Kurzarbeit
Während der Wirtschaftskrise nach 2009 und der Covid-19-Pandemie ab 2020 erlebte Kurzarbeit als Instrument der Anpassung an konjunkturell bedingte Arbeitsausfälle eine deutliche Aufwertung. Das "German job miracle" nach der Finanzkrise wurde in der internationalen Diskussion im Wesentlichen auf den massiven Einsatz von Kurzarbeit zurückgeführt. Konnte und kann Kurzarbeit die Arbeitslosigkeit in Krisenzeiten tatsächlich eindämmen und zur längerfristigen Stabilisierung der Beschäftigung beitragen? Dieses Themendossier bietet einen Überblick zum Forschungsstand.
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Literaturhinweis
Zentrale Befunde zu aktuellen Arbeitsmarktthemen 2025 (2025)
Anger, Silke ; Wolter, Stefanie; Lietzmann, Torsten ; Lehmer, Florian ; Jahn, Elke; Leber, Ute; Wolff, Joachim; Artmann, Elisabeth; Wenzig, Claudia; Lang, Julia ; Wanger, Susanne ; Kuhn, Sarah; Vom Berge, Philipp ; Kubis, Alexander; Walwei, Ulrich ; Trenkle, Simon ; Braun, Wolfgang; Brücker, Herbert ; Stops, Michael ; Kosyakova, Yuliya ; Stepanok, Ignat ; Janssen, Simon; Roth, Duncan ; Janser, Markus ; Rauch, Angela ; Jahn, Elke J. ; Popp, Martin ; Hohmeyer, Katrin ; Müller, Dana ; Hohendanner, Christian ; Mense, Andreas ; Hiesinger, Karolin ; Zika, Gerd ; Heß, Pascal ; Weber, Enzo ; Hellwagner, Timon ; Bruckmeier, Kerstin ; Haas, Anette; Seibert, Holger; Gürtzgen, Nicole ; Ramos Lobato, Philipp; Gläser, Nina; Müller, Christoph ; Gherbaoui, Samia; Arntz, Melanie ; Gellermann, Jan; Stephan, Gesine ; Fitzenberger, Bernd ; Oberfichtner, Michael ; Dietz, Martin; Bächmann, Ann-Christin ; Dauth, Wolfgang ; Matthes, Britta ; Collischon, Matthias ; Reims, Nancy ; Christoph, Bernhard ;Zitatform
Anger, Silke, Melanie Arntz, Elisabeth Artmann, Ann-Christin Bächmann, Wolfgang Braun, Kerstin Bruckmeier, Herbert Brücker, Bernhard Christoph, Matthias Collischon, Wolfgang Dauth, Martin Dietz, Bernd Fitzenberger, Jan Gellermann, Samia Gherbaoui, Nina Gläser, Nicole Gürtzgen, Anette Haas, Timon Hellwagner, Pascal Heß, Karolin Hiesinger, Christian Hohendanner, Katrin Hohmeyer, Elke J. Jahn, Markus Janser, Simon Janssen, Stefanie Wolter, Torsten Lietzmann, Florian Lehmer, Ute Leber, Joachim Wolff, Claudia Wenzig, Julia Lang, Susanne Wanger, Sarah Kuhn, Philipp Vom Berge, Alexander Kubis, Ulrich Walwei, Simon Trenkle, Michael Stops, Yuliya Kosyakova, Ignat Stepanok, Duncan Roth, Angela Rauch, Martin Popp, Dana Müller, Andreas Mense, Gerd Zika, Enzo Weber, Holger Seibert, Philipp Ramos Lobato, Christoph Müller, Gesine Stephan, Michael Oberfichtner, Britta Matthes & Nancy Reims (2025): Zentrale Befunde zu aktuellen Arbeitsmarktthemen 2025. Nürnberg, 21 S. DOI:10.48720/IAB.GP.2505.1
Abstract
"Digitalisierung und Künstliche Intelligenz, Dekarbonisierung und demografischer Wandel werden den Arbeitsmarkt in den kommenden Jahren erheblich verändern. Gleichzeitig wird eine Deindustrialisierung Deutschlands befürchtet. Handlungsbedarf besteht beispielsweise bei der Sicherung des Arbeitskräftebedarfs – und damit verbunden bei den Themen Aus- und Weiterbildung –, bei der Reduzierung der Arbeitslosigkeit und insbesondere der Langzeitarbeitslosigkeit sowie bei der sozialen Absicherung von Solo-Selbständigen Zu all diesen und zahlreichen weiteren wichtigen Themen fasst die IAB-Broschüre „Zentrale Befunde zu aktuellen Arbeitsmarkt-Themen 2025“ die zentralen wissenschaftlichen Befunde kompakt zusammen. Sie bietet zudem Handlungsempfehlungen für die Arbeitsmarktpolitik, die aus den wissenschaftlichen Befunden abgeleitet wurden." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Beteiligte aus dem IAB
Anger, Silke ; Wolter, Stefanie; Lietzmann, Torsten ; Lehmer, Florian ; Leber, Ute; Wolff, Joachim; Artmann, Elisabeth; Wenzig, Claudia; Lang, Julia ; Wanger, Susanne ; Kuhn, Sarah; Vom Berge, Philipp ; Kubis, Alexander; Walwei, Ulrich ; Trenkle, Simon ; Braun, Wolfgang; Brücker, Herbert ; Stops, Michael ; Kosyakova, Yuliya ; Stepanok, Ignat ; Janssen, Simon; Roth, Duncan ; Janser, Markus ; Rauch, Angela ; Jahn, Elke J. ; Popp, Martin ; Hohmeyer, Katrin ; Müller, Dana ; Hohendanner, Christian ; Mense, Andreas ; Hiesinger, Karolin ; Zika, Gerd ; Heß, Pascal ; Weber, Enzo ; Hellwagner, Timon ; Bruckmeier, Kerstin ; Haas, Anette; Seibert, Holger; Gürtzgen, Nicole ; Ramos Lobato, Philipp; Gläser, Nina; Müller, Christoph ; Arntz, Melanie ; Gellermann, Jan; Stephan, Gesine ; Fitzenberger, Bernd ; Oberfichtner, Michael ; Dietz, Martin; Bächmann, Ann-Christin ; Dauth, Wolfgang ; Matthes, Britta ; Collischon, Matthias ; Reims, Nancy ; Christoph, Bernhard ; -
Literaturhinweis
Absicherung von Kurzarbeitergeldbeziehenden in der SGB-II-Grundsicherung während der Corona-Pandemie (2025)
Zitatform
Belzer, Jana, Kerstin Bruckmeier & Hannes Walz (2025): Absicherung von Kurzarbeitergeldbeziehenden in der SGB-II-Grundsicherung während der Corona-Pandemie. (IAB-Forschungsbericht 10/2025), Nürnberg, 36 S. DOI:10.48720/IAB.FB.2510
Abstract
