auf. In der kurzen Frist (bis zu 5 Monaten nach Ende des Aufenthalts in der Gesellschaft) weisen die Leiharbeitnehmer ein bis zu 13 Prozentpunkte besseres Vermittlungsergebnis auf. Das Ergebnis hält statistischen Tests stand.
    Aus methodischer Sicht zeigt die Arbeit, daß die - für Evaluationen der aktiven Arbeitsmarktpolitik noch vergleichsweise wenig genutzte - Matching-Methode in Verbindung mit einer hohen Datenqualität sehr differenzierte und aussagekräftige Ergebnisse hervorbringen kann.

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