"Die Inanspruchnahme von Kurzarbeit erreichte in Deutschland während der Corona-Pandemie mit knapp 6 Millionen Beziehenden im April 2020 bisher unbekannte Höchststände. Mit dem Kurzarbeitergeld sollen primär Entlassungen in Krisenzeiten vermieden werden, indem Betrieben bei einem vorübergehenden Arbeitsausfall ein Teil des entfallenen Entgelts für sozialversicherungspflichtig Beschäftigte ersetzt wird. Während der Krise wurden die Nutzung von Kurzarbeitergeld erleichtert und die Leistung großzügiger ausgestaltet. Daneben wurde auch der Zugang zur SGB-II-Grundsicherung erleichtert. Erreichen Kurzarbeitergeldbeziehende kein existenzsicherndes Einkommen, können ergänzende Grundsicherungsleistungen bezogen werden. Bisher liegen keine Erkenntnisse darüber vor, wie häufig und von welchen Personengruppen in den Krisenjahren 2020 und 2021 tatsächlich Kurzarbeitergeld und ergänzende Grundsicherungsleistungen nach dem SGB II gleichzeitig bezogen wurden. Dieser Bericht nutzt neu erschlossene administrative Individualdaten zur Kurzarbeit und präsentiert Ergebnisse zu Umfang, Entwicklung und Struktur des gleichzeitigen Bezugs von Kurzarbeitergeld und SGB-II-Leistungen zwischen März 2020 und Dezember 2021. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass mit den vorliegenden administrativen Daten lediglich die tatsächliche Inanspruchnahme, nicht aber die Anzahl an Anspruchsberechtigten ausgewertet werden kann. Bisherige Studien liefern Hinweise auf signifikante Nichtinanspruchnahmequoten für Grundsicherungsleistungen. Damit ist davon auszugehen, dass auch ein Teil der Kurzarbeitergeldbeziehenden keinen Antrag auf Grundsicherungsleistungen gestellt hat, obwohl ein Leistungsanspruch bestanden hätte. Der gleichzeitige Bezug von Kurzarbeitergeld und SGB-II-Leistungen kann im Jahr 2020 zum Höhepunkt im April für gut 150 Tausend Personen gemessen werden. Aufgrund von Untererfassungen in der Datenbasis entspricht dies geschätzten 84 Prozent aller tatsächlichen Kurzarbeitergeldbeziehenden im SGB II zu diesem Zeitpunkt. Somit wurden geschätzt monatlich maximal nur 180 Tausend Kurzarbeitergeldbeziehende gleichzeitig durch Grundsicherungsleistungen unterstützt. Bezogen auf alle Kurzarbeitergeldbeziehenden im April 2020 entspricht dies einem Anteil von etwa 3 Prozent. Im Jahr 2021 erreichte der gleichzeitige Bezug beider Leistungen im Februar 2021 seinen Scheitelpunkt mit 113 Tausend Empfängerinnen und Empfängern, was 3,4 Prozent aller registrierten Kurzarbeitergeldbeziehenden oder unter Berücksichtigung der Untererfassung etwa 3,8 Prozent entspricht. Insgesamt kann der gleichzeitige Bezug von Kurzarbeitergeld und Grundsicherungsleistungen bis Ende 2021 für ca. 320 Tausend Personen gemessen werden. In den meisten Monaten bis Ende 2021 erhielten erstmals Kurzarbeitergeld- und Grundsicherungsleistungsbeziehende bereits im jeweiligen Vormonat Grundsicherungsleistungen, häufig als erwerbstätige Leistungsbeziehende. Frauen waren unter den Personen in Kurzarbeit mit ergänzenden Grundsicherungsleistungen im Mittel etwa so häufig vertreten wie Männer. Da aber im Beobachtungszeitraum weniger Frauen als Männer Kurzarbeitergeld bezogen, waren Frauen unter Personen mit ergänzenden Grundsicherungsleistungen überrepräsentiert. Unter den Altersgruppen lag die mittlere Altersgruppe der 35 bis 44-Jährigen vorne. Der Anteil der Jüngeren unter 25 Jahren fiel im Verlauf der Pandemie von März 2020 bis Oktober 2021 von 6,1 Prozent auf 4,6 Prozent, während der Anteil der Älteren über 54 Jahren in diesem Zeitraum von 14,2 Prozent auf 21,4 Prozent gestiegen ist. Die deutsche Staatsangehörigkeit besaßen zu Krisenbeginn etwa die Hälfte der Beziehenden beider Leistungen. Unter abhängig Beschäftigten im SGB II betrug der Anteil der Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit im März 2020 60 Prozent, was darauf hindeutet, dass ausländische Staatsangehörige im SGB II zunächst häufiger von Kurzarbeit betroffen waren. Unter den betroffenen Beschäftigungsverhältnissen dominierten Teilzeitbeschäftigungen und Tätigkeiten im Dienstleistungsbereich. In den Phasen des ersten und zweiten Lockdowns im März 2020 und Februar 2021 war mehr als jeder dritte Leistungsbeziehende im Gastgewerbe beschäftigt, im Oktober 2021 waren es noch 27 Prozent. Hohe Anteile entfielen auch auf das Friseurhandwerk, das Taxigewerbe, die befristete Überlassung von Arbeitskräften, die Gebäudereinigung sowie den Einzelhandel. Das verfügbare Einkommen (ohne ergänzende Grundsicherungsleistungen) in den Bedarfsgemeinschaften der Leistungsbeziehenden erreichte im Mittel 1.100 bis 1.200 Euro, der durchschnittliche Leistungsanspruch der Bedarfsgemeinschaft betrug etwa 600 bis 700 Euro." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Company‐Based Measures Securing Employment During the Pandemic in Germany (2025)
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Pusch, Toralf & Hartmut Seifert (2025): Company‐Based Measures Securing Employment During the Pandemic in Germany. In: Industrial relations journal, Jg. 56, H. 2, S. 145-157. DOI:10.1111/irj.12454
Abstract
"This article analyses measures agreed upon by management and works councils to secure jobs during the pandemic in Germany, based on a representative works and staff council survey. Monetary concessions are less common than measures relating to working hours. The implementation of these measures depends on economic conditions, collective bargaining and cooperative company relations, providing a framework for employment and investment commitments." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Beschäftigungssicherung: Kurzarbeit plus Qualifizierung: Kommentar (2025)
Zitatform
Weber, Enzo (2025): Beschäftigungssicherung: Kurzarbeit plus Qualifizierung. Kommentar. In: Wirtschaftsdienst, Jg. 105, H. 3, S. 150. DOI:10.2478/wd-2025-0040
Abstract
"Unter normalen Bedingungen will Weiterbildung rechtzeitig geplant und gut strukturiert sein. Damit sie auch in Situationen mit hoher Unsicherheit und Organisationsschwierigkeiten funktioniert, braucht es Konzepte mit flexibel einsetzbaren Weiterbildungsangeboten, gegebenenfalls mit digitalen Komponenten und modularem Aufbau (Weber, 2021b). Zudem sollte eine Qualifizierungsberatung für Weiterbildung in schwer planbaren Situationen angeboten werden, da einschlägige Erfahrungen oder Konzepte in vielen Betrieben nicht vorliegen. Die aktuelle Krise in der Industrie ist in weiten Teilen eine Erneuerungskrise: Investitionen, Gründungen und Stellenmeldungen sind schwach. Der Weg nach vorn führt daher über eine Wirtschaftspolitik für Innovationen, Wettbewerb um neue Geschäftsmodelle und Investitionen, sowie über eine Arbeitsmarktpolitik zur Aktivierung von Kompetenzen für aufstrebende Bereiche. Beschäftigungssicherung mit Weiterentwicklung zu verbinden ist daher ein wichtiger Beitrag zur Transformationspolitik. In Abgrenzung zu einem sogenannten Transformations-Kurzarbeitergeld als gesondertem Instrument für kollektive Qualifizierungsbedarfe zielt das vorgestellte Konzept darauf ab, Kurzarbeit als klassisches Instrument der Beschäftigungssicherung für Transformationszeiten geeignet aufzustellen." (Textauszug, IAB-Doku)
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Arbeitsmarktsituation im Verarbeitenden Gewerbe (2025)
Zitatform
(2025): Arbeitsmarktsituation im Verarbeitenden Gewerbe. (Berichte: Arbeitsmarkt kompakt / Bundesagentur für Arbeit), Nürnberg, 35 S.
Abstract
"Im Verarbeitenden Gewerbe sind rund 6,74 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte tätig, das sind rund ein Fünftel aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland (Stand Juni 2024). Zum Verarbeitenden Gewerbe gehören neben den Industrieriesen auch Mittelständler und kleinere Handwerksbetriebe. Der Anteil von Betrieben mit über 500 Mitarbeitenden ist jedoch deutlich höher als in der übrigen deutschen Wirtschaft. Während die Gesamtbeschäftigung in den vergangenen 15 Jahren kräftig gewachsen ist, konnte sie im Verarbeitenden Gewerbe nur um 6 Prozent zulegen. Das Verarbeitende Gewerbe ist deutlich konjunkturreagibler als der Dienstleistungssektor, so hatten etwa die Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 und die Energiekrise infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine in der Branche deutlich stärkere Auswirkungen. In den letzten Jahren haben die Herausforderungen der digitalen, demografischen und ökologischen Transformation mit wachsendem Tempo zugenommen und die Anpassungserfordernisse im Verarbeitenden Gewerbe deutlich erhöht. Im Verarbeitenden Gewerbe ist der Fachkräfteanteil überdurchschnittlich hoch, gewachsen ist die Beschäftigung aber vor allem bei Höher- und Hochqualifizierten. Im Zuge des demografischen Wandels dürften die Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes in den kommenden 10 Jahren anteilig etwa so viele Beschäftigte wie die Gesamtwirtschaft verlieren. Der Frauenanteil an der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung ist mit einem Viertel unterdurchschnittlich. Der Ausländeranteil in der Branche ist unterdurchschnittlich, zuletzt wuchs die Beschäftigung – wie über alle Branchen hinweg – jedoch nur noch bei ihnen. Die Löhne in der Branchesind nach wie vor überdurchschnittlich. Die erhöhte Inanspruchnahme von Kurzarbeit spiegelt die aktuelle wirtschaftliche Schwäche. Die gemeldete Kräftenachfrage ist zuletzt zurückgegangen, gesucht werden vor allem qualifizierte und hochqualifizierte Kräfte. Die Fluktuation in der Branche ist traditionell eher gering. Auch das aktuelle Risiko arbeitslos zu werden ist im langfristigen Vergleich nur leicht erhöht, steigt aber seit geraumer Zeit wieder." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Labour mobility, short-time work and working from home: establishments' behaviour during the COVID-19 crisis (2024)
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Bellmann, Lisa, Lutz Bellmann & Olaf Hübler (2024): Labour mobility, short-time work and working from home: establishments' behaviour during the COVID-19 crisis. In: International Journal of Manpower, Jg. 45, H. 6, S. 1262-1278., 2024-02-26. DOI:10.1108/IJM-05-2023-0256
Abstract
"Purpose: We enquire whether short-time work (STW) avoids firings as intended by policymakers and is associated with unintended side effects by subsidising some establishments and locking in some employees. Additionally, where it was feasible, establishments used working from home (WFH) to continue working without risking an increase in COVID-19 infections and allowing employed parents to care for children attending closed schools. Design/methodology/approach Using 21 waves of German high-frequency establishment panel data collected during the COVID-19 crisis, we investigate how STW and WFH are associated with hirings, firings, resignations and excess labor turnover (or churning). Findings Our results show the important influences of STW and working from home on employment dynamics during the pandemic. By means of STW, establishments are able to avoid an increase in involuntary layoffs and hiring decreases significantly. In contrast, WFH is associated with a rise in resignations, as can be expected from a theoretical perspective. Originality/value While most of the literature on STW and WFH is unrelated and remains descriptive, we consider them in conjunction and conduct panel data analyses. We apply data and methods that allow for the dynamic pattern of STW and working from home during the pandemic. Furthermore, our data include relevant establishment-level variables, such as the existence of a works council, employee qualifications, establishment size, the degree to which the establishment was affected by the COVID-19 crisis, industry affiliation and a wave indicator for the period the survey was conducted." (Author's abstract, IAB-Doku, © Emerald Group) ((en))
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Befragung in der Covid-19-Pandemie: Beschäftigte sehen Mitnahmeeffekte beim Kurzarbeitergeld (2024)
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Bossler, Mario, Bernd Fitzenberger, Christopher Osiander, Julia Schmidtke & Mark Trappmann (2024): Befragung in der Covid-19-Pandemie: Beschäftigte sehen Mitnahmeeffekte beim Kurzarbeitergeld. (IAB-Kurzbericht 09/2024), Nürnberg, 6 S. DOI:10.48720/IAB.KB.2409
Abstract
"Kurzarbeit spielte in der Covid-19-Pandemie eine zentrale Rolle, um die wirtschaftlichen Folgen der Krise abzufedern. Bisher ist wenig darüber bekannt, ob Kurzarbeit neben der stabilisierenden Wirkung auch nicht intendierte Folgen hatte. Eine Studie auf Basis von Beschäftigtenbefragungen während der Pandemie wurde nun um neue administrative Daten ergänzt. Die Ergebnisse zeigen, dass ein nennenswerter Teil der Beschäftigten Mitnahmeeffekte sieht." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Beteiligte aus dem IAB
Bossler, Mario ; Fitzenberger, Bernd ; Schmidtke, Julia ; Osiander, Christopher ; Trappmann, Mark ;Weiterführende Informationen
Anteile der Beschäftigten, die von Mitnahmeeffekten berichten -
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Short-Time Work Extensions (2024)
Zitatform
Brinkmann, Christina, Simon Jäger, Moritz Kuhn, Farzad Saidi & Stefanie Wolter (2024): Short-Time Work Extensions. (IZA discussion paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit 17421), Bonn, 104 S.
Abstract
"Governments use short-time work (STW) schemes to subsidize job preservation during crises. We study the take-up of STW and its effects on worker outcomes and firm behavior using German administrative data from 2009 to 2021. Establishments utilizing STW tend to have higher wages, be larger, and have falling employment even before STW take-up. More adverse selection occurred during the COVID-19 pandemic. Within firms, STW is targeted towards workers likely to stay even in the absence of STW. To study the effects of STW, we examine two dimensions of policy variation: STW eligibility and extensions of potential benefit duration (PBD). Workers above retirement age, ineligible for STW, have identical employment trajectories compared to their slightly younger, eligible peers when their establishment takes up STW. A 2012 reform doubling PBD from 6 to 12 months did not secure employment at treated firms 12 months after take-up, with minimal heterogeneity across worker characteristics. However, treated and control firms experienced substantial and persistent differences in their wage trajectories, with control firms without extensions lowering wages compared to treated firms. Across cells, larger wage effects corresponded with smaller employment effects, consistent with downward wage flexibility preventing layoffs and substituting for the employment protection effects of STW. Our research designs reveal that STW extensions in Germany did not significantly improve short- or long-term employment outcomes." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
Beteiligte aus dem IAB
Wolter, Stefanie;Ähnliche Treffer
auch erschienen als: ECONtribute discussion paper, 340 -
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The Micro and Macro Economics of Short-Time Work (2024)
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Cahuc, Pierre (2024): The Micro and Macro Economics of Short-Time Work. (IZA discussion paper / Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit 17111), Bonn, 57 S.
Abstract
"This article provides an overview of the economic literature on short-time work. It presents the main characteristics of short-time work since its emergence in Germany in the 1930s. It analyzes its effectiveness as a job preservation mechanism, drawing on theoretical models and empirical studies. It concludes by highlighting the areas that future research could explore to address the most significant gaps in our understanding of short-time work." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))
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Impulse für Konjunktur und Transformation statt Verlängerung von Kurzarbeit: Stellungnahme des IAB zur Verbändebeteiligung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales zum 13.12.2024 (2024)
Zitatform
Fitzenberger, Bernd, Christian Kagerl & Stefanie Wolter (2024): Impulse für Konjunktur und Transformation statt Verlängerung von Kurzarbeit. Stellungnahme des IAB zur Verbändebeteiligung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales zum 13.12.2024. (IAB-Stellungnahme 07/2024), Nürnberg, 11 S. DOI:10.48720/IAB.SN.2407
Abstract
"In seiner Stellungnahme im Rahmen der Verbändebeteiligung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales begründet das IAB seine Einschätzung, einer Verlängerung des Kurzarbeitergelds kritisch gegenüber zu stehen und kurzfristige Konjunkturimpulse in Verbindung mit langfristigen Initiativen zur Transformation der Wirtschaft und Qualifizierung der Beschäftigten als deutlich besser geeignet zu sehen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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The pandemic push: Digital technologies and workforce adjustments (2024)
Zitatform
Gathmann, Christina, Christian Kagerl, Laura Pohlan & Duncan Roth (2024): The pandemic push: Digital technologies and workforce adjustments. In: Labour Economics, 2024-04-05. DOI:10.1016/j.labeco.2024.102541
Abstract
"Using a novel firm survey matched to administrative employee records, we demonstrate that the COVID-19 pandemic was a push factor for the diffusion of digital technologies in Germany. Two out of three firms invested in digital technologies. Three quarters of those investing firms invested because of the pandemic, particularly in hardware and software to enable decentralized communication, management, and coordination. These investments also fostered additional firm-sponsored training, underscoring the complementarity between investments in digital technologies and training. We then show that the investments helped firms insure their workers against the economic downturn. Firms with additional digital investments retained more of their employees on regular working hours and relied less on short-time work. Low- and medium-skilled, as well as young workers, benefited the most from the insurance effect of digital investments." (Author's abstract, IAB-Doku, © 2024 Elsevier) ((en))
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A note on labour market effects of supply chain bottlenecks (2024)
Zitatform
Hummel, Markus, Christian Hutter & Enzo Weber (2024): A note on labour market effects of supply chain bottlenecks. In: Applied Economics Letters, Jg. 31, H. 12, S. 1076-1082., 2023-01-23. DOI:10.1080/13504851.2023.2176429
Abstract
"During the COVID-19 pandemic there were supply chain bottlenecks all over the world with regard to raw materials and intermediate products. In this article, we examine how these constraints affected labour market development. For an empirical panel analysis, we combine survey data and administrative labour market data for economic sectors in Germany. We find effects on unemployment that are noticeable but still relatively limited. The effect on short-time work, on the other hand, is revealed to be considerable. Whilst short-time work is traditionally imposed where there are slumps in demand, our results show that it is also used in the case of adverse supply shocks. While inflation is rising, this explains why the Phillips curve does not shift outward." (Author's abstract, IAB-Doku,© Taylor & Francis) ((en))
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The Employment and Windfall Effects of Short-Time Work: Evidence from Germany (2024)
Zitatform
Kagerl, Christian (2024): The Employment and Windfall Effects of Short-Time Work: Evidence from Germany. (IAB-Discussion Paper 14/2024), Nürnberg, 59 S. DOI:10.48720/IAB.DP.2414
Abstract
"Ich untersuche die Auswirkungen der Kurzarbeit in Deutschland mittels neuer administrativer Daten zur Kurzarbeit und mittels von Erkenntnissen aus Betriebsbefragungen, die mit den administrativen Daten verknüpft sind. Ich zeige, dass Unternehmen die Kurzarbeit nicht nur aus finanziellen Gründen nutzen, sondern auch, weil sie damit in einem angespannten Arbeitsmarkt Arbeitskräfte horten können. Während der Pandemie dokumentiere ich eine starke negative Selektion in Kurzarbeit auf der Grundlage von Unternehmensqualität und Produktivität. Dies ist ein Muster, welches sich für die Finanzkrise nicht beobachten lässt. Dieses Selektionsmuster lässt sich durch die unterschiedlichen Arten von Krisen und ihre Auswirkungen auf die Betriebe erklären. Unter Berücksichtigung der Selektion untersuche ich dann die Beschäftigungseffekte von Kurzarbeit in der Pandemie und finde eine drei bis vier Prozent höhere Beschäftigung für Betriebe, die Kurzarbeit nutzen. Dieser Effekt verschwindet jedoch schnell, nachdem Betriebe die Kurzarbeit verlassen haben, ein Ergebnis, das darauf zurückzuführen ist, dass die Austritte unter den Kurzarbeitsfirmen anfangs niedriger, nach dem Ende der Kurzarbeit jedoch höher sind. Auch aufgrund der gelockerten Zugangsregeln stelle ich außerdem fest, dass die Mitnahmeeffekte des Instruments beträchtlich sind: Während grobe Schätzungen darauf hindeuten, dass bis zu einer halben Million Arbeitsplätze durch die Kurzarbeit im Jahr 2020 gerettet wurden, wurden insgesamt Millionen von Arbeitsplätzen unterstützt, was auf ein unzureichendes Maß an Zielgenauigkeit hinweist." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Empirical Essays on Firm-Level Digitalization and on Short-Time Work (2024)
Zitatform
Kagerl, Christian (2024): Empirical Essays on Firm-Level Digitalization and on Short-Time Work. Erlangen, 170 S. DOI:10.25593/open-fau-1397
Abstract
"Das Verhalten von Firmen in einer Ökonomie spielt eine wesentliche Rolle für Marktresultate. Insbesondere auf dem Arbeitsmarkt ist die Organisation der Arbeit innerhalb von Firmen entscheidend. In drei empirischen Studien mit deutschen Daten untersuche ich das Verhalten von Firmen sowie die Umstrukturierung der Arbeit infolge eines wirtschaftlichen und gesundheitlichen Schocks - der Covid-19-Pandemie. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Investitionen in digitale Technologien und auf der Kurzarbeit. Diese Dissertation zielt damit darauf ab, das Verständnis der Rolle von Firmen auf dem Arbeitsmarkt zu vertiefen. Die erste Studie zeigt, dass die Pandemie zu einer verstärkten Verbreitung digitaler Technologien in Deutschland geführt hat. Sie entstand in Zusammenarbeit mit Christina Gathmann, Laura Pohlan und Duncan Roth. Wir nutzen Informationen aus einem selbst entworfenen Umfragemodul, das mit administrativen Daten verknüpft wurde, um zu zeigen, dass zwei Drittel der Firmen in digitale Technologien investiert haben. Drei Viertel dieser Firmen geben die Pandemie als expliziten Grund für die Investitionen an. Investiert wurde hauptsächlich in Hardware und Software, um eine dezentrale Organisation von Arbeit zu ermöglichen. Diese Investitionen wurden durch firmeneigene Weiterbildungen ergänzt. Wir dokumentieren, dass Investitionen in digitale Technologien einen Versicherungseffekt haben, der Firmen und ihre Mitarbeiter gegen die wirtschaftlichen Auswirkungen des Schocks absichert. Investierende Firmen verzeichnen bessere Beschäftigungsentwicklungen und sind weniger auf Kurzarbeit angewiesen. Fachkräfte und junge Arbeitnehmende profitieren am meisten von diesem Versicherungseffekt. Die beiden verbleibenden Studien konzentrieren sich auf das arbeitsmarktpolitische Instrument der Kurzarbeit. Kurzarbeit ist ein Programm zur Sicherung von Beschäftigung, das über eine Subventionierung nicht gearbeiteter Stunden während einer Wirtschaftskrise funktioniert. Firmen können ihre Lohnkosten flexibel senken, indem sie nur die tatsächlich gearbeiteten Stunden ihrer Mitarbeitenden bezahlen. Für nicht gearbeitete Stunden übernimmt der Staat einen erheblichen Teil des Verdienstausfalls der Betroffenen. Dabei bleibt das Arbeitsverhältnis zwischen Arbeitnehmer und Firma bestehen. Kosten durch Jobverluste und Wiedereinstellungen werden vermieden. Daher kann Kurzarbeit bei vorübergehenden Schocks eine effiziente arbeitsmarktpolitische Maßnahme sein. Während der Pandemie erreichte die Nutzung der Kurzarbeit ein nie dagewesenes Ausmaß: Der Höchststand im Frühjahr 2020 belief sich auf sechs Millionen Beschäftigte. Die zweite Studie, die zusammen mit Malte Schierholz und Bernd Fitzenberger verfasst wurde, untersucht die Erfassung von Kurzarbeit durch Betriebsbefragungen. Kurzarbeit bietet Betrieben ein erhebliches Maß an Flexibilität. Der Betrieb muss der Bundesagentur für Arbeit vor der Nutzung die Anzahl der möglicherweise betroffenen Arbeitnehmer anzeigen, kann dann aber flexibel über den tatsächlichen Einsatz von Kurzarbeit entscheiden. Echtzeit-Hochrechnungen zu Kurzarbeitszahlen aus Betriebsbefragungen überschätzen oft das tatsächliche Ausmaß an Kurzarbeit. Die Ursachen dieser Überschätzung erklären wir in der Studie mithilfe von Betriebsbefragungen, die mit neu verfügbaren administrativen Daten zur Kurzarbeit verknüpft sind. Mittels einer hochfrequenten Befragung zeigen wir, dass ein Teil der Überschätzung darauf zurückzuführen ist, dass Betriebe mit Kurzarbeit eher an Konjunkturbefragungen teilnehmen und auf Besonderheiten bei der Meldung von Kurzarbeit in Firmen, die aus mehreren Betrieben bestehen. Eine jährliche Betriebsbefragung zeigt zudem, dass die verbleibende Überschätzung abnimmt, wenn Betriebe rückblickend nach einem Monat mit Kurzarbeit befragt werden; bei einer dreimonatigen rückblickenden Befragung verschwindet die Verzerrung komplett. Drei Monate entsprechen auch der Frist, innerhalb derer die Betriebe die Abrechnung der Kurzarbeit einreichen müssen, was die Überschätzung mit der Funktionsweise der Kurzarbeit in Zusammenhang bringt. In der dritten Studie untersuche ich die Auswirkungen der Kurzarbeit. Ich dokumentiere, dass Firmen Kurzarbeit nicht nur aus finanziellen Gründen nutzen, sondern auch, um Arbeitskräfte zu halten. Während der Pandemie griffen Firmen mit geringerer Produktivität eher zur Kurzarbeit, ein Muster, das sich während der Finanzkrise nicht beobachten lässt. Dieses Selektionsmuster kann durch die unterschiedlichen Arten von Krisen, und ihre heterogenen Auswirkungen auf Betriebe entlang der Produktivitätsverteilung erklärt werden. Anschließend betrachte ich die Arbeitsmarkteffekte des Programms während der Pandemie, insbesondere die Beschäftigungseffekte (die Anzahl der durch Kurzarbeit geretteten Arbeitsplätze) und Mitnahmeeffekte (Arbeitsplätze, die auch ohne die Existenz von Kurzarbeit nicht verloren gegangen wären). Nach Berücksichtigung der erwähnten Selektion auf Betriebsebene finde ich signifikant positive Beschäftigungseffekte der Kurzarbeit; Firmen, die Kurzarbeit nutzen, weisen eine um drei bis vier Prozent höhere Beschäftigung auf. Nach dem Ende der Kurzarbeit schwinden diese Effekte schnell, da die Abgänge bei Firmen mit Kurzarbeit zunächst niedriger, aber nach dem Ende der Kurzarbeit höher sind. Die Austritte nach der Kurzarbeit sind nicht nur verzögerte Entlassungen; ein Großteil dieser Austritte erfolgt freiwillig. Die Hochrechnung des geschätzten Beschäftigungseffekts im Vergleich zur Gesamtzahl der durch Kurzarbeit unterstützten Arbeitsplätze offenbart erhebliche Mitnahmeeffekte; ein Befund, der durch weitere Indikatoren gestützt wird. Zusammengefasst untersuchen die drei Essays in dieser Dissertation, wie deutsche Firmen ihre Arbeitsprozesse als Reaktion auf den Schock der Covid-19-Pandemie umstrukturiert und angepasst haben. Der Übergang zur Mobilarbeit wurde durch einen Investitionsschub in digitale Technologien erleichtert, deren Auswirkungen die Krise überdauern. Die aus der umfangreichen Nutzung der Kurzarbeit abgeleiteten Ergebnisse zu den Effekten der Kurzarbeit können Entscheidungsträgern dabei helfen, das Programm zu optimieren. Insbesondere die Erkenntnisse zu Mitnahmeeffekten deuten darauf hin, dass die Kurzarbeit verbessert werden könnte, indem sichergestellt wird, dass das Instrument gezielt auf die Firmen ausgerichtet ist, die die Unterstützung tatsächlich benötigen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Individuelle Daten zu Kurzarbeitenden: Datenvalidierung und erste Befunde (2024)
Zitatform
Kagerl, Christian & Thomas Kruppe (2024): Individuelle Daten zu Kurzarbeitenden: Datenvalidierung und erste Befunde. (IAB-Forschungsbericht 05/2024), Nürnberg, 28 S. DOI:10.48720/IAB.FB.2405
Abstract
"Kurzarbeit ist ein bewährtes Instrument zur Beschäftigungssicherung in Krisen, letztmals während der Corona-Pandemie, als die Nutzung im April 2020 mit bis zu sechs Millionen Personen einen nie dagewesenen Höhepunkt erreichte. Allerdings ist sehr wenig darüber bekannt, welche Personen wie lange und wie häufig Kurzarbeitergeld bezogen haben. Für den Zeitraum zwischen März 2020 und Dezember 2021 schließt der vorliegende Forschungsbericht diese Lücke und stützt sich dabei auf statistische Verfahren, um repräsentative Aussagen aus unvollständigen Daten zu ermöglichen. Insgesamt zeigt sich, dass gering qualifizierte und gering verdienende Personen in der Pandemie deutlich stärker von Kurzarbeit betroffen waren. Erstens war die Kurzarbeitendenquote dort höher. Zweitens hatten diese Personengruppen im Schnitt einen höheren kurzarbeitsbedingten Entgeltausfall. Als die Nutzung der Kurzarbeit im Frühjahr 2020 ihren Höhepunkt erreichte, bezogen insgesamt etwa 19 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten Kurzarbeitergeld, mit einem durchschnittlichen Entgeltausfall von 50 Prozent. Die Quote der Kurzarbeitenden betrug bei Personen ohne Berufsabschluss 22 Prozent, bei Personen mit Hochschulabschluss lediglich 14 Prozent. Noch gravierender waren die Unterschiede zwischen Gering- und Besserverdienenden: Ein Drittel aller Vollzeitbeschäftigten mit weniger als 2.000 Euro Bruttoverdienst war im April 2020 in Kurzarbeit, aber nur 14 Prozent der Beschäftigten mit mehr als 4000 Euro. Gleichzeitig hatten Beschäftigte mit weniger als 2.000 Euro Bruttomonatsverdienst im Fall von Kurzarbeit im Durchschnitt einen Entgeltausfall, der mit durchschnittlich über 50 Prozent 20 bis 25 Prozentpunkte höher lag als bei jenen mit Arbeitsentgelten über 4.000 Euro. Ein weiteres Ergebnis der Analysen ist, dass der erneute starke Anstieg der Kurzarbeit zum Jahreswechsel 2020/2021 hauptsächlich auf Beschäftigte mit geringer beruflicher Bildung bzw. geringem Verdienst zurückzuführen ist. Zugleich hat sich die Betroffenheit unterschiedlicher Berufsgruppen im Verlauf der Krise verändert: Der Anteil der Kurzarbeitenden war im Frühjahr 2020 bei Produktionsberufen am höchsten. Danach lag er bei Dienstleistungsberufen höher. Insbesondere bei Berufen im Bereich der personenbezogenen Dienstleistungen war der erneute Anstieg der Kurzarbeit besonders ausgeprägt. Auch der mittlere Entgeltausfall durch Kurzarbeit war bei den Dienstleistungsberufen von Anfang an höher. Mit der Erschließung von individuellen Daten zur Kurzarbeit ergeben sich trotz der unvollständigen Datenlage weitere Analysepotenziale, z.B. im Hinblick auf Längsschnittanalysen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Weiterführende Informationen
Beitrag im IAB-Forum -
Literaturhinweis
180.000 Betriebe in Deutschland haben während der Pandemie die verlängerte Bezugsdauer von Kurzarbeitergeld in Anspruch genommen (2024)
Zitatform
Kagerl, Christian & Thomas Kruppe (2024): 180.000 Betriebe in Deutschland haben während der Pandemie die verlängerte Bezugsdauer von Kurzarbeitergeld in Anspruch genommen. In: IAB-Forum H. 10.07.2024. DOI:10.48720/IAB.FOO.20240711.01
Abstract
"Im Verlauf der Pandemie wurde die maximale Bezugsdauer von Kurzarbeitergeld für Betriebe vorübergehend von 12 auf 28 Monate angehoben. Während der Geltungsdauer zwischen März 2021 und Juni 2022 entfiel die Hälfte des Volumens an Kurzarbeit auf entsprechende Verlängerungen. Genutzt wurde die Sonderregelung vor allem von Betrieben aus dem Gastgewerbe sowie aus dem Bereich „Kunst, Unterhaltung und Erholung“." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Kurzarbeitergeld in der Pandemie: Licht und Schatten (2024)
Zitatform
Kagerl, Christian & Thomas Kruppe (2024): Kurzarbeitergeld in der Pandemie: Licht und Schatten. In: IAB-Forum H. 17.12.2024 Nürnberg. DOI:10.48720/IAB.FOO.20241217.01
Abstract
"Mit der Covid-19-Pandemie stieg das Ausmaß an Kurzarbeit auf bis dahin unerreichte Höhen: Im Frühjahr 2020 waren insgesamt sechs Millionen Beschäftigte in 600.000 Betrieben in Kurzarbeit, im Durchschnitt für bis zu 50 Prozent ihrer Arbeitszeit. Auch wegen zahlreicher Regeländerungen summierten sich die Kosten für das Kurzarbeitergeld in den Jahren 2020 und 2021 auf insgesamt 42 Milliarden Euro. Dank neuer administrativer Mikrodaten zur Kurzarbeit liegen nunmehr genauere Erkenntnisse über Nutzung und Wirkungen dieses Instruments vor." (Autorenreferat, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Kurzarbeit in Corona-Pandemie: Frauen und Männer ein Jahr später nicht häufiger arbeitslos, aber mit geringerer Lohnentwicklung (2024)
Zitatform
Schäper, Clara & Katharina Wrohlich (2024): Kurzarbeit in Corona-Pandemie: Frauen und Männer ein Jahr später nicht häufiger arbeitslos, aber mit geringerer Lohnentwicklung. In: DIW-Wochenbericht, Jg. 91, H. 9, S. 133-140. DOI:10.18723/diw_wb:2024-9-3
Abstract
"Frauen waren während Corona-Pandemie deutlich stärker von Kurzarbeit betroffen als in Finanzkrise 2009. Von Einschränkungen im Zuge der Lockdowns waren Branchen mit hohem Frauenanteil, insbesondere im Dienstleistungsbereich, besonders betroffen. Studie zeigt auf Basis von SOEP-Daten: Geschlechtsspezifische Ungleichheiten auf Arbeitsmarkt haben sich durch Kurzarbeit in Pandemie nicht verstärkt. Sowohl im Jahr 2020 von Kurzarbeit betroffene Frauen als auch Männer waren ein Jahr später nicht häufiger arbeitslos als andere Beschäftigte. Stundenlöhne von Frauen und Männern in Kurzarbeit sind im Folgejahr aber weniger stark gestiegen. Viele Beschäftigte mussten in Corona-Pandemie in Kurzarbeit – sowohl betroffene Frauen als auch Männer war." (Textauszug, IAB-Doku)
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Literaturhinweis
Einschätzungen zur Entwicklung des deutschen Arbeitsmarkts: Stellungnahme des IAB zur Anhörung beim Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung am 13.10.2023 (2023)
Bauer, Anja ; Zika, Gerd ; Kohaut, Susanne; Weyh, Antje; Kosyakova, Yuliya ; Hummel, Markus; Oberfichtner, Michael ; Bossler, Mario ; Brücker, Herbert ; Gürtzgen, Nicole ; Weber, Enzo ; Popp, Martin ; Wanger, Susanne ; Hellwagner, Timon ; Kubis, Alexander; Gatskova, Kseniia ; Stegmaier, Jens ;Zitatform
Bauer, Anja, Mario Bossler, Herbert Brücker, Kseniia Gatskova, Nicole Gürtzgen, Timon Hellwagner, Markus Hummel, Susanne Kohaut, Yuliya Kosyakova, Alexander Kubis, Michael Oberfichtner, Martin Popp, Jens Stegmaier, Susanne Wanger, Enzo Weber, Antje Weyh & Gerd Zika (2023): Einschätzungen zur Entwicklung des deutschen Arbeitsmarkts. Stellungnahme des IAB zur Anhörung beim Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung am 13.10.2023. (IAB-Stellungnahme 07/2023), Nürnberg, 26 S. DOI:10.48720/IAB.SN.2307
Abstract
"Zur Vorbereitung des Jahresgutachtens 2023/2024 des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung wurde das IAB um seine Expertise zur Situation und Entwicklung des deutschen Arbeitsmarkts, einschließlich hinsichtlich der Integration der Geflüchteten aus der Ukraine, der Rolle von Arbeitskräfteengpässen und der Entwicklung der Kurzarbeit, sowie um eine Einschätzung der Tarifabschlüsse und Auswirkungen von Insolvenzen gebeten. Die Erkenntnisse, die das IAB im Herbst 2023 hierzu vorgelegt hat, werden in der vorliegenden Stellungnahme zusammengefasst." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Beteiligte aus dem IAB
Zika, Gerd ; Kohaut, Susanne; Weyh, Antje; Kosyakova, Yuliya ; Hummel, Markus; Oberfichtner, Michael ; Bossler, Mario ; Brücker, Herbert ; Gürtzgen, Nicole ; Weber, Enzo ; Popp, Martin ; Wanger, Susanne ; Hellwagner, Timon ; Kubis, Alexander; Gatskova, Kseniia ; Stegmaier, Jens ; -
Literaturhinweis
Competing for Jobs: How COVID-19 Changes Search Behavior in the Labor Market (2023)
Zitatform
Bauer, Anja, Kristin Keveloh, Mariano Mamertino & Enzo Weber (2023): Competing for Jobs: How COVID-19 Changes Search Behavior in the Labor Market. In: German Economic Review, Jg. 24, H. 4, S. 323-347., 2023-11-13. DOI:10.1515/ger-2021-0010
Abstract
"We provide insights on how job search changed in the Covid-19-crisis by analyzing data from the LinkedIn professional network for Germany. We find that competition among workers for jobs strongly increased – which is due to additional job seekers rather than higher search intensity. Furthermore, the LinkedIn data show that people from industries particularly affected by the crisis applied much more frequently and there had been a substantial shift in the target industries for applications. Finally, we find that at the onset of the Covid-19-crises applications were made significantly more often below and significantly less often above a person’s level of seniority." (Author's abstract, IAB-Doku, © De Gruyter) ((en